Klar kann man Maßnahmen der EZB unterschiedlich werten... der einfachste Wertungsversuch wäre der, es mal damit zu versuchen, was die Aufgabe der EZB ist, und welche Instrumente ihr zur Verfügung stehen. Solange das das agieren der EZB erklärt, halte ich es für befremdlich, wenn man verzweifelt andere Interpretationen versucht auch noch zu legitimieren.
Der Wahrscheinlichste Grund, dass ein Apfel vom Baum fällt ist der, dass die Haltekraft des Baumes nicht mehr ausreicht, um gegen die Schwerkraft anzugehen.
Man kann aber auch interpretieren, dass der Apfel vom Baum fällt, weil er seine Lage nicht optimal empfand.
Legal wäre auch zu interpretieren, dass der Apfel vom Baum fällt, weil die kosmischen Kräfte Äpfel auf subtile Weise so beeinflussen, dass sie die Erde attraktiver finden, als ihre Position in der Luft am Baum.
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Man kann die Liste möglicher Begründungen unendlich fortsetzen - regelmäßig aber ist die wahrscheinlichste Erklärung auch die, die die Realität am besten beschreibt.
In den Entscheidungsgremien sitzen viele Nicht-Italiener. Wieso hältst du es für besonders wahrscheinlich, dass ausgerechnet die Interessen der Italiener dort übermäßig eine Rolle spielen, wenn gleichzeitig alle EZB-Entscheider weniger auf ihre Nation, als auf die Ziele der EZB eingeschworen wurden?
Solche Ideen sind regelmäßig Verschwörungstheorien - beliebt - halten aber der Realität nicht stand.
Ich lehne Verschwörungstheorien regelmäßig ab - meiner Erfahrung nach sind Verschwörungen auf solchen Ebenen regelmäßig äußerst kompliziert zu organisieren und gelingen nur in den aller seltensten Fällen.
WENN es einfacherere Erklärungen gibt (und die gibt es hier ja), dann spricht alles dafür, dass es gerade keine Verschwörung gab, sondern dass die Entscheidungen so gefällt wurden, wie sie geföllt wurden, weil dies sich aus der Sache heraus so als sinnvoll dargestellt hat.