Du kannst gerne Deine eigenen Definitionen erspinnen oder Dich fehlerhaften bürgerlicher Theorien anhaften. Der Erkenntnis-Sinn einer fachspezifischen Diskussion rückt dann aber in weite Ferne.
Ich habe mir den Händler rausgesucht der bei seiner vorläufigen Schätzung, welchen Betrag er für das Produkt nehmen muss um einen Abnehmer zu finden, zum niedrigsten Wert gekommen ist. Ich konnte ihn sogar noch überzeugen von seiner Schätzung nach unten abzuweichen.
Was beim Gebrauchtwagenhändler in den Autoscheiben klebt, ist kein Wert. Es ist ein Preisangebot, welches - ich erwähnte es bereits - in dieser Branche regelmäßig überhöht wird, um es senken ZU KÖNNEN!
VK muss also vorher genau wissen, welchen Wert die Kiste wirklich hat und da reicht echten Profis nicht mal mehr die Marktforschung a la Schwacke-Liste.
Sehr interessant zum Thema gestaltet sich ein Besuch auf der größten deutschen online-Plattform für second-hand Karren.
Die haben für einen Teil der Fahrzeuge ein Bewertungssystem nach Marktpreis eingeführt. Da wird dann alles an Ausstattung eingerechnet und der Wert gegen den Preis abgewogen. Das "Günstige" kriegt dann längere grüne Balken und ...
... weder Händler, noch potentielle Käufer können den Wert beeinflussen, verändern.
In Deinen Gedanken schwingt noch ein anderer Fehler. Ich zitiere nochmal:
welchen Betrag er für das Produkt nehmen muss um einen Abnehmer zu finden
Ein Händler will nicht einen PREIS entwerfen, damit er einen Abnehmer findet, er muss vielmehr für seine WARE zum kalkulierten Preis (der meistens nicht an der Autoscheibe klebt) einen Abnehmer finden.
Seine Kalkulationen beginnen allerdings schon beim Einkauf. Er muss unter Wert einkaufen und meistens sogar deutlich, wenn er erfolgreich konkurrieren will. Er hat nicht den Vorteil, wie ein kapitalistischer Warenproduzent, den Wertvorteil schon innerhalb der Produktion gesichert zu haben (Abschöpfung der Arbeitskraft) und nun "nur noch" das Problem des Absatzes.
Wenn Du einmal Autohändler werden willst, erkläre ich Dir weitere Feinheiten ...