In welcher Wissenschaft soll es so eine "Lehre" geben?
In keiner Wissenschaft. Die Arbeitswerttheorie von Marx ist wissenschaftlich überholt. Aber da Wirtschaftswissenschaftler ja alle nur gekauft oder dumm sind(siehe Mindestlohn), heißt das für viele noch nix.
Wovon Du hier redest sind subjektive Werteinschätzungen. Einzig und allein von Interesse wäre, ob diese subjektiven Werteinschätzungen wichtig für den Handel sind, also, ob sie im Warentausch beeinflussende Größe sind. Offensichtlich nicht, denn egal, welche subjektiven Werteinschätzungen ein selbständiges Wirtschaftssubjekt trägt, es ändert damit nicht die Preise auf dem Markt.
Es ändert seinen Reservationspreis. Und ja, ich werde von subjektiven Werten.
Wenn der Wert einer Ware abhängig vom Eigentümer wäre, dann wäre die Ware wertlos, wenn der Eigentümer stirbt/ enteignet wird/ verschollen ist. Dem ist nicht so. Offensichtlich ist der Wert nicht an die subjektiven Vorstellungen de Eigentümers gebunden, sondern an Umstände, die davon unabhängig sind.
Aha. Was passiert wenn, wenn die Oma ein geliebtes Bild hat, das sie für kein Geld er Welt hergeben würde und der Erbe nach dem Tod das ganz anders sieht und es für 50€ verkauft? Offenbar gelten dann die subjektiven Wertvorstellungen des
neuen Eigentümers.
Jeder K freut sich, wenn er Preise am unteren Ende des Möglichen zahlt. Im durchschnittlichen Tausch gewinnt aber niemand, denn die Marktpreise sind durchschnittlicher Wertausdruck. Im Durchschnitt der Preise (aller Anbieter) zeigt sich der Wert der Ware. Unter gewissen Umständen kann man gegen den Durchschnitt ein Schnäppchen machen (unter durchschnittlichem Marktpreis) oder gegenteilig "draufzahlen". Den Wert einer Ware zu erkennen ist demnach kein Zufall, sondern Ergebnis von Kenntnis des Marktpreises und seiner Bewegungen.
Einen "Gewinn" macht ein Endkunde auch dann nicht, wenn er ein Super-Schnäppchen geschossen hat. Gewinn (Handel) ist definiert als Überschuss eines Handelsgeschäftes um den Kauf und Wiederverkauf einer Ware. Nach Abzug aller Handelskosten, versteht sich.
Einen Handelsgewinn kann also höchstens der Händler (VK) in dem beschriebenen Akt erzielen.
Kauf: Marktpreis ("durchschnittlicher Wertausdruck", wie du sagst) liegt unter dem eigenem Reservationspreis. Mit anderen Worten: Der Fernseher ist einem mehr wert als die 600€ auf dem Konto.
Kein Kauf: Marktpreis liegt über dem Reservationspreis. Das bedeutet, dass einem das Geld(und damit ein anderes Produkt) mehr Wert ist als der Fernseher.
Da man bei einem Kauf immer den Wert des Kaufgutes höher einschätzen muss als das des Verkaufgutes (hier Geld), kann man immer eine Differenz bilden, die immer positiv ist. Nichts anderes machen Unternehmen, wenn sie ihren Gewinn ermitteln.
Gewinn eines Kreditgeschäfts ist am Ende, wo mehr an Wert (bzw. Wertäquivalent Geld) in Händen gehalten wird. (siehe Definitionen "Gewinn" - Ökonomie) Du verknüpfst hier unzulässig mit Verlustbetrachtungen, die mit dem eigentlichen Kredit-Geschäft nichts zu tun haben. Die Haushaltserwägungen des Sepp einschließlich Opportunitätskosten sind irrelevant in der Gewinnanalyse des Kreditgeschäfts.
Also meinst du, der Kreditnehmer hat hier klar einen Vorteil, auch monetär, aber trotzdem ist er ein Verlierer, weil er jetzt weniger Geld hat. Dann wäre ja jeder Käufer, der mit Euro bezahlt, ein Verlierer, denn er hat dann ja weniger Geld.
Ja, wenn sich einer am Eigentum des anderen bereichert, dann muss zwangsläufig der andere entsprechende Minderung erleiden. Das trifft für jeden verwertbaren Wert zu.
Hm, und beim Tausch bereichern sich beide am Eigentum des anderen. Und jetzt? Wessen Eigentum ist nu gemindert worden?
Solche Denk-"Fouls" passieren, wenn man statt ökonomischer Prozesse und Gegenständen der Ökonomie plötzlich Außerökonomisches in wirrer Weise vermanscht.
Ich denke eher, du siehst das als Problem an, weil ihr das so im BWL-Unterricht nicht besprochen habt. Wirtschaft muss schließlich trocken und abstrakt sein.
In einem Handelsgeschäft können nie beide Seiten (wirtschaftlich) besser gestellt sein. In der Regel (freier Markt, normale Marktumstände) tauschen sie ihre Werte ohne Vorteil für einen, und wenn das trotzdem passiert, dann geht es gar nicht anders, als mit Benachteiligung des Handelspartners in genau diesem Maß.
Nach der marx'schen Arbeitswerttheorie, ja. Im Best case hat keiner der Parteien vom Tausch etwas, aber in der Regel gewinnt der ein, was der andere verliert.
Was wäre damit? Der Marktpreis für einen Gebrauchtwagen liegt bei 1000€. A verkauft den Wagen an B für 1100€. Dieser steckt Arbeit (marktpreis 500€) und Materialien (Marktpreis 200€) rein und nun hat das Auto einen Marktpreis von 2000€. (hier ist kein Rechenfehler drin)
Und nun? Was ist hier passiert? Wer hat hier wen ärmer und reicher gemacht?