Hallo Peter,
meine Äußerung von gestern war nicht als Kritik an diesem Faden gemeint, es war lediglich Ausdruck meiner Resignation an den Zuständen dort unten...
Dein Ansinnen, denen, die gegen diese erneute Eskalation auf die Straße gehen wollen, eine Plattform zu geben, unterstütze ich, auch wenn ich selbst das ganze ein wenig mit skeptischen Augen beobachte.
Ein Artikel über Pakistan neulich, in dem berichtet wurde, das zumindest in einer Region dieses Landes die Anordnung erlassen worden ist, sämtliche dortige Mädchenschulen zu schließen und damit die schulische Ausbildung von Mädchen zu unterbinden, lässt in mich natürlich misstrauisch sein gegen den islamischen Fundamentalismus, wie ihn bestimmte Führer der Hamas vertreten, das sind Grundwerte, die sind für mich nicht verhandelbar. Das sind wir den Menschen, die für dafür gestorben sind. Ich hab schon mal erzählt, es fällt mir nicht leicht, mich mit jemanden solidarisch zu erklären.
Es ist in meinen Augen ohnehin ein Drama, wie weltoffen und gebildet früher islamische Gelehrte dachten, ihrem aufgeklärten Verhalten hat gerade unser Kulturkreis durch den jahrhundertelangen spanisch-maurisch-jüdischen Austausch viel zu verdanken, und jetzt in unserer aufgeklärten Neuzeit geht alles den Bach runter, weil die westlichen Kulturträger mit ihrer geistlichen Überheblichkeit der ganzen Erde ihre Sicht der Dinge aufzwingen wollen, die Vielfalt geht flöten, auf allen Gebieten, und daraus resultierend haben viele Menschen Angst vor Überfremdung, vor Eskalationen und dem, was auf uns zukommt, und jetzt sind zunehmend die Extremisten am Drücker, das sind für mich die Menschen mit den Zigarren aus Momos Land, sie rauchen nicht die Lebenzeit, sondern die Angst der Menschen und die nimmt täglich weltweit zu...
noch was am Rande, der Krieg in Durfur ist für mich nicht vergleichbar mit dem Krieg in Gaza. Die Regierung in Karthoum ist nicht vom Volk gewählt, im Sudan ist das Volk nur Spielball der Mächtigen.
Die Israelis und die Palästinenser hätten eigentlich das Zeug dazu, einen Schritt weiter zu sein, sie haben die Möglichkeit, zu wählen, sie hätten Wahlrecht, und entscheiden sie freiwillig für die politischen Gruppierungen, die den Krieg propagieren.
Ich selbst bin relativ unpolitisch, hab keine Verbindungen und keine Kontakte zu der Region, deshalb kann nicht nicht wirklich was dazu sagen, das Interesse an dieser Region hab ich schon seit meiner Kindheit.
Ich war selbst einmal unten, hab mir beide Teile dort unten auf eigene Faust angesehen,
weil du das von Bi-lin erwähnt hast, irgendwo in der Nähe von Nablus, wo ich ich mich trotz vielfacher "Hilfe" (Trauben von Arabern, die unseren Wagen bevölkerten und uns gesten- und wortreich, was auch immer, vermutlich den Weg erklären wollten, nach dem Sonnenstand orientieren musste (...im Westen geht die Sonne unter, also in dieser Richtung gehts Richtung Jordan), weil sämtliche Straßenschilder in der Ecke nur arabische Schriftzeichen trugen, fuhren wir auf eine die Stadt umgebenden illegalen jüdischen Siedlungen hinauf, ich wusste damals nicht, was da oben auf dem Berg ist, es war eine Mischung aus Neugierde und Naivität, die mich alles sehen lassen wollte, erst da oben hab ich gesehen, das MGs da auf mich gerichtet waren.
Etwas vom Absurdesten, was ich auf dieser Reise erlebt habe, war am Tag vor meinem Abflug das zweistündige Verhör, das ich über mich ergehen lassen musste, isralische Bedienstete befragten mich in Englisch, ich verstand die meisten ihrer Fragen nicht, natürlich war mir klar, was die wissen wollten, nämlich wo ich mich rumgetrieben hatte die letzten zwei Wochen, das war schon mehr als situationskomisch, ich musste Fragen beantworten, die ich nicht verstand, nur ansatzweise, hätte oft während des Verhörs lachen können, es war mir unbegreiflich, wie ich in so eine Situation hineingeraten konnte.
Btw. Was bedeutet diese Abkürzung? Weiss deshalb nicht genau, was du mit diesem Satz sagen wolltest.
nachtrag. in der andern richtung gehts zum jordan, hätts heissen sollen.