Interessant, aber typisch:
derzeit läuft auf HR II im Kulturcafe eine Sendung über den Begriff des Störenfrieds. Die Moderatorin der Sendung diskutiert mit einem Herrn Thome (ae?), der sich als Philosoph darstellt über die Figur des St.
Herr T. benutzt für ihn das Synonym puer robustus - und zitiert diverse Vordenker wie Rousseau, aber auch Marx. Der St. sei ein einfach dummer, aber kräftiger Kerl, der die Ruhe der Etablierten störe und insofern ein wichtiges Element für die französische Revolution - und allgemein für wichtige Bewegung in unserer angeblich modernen Gesellschaft sorge. Marx meinte mit St. das Volk, also nicht etwa einen Einzelnen.
Dabei fiel mir die AfD ein, die man derzeit ebenfalls im genannten Sinne als Störenfried - positiv besetzen könnte - wenn man nicht so verbohrt wäre, sie lediglich zu verunglimpfen. Genau diese Assoziation lassen die Diskutanten natürlich nicht zu.
Wer Volksverräter einer Bundeskanzlerin entgegen ruft, die gleichzeitig Kriege gegen Muslime aktiv unterstützt, aber so tut, als sei sie ein humanitärer Held, der dürfte eigentlich gut in das philosophische Bild des Störenfrieds passen.
Aber selbstverständlich sind die Medien, auch das Radio - Galaxien von solchen Erkenntnissen entfernt - worden.-
kataskopos