Fairconomy schrieb:
“Seit Juni 2014 erhebt die Europäische Zentralbank einen negativen Zins auf Einlagen, die Geschäftsbanken bei ihr halten. Dies wurde von vielen als Tabubruch gewertet. Es muss allerdings noch weitergehen: Die Negativzinsen dürfen nicht vor dem Bargeld Halt machen.
Benoit Coeure, ein Mitglied des EZB-Direktoriums, hielt am 9.September 2014 in Frankfurt eine viel beachtete Rede, in der er den Negativzins mit der hundert Jahre alten Idee Silvio Gesells verglich, dem Geldfluss durch Auferlegung einer Hortungsgebühr auf die Sprünge zu helfen. Dass negative Einlagezinsen mit dem Vorschlag Gesells vergleichbar sind, hatten bereits die Ökonomen Gregory Mankiw und Willem Buiter herausgearbeitet.“
http://www.inwo.de/uploads/media/FAIRCONOMY/ausgaben/ausgabe-2015-4.pdf (S.10)
Es sind übermächtige wirtschaftliche Kräfte, welche die EZB dazu bewegt Gesells Ideen zur Währungsfrage schrittweise in die Realität umzusetzen.
Das führt uns direkt zum Thema Freiland. Sind die körperlichen Eigenschaften des heutigen Geldes ein vollständiges Äquivalent zu den damit gehandelten Gütern & Dienstleistungen, wird sich alle Aufmerksamkeit sofort auf die Bodenfrage richten müssen.
Das hat einen einfachen Grund: Freigeld macht Grund & Boden unverkäuflich. Niemand würde seinen Privatbesitz an Ländereinen gegen Freigeld eintauschen, weil Freigeldforderungen kein leistungsloses Einkommen wie Zinsgeldforderungen abwerfen.
Niemand würde z.B. einen Goldesel gegen einen Sack Diamanten eintauschen.
Darum wird es notwendig, das der Staat sämtlichen in Privatbesitz befindlichen Boden aufkauft und fortan verpachtet. Notfalls mit verzinslichen Schuldscheinen, welche in der Übergangsphase durch staatliche Pachteinnahmen finanziert werden. Bis die Bodenreform abgeschlossen ist, werden viele Jahrzehnte vergehen. In dieser Zeit muss niemand seinen privaten Bodenbesitz verkaufen. Tut er es dennoch, macht der Staat von seinem Vorkaufsrecht Gebrauch.
Der Boden ist in der Übergangszeit nicht an Privatpersonen übertragbar, so das er spätestens nach dem Ableben der heutigen Eigentümer endgültig an Stadt/Land/Staat geht.
Die Bodenreform bedeutet für 90% der Privathaushalte erhebliche finanzielle Vorteile und Freiheiten! Mehr noch als das Freigeld. Gesell hat in seinem Hauptwerk die Freilandfrage nicht umsonst vor dem Freigeld behandelt. Es ist sehr erhellend sich das über die Feiertage mal durchzulesen.
Die Freilandreform wird sich wie gesagt automatisch ergeben, sobald die EZB ihr Vorhaben mit den Geldgebühren abgeschlossen hat.