Die Freigeldtheorie ist keinesfalls ausgelutscht zudem gibt sie Antworten auf alle Probleme, einzig du hast keine brauchbaren Gegenargumente und solange gilt, "Man kann Gesell ablehnen aber man kann ihn nicht widerlegen".
Abgesehen davon sehen wir in der Realität gerade eine Entwicklung in Richtung Gesell, den negativen Zins haben wir schon die Bargeldsteuer wurde vom IWF schon ins Gespräch gebracht.
Du siehst sooo viel trennt uns nicht mehr von Silvio Gesell.
Nicht die Freigeldtheorie als solche - aber die Argumentationsbasis hier und der Austausch der jeweiligen Positionen schon.
Ich brauche und suche kein Gegenargument - warum auch? Ich halte das für ziemlich unnötig.
Meiner Ansicht nach wäre es keine Katastrophe, wenn es zum Freigeld käme - ich halte es aber für ziemlich unwahrscheinlich.
Ich habe auch keinen Ehrgeiz, Gesell abzulehnen oder zu widerlegen - warum sollte ich das haben? Ich halte Freigeld für weitgehend vergleichbar zum heutigen Geldansatz - ich habe allenfalls begründete Zweifel daran, dass Freigeld in einem Realen Szenario die ausreichend Flexibilität auf Dauer hat, die unser heutiges Währungsszenario auszeichnet. Aber das ist nicht wesentlich - denn wenn es tatsächlich zu einem Freigeld käme, und es wäre nicht flexibel genug - dann würde die Politik entweder das Freigeld abschaffen, oder die Flexibilität erhöhen, indem passende Instrumente entwickelt werden.
Ich halte nur die Diskussion über das Freigeld für recht überflüssig - weil wir heute ein insgesamt gut funktionierendes Währungssystem insgesamt haben.
Die größte Bedrohung für Währungen weltweit in der Vergangenheit, heute und in der Zukunft ist immer die Politik!
Ich sehe nicht, dass die Währungen die URSACHE für Probleme sind - sondern erkenne immer und immer und immer wieder das gleiche Muster in der Geschichte, dass schlechte Politik auch die beste Währung kippt.
In diesem Sinne halte ich nicht viel davon, mehr als notwendig in die Diskussion über Währungen zu stecken.
SOLLTE der Euro kippen - was ich nicht für wahrscheinlich halte - ist die wahrscheinlichste Folge, dass Euroähnliche nationale Währungen den Euro ersetzen - und nicht Währungen nach dem Freigeld-Ansatz. Aber auch das ist Spekulation - und lässt sich nicht beweisen. Eine Diskussion dazu ist so sinnvoll, wie die Diskussion darüber, ob der nächste Wurf mit einem Würfel nun eine 1, 2, 3, 4, 5 oder 6 ergibt - oder der Würfel gar auf der Kante stehenbleibt und keine eindeutige Lösung hergibt.....
In der Realität sehe ich nichts von Gesell, aber interessant, dass du das schon so klar erkennst. Bei früheren Äußerungen meinerseits, dass wir heute schon sehr vergleichbar zwischen dem aktuellen Euro-Szenario und dem Freigeld sind, hast du das ja noch heftigst sogar als persönlichen Angriff gewertet.
Gesell ist in die Jahre gekommen - die moderne Geldtheorie hingegen hat sich weiterentwickelt - auch mit den Ansätzen von Gesell, aber längst nicht nur!
Ich halte nichts von Ideologien - und sehr viel von Pragmatismus. Eine einseitige Bejubelung vom Genie Gesell verstehe ich einfach nicht - weil es mir letzten Endes auch egal ist. Eine Währung muss funktionieren! So einfach ist das manchmal - und der Euro funktioniert. Vom ersten Tag an bis heute - und wahrscheinlich morgen auch noch.
All die merkwürdigen Gestalten, die täglich schon seit vielen Jahren den Zusammenbruch des Euros und anderer Währungen voraussehen - was unterscheidet die von anderen, die sich nicht der Realität stellen, sondern einem Traum oder Trauma hinterherjagen?
Unterm Strich ist es mir egal, ob wir Freigeld oder unser heutiges Geldsystem haben - es muss einfach funktionieren.
Wer ein Geldsystem zum SINN erhöht - der macht einen guten Diener zum schlechten Herren. Geld ist kein Selbstzweck - sondern ist Hilfsmittel, damit ich sinnvoll agieren kann. That's it.
Manchmal kann die Welt so einfach sein, wenn man nur mal hinsieht.