Du verklärst die Zeiten doch sehr! Du konntest zum Beispiel nicht entscheiden, welche Lebensmittel du einkauftest, sondern du musstest nehmen, was da war.
Wo hast Du denn gelebt. In Städten waren Kaufhallen mit großer Fläche, mit Fleischertheken. Von fast jedem gab es verschiedenes, Brot, Brötchen, Wurst, Fleisch, Milcherzeugnisse, Seifen, Waschmittel usw. usf.
Ich habe im Handel gearbeiter, von kleinen Verkaufstellen bis Kaufhallle bis in die Verwaltung und Verpackungslager über Werbeabteilung.
Hab Handelskaufmann gelernt und musste überall mal durch.
Und da gab es auch offen täglich in den Regalen, sehr viel.
Über Gartengeräte, Schrauben, Nägel usw.
Ja es gab nicht täglich alles aber was man täglich wirklich braucht gab es auch. Es müssen heute auch nicht sonste wieviel Sorten von ausführungen geben egal ob Nahrungsmittel, Waschmittel, Konserven, Fertigfutter usw., die Hälfte würde auch reichen, würde keiner dran leiden oder gar sterben.
Es wird eh zu viel weg geworfen, ob Nahrungsmittel bis noch Funktionierendes. Wenn ich immer mal unser Altpapier auf den Wertsorfhof schaffe tränen einen die Augen was da so alles noch gut erhaltenes schon weg geworfen wird, weils nicht mehr aktuell ist. Furchtbar.
Und es war niemals alles da und viele Dinge waren für die Bürger einfach unerschwinglich oder wurden auf dem "Schwarzmarkt", damit meine ich diesen Tauschhandel, in dem man rare Produkte in der Firma erwarb (in zweifacher Hinsicht) und diese dann wieder gegen Begehrtes tauschte.
Ja es wurde getauscht, warum nicht, gibts doch heute auch noch. Tausche auch wenn ich was nicht mehr brauche, oder Pflanzen oder Saatgut auf Tauschbörsen. Ist doch ok. Muß ja auch nicht immer alles neu sein.
Und es hat den Zusammenhalt gestärkt.
Als wir unseren Kleingarten aufgebaut haben, mit Gartenlaube und Keller, haben wir den Baggerfahrer organisiert und der Nachbar den LKW und schon hatten beide was davon. Und die Fahrer hatten ein Taschengeld und wussten das wenn sie mal Hilfe brauchen, sind wir da.
Viele Gerichte konnten die Menschen dort gar nicht kochen, weil es die Zutaten nicht gab. Die Restaurants waren in verschiedene Kategorien eingeteilt und nur die beste Kategorie schaffte es auf ein Angebot, das wenigstens eine kleine Auswahl bot.
So ein Quark. Mein GG hat in einer Broilerbar gearbeitet die es noch heute gibt, da gabs jeden Tag was zu essen auch nach Hause zum Mitnehmen und jeder konnte da essen. Und da musste man sich nur anmelden bei größeren Feiern, was man ja heute auch muß. So war es in Gaststätten auch.
Schrieb gerade, hab im Handel gearbeitet und zum Konsum gehörten auch Gaststuben bis aufs kleinste Dorf, wo es heute kaum noch welche gibt.
Nicht, wieviel du verdientest, war entscheidend, sondern was du für dein Geld bekamst.
Nee was für Stellung Du hattest und ob Parteibuch.
Führerschein musste begründet werden,
Seit wann das. Ich habe meine Fahrerlaubnis fürs Motorad so gemacht und bei der Anmeldung brauchte ich auch nichts begründen. Kam nur damals dann meine Gesundheit dazwischen und konnte nach ca. einem halben Jahr dann nicht anfangen. Mein Eltern brauchten auch nichts begründen, mußten halt nur etwas länge warten als ich. Aber da führen zur Arbeitstelle sogar vom Werk aus Busse und der Stadtverkehr war auch sehr gut.
Autokauf auf Zuteilung, Wartezeit unglaublich viele Jahre, ansonsten Schwarzmarkt zu unglaublichen Preisen. Nur zum Beispiel.
Ja man mußte länger auf ein Auto warten, stimmt aber riesige Preise für Gebrauchte, je nach dem was für Auto. Wir haben auch erst mal ein Gebrauchten gekauft, für ca. 2Tsd DDR-Mark, reicht doch solange die Dinger fahren.
Ich kenne kaum einen der kein Auto hatte und viele eine Garage dazu.
Heute kaufen doch auch viele erst mal ein Gebrauchten, weil die neuen zu teuer sind, von den E-Autos mal ganz zu Schweigen.
Einerseits soll man heutzutage nachhaltig lebt und anderseits Wirtschaftswachstum....beides funktioniert für mich nicht.
Das war halt nachhaltig wenn man es weitergibt und repariert soweit es noch machbar und technisch vertretbar ist.
Und die Güter, die die DDR für ihre eigenen Bürger herstellte, waren immer Mangelware, unglaublich teuer und veraltet und potthäßlich, das darf ich an der Stelle sagen.
Von was schreibst Du denn. Mangelware gab es aber das meiste davon tauchte davon in Westkatalogen auf. Schrieb schon mal einiges darüber.
Von Möbeln, Bettwäsche, Handtücher, Haushaltsgeräte usw. Da fehlte das natürlich in der DDR. Warum wir soviel so spottbillig verkauft haben, ist ja wohl bekannt.
Und wer ein Haus besaß, bekam die Mieter zugeteilt und wurde sie auch dann nicht mehr los, wenn sie in ihrer Wohnung in Eimer schissen, denn solange sie arbeiten gingen, waren sie keine asozialen Elemente. Dafür konnten die Mieter ihre Vermieter gängeln, in dem sie das Recht hatten, Modernisierungen durchzusetzen bei einem Mietpreis, der auch ohne Modernisierungen schon ruinös war und außerdem natürlich staatlich festgelegt. In der Folge davon verschenkten die DDR-Bürger ihre Häuser reihenweise dem Staat, um den Ballast loszuwerden.
Da kann ich nichts zu schreiben, in meiner Familie gabs nur Einfamilienhäuser und da gabs sowas nicht.
Und Gesundheit: Ich habe Geschichten über das Gesundheitswesen gehört, die jeder Beschreibung spotten. Auch hier wußten die Genossen, was das Volk benötigt.
Das muß ich wiedersprechen. Da gabs mehr Hausärzte wie heute und keine Zuzahlungen. Medikamente bekam man auch was man brauchte, ich jedenfalls. Ich wurde in der Charite als Jugendlicher am offenen Herzen operiert und danach regelmäßig 2x im Jahr auch in der Charite zu Untersuchungen. Nein keine Beziehungen, einfach nur mein damaliger Kardiologe in der Stadt der das angekurbelt hat.
Und das bei einem Arbeiterkind wo die Eltern aus der SED wieder ausgetreten sind, weil ihnen einiges nicht passte.
Nach der Wende hat man mich dort raus geworfen, weil diese Ambulanz abgeschafft wurde und als Folge das dann nur noch einen einfachen Kardiologen hatte, der von meiner Erkrankung keine Ahnung hatte habe ich jahrelang eine Fehldiagnose mit mir rumgeschleppt.
Heute weiß ich, wenn man es eher festgestellt hätte, hätte man die Ursache operativ beheben können und ich hätte heute wahrscheinlich sogar eigene Kinder. Heute ist es sogar so spät das man es garnicht mehr beheben kann. Danke dafür.....
Die DDR wurde nicht von dem Westen sanktioniert, sondern im Gegenteil, die Bundesrepublik Deutschland pumpte Gelder über Gelder in diese marode DDR. Ohne diese Gelder wäre sie schon Jahrzehnte vorher pleite gewesen.
Naja wenn man sanktioniert, alles billig rausholt, dann fehlts natürlich in dem Land. Sieht man ja heute auch weltweit. Länder mit riesigen Rohstoffen aber die Bevölkerung ist noch immer arm, weil andere Länder es ausbeuten.
Kennen wir doch schon lange.....
(Da fällt mir gerade ein, dass selbst Restaurants mit Personal betrieben wurden, dass in der Anzahl jeder Beschreibung spottete. Da waren 5 Köche für einen Kübel Rosenkohl zuständig und ein Haufen Bedienungen, der nicht bediente, weil er die Gäste vorher aussperrte, bzw. es ging nichts ohne Voranmeldung und ein Teil des Lokals war immer abgesperrt...)
Kenne keine Fälle dieser Art, obwohl ich viele im Betrieb kannte die auch offen geschimpft haben, wenn mal was schief lief. Ich mußte jedenfalls immer mal draußen aushelfen, wenn mal Not am Mann war, nichts mit zu viel Personal. Voranmeldung gibts heute auch, rufe auch vorher an ob noch Plätze frei sind und bei größeren Feiern sowieso oder ist das bei Euch heute anders ?