G
Gelöschtes Mitglied 2801
Ich kann deine Argumentation nachvollziehen, aber ich wäre trotzdem dafür in einigen Fällen die MwSt zu senken, damit einkommensschwache Familien nicht unverhältnismässig getroffen werden. Dieses ganze Gesetz bedarf einer Reform.
Das sehe ich ähnlich. Ich bin für einen einheitlich niedrigeren Mehrwertsteuersatz, auch weil ich es als ein Rädchen in dem vermutlich notwendigen Vorhaben sehe, unsere Handelbilanzüberschüsse zu senken durch Ankurbelung des Konsums im Inland.
Deine Argumentation hat natürlich eine empathische Logik. Allerdings bin ich eher gegen einen empathischen Staat, weil die kleine Verbesserung des Lebensstandards einer Minderheit immer die Gesamtbevölkerung mitbetrifft.
Zum einen entsteht die Problematik, dass man eine reduzierte Mehrwertsteuer dann für sehr viele Produkte rechtfertigen könnte und das Trennen eine unscharfe und nicht gut begründbare Entscheidung würde.
Kleidung wäre ein Beispiel dafür. Es ist durchaus nachvollziehbar, dass gerade einkommensschwache Familien mit Kindern einen deutlichen Vorteil von einer verringerten Steuer hier hätten.
Senkt man die Mehrwertsteuer nur für Kleidung eines bestimmten, also niedrigen Preissegments, verzerrt man den Markt. Senkt man sie für alle Kleidung (auch nur für alle Kinderbekleidung meinetwegen), verschafft man wiederum plötzlich Vorteile für ein Marktsegment hochpreisiger Produkte, deren Käufer diese Erleichterung mit Sicherheit nicht brauchen. Kleidung könnte man hier genauso gut durch Lebensmittel in dem Gedankenspiel ersetzen.
Ich glaube daher, dass eine Entscheidung die Gesamtheit der Bürger berücksichtigen sollte und dass eine empathische Entscheidung aus der Betrachtung einer Minderheit heraus, meist ungerechtfertigt hohe Nebeneffekte hat.