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Lohnt sich die Begrenzung der Managergehälter für den normalen Mitarbeiter?

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Smoker

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Ob das so ist, ist die eine Frage. Aber viel interessanter ist, falls dem so wäre, woran das denn liegt. Immerhin sind die Margen der deutschen Unternehmen auch relativ niedrig.

Klar sind die Margen nicht höher als in anderen Ländern. Aber der Preis niedriger... das ist doch der Witz dabei.
 

sportsgeist

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Kann man. Man könnte aber auch die Gewerkschaften wieder mit echten Zähnen ausstatten. Der Staat hat viel mehr Macht als man den Leuten glauben machen will, paradoxer weise sollte er aber in anderen Bereichen wo er wirklich seine Macht voll ausspielt eher etwas in den Hintergrund treten.
man braucht keine Gewerkschaften mit Zähnen ausstatten, zumindest nicht auf Niveau von Facharbeitern.
Gewerkschaften brauchen höchstens noch leicht gegeneinander austauschbare Hilfsarbeiter ...

Facharbeiter in Deutschland haben heutzutage solch eine hohe Rechtsmacht, Mach an sich und Rechtssicherheit, dass jeder Einzelne bereits die beste Gewerkschaft für sich selber ist.
Deutschland befindet sich auf einem bedenklichen Pfad, auch wenn die boomende Automobil-, Zuliefer-, Maschinenbau-, Elektrotechnik- und Chemieindustrie noch alles andere überragt und viele bedenkliche Tendenzen komplett zudeckt.

wird der Euro mal Geschichte sein oder in schwere Not geraten, werden die Probleme sofort augenscheinlich werden.

das größte Problem ist: die Deutschen verlernen zunehmend komplett das Arbeiten und das Kämpfen darum.
ob sie das jemals wieder zurückerlangen können, wenn die Zeiten von Vollbeschäftigung und Anspruchstellen mal vorbei sein werden, wird man sehen ...
 

sportsgeist

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Diese Märchen von den Superhelden Unternehmensführer...

Wer daran glaubt ist einfach nur Narzisst.
die Wirklichkeit sieht längst ganz anders aus.
in vielen Landstrichen Deutschlands findet man kaum noch Handwerker, bzw. neben keinen Ärzten und keinen Läden wird es auch bald keine Handwerker mehr in vielen Landstrichen Deutschlands geben.

der Hauptgrund:
viele Handwerker der alten Generation geben schlicht einfach auf, und von unten wächst kaum noch was nach ...
viele Handwerksmeister der alten Generation haben schlichtweg keine Lust mehr, sich mit immer bequemeren und immer mehr Ansprüche stellenden Arbeitnehmern herumzuschlagen, bzw. die Tendenz auf dem Arbeitsmarkt folgt dem auf dem Mietermarkt.

die Rechtslage der meisten Arbeitnehmer und Mieter ist heute so sehr gestärkt, dass dagegen nur noch große Konzerne, große Arbeitgeber und große Vermiethaie ankommen, mit entsprechenden zentralisierten Juraabteilungen, Inkassostellen und Abmahnzentralen und einer zentralisierten Kommandoebene, von der herunter einfach befohlen wird.

als kleiner privater Arbeitgeber, Handwerksmeister oder Vermieter hast du dagegen kaum noch Mittel, dieser Arbeitnehmer und Mietermacht noch irgendetwas dagegen zu setzen ... einziger Ausweg (die meisten Handwerksmeister sind schon weit über 50, viele über 60) ... es einfach in die Rente hinein ausklingen lassen. Noch ein paar schöne wenige Pralinenaufträge annehmen, die noch für die nächsten 5 Jahre über die Runden reichen, aber ansonsten es einfach ausklingen lassen.
Viele Handwerksbetriebe lehnen Neuaufträge oder solche, die nach Ärger riechen, schlichtweg einfach ab.
sie finden schlicht auch gar kein Personal mehr dafür ... keiner in Deutschland will sich doch wirklich noch die Finger schmutzig machen.

Recht haben sie ...

Folge wird sein ... weite Teile Deutschlands werden bald keine entsprechenden familiengeführten mittelständischen Arbeitgeberangebote mehr haben.
nur noch Konzerne oder Großarbeitgeber haben da Chancen dagegenzuhalten ...
 
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Und warum sollten weniger gut bezahlte Manager weniger betrügen? Wie viel die Manager aus der zweiten Reihe betrügen, bekommen wir doch nur nicht mit, weil es aus offensichtlichen Gründen medial nicht so beleuchtet wird.


Hä? Das ist doch heute so in Wolfsburg?

Weniger Betrug? Weil die Manager nach London oder Irland gehen, wo man eher diese Art von Kriminalität bestraft als in Deutschland. Was ist in Wolfsburg heute wie?
 

Smoker

Deutscher Bundespräsident
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man braucht keine Gewerkschaften mit Zähnen ausstatten, zumindest nicht auf Niveau von Facharbeitern.
Gewerkschaften brauchen höchstens noch leicht gegeneinander austauschbare Hilfsarbeiter ...

Facharbeiter in Deutschland haben heutzutage solch eine hohe Rechtsmacht, Mach an sich und Rechtssicherheit, dass jeder Einzelne bereits die beste Gewerkschaft für sich selber ist.
Deutschland befindet sich auf einem bedenklichen Pfad, auch wenn die boomende Automobil-, Zuliefer-, Maschinenbau-, Elektrotechnik- und Chemieindustrie noch alles andere überragt und viele bedenkliche Tendenzen komplett zudeckt.

wird der Euro mal Geschichte sein oder in schwere Not geraten, werden die Probleme sofort augenscheinlich werden.

das größte Problem ist: die Deutschen verlernen zunehmend komplett das Arbeiten und das Kämpfen darum.
ob sie das jemals wieder zurückerlangen können, wenn die Zeiten von Vollbeschäftigung und Anspruchstellen mal vorbei sein werden, wird man sehen ...

Pff jedes Jahr meldet man neue Rekorde an Überstunden, Produktivitätszunahme syncron dazu häufen sich psychische Symptome wie Burnout Synrodm ect. Was du hier versuchst darzustellen ist vollkommener Blödsinn. Die Deutschen Arbeiten so lang so hart und so produktiv wie noch nie. Gleichzeitig erhalten sie den selben Reallohn wie vor 10 Jahren.
 
OP
franktoast
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Weniger Betrug? Weil die Manager nach London oder Irland gehen, wo man eher diese Art von Kriminalität bestraft als in Deutschland.
Du meintest, dass bei niedrigerem Managergehalt keine Betrüger mehr zu VW gingen. Das wären ja die Manager, die heute zB bei den MDAX-Unternehmen arbeiten, denn die richtig guten Unternehmer würden dann ja zu den anderen großen Konzernen gehen. Meine Frage war: Warum sollte der vormalige LEONI-manager, der nun bei VW arbeitet, weniger betrügerisch sein als der Jetzige?

Was ist in Wolfsburg heute wie?
Also du meinst, VW sollte sein Hauptquartier nach Irland verlegen, weil dort solche CEO-betrugsfälle stärker geahndet würden?
 
OP
franktoast
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Klar sind die Margen nicht höher als in anderen Ländern. Aber der Preis niedriger... das ist doch der Witz dabei.
Ok, also verdienen Arbeitskräfte und Unternehmen in Deutschland weniger als in Hochlandländern. Nun meine Frage: Warum läuft es in Holland oder Frankreich besser?
 
OP
franktoast
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Achja die 100% Steuer hatte ich mir auch schon überlegt. Ganz gemein wird sie, wenn man sie an den Mindestlohn koppelt. Sprich:

Ab dem 50 fachen Verdienst des Mindestlohn mit einer 40 Stunden Woche wird zu 100 % versteuert.

Die Leiharbeitsfirmen und das Ausland würde das freuen :)
Ne, in Japan gibt es zB. eine andere (Lohn)kultur. Man fängt zwar mit wenig Lohn an, aber es gibt jedes Jahr mehr. Rausgeworfen wird ein Manager selbst dann nicht, wenn er großen Mist baut. Und die Bezahlung erfolgt auch durch Statussymbole wie Fahrer oder hohes Ansehen in der Bevölkerung. Letzteres gibt es hier zB. nur bedingt, was aber theoretisch auch mit den hohen Boni zusammenhängt?
http://www.japanmarkt.de/2013/11/19...er-gehaltsschere-in-japan-weniger-weit-offen/

Aber Japan ist Japan. Dort ist Vieles anderes und es gibt Sachen, die wären bei uns undenkbar. Auch hat man dort eine Scham- statt wie bei uns Schuldkultur. Man kann natürlich mit so etwas Werbung machen, wenn man das will. Aber eine andere Kultur ist eine andere Kultur. Über die skandinavischen Länder sagt man zB. auch, dass die dort teils höhere Sozialleistungen für Arbeitslose bieten können, weil man als Arbeitsloser gesellschaftlich viel mehr sanktioniert wird als zB. in Deutschland. Es gibt auch ganz ohne Gesetz schon einen deutlich größeren Anreiz Arbeit zu finden als in Deutschland. Da kann man natürlich auch die Gesetze darauf abstimmen.

Ich wäre da immer vorsichtig.
Zu deiner Regel: Würdest du es auch die Größe des Unternehmens berücksichtigen wollen?
 

jk's meinung

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Ich wäre da immer vorsichtig.
Zu deiner Regel: Würdest du es auch die Größe des Unternehmens berücksichtigen wollen?

Nö, das ist ja der Sinn der Sache. Leistungsträger haben die Möglichkeit sich Einkommensmäßig abzusetzen. Allerdings nur in einem von der Gesellschaft vereinbarten Rahmen. So könnte Geld auch zu den Berufen fließen, welche angeblich ja so unproduktiv sind, aber trotzdem jeder nachfragt. Wenn die Herrschaften mehr verdienen müssen, müssen sie sich für gesamtgesellschaftliche Einkommenszuwächse sorgen. Dazu gehört nun einmal auch, dass der Friseur oder die Putze auch mehr verdienen.

Alternativ könnte man auch sagen. Das 25zigfache des durchschnittlich versteuerten Einkommens je Person abzgl. des eigenen Vorjahreseinkommens. Das ganze europaweit. Ich würde behaupten mit so einer Regelungen, könnte man alle Subventionen abschaffen. Alles könnte durch die Privatwirtschaft geregelt werden. Da es im Interesse der Leistungsträger ist mehr zu verdienen, müssen sie selbst dafür sorgen, dass die Berechnungsgrundlage dafür steigt. Sprich, wenn in Griechenland die Löhne im Keller sind, investieren sie dort um die Löhne zu steigern, damit sie letztlich ihr Einkommen erhöhen können.

Eine Unternehmensabhängige Komponente wäre wahrscheinlich auch notwendig. Zu dem oberen genannten Maximaleinkommen, kommt noch ein + des 10 fachen Durchschnittseinkommens der Mitarbeiter abzgl. des eigenem Einkommens. Um den Wettbewerb in dem Arbeitsmarkt auf der Arbeitgeberseite zu erhalten.

Die ganzen Relationen sind selbstverständlich aus der Luft gegriffen. Es geht hier lediglich um die Funktionalität.
 

Smoker

Deutscher Bundespräsident
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Ok, also verdienen Arbeitskräfte und Unternehmen in Deutschland weniger als in Hochlandländern. Nun meine Frage: Warum läuft es in Holland oder Frankreich besser?

In Frankreich zum Beispiel verlaufen die Lohnsteigerungen syncron zur Produktivität. In Deutschland bleiben die Löhne gleich und nur die Produktivität steigt. Deswegen können deutsche Firmen ihre Produkte unter dem Preis von Französischen Produkten verkaufen, und verschaffen sich so durch Lohndrückerei einen Wettbewerbsvorteil, auf kosten der Arbeitnehmer hierzulande.
 
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Du meintest, dass bei niedrigerem Managergehalt keine Betrüger mehr zu VW gingen. Das wären ja die Manager, die heute zB bei den MDAX-Unternehmen arbeiten, denn die richtig guten Unternehmer würden dann ja zu den anderen großen Konzernen gehen. Meine Frage war: Warum sollte der vormalige LEONI-manager, der nun bei VW arbeitet, weniger betrügerisch sein als der Jetzige?


Also du meinst, VW sollte sein Hauptquartier nach Irland verlegen, weil dort solche CEO-betrugsfälle stärker geahndet würden?

Nein. Ich meinte, dass die niederen Managergehälter die teuren Manager vertreiben würden und die Oberleitung aus dem Ausland erfolgen würde.

Irland oder ein anderes Angelsächsisches Land. Die sind zwar auch nicht perfekt, aber sie geben sich wenigstens Mühe.
 
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Ja, das ist tatsächlich eine Frage. Grundsätzlich halte ich es für fair, wenn der, der andere reicher macht, auch selber davon profitiert. Das legt auch die Anreize in die richtige Richtung.

Würden Manager bei einer Begrenzung ihrer Gehälter ja immer noch tun, profitieren.
Folge ich dieser Argumentation müssten Manager aber auch bereit sein, im Misserfolgsfall in Gänze auf ein Gehalt zu verzichten und aus den Millionen der Vorjahre zu leben. Über diesen Fall redet aber kein Manager gerne. Und da sind wir wieder beim alten Raffgier-Problem. Hat der Mitarbeiter aus deinem Beispiel einer Frittenschmiede einen Schaden gemacht, wird dies ihm aber selbstverständlich vom Gehalt einbehalten.

Denn Menschen wollen reich werden (weil man mit Geld eben so viel machen kann, auch für andere). Der Anreiz ist die eine Sache. Die andere Sache ist die Verteilung der Produktivmittel. Wer es schafft, sehr viel Wohlstand zu schaffen, der sollte auch sehr viele Ressourcen zur Verfügung haben.

Nicht zwangsläufig. Daher gehen Anreizsysteme in echten Großunternehmen ja auch über rein finanzielle Prämienmöglichkeiten hinaus. Ein Mitarbeiter nimmt vielleicht gerne eine Gratifikation. Dem anderen ist zusätzlicher Urlaub wichtiger und der dritte lässt sich eine besondere Fortbildung bezahlten.
Auch wenn es dir schwer vorstellbar erscheint, es gibt auch Menschen, denen andere Dinge wichtiger sind als Geld.
 
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ok.
Bei einem Manager hat man Entscheidungen wie den Kauf einer Firma oder welche Marken abgestoßen werden sollen. Dazu beeinflusst die allegmeine Marktlage das Betriebsergebnis. Der beste Manager der Welt kann in einer Finanzkrise auch nicht den Verlust abwenden.

Das wäre ein höchst eingeschränktes Verständnis von Management. Oder deutlicher ausgedrückt, dass wäre kein Manager, sondern ein Börsenmarkler.
Ein Manager sollte doch deutlich stärker mit Abläufen, Prozessen, Entwicklungen im eigenen Unternehmen beschäftigt sein und den Markt analysieren. Wenn er dann Kapital hat um wachsen zu können, stehen vielleicht mal Aufgaben wie von dir beschrieben an.
Wenn ein Manager also echtes Management betreibt, ist er auch in der Lage, ein Unternehmen ohne Verluste durch die Wogen der Weltwirtschaft zu führen. Der Misserfolgsfall des Managers bleibt eben ein Misserfolgsfall.
Weiter sollte bedacht werden, dass die Aktiengesellschaft eine Unternehmensform ist, aber deutlich nicht die einzige. Unser umworbener Mittelstand wird mehrheitlich eher als GmbH organisiert sein, ohne Aktionäre und Aufsichtsräte.

Aber: Der Aufsichtsrat, andere Manager oder auch sonstige Experten können beurteilen, wie gut ein Manager ist.
Ein CEO von VW kann durch Entscheidungen Milliarden Euro richtung Verlust und Gewinn verschieben. Aber die Verschiebungen können nicht alleine auf ihn zugerechnet werden. Neben dem öffentlichen Druck ist das wohl auch ein Grund, warum er nicht Milliarden an Gehalt bekommt.

Der öffentliche Druck ist nach dieser Fehlleistung VW - Abgasskandal ja auch wohl angebracht!
Wie oben hingewiesen, die AG ist nur eine von vielen Unternehmensformen. Und nicht sämtliche Unternehmen gehören ins produzierende Gewerbe.

Je nach Schweregrad des Fehlers ist die Konsequenz für einen Dachdecker, Fließbandarbeiter oder Manager ähnlich. Aber anderes als du sagst, muss der Manager natürlich deutlich mehr dafür gerade stehen.

Wenn er es den mal in der Realität müsste. Aber: Zumeist Fehlanzeige. Da sind wir wieder beim deutlich sichtbaren Widerspruch zwischen volkswirtschaftlicher Theorie und Praxis in der Marktwirtschaft.

Profit ist immer ein stärkerer Mechanismus/Anreiz als Bürokratie.

Über Anreize siehe letzte Antwort. Geld ist nicht das einzige Interesse der Menschen. Und wenn es so wäre, wäre es doch traurig für unsere Welt.

Ach Quatsch. Also wenn McD das bessere Gesamtpaket aus deiner und meiner Sicht bietet, warum sollte sich von uns beiden lieber bei Burgerking arbeiten wollen?

Von einem Gesamtpaket hast du nicht gesprochen. Dir ging es um rein finanzielle Anreizsysteme, die sicherlich nur einen Teilausschnitt der Bedürfnisse eines Arbeitnehmers darstellen. Also tun wir mal nicht so, als hättest du ein "Gesamtpaket" in deinem Beispiel verkauft.

Homo Oeconomicus ist so ein hochgestochenes Konstrukt, um womöglich davon abzulenken, dass jeder Mensch natürlich rational handelt. Nur hat jeder Mensch unvollständige Information und unterschiedliche Ansprüche/Vorlieben.

Vorlieben sind nicht rational. Das sind emotionale Befindlichkeiten. Und die entsprechen durchaus dem Wesen des Menschen.

Trotzdem versucht jeder Mensch mit jedem Handeln seine Bedürfnisse möglichst gut zu befriedigen. Und natürlich ist Geld nur ein Bedürfnis von vielen.

Bedürfnispyramide von Maslow, etc., usw. usw. .Wenn es nicht mehr um Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und ein Dach über den Kopf geht, wird menschliches Verhalten komplexer als du annimmst. Es entstehen plötzlich starke Soziale Bedürfnisse und irgendwann bist du bei der Frage, was Selbstverwirklichung eigentlich für dich bedeutet. Und das bedeutet eben: Oftmals geht es nicht um Geld.

Zurück zu dem Thema: McD bietet das bessere Gesamtpaket, wir beide wollen bei einer Fast-Food-Kette arbeiten und du bist besser. Wer bekommt den Job?

Rational wäre natürlich McD zu wählen.
Vielleicht habe ich aber aus irgendwelchen Gründen eine solche Antipathie, dass ich doch das andere Unternehmen wähle. Dann eine menschliche Entscheidung.

Ach Quatsch, die Steuereinnahmen wären doch gleich. Auf kurze Sicht natürlich geringer, denn Unternehmen zahlen ja erstmal weniger Steuern und erst beim Ausschütten genauso viel wie Manager. Also ein Winterkorn verdient zB. 10Mio. und zahlt 5Mio. Steuern. Wenn wir auf 1Mio. begrenzen, steigt der Unternehmensgewinn um 9Mio.€. Winterkorn bezahlt 500 000€, die Unternehmen etwa 30%, also 2,7Mio. Das wären dann Steuereinnahmen von 3,2Mio.

Dafür müsste der Staat weniger Steuer-CDs aus der Schweiz ankaufen ;)
Ansonsten haben auch Unternehmen brav ihre Steuern in der EU zu zahlen. Aus welchem Pott die Steuereinnahme kommt, ist in der Summe dann wohl egal.
 
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man braucht keine Gewerkschaften mit Zähnen ausstatten, zumindest nicht auf Niveau von Facharbeitern.
Gewerkschaften brauchen höchstens noch leicht gegeneinander austauschbare Hilfsarbeiter ....

Glaube ich nicht. Gewerkschaften sind allein aus ihrer historischen Entwicklung vor allen Dingen zuerst eine Vertretung des aus dem Handwerk entstandenen Facharbeiters.
 
OP
franktoast
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In Frankreich zum Beispiel verlaufen die Lohnsteigerungen syncron zur Produktivität. In Deutschland bleiben die Löhne gleich und nur die Produktivität steigt. Deswegen können deutsche Firmen ihre Produkte unter dem Preis von Französischen Produkten verkaufen, und verschaffen sich so durch Lohndrückerei einen Wettbewerbsvorteil, auf kosten der Arbeitnehmer hierzulande.
Jaja, und warum ist das so? Es ging ja um qualifizierte Kräfte, da spielt der Mindestlohn keine Rolle. Sind die französischen oder holländischen Unternehmer einfach nicht so raffgierig?
 
OP
franktoast
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Nein. Ich meinte, dass die niederen Managergehälter die teuren Manager vertreiben würden und die Oberleitung aus dem Ausland erfolgen würde.

Irland oder ein anderes Angelsächsisches Land. Die sind zwar auch nicht perfekt, aber sie geben sich wenigstens Mühe.

Was machen die denn besser?
 
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Würden Manager bei einer Begrenzung ihrer Gehälter ja immer noch tun, profitieren.
Folge ich dieser Argumentation müssten Manager aber auch bereit sein, im Misserfolgsfall in Gänze auf ein Gehalt zu verzichten und aus den Millionen der Vorjahre zu leben. Über diesen Fall redet aber kein Manager gerne. Und da sind wir wieder beim alten Raffgier-Problem. Hat der Mitarbeiter aus deinem Beispiel einer Frittenschmiede einen Schaden gemacht, wird dies ihm aber selbstverständlich vom Gehalt einbehalten.
Das ist ja die Sache, wie man den Arbeitsvertrag aushandelt. In der Regel gibt es Fixgehalt und einen erfolgsabhängigen Bonus. Und dann muss man definieren, an was sich der Bonus orientiert. In der Regel sind Umsatz und Gewinn Punkte. Dann wird vom Bonus oft ein Teil sofort ausbezahlt, der andere erst in einigen Jahren. Es gibt Jahresziele, aber auch Ziele über mehrere Jahre verteilt. Das macht ja auch Sinn, sonst investiert man mal ein Jahr gar nix und plötzlich schwillt der Gewinn für das eine Jahr nach oben, aber langfristig leidet der Gewinn für dei Nachfolger.
Die andere Dimension ist, was man als "Fehler" des Managers definiert. Wie gesagt: Der beste Manager der Welt kann den Verlust auch nicht abwenden, wenn die Wirtschaft zusammenfällt.

Man darf hier aber auch nie vergessen, dass Manager Angestellte sind und keine Unternehmer.


Nicht zwangsläufig. Daher gehen Anreizsysteme in echten Großunternehmen ja auch über rein finanzielle Prämienmöglichkeiten hinaus. Ein Mitarbeiter nimmt vielleicht gerne eine Gratifikation. Dem anderen ist zusätzlicher Urlaub wichtiger und der dritte lässt sich eine besondere Fortbildung bezahlten.
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Das ist mir schon klar. Ich schaffe es zu abstrahieren. Ich nehme Geld immer als Beispiel, weil es vergleichbar ist und Geld eben in sehr viele Sachen umwandelbar ist. zB. könnte man die Prämie in Geld auch dazu verwenden, um selber die Fortbildung zu bezahlen (steuerlich ne Katastrophe, aber naja).
 

jk's meinung

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Die andere Dimension ist, was man als "Fehler" des Managers definiert. Wie gesagt: Der beste Manager der Welt kann den Verlust auch nicht abwenden, wenn die Wirtschaft zusammenfällt.

Man darf hier aber auch nie vergessen, dass Manager Angestellte sind und keine Unternehmer.

Das Problem erkennst du ja selbst. Läuft es bei brummender Wirtschaft gut, zählt es als Erfolg des Managers. Läuft es Scheisse, ist die Wirtschaft Schuld. Der Einfluss eines Manager auf den Erfolg eines Unternehmens ist sicherlich gegeben. Aber ich bin der Auffassung, dass er marginal ist. Den Großteil macht der Markt und die Mitarbeiter des Unternehmens aus. Die wirklich relevanten Strategischen Entscheidungen kann der Manager ohne Gesellschafterversammlung in der Regel sowieso nicht treffen.
 
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franktoast
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Das wäre ein höchst eingeschränktes Verständnis von Management. Oder deutlicher ausgedrückt, dass wäre kein Manager, sondern ein Börsenmarkler.
Ein Manager sollte doch deutlich stärker mit Abläufen, Prozessen, Entwicklungen im eigenen Unternehmen beschäftigt sein und den Markt analysieren. Wenn er dann Kapital hat um wachsen zu können, stehen vielleicht mal Aufgaben wie von dir beschrieben an.
Wenn ein Manager also echtes Management betreibt, ist er auch in der Lage, ein Unternehmen ohne Verluste durch die Wogen der Weltwirtschaft zu führen. Der Misserfolgsfall des Managers bleibt eben ein Misserfolgsfall.
Weiter sollte bedacht werden, dass die Aktiengesellschaft eine Unternehmensform ist, aber deutlich nicht die einzige. Unser umworbener Mittelstand wird mehrheitlich eher als GmbH organisiert sein, ohne Aktionäre und Aufsichtsräte.
Ähm ich hab zwei Beispiele benannt, bei denen die Managerentscheidung das Unternehmensergebnis weit mehr beeinflussen kann als sein maximales Gehalt. Ich hab nicht geschrieben, das sei seine einzige Aufgabe. Und eine GmBH kann auch andere Firmen kaufen (auch eine Personengesellschaft, was noch häufiger als GmbH vorkommen dürfte).

Der öffentliche Druck ist nach dieser Fehlleistung VW - Abgasskandal ja auch wohl angebracht!
Wie oben hingewiesen, die AG ist nur eine von vielen Unternehmensformen. Und nicht sämtliche Unternehmen gehören ins produzierende Gewerbe.
Welcher meiner Aussage galt bisher nur für AGs und produzierendes Gewerbe (außer wenn ich von Aktionär rede, da kannst du ja "Eigentümer" verwenden, wenn es dich glücklich macht).

Wenn er es den mal in der Realität müsste. Aber: Zumeist Fehlanzeige. Da sind wir wieder beim deutlich sichtbaren Widerspruch zwischen volkswirtschaftlicher Theorie und Praxis in der Marktwirtschaft.
Ob und wie ein Manager für seine Fehler gerade steht, hängt ja erst von der Definition und Klassifizierung von "Fehler" ab. Und ja, natürlich stürzt sich der missgünstige Pöbel sofort darauf, als ob Winterkorn nen ganzen Kindergarten geschändet hätte...

Über Anreize siehe letzte Antwort. Geld ist nicht das einzige Interesse der Menschen. Und wenn es so wäre, wäre es doch traurig für unsere Welt.
Im letzten Beitrag hab ich schon von Gesamtpaket gesprochen. Du lenkst ja nur ab. Als ob mir nicht bewusst wäre, dass es neben Geld der Arbeitgeber auch noch andere Sachen bieten kann.

Vorlieben sind nicht rational. Das sind emotionale Befindlichkeiten. Und die entsprechen durchaus dem Wesen des Menschen.
Ich hab gesagt, dass es von den Vorlieben abhängt, was rational ist. Wenn du zB. McD aus irgendwelchen Gründen hasst, dann bietet McD das schlechtere Gesamtpaket aus deiner Sicht und es ist rational, dass du die objektiv gesehen bessere Stelle ablehnst.

Bedürfnispyramide von Maslow, etc., usw. usw. .Wenn es nicht mehr um Grundbedürfnisse wie Essen, Trinken und ein Dach über den Kopf geht, wird menschliches Verhalten komplexer als du annimmst. Es entstehen plötzlich starke Soziale Bedürfnisse und irgendwann bist du bei der Frage, was Selbstverwirklichung eigentlich für dich bedeutet. Und das bedeutet eben: Oftmals geht es nicht um Geld.
Ja, man kann nicht alles mit Geld kaufen. Klar. Aber ich kann mit Geld Eheringe kaufen, eine finanzielle Sicherheit, Urlaubserlebnisse, Mobilität etc. Geld ist nicht alles, aber Geld ist mehr als du glaubst. Da geht es nicht nur darum, sich Konsumdinge zu kaufen wie Notebook und Auto.

Dafür müsste der Staat weniger Steuer-CDs aus der Schweiz ankaufen ;)
Ansonsten haben auch Unternehmen brav ihre Steuern in der EU zu zahlen. Aus welchem Pott die Steuereinnahme kommt, ist in der Summe dann wohl egal.
Ja wie gesagt. Erstmal würde der Staat nicht an die Hälfte sondern nur etwa an ein Drittel seine Dreckgriffeln ranbekommen. So können die Unternehmen erstmal noch Werte schaffen. Die Vermögensverteilung würde ironischerweise nochmal ungleicher werden. Klar. Kann man ja wiederum auf den kapitalismus schieben ;)
 

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Jaja, und warum ist das so? Es ging ja um qualifizierte Kräfte, da spielt der Mindestlohn keine Rolle. Sind die französischen oder holländischen Unternehmer einfach nicht so raffgierig?

Vergleich mal einen Streik in Frankreich mit einem in Deutschland... wenn die streiken dann brennt die Hütte! Und in Holland kenn ich mich zu wenig aus um da wirklich was zu sagen zu können.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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