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Im BGE-Forum hatte sich die Diskussion partiell in eine Richtung entwickelt, die mich dazu veranlasste, diese Frage hier aufzuwerfen.
Plaudern lag nicht in meiner Absicht. Aber ja, vermutlich wäre das Thema in der Philosophie besser aufgehoben.
Behaupte nicht, dass der Kapitalismus das beste Wirtschaftssystem ist; stelle lediglich nüchtern fest, dass der Kapitalismus andere bisher realisierte Systeme überlebt hat. Dieses Faktum werte ich als Überlegenheit. Das schließt nicht aus, dass zukünftig bessere Modelle umgesetzt werden.
Stimme in allen Punkten zu und ergänze: Benennen Sie ein existentes System, das bessere Bedingungen bietet und nicht mit Fehlern und Mängeln behaftet ist.
Ihre Absätze drei bis fünf halte ich für gelungen. Dafür gebe ich Ihnen ein Top. Ihre Aussage
ist sicher populär, lässt sich aber nicht beweisen und bleibt somit fragwürdig. Wie Sie selbst ganz richtig sagen:
Eine richtige Erkenntnis, die allerdings zu der Frage führt: Woher kommt der Reichtum jener, deren Handeln die Armut der anderen bewirkt? Etwa durch die Gier? Falls dem so sein sollte, folgte daraus nicht, dass die Gier zu uns gehört wie auch der von Ihnen genannte Wunsch …
Ich vermute, ja. Demnach wäre es müßig, die Gier zu beklagen. Sie ist da.
In Ihrem dritten Absatz sagen Sie einige sehr kluge Dinge dazu. Vielen Dank für die Anregungen.
Diese Frage stelle ich mir auch oft. Aber nein, es ist nicht alles schlimmer geworden. So schrecklich Kriege und Hungertote auch sind. Im vergangenen Jahrhundert haben allein der Zweite Weltkrieg sowie die Diktaturen unter Stalin und Mao weit über 100 Millionen Menschen das Leben gekostet. Davon sind wir weit entfernt.
Abschließend ein Wort zu Sinnsprüchen, die Sie ja augenscheinlich so schätzen. Ganz nett zu lesen, auch darüber nachzudenken. So wie Sie hier John Stuart Mill solitär auf den Sockel heben, sind jedoch Zweifel angebracht. Was wollen Sie damit aussagen? Dass der Mann keinen Ehrgeiz hatte, materiellen Besitz zu erlangen? Wohl kaum. Mill führte ein privilegiertes Leben und konnte sicher leicht ein solches Statement abgeben. Diese Art der Heldenverehrung und Legendenbildung ist unangebracht und trägt beinahe religiöse Züge. Mit anderen Worten: überflüssiger Schnickschnack, den Sie einem lieben Menschen ins Poesiealbum schreiben dürfen. In einer ernsthaft geführten Diskussion wirkt er nur albern.
Ich nehme mal diesen Passus von Ihnen heraus, dessen Bemerkungen hinsichtlich eines "überflüssigen Schnickschnacks" ich abweise.
Zitate werden immer! in ernsthaft geführten Diskussionen angeführt. Und man kann "Ernsthaftigkeit" nicht daran ausmachen, dass diese Zitate von lebenden Personen herrühren. Ganz im Gegenteil. Wenn ich mir da den Humbug mancher Politiker anschaue oder die "Bonmots" komischer Art. ;-)
Jedenfalls haben kluge Menschen, die schon verstorben sind, durchaus hinsichtlich ihrer Ausführungen eine Berechtigung, wiedergegeben zu werden. Und nicht nur ins "Poesiealbum" sondern z.B. hier.
Und hierbei sollte man, wofür ich oftmals schon plädiert habe, den Autor einfach weglassen und lediglich das Gesagte auf sich wirken lassen. Denn nicht der Autor ist hier der zu Kommentierende.
Was in dem Fall von John Stuart Mill die Aussage war:
„Das Verlangen, reicher zu werden ist die Leidenschaft derer, die keine andere kennen“.
Und genau das trifft das Wesen der "Gierigen", bei denen das Streben nach "mehr" Besitz ihrer gesamten Person ergreift. Wo alles Andere ins Hintertreffen gerät. Aber alles "Extreme" zerstört einen Menschen, so oder so. Sei es die obsessive Liebe zu einem Menschen - oder die obsessive Liebe zu Macht oder/und Reichtum.
Sie haben Recht, ich liebe kluge Menschen und Sprüche. Genau den Sinn dieses Zitats hätte ich selbst in anderen Worten von mir geben können! So bleibt mir nur zu sagen: Ich hätte es nicht besser ausdrücken können und schließe mich dem voll an.
Und da ja wohl diese Thematik mehr in den Bereich der philosophischen Betrachtung gehören würde, hier einmal Platon. Dieser sagte in "Der Staat", dass ein gieriger Mensch rastlos und unglücklich leben und sich in Verbrechen jeder Art verstricken würde. Und dass es weitaus besser und glückverheißender sein würde, "besonnen", d.h. überlegt und bescheiden zu leben. Denn nur dadurch könne Harmonie in Seele und Staat einkehren.
Nicht falsch, oder?
Im "Poesiealbum" würde sich das dann sicherlich so lesen: Sei wie das Veilchen im Moose, so sittsam, bescheiden und rein...." Etc. Lach*
Aber DAS würde hier nicht passen. Ein Mill oder Platon schon.... )