Zur „Kapitalflucht“ mit Freigeld:
Folgende Situation: Wir haben Freiwirtschaft, die Kaufkraft ist hoch, die Arbeitskosten niedrig, die Umsätze erreichen Rekordwerte. Leider gibt es für das reichlich sprudelnde Arbeitseinkommen keinen Zins auf der Bank.
Kein Problem: Im Ausland sind viele Unternehmen an Gütern AUS, und einem Standort IM Freigeldland interessiert, um ein Stück vom Kuchen abzubekommen. Daher ist der Bedarf an Freigeld im Ausland entsprechen hoch, das benötigt wird, um hier tätig zu werden.
Also tauschen wir 1 Mio Freigeldtaler in 1 Mio Dollar um. Die können wir im Dollarland verzinst anlegen. Sind die 1 Mio Freigeldtaler im Freigeldland verschwunden oder nicht?
Nein, natürlich nicht! Nur der Besitzer hat gewechselt. Da die Freigeldtaler nach wie vor mit ULG belastet sind, ist der neue Besitzer gezwungen sie möglichst schnell wieder im Freigeldland zu investieren.
Das bedeutet: Egal wie viele Freigeldbesitzer in Fremdwährungen flüchten, der Freiwirtschaft ist das egal, weil es dadurch nicht zu Liquiditäts-Enpässen in den Märkten kommen kann. Kapital kann also nicht „flüchten“. Somit bleibt ein Freigeldsystem vollständig unbeeinflusst von derartigen Aktionen.
Erschwert wird das ganze durch schwankende Wechselkurse. Kommt es zu einer erhöhten Nachfrage nach Dollar, steigen die Kurse entsprechend, man bekommt weniger Dollar für sein Freigeld.
Lässt man seine eingetauschten Dollars dann 10 Jahre verzinst im Dollarland und möchte wieder im Freigeldland einkaufen, passiert das umgekehrte. Eine erhöhte Nachfrage nach Freigeld, bewirkt für den Dollarbesitzer einen ungünstigen Wechselkurs, man bekommt weniger Freigeldtaler.
Bedenken muss man auch die Inflation des Dollars, in der Zeit hätte er beträchtlich an Kaufkraft verloren. Zusammengenommen riskiert man also durchaus einen Verlust, obwohl man 10 Jahre Dollar-Zinsen kassiert hat.