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Ich finde diesen wie nahezu alle anderen deiner Beiträge wirklich gut. Danke dir.Schulz, Du bist ein gut Stück älter, als ich, wie ich sehe. )
Dann gehörst Du zu der Generation, die ganz kurz nach dem Krieg das Licht der Welt erblickte.
Ja, die gute, alte Staatsbürgerkunde. Meist war dieser Unterricht auch noch schlecht gemacht. Dazu kam die Frage, welche Akzeptanz der Staat bei einem hatte.
Natürlich gab es damals noch eine ziemlich starke kirchliche Tradition in der DDR. Aber oft eben eher aus Gründen der Opposition gegen das Regime. Nur wenige haben sich mit kirchlichen Fragen oder gar tiefer mit Religion befasst.
Was den "Materialismus" anbelangt, so gab und gibt es, so denke ich, den "gemeinen Materialismus", der auf den Gewinn von materiellen Werten aus ist und sein Mäntelchen nach dem Winde hängt und den Materialismus als Grundüberzeugung und Weltsicht. Es ist eine Weltsicht, die ich durchaus teile, weil sie logisch ist, wobei ich mir, eben durch Wissenschaftler sagen lassen durfte, das "Materialismus" so eigentlich nicht richtig sei, denn Materie sei letztlich "geronnene Energie". Ok, das sagen Leute mit zwei Doktortiteln (nein, nicht als Psychiater oder Irrenärzte) und einer Professur in Teilchenphysik. (Ich mag Teilchen. Mit Streusel oder so.)
Ich persönlich bin froh, wenn der "Gerinnungsfaktor" meiner Tischplatte groß genug ist, das die Tastatur nicht durch fällt. Es reicht, das der Gerinnungsfaktor meines Portemonnaies nicht ausreicht, das Materielle ordentlich zu binden.
Ansonsten, ja, Glaubensfreiheit ist für eine Gesellschaft schon gut. Fanatikern jedoch sollte man immer wehren. Leider nehmen auch unter Christen die "Fundamentalisten" wieder zu.
Mal noch ein Gedanke zum Materialismus, zur Materie im Universum. (Und vergiss einfach den irreführenden Vergleich mit Geld, Portemonnaie und anderem "materiellem" Besitz.)
Materie ist alles, was aus Elementarteilchen besteht.
Dass Materie "geronnene Energie" sei, ist Unsinn. Die seriöse Physik weiß es besser, nämlich ist es eher umgekehrt.
Lässt man der Materie freien Lauf und schafft die entsprechenden Bedingungen, wird aus Materie ganz schnell rasende Energie.
Materie kann, wenn sie schnell genug ist, durch die freigewordene Energie eine ganze Stadt ausradieren.
Energie losgelöst von Materie gibt es dagegen nicht. Selbst beim Licht und anderen Strahlungen ist man nicht sicher, inwieweit das auch Teilchen sind.
Auch Strahlungen sind das Ergebnis der Materie.
Der Gedanke mit der "geronnenen Energie" suggieriert auch, dass die Energie zuerst da war und dann nur zur Materie "geronnen" sei.
Das sind Vorstellungen, entstanden aus dem Gedanken, dass es Energie auch ohne Materie geben könne, womöglich als "göttliche Energie", als Geist eben.
Herr Pohl sagt hier was zur Entstehung der Materie:
Interessant ist für mich, dass ich schon vor Jahren erklärt hatte, dass die Urknallthese der Schöpfungsthese in die Hände arbeitet.Materie ist die ewige absolute Realität. Erklärungen für ihre "Entstehung" sind ausschließlich religiösen Ursprungs, sie entsprechen der katholischen Schöpfungsidee, Gott habe die Welt erschaffen.
Aus Nichts ein ganzes Universum entstehen zu lassen, was ist das anderes als der Schöpfungsgedanke?
Interessant auch Herrn Pohls Kommentare (rot):
Bevor man behauptet, etwas sei falsch, nur weil es nicht der eigenen Wahrheit entspricht, sollte man sich überlegen, ob es nicht mehrere Wahrheiten gibt. - Mit Verlaub, es gibt nur eine Wahrheit. Neben einer Wahrheit noch eine andere zu haben, ist unlogisch. - Ein promovierter Physiker sollte wissen, dass Naturerscheinungen durch Modelle beschrieben werden, von denen es mehrere gibt. - Aber nur eines davon kann richtig sein.