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Was mich an der Sache am meisten wurmt ist, dass am Ende der Otto-Normal-Bürger der Zahlende ist. Sowohl für die Betrügereien der Autoindustrie, als auch für irgendwelche ideologischen Wahnsinnigkeiten, die hier für mich zweifelsfrei auch im Spiel sind. Und der ÖRR spielt das Spielchen mit und schmeißt dem Bürger zwei Standpunkte von Fachleuten hin, damit er sich schön an Andersdenkenden abarbeiten kann.
Für mich sehr auffallend und nachdenklich stimmend ist jedenfalls, dass solche Fehler offenbar nur bei der deutschen Autoindustrie passieren, während der Rest der Welt der Autos herstellt damit irgendwie lockerer umgeht. Abgesehen wie gesagt vom Flug- Schiffs- und LKW-Verkehr, welcher ebensowenig angetastet wird. Genau so wie politische Wahnsinnigkeiten wie Fahrverbote anscheinend auch ein deutsches Phänomen sind.
Naja...
Man sollte im Verständnis vielleicht weiter kommen, wenn man einige Dinge auseinander hält:
- "Grenzwerte",
- Gesetze und Gerichtsurteile,
- den Betrug (die "Kundenverarsche") der Konzerne
- die Verbindung von Politik und Autoindustrie.
Grenzwerte
sind
politisch festgelegt und ein Kompromiss zwischen "sachlich wünschenswert", "technisch machbar" und "gesellschaftlich/politisch gewollt".
Vorwiegend wegen letzterem sind sie auch in verschiedenen Ländern unterschiedlich (z.B. Geschwindigkeitsbegrenzung auf Highways/Autobahnen)
Das gilt auch für die "Luftreinhaltung": die Grenzwerte in den USA sind teils höher, teils niedriger, als in der EU.
Man muss auch auseinander halten die Grenzwerte für die Luftreinheit und die Abgas-Grenzwerte am Auspuff eines Autos, am Schornstein einer Industrieanlage, etc.
Gesetze und Gerichtsurteile
Da die Grenzwerte
gesetzlich festgelegt sind, sind die Gerichte daran gebunden und müssen entsprechend urteilen.
(Gesetze einzuhalten mag zwar als "typisch deutsch" angesehen werden, macht generell aber Sinn.)
Betrug der Konzerne
Es scheint so, dass die "Tricks", die
gerade noch 'nicht verboten' waren den Managern nicht mehr ausgereicht haben, deshalb sind sie zu direktem Betrug übergegangen (und weil sie immer "geschont" worden sind, haben sie damit gerechnet, "nicht erwischt" zu werden).
Andere Firmen haben andere Betrügereien vorgenommen (franz. Manager in Japan in U-Haft).
Verbindung von Politik und Autoindustrie
die ist in D besonders eng, auch weil die Autoindustrie einen größeren Anteil an der Volkswirtschaft hat, als in anderen Ländern.
Daher das Verhalten der Generationen von Verkehrsministern, das selbst bei dem offensichtlichen Betrug voll die Autokonzerne schont und die Last auf die Bürger abwälzt, bis zu der Absurdität der Verkaufswerbung "Kauft euch ein neues Auto".
Anmerkungen:
° die NOx- und die Feinstaub-Problematik haben einerseits nur zu einem relativ geringen Anteil mit den Betrügereien der letzten Jahre zu tun.
° andererseits sind die Hersteller in der Lage, die Normen der USA einzuhalten, weigern sich aber, die vorhandene Technik auch in Deutschland einzusetzen.
° die "Diskussion" um die Grenzwerte (weitgehend vor über 20 Jahren beschlossen) und um die Messstellen ist m.M.n. nur so in den Vordergrund gerückt worden, um von den Autoproduzenten abzulenken.