Hallo Wellenreiter,
Umschwenken ist Merkels Spezialdisziplin. Das ist so sicher wie das Amen in der Kirche, es ist sehr schwer zu glauben, daß das Zitat: "Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern!?" NICHT von Merkel stammt. Wenn sie es denn nicht erfunden hat, so hat sie es dennoch wie kein zweiter Politiker mit Leben erfüllt und in die Tat umgesetzt. Populismus in R(h)einkultur...
Ich bin - seit die CDU, dank Merkels innerparteilicher Säuberungswelle, keinen wirtschaftsliberalen Flügel mehr hat - überzeugter Liberaler. Aber in diesem einen Punkt denke ich, daß die FDP einen schweren Fehler macht: mir ist völlig unbegreiflich, warum Lindner bei den Koalitionsverhandlungen mit der CDU in NRW ausgerechnet die Homo-Ehe zur conditio sine qua non erklärt hat.
Profilneurose gut und schön, aber ich hätte von der FDP erwartet, daß sie sich mit anderen Themen profiliert - und das hätte sie auch gekonnt. Es ist natürlich schwer, einen Pudding (CDU) an die Wand zu nageln und es ist für jeden Koalitionspartner der CDU extrem schwierig, auch nur annähernd so etwas wie ein eigenes Gesicht (von Gewicht ganz zu schweigen) zu bewahren; wohl kaum eine Partei außer der SPD vermag davon eher ein Lied zu singen als die FDP. Denn dank Merkels Wendigkeit ist es praktisch unmöglich, ein bestimmtes Thema zu besetzen und sich zu eigen zu machen: ob rechts, ob links, sobald sich ein Koalitionspartner (oder auch ein politischer Gegner) daran macht, Druck auszuüben oder Stimmungen beim Wähler zu schüren ist Merkel diejenige, die, nötigenfalls in Form einer flotten Pirouette, die Thementräger auf ihrer eigenen Spur überholt. Zurück bleiben verkohlte Landschaften...
Drohen die Grünen nach einem Atomunfall im fernen Japan Stimmungs- und Meinungsmache betreiben zu wollen, wechselt Merkel ihren Kurs, ehe die Grünen selbst einen solchen gefunden haben. Beginnt unser Land von Migranten überrollt zu werden und ist die verortete Volksstimmung - zumindest aber die mediale Erwartungshaltung - auf "Willkommenkultur" geschaltet, wird die ganz Welt nach Deutschland eingeladen und jeder Migrant zum Flüchtling erklärt. Dreht sich die Stimmung, wird vorsichtig von einer Notwendigkeit zur Einflußnahme gesprochen, ohne sich definitiv auf einen bestimmten Kurs festgelegt zu haben. Immer schön alles in der Schwebe halten, oder, wie beim Thema Homo-Ehe: in die Schwebe bringen, wenn man sich vermeintlich vorschnell festgelegt hatte.
Für Merkel gilt die alte Skat- und Doppelkopfregel: KEINEN STICH DEM GEGNER!!!
Die FDP wird letztlich nicht die Partei sein, die sich die Durchsetzung egalitärer Behandlung jedweder Form von Lebensgemeinschaft auf Gesetzesebene an die Brust heften kann: dem nordrhein-westfälischen Ultimatum liberalen Ursprungs wird eine bundesweite Konsensbildung unter Führung der CDU folgen. Homo=Hetero? Für Christlich-Konservative überhaupt keine Frage... allenfalls reaktionäre Spießer könnten da noch Einwände hegen. Längst überfällig - und schon ist Merkels CDU nicht nur Führung eines gigantischen politischen Konsens, sondern obendrein noch gesellschaftliche Avantgarde. Wenn DAS mal keine Leistung ist...
Gruß -
Bendert
P.S.: Lindner hat einen derben Fehler gemacht, als er die Koalition mit der CDU in NRW von der Homo-Ehe abhängig gemacht hat: klar, das Sujet ist billig, strukturell wird sich dadurch nicht wirklich etwas ändern, es kostet kaum Geld und ist nicht nur mehrheitsfähig, sondern ausgesprochen populär (es gibt kaum noch Leute, die bereit wären öffentlich zu äußern, daß sie die Homoehe nicht nur für kompletten Schwachsinn halten, sondern für die Perversion des Ehe- und Familienbegriffs, auf dem unsere Gesellschaft aufbaut). Insofern naheliegend, den so ziemlich einzigen Punkt, in dem die CDU (bislang, zumindest) noch ein Alleinstellungsmerkmal innehatte aufzugreifen. ABER: gerade Lindner hätte wissen müssen, daß Merkel ihm durch schlichtes Umschwenken ohnehin den Wind aus den Segeln genommen hätte. Wichtiger und richtiger wäre es gewesen, tatsächlich UNPOPULÄRE Forderungen zu stellen (wie die nach massiven Steuersenkungen für Gut-, Besser- und Spitzenverdiener, massivem Rückbau der Staatsquote, Streichung sämtlicher Mittel für unnütze Posten wie Genderforschung, Gleichstellungsbürokratie etc.: da hätte die linke Journaille aufgeschrieen, es hätte einen Shitstorm sondergleichen gegeben - und die FDP hätte Profil beweisen können, indem sie die nun einmal gegebenen Mehrheitsverhältnisse genutzt und die kreischende Meinungsdeutungs-Lobby durch erfolgreiches Wirtschaften und Regieren mundtot gemacht hätte. Stattdessen begeht Lindner denselben Fehler, den schon Westerwelle gemacht hat und läßt sich von Merkels CDU wie die vielzitierte Sau durch sämtliche Dörfer Westfalens treiben - und davon gibt es reichlich.
P.P.S.: Selbstverständlich ist die Homo-Ehe Blödsinn: Ehe hat ihren Sinn in der Rechtssicherheit zu erwartender Familien, nichts anderem. Homos (so ungefähr 3 Prozent der Bevölkerung, maximal!!!) KÖNNEN keine Familien gründen. Und das ist auch gut so.
Zur gegenseitigen Absicherung der paar Hundert konventionell als Paar (mit Ausrichtung auf Lebenslänglich) zusammenlebenden Schwulen und Lesben reicht die eingetragene Lebensgemeinschaft völlig aus.
Ein wirklich guter, sachlicher Beitrag. Da antworte ich wirklich gerne. Aber vorab, ob das Merkel seine Wurzeln am Rhein hat...ich weiß nicht. Obwohl, wenn ich es recht bedenke: "Ich hab den Vater Rhein in seinem Bett geseh'n, ja der hat's wunderschön, der braucht nie aufzusteh'n..." Das könnte man auch durch Merkel ersetzen. Also die braucht ja auch keinen Wahlkampf zu machen, folglich muss sie nicht aufstehen, grad wie der Vater Rhein. Ihre politischen Gegner zerlegen sich selbst, die Themen kassiert sie derweil und grinst neckisch in die dargebotenen Handies, deren "Selfies" quer über den Erdball rutschen. Aber was geht sie ihr Geschwätz, oder war es das dumme Geschwätz" von gestern an? Ach der gute Ehrhardt ist leider nicht mehr da, so können wir ihn nicht fragen und müssen uns mit der offiziellen Version zufrieden geben. Nun denn: Kölle Hellau! Möge der ehemalige und auch etwas machtgeile Kölner Bürgermeister und erster Bundeskanzler in Frieden ruhen. Natürlich nicht Ehrhardt, aber ich glaube, du kannst mir folgen.
Da fällt mir ein, seinerzeit ging es um die unfinanzierbare Rente, und Ehrhardt hatte recht, als er meinte, also ganz fast wörtlich: "Wer soll das bezahlen, wer hat das bestellt, wer hat so viel Pinkepnke, wer hat soviel Geld?"
Und jetzt komme ich vielleicht mal zum Thema. Also vielleicht, wie war das doch gleich nochmal? Ach jetzt weiss ich es wieder: Die Grünen, also nicht nur die Grünen, aber die habe ich mir jetzt rausgeguckt, wollen die Homoehe total. Hmm, warum denke ich jetzt plötzlich an die Phädos, die sich massenhaft bei den Grünen tummelten und den Grünen fleißig beim Wahlprogramm anno Tobak halfen? Hach, was waren das für "herrliche" Zeiten, also besonders für Leute, die eine enge Hose bekommen, wenn sie süße kleine Patschefüsschen sehen... Da sollte das Mindestalter für Sex mit Kindern runter gesetzt werden und überhaupt wurde gefordert, wenn das Kind nicht nein sagt, dann ist es doch für beide schön..." Und die Grünen fanden das geil, also damals. Cohn-Bendit erzählte ja auch in seinem Büchlein ganz freimütig von seinen "sexuellen Abenteuern" im Kinderladen. Heute allerdings distanziert sich der Herr von diesen Aussagen, die da schwarz auf weiss lesbar sind, die waren doch gar nicht so gemeint. Wie sich doch die Zeiten ändern.
Nun steht die Homoehe an. In allen Teilen, die nicht die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft betreffen, haben Schwule und Lesben, ja sogar Schwuchteln meine volle Zustimmung. Wer zahlen muss, der soll auch sämtliche Rechte haben. Also in allen Punkten, die ausdrücklich nichts mit Kindern zu tun haben. Wie ich ja bereits schrieb, sind Lesben für mich die Ausnahme, Es ist nun einmal Fakt, dass eine Frau sehr, sehr selten an einem kleinen Kind rumfummelt.
Die Aussage des Ärzteblattes, siehe Eingangsbeitrag, dass Homosexuelle häufiger den Partner wechseln, möchte ich nicht unbedingt so stehen lassen. Das halte ich für übertrieben.
Die Frage, die ich mir stelle, ist aber die: "Wollen Homos wirklich nur gleichberechtigt sein, oder wollen sie auch noch Kinder. Wie ich schon sagte: Es ist mir wirklich nicht bekannt, dass schon mal ein Kind durch Analverkehr gezeugt wurde. Man kann nicht alles haben. Langsam aber sicher wird es wie im alten Rom und das ging unter...
Und nun zur FDP: Sie war über viele Jahre hinweg der Mehrheitsbeschaffer schlechthin. Einfach das Zünglein an der Waage. Dann plötzlich brauchte man sie nicht mehr, Und jetzt kommt der alte neue Zug "Homos" wollen auch.. Na da muss man doch aufspringen.
Übrigens wählte ich in ganz jungen Jahren SPD, die waren mir dann zu blöd und ich schwenkte zur FDP. Die waren mir dann zu wischiwaschi, also wählte ich das Original, nämlich schwarz, dann bei der Europawahl wählte ich das Handtuch, auf dem Sonneborn dem "wichtigen Geschehen" im Parlament lauscht. Ist mir aber nicht witzig genug, ich wähle, wie gelegentlich schon vorgekommen meinen absoluten Liebling: Shaun das Schaf, der lacht so nett.
Guter Gedanke. Von der Seite habe ich es noch nicht gesehen.
Also: Schwule können zwar heiraten mit allen daraus ergebenden Rechten und Pflichten, natürlich ohne Ehegattensplittung.
Für Lesben gilt diese Einschränkung nicht, weil sie halt nicht pädophil und in aller Regel die besseren Mütter sind.
Und was sich dann im häuslichen Bereich in Homoehen mit Kindern abspielt, ist eben nicht kontrollierbar
Halt halt: Auch Ehegattensplitting sollte das Paket beinhalten. Wem schadet das? Dem Finanzminister? Geil!!!