Zur Frage: Bundesgebiet neu gliedern?
Sag ich spontan JA dazu.
Dazu würde ich folgende Punkte ansetzen:
1) Abschaffung aller 16 Bundesländer und deren Landesregierungen
2) Bildung von Kreisen aufgrund historischer/ethnischer und sprachlicher Zuordnung
3) Stärkung der Kreistäge
4) Neugliederung Bundesrat um an das neue System anzudocken
Zu 1)
Wieso 16 Bundesländer abschaffen?
Hier könnte man erstmal mit einer Gegenfrage kontern, wozu haben wir überhaupt Bundesländer?
Nehmen wir das Beispiel Bildungspolitik - auf der einen Seite soll jeder Bürger die gleichen Chancen haben, auf der anderen Seite gibt es nichtmal einheitliche Richtlinien an Schulen wie das Bildungssystem umgesetzt werden soll. Dies regeln die Ländern nach eigenem Gusto. Schlimm daran ist, das wir heute als Bürger im Berufsleben aber sehr mobil sein müssen um Arbeitsplätze zu erhalten (zugleich auch eine Forderung aus der Bundesregierung) - hier im kleinen beißt sich das dann sogar schon.
Bundesländer machen unterm Strich nicht mehr oder weniger, als die Bundesebene selbst. Sie sollten zwar regionale Interessen kumulieren können, dies kann aber auch der Kreisverband. Von daher wäre die Zurücklagerung von regionalen Interessen in die Landkreise sinniger und übergeordnete Interessen an die Bundesebene zu gliedern.
Allein die Unmengen an Gelder die wir für riesige Verwaltungsapparate einsparen (Abgeordnete da noch gar nicht eingerechnet) - wäre eine Überlegung wert.
Zu 2)
Kreisverbände sollten theoretisch ja schon aktuell regionale Interessen vertreten, inwiefern das aber für Kreise überhaupt möglich ist, Beispiele wie Altmarkkreis Salzwedel, Emsland oder Wittenberg - bleibt dabei eine durchaus berechtigte Frage. Sicherlich müßten nicht viele Kreise neu gegliedert werden, Landkreise wie Rhein-Neckar oder Neckar-Odenwald bilden heute schon gute historisch/traditionell gewachsene Einheiten.
Zu 3)
Wie schon unter Punkt 1 angesprochen, die Kreistäge sollten in den Landkreisen mehr politische Möglichkeiten haben. Dies würde auch das Interesse der Bevölkerung an den Landkreis stärken und zu mehr Demokratie führen. Demokratie funktioniert bekanntlich immer da am besten, wo ein überschaubarer Rahmen vorliegt. Wie kann ich heute demokratisch über Dinge in der Uckermark entscheiden oder in Vorpommern wenn ich aus München oder Köln komme? Ist die Menge zu groß, verliert sich Demokratie in der Anonymität der Massen und abstrahiert zu rein theoretischen Denkmodellen bis hin zur Supermoral.
Zu 4)
Notwendiger Schritt um die Landkreise in den Bundesrat zu überführen aber auch den Bundesrat dabei nicht zu überblähen.
Einen Begriff möchte ich an dieser Stelle nochmal kurz erläutern, die Supermoral. Diesen Begriff benutze ich um damit ein Verhalten zu definieren, was mir schon öfters begegnet ist.
Insofern ich als Person von einem Ereignis betroffen bin, variiert die moralische Überlegung im Hinblick auf mein Eigeninteresse. Sprich die Moral flacht evtl. ab um dabei ein günstigeres Ergebnis zu erhalten. Beispiele hierfür wären Steuerhinterziehung (aktuelle Fälle sieht man ja) wo genau diese Überlegungen auftreten. Je ferner ich von dem Ereignis bin, desto mehr steigt dabei die moralische Überlegung und das persönliche Ergebnis reduziert sich. In einer großen Masse an Personen, die aber alle von dem Ereignis nicht berührt sind, mutiert dies dann zur Supermoral, in dem die Moral den höchsten Stellenwert einnimmt und dabei sogar Überlegungen Platz finden in denen das persönliche Interesse gar keine Berücksichtigung mehr findet und somit die Moral hieraus weltfremd und schwer umsetzbar wird.