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Freiheit – oder was man darunter versteht

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taz

Frischling
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Als DDR Kind ist mir auch Reisefreiheit sehr wichtig. Nie wieder soll ein Staat mir vorschreiben, in welches Land ich reisen darf und wohin nicht.

mal ne frage: ddr kind oder schon richtig ddr leben, wohnen,arbeiten etc.

denn ich finde es absurd, so die reisefreiheit zu vergoettern. kann ich nicht verstehen.

musst ja auch mal sehen, du als fruehrentner bist ein einzelfall, 78% der ehem. ddr buerger koennen jetzt noch weniger reisen als zu ddr zeiten.

dh. umgekehrt du faehrst voll die egomanenschiene und argumentierst auch so, oder?
 
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naja durch dem rueckgab der glaeubigkeit in der gesellschaft ist diese aber auch immer mehr verkommen.
keine werte mehr. es sollte schon etwas richtungs und wertevermitteltes geben.

Das Problem ist MMn nicht durch den Rückgang der Gläubigkeit entstanden, denn ich denke nicht, dass Atheisten oder Agnostiker schlechtere Menschen sind nur weil sie an keinen Gott glauben.

eine gesellschaft ohne seele ist eine verkommene, tote gesellschaft. leider haben wir die, da hilft auch kein schoenreden.

Was ist die "Seele" der Gesellschaft? Der Begriff "Gesellschaft" ist ein Anonymum und besteht aus vielen Individueen. Solche, die eben der Grundwerte der Menschlichkeit velustig gingen. Die solche wie Miteinander, füreinander da sein, Mitgefühl, Liebe, Loyalität ausgetauscht haben gegen einen anderen Gott. "Mammon" ist sein Name. Und er steht für den (Un)Glauben, dass es nur dieses eine Leben gibt. Wo man alles mitnehmen sollte, was man kriegen kann. Rücksichtslos.

hat nicht unbedingt mit der kirche zu tun, denn in der ddr war die gesellschaft auch besser als heute und da waren nur 10% christlich..
unsere gesellschaft ist nur noch fuer egomanen wirklich lebenswert.

Ich denke, dass in der DDR es viel mehr "Zweckgemeinschaften" gegeben hat. Und auch geben musste. "Gemeinsam unfrei". Ich denke aber auch, dass sich diese nach Änderung der Lebensgegebenheiten dann aufgelöst haben.
 
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mal ne frage: ddr kind oder schon richtig ddr leben, wohnen,arbeiten etc.

denn ich finde es absurd, so die reisefreiheit zu vergoettern. kann ich nicht verstehen.

musst ja auch mal sehen, du als fruehrentner bist ein einzelfall, 78% der ehem. ddr buerger koennen jetzt noch weniger reisen als zu ddr zeiten.

dh. umgekehrt du faehrst voll die egomanenschiene und argumentierst auch so, oder?

Nun ja, "Freiheit" bedeutet ja in dem Falle (Reisefreiheit) einfach das Wissen darum, dass man könnte, wenn man wollte und könnte.
Es ist eine Bewusstseinssache. Auch wenn sich aus pekuniären Gründen eine Reise nicht ermöglichen lässt.
"Reisefreiheit" ist ja nur ein Teil des Ganzen.
Und das Ganze war ja wohl die Begrenzung. "Bis hierher und nicht weiter". Wie ein "Kettenhund".
 

taz

Frischling
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Das Problem ist MMn nicht durch den Rückgang der Gläubigkeit entstanden, denn ich denke nicht, dass Atheisten oder Agnostiker schlechtere Menschen sind nur weil sie an keinen Gott glauben.
doch ich denke schon, da die gesellschaft keine normen vorgibt und alles dem konsum ueberlaesst.
ein zusammenleben brauch aber normen und werte. wenn diese weg sind, dann ist die gesellschaft keine gesellschaft mehr sondern wie in deutschland nur noch ein nebeneinander herleben ohne bindung.
was dann auch irgendwann das ende dieser gesellschaft bedeutet.

Was ist die "Seele" der Gesellschaft? Der Begriff "Gesellschaft" ist ein Anonymum und besteht aus vielen Individueen. Solche, die eben der Grundwerte der Menschlichkeit velustig gingen. Die solche wie Miteinander, füreinander da sein, Mitgefühl, Liebe, Loyalität ausgetauscht haben gegen einen anderen Gott. "Mammon" ist sein Name. Und er steht für den (Un)Glauben, dass es nur dieses eine Leben gibt. Wo man alles mitnehmen sollte, was man kriegen kann. Rücksichtslos.

genau das meint ich, wie ich schon schrieb. durch den verlust der werte ind der gesellschaft wird sie seelenlos.

Ich denke, dass in der DDR es viel mehr "Zweckgemeinschaften" gegeben hat. Und auch geben musste. "Gemeinsam unfrei". Ich denke aber auch, dass sich diese nach Änderung der Lebensgegebenheiten dann aufgelöst haben.

klar war es auch, aber es gab werte, es gab idole, vorbilder, gemeinsamkeiten, ziele gemeinsame.
es war einfach ein angenehmeres zusammenleben. und fuer kinder eh das paradies.
jeder hat sich zeit genommen fuer den anderen und vorallem fuer die Kinder, da gab es kein "keine zeit hau ab."
man hatte offene ohren fuer die belange seines mitmenschen ohne eine gegenleistung zu erwarten.
 

taz

Frischling
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Nun ja, "Freiheit" bedeutet ja in dem Falle (Reisefreiheit) einfach das Wissen darum, dass man könnte, wenn man wollte und könnte.
Es ist eine Bewusstseinssache. Auch wenn sich aus pekuniären Gründen eine Reise nicht ermöglichen lässt.
"Reisefreiheit" ist ja nur ein Teil des Ganzen.
Und das Ganze war ja wohl die Begrenzung. "Bis hierher und nicht weiter". Wie ein "Kettenhund".

naja aber das hatte ja gruende die schon oft disskutiert wurden. nur im laufe der zeit konnte sich das keiner mehr vorstellen, das das, was man schon in der schule lernte ueber den westen auch wirklich so war und ist.
es glaubte einfach keiner mehr.
aber die begrenzung waehre am 20.12.1989 eh gefallen, als ueberraschung und geschenk an die ddr buerger.
 
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Da freue ich mich für Sie, Ei Tschi, dass Sie nunmehr jemanden gefunden zu haben scheinen, der Sie versteht.:giggle:
Allerdings bin ich da etwas durchblickender und denke nicht, dass Sie erquickliche Dialoge werden führen können. Na ja, zu ad personam reicht's allemal. :winken:


Das ist nun wirklich nicht mein Ding.
Worauf sich mein Interesse konzentriert,
kann man dort nachlesen,
was ich hier ins Fenster "Biografie"
geschrieben habe, und das
deckt sich mit inzwischen mehr
als 5 Tausend Beiträgen im Psw.​
 
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doch ich denke schon, da die gesellschaft keine normen vorgibt und alles dem konsum ueberlaesst.
ein zusammenleben brauch aber normen und werte. wenn diese weg sind, dann ist die gesellschaft keine gesellschaft mehr sondern wie in deutschland nur noch ein nebeneinander herleben ohne bindung.
was dann auch irgendwann das ende dieser gesellschaft bedeutet.
.


Es gibt als Richtwerte unsere Gesetze. Es gibt die 10 Gebote.
Was sollten denn sonst für Vorgaben gemacht werden?
"Liebe deinen Nächsten"? So etwas kann doch nicht "genormt" vorgegeben werden.
Die Gedanken sind frei - immer - genau so wie die Gefühle. Wenn durch und in unserer Zeit der Fokus der "Werte" sich zugunsten des Materiellen gewandelt hat, dann musste natürlich zwangsläufig etwas auf der Strecke bleiben: Geistige/emotionale Werte, wie immer man sie nennen will.
Und die Menschen gerieten dadurch in eine neue Unfreiheit. In die Abhängigkeit von Geld/Kapitalismus. Der Art: Haste nichts, dann biste nichts...
Das ist nicht neu, denn immer schon galt der Spruch "pecunia non olet". Aber die Frage des "Cui bono" stellt sich heute kaum noch. Weiß man doch, dass viele nur "selber essen macht fett" sagen werden.
Oder anders: "Was kümmert mich mein Bruder". Wie es Kain sagte, der Abel erschlagen hatte.
 
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Es gibt als Richtwerte unsere Gesetze. Es gibt die 10 Gebote.
Was sollten denn sonst für Vorgaben gemacht werden?
"Liebe deinen Nächsten"? So etwas kann doch nicht "genormt" vorgegeben werden.
Die Gedanken sind frei - immer - genau so wie die Gefühle. Wenn durch und in unserer Zeit der Fokus der "Werte" sich zugunsten des Materiellen gewandelt hat, dann musste natürlich zwangsläufig etwas auf der Strecke bleiben: Geistige/emotionale Werte, wie immer man sie nennen will.
Und die Menschen gerieten dadurch in eine neue Unfreiheit. In die Abhängigkeit von Geld/Kapitalismus. Der Art: Haste nichts, dann biste nichts...
Das ist nicht neu, denn immer schon galt der Spruch "pecunia non olet". Aber die Frage des "Cui bono" stellt sich heute kaum noch. Weiß man doch, dass viele nur "selber essen macht fett" sagen werden.
Oder anders: "Was kümmert mich mein Bruder". Wie es Kain sagte, der Abel erschlagen hatte.
Diese engstirnigen Gedanken geben die massenhafte Ignoranz der Menschenwelt wunderschön wieder. Sie enthalten alles, woraus Unmengen von Ergebnissen allgemeiner und besonderer Missverständigung gemacht sind. Und gewährleisten damit wie nichts anderes den nächsten Systemkollaps.

Wenn allein auf unserem Territorium 80 Millionen Menschen sich bei Gemeinsamkeiten nach vermutlichen Richtwerten richten und die Ergebnisse zu Grundlage für neues Ausrichtungen werden, ist genau das los, was Politiker wie verrückt beschäftigt, ohne dass auch nur das Geringste geschähe, was zur einer gründlichen Entlastung beitragen könnte ...

Detailbegründungen gefällig?

Vermutlich nicht,
denn die meisten schleppen heute ja
ihren Juristen im Handwägelchen hinter sich her,
damit der ihnen sagt, was die inneren Werte
unserer Rechtsordnung sind ...​

Alles
ist möglich,
nur noch nicht
die völkerübergreifende
Synchronisation der Massenwanderungen.
Hat man اللاجئين schon mal "DAS WANDERN IST DES MÜLLER'S LUST" singen hören?
 
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Kann man so sehen. Hinzu kommt im sozialen Bereich, sich sein Leben so zu gestalten, das man sein eigenes Leben so selbstbestimmt wie nur irgend möglich lebt. Bin jahrelang gerne Fahrrad gefahren, ich meine richtig große Touren über mehrere Wochen. Habe dadurch viel von Deutschland gesehen. Mehr als der Atofahrer, der sich während der Fahrt auf die Straße konzentrieren muß und am Zielort nur sternförmig von seiner Unterkunft aus Ausflüge macht. Zudem fahre ich ja dann auf den mittlerweile zahlreich existierenden wunderschönen Radwanderwegen. Als Frührentner kann ich mir das erlauben. Hab dabei sogar mal einen Obdachlosen getroffen, der dies das ganze Jahr über so macht. Der kennt ganz Deutschland. Fährt dann von Obdachlosenquartier zu Obdachlosenquartier, aber bundesweit. Wie der das finanziell gemacht hat, weiß ich nicht (mit ARGE Auflagen verschont worden oder Ersparnisse oder .. ).

Als DDR Kind ist mir auch Reisefreiheit sehr wichtig. Nie wieder soll ein Staat mir vorschreiben, in welches Land ich reisen darf und wohin nicht.

Das kann ich mir gut vorstellen, welches Freiheitsgefühl da entsteht, wenn man alleine ist und nur der Wind, der um die Nase weht, der Reisebegleiter ist.
 
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Den Philosophen der Antike – und eigentlich allen – geht es um die Suche nach einem gemeinsamen Nenner. Bezüglich der Frage, wie ein weitgehend glückliches Leben aussehen könnte. Epikur geht dieses Problem mit beiden Füßen fest auf der Erde stehend an. Denn für ihn waren die Götter „da oben“, eine Gruppe für sich, die jedoch die Menschen auf Erden nicht tangierten. Und die Menschen eben sahen die Götter als das „Ideal“ an, wobei sie jedoch selbst die Maßstäbe dafür gesetzt hatten.

Platon und Aristoteles z.B. argumentierten himmel-erdengewandt. Während Epikur rein weltengewandt die Sache anging. Denn er glaubte auch nicht an ein Weiterleben. Er orientierte sich an den Signalen der Natur mit deren Angeboten von Freude, Lust und Wohlgefühl als reine Überlebensmittel. Er wollte Trauer, Schmerzen, Unbehagen als Negativa möglichst ausgeschaltet wissen. Denn diese seien kontraproduktiv und gefährdeten das (Über)leben. Die Freiheit zur Führung eines selbstbestimmten Lebens war sein Hauptanliegen.

Wäre das wirklich ein erstrebenswertes Leben, so ganz ohne die Seele erschütternden traurigen Schicksalsschläge? Na ja, keiner braucht sie, stetes Glück und verschont bleiben wäre besser.
Aber Epikur redet ja auch dem Mittelmaß Zuspruch. Sei es die Zügelung von Lust oder die Ablehnung von Völlerei.
Ist das Leben dann nicht ein ein steter Ablauf langweiliger Tage? Ohne Höhen und Tiefen? Die doch dazu gehören?
 

denker_1

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Den Philosophen der Antike – und eigentlich allen – geht es um die Suche nach einem gemeinsamen Nenner. Bezüglich der Frage, wie ein weitgehend glückliches Leben aussehen könnte. Epikur geht dieses Problem mit beiden Füßen fest auf der Erde stehend an. Denn für ihn waren die Götter „da oben“, eine Gruppe für sich, die jedoch die Menschen auf Erden nicht tangierten. Und die Menschen eben sahen die Götter als das „Ideal“ an, wobei sie jedoch selbst die Maßstäbe dafür gesetzt hatten.

Platon und Aristoteles z.B. argumentierten himmel-erdengewandt. Während Epikur rein weltengewandt die Sache anging. Denn er glaubte auch nicht an ein Weiterleben. Er orientierte sich an den Signalen der Natur mit deren Angeboten von Freude, Lust und Wohlgefühl als reine Überlebensmittel. Er wollte Trauer, Schmerzen, Unbehagen als Negativa möglichst ausgeschaltet wissen. Denn diese seien kontraproduktiv und gefährdeten das (Über)leben. Die Freiheit zur Führung eines selbstbestimmten Lebens war sein Hauptanliegen.

Wäre das wirklich ein erstrebenswertes Leben, so ganz ohne die Seele erschütternden traurigen Schicksalsschläge? Na ja, keiner braucht sie, stetes Glück und verschont bleiben wäre besser.
Aber Epikur redet ja auch dem Mittelmaß Zuspruch. Sei es die Zügelung von Lust oder die Ablehnung von Völlerei.
Ist das Leben dann nicht ein ein steter Ablauf langweiliger Tage? Ohne Höhen und Tiefen? Die doch dazu gehören?

Kann schon sein, das ein Leben ohne Höhen und Tiefen langweilig wird.

Zumindest will ich da mal folgendes aus meiner Kindheit erzählen:

Ich habe am Stadrand gewohnt, die Straßen waren so ruhig, daß wir als Kinder bedenkenlos auf der Straße Fußball spielen konnten. Wenn ein Anwohner mit seinem Auto kam, haben wir unser Spiel kurz unterbrchen, haben den Autofahrer vorbei gelassen und danach unser Spiel fortgesetzt. Ein nahe gelegens Waldgebiet mit einem kleinen Bach gab uns die Chance in der Natur zu spielen, einen Spielplatz, der heute für viele Kinder eine Attraktion ist, haben wir nicht gebracht, unser Spielplatz war der Wald und die Straße in unserem Wohngebiet.

Nun war das aber als Kind für mich ebenso selbstverständlich, wie für ein Kind aus wohlhabender Familie der Reichtum. Erst als ich meine erste eigene Wohnung hatte (Stadtwohnung im Hinterhaus in der DDR, unsanierter Altbau) wurde mir so richtig klar, wie schön ich da als Kind gewohnt habe. Einaml sah ich im Hof meiner ersten Wohnung Kinder an einer Regenpfütze im verwahrlosten Hof spielen und mit kamen die Tränen. Wenn wir am Wasser spielen wollten, haben wir im Wald an unseren kleinen Bach gespielt, Staudämme gebaut, im Sommer barfuß durch das Wasser gelaufen, Frösche gefangen und andere Dinge. Haben die Handlung von Fersehserien nachgespielt, auch in der DDR lief "Daniel Boone", mit Fess Parker in der Hauptrolle. Und Indianerfilme. Unser Waldgebiet war die ideale Umgebung zum Indianer spielen, um Daniel Bonne nachzuspielen, ....

Und dann mußte ich beim Erwachsenwerden die Stadkinder sehen, wo die spielen. Anfangs hat mir dies das Herz zerrissen, ich konnte da gar nicht hin sehen, wenn ich das mit der Spielumgebung meiner eigenen Kindheit verglichen habe. Heute weiß ich, die Stadtkinder kennen nichts anderes. Aber damals????

Vielleicht muss es so sein, vielleicht schätzen wir unser Glück erst dann wirklich, wenn wir sehen daß das Leben auch anders verlaufen könnte.
 

denker_1

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Das kann ich mir gut vorstellen, welches Freiheitsgefühl da entsteht, wenn man alleine ist und nur der Wind, der um die Nase weht, der Reisebegleiter ist.

Das ist ganz und gar richtig. Und das geht per Fahrrad mit relativ wenig Geld. Werd wohl im kommenden Sommer wieder ne Tour machen. Brauch ich einfach. :)

In den Phils. habe ich ein Motorrad gemietet und genau so das Land erkundet.
 
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Ein Johannes hat auch nur "mit Wasser gekocht"...

Aber er kannte jemanden,der dieses zu Wein verwandelt hatte.


Ganz davon abgesehen, dass ihm die Worte "in die Bücher" gelegt worden sind. "Tonbandaufnahmen" von damals existieren ja nun einmal nicht! Schön, dass er SEINE Wahrheit gefunden hat.
Aber übertragbar muss sie nicht sein.

Es wäre mir ein leichtes diese "Steilvorlage" zu verwandeln,doch mein hiesiger Beitrag ist eh schon unsachlich genug.
Nur soweit: "Zumindest reiht er sich Ihrem Zitat nahtlos an".
 
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Aber er kannte jemanden,der dieses zu Wein verwandelt hatte.




Es wäre mir ein leichtes diese "Steilvorlage" zu verwandeln,doch mein hiesiger Beitrag ist eh schon unsachlich genug.
Nur soweit: "Zumindest reiht er sich Ihrem Zitat nahtlos an".

Ich sehe Ihrerseits nichts an Unsachlichkeit. Denn die Verwandlung von Wasser in Wein ist ja eine beschriebene!
Und auch hier ist es doch, wenn ich auf meine Anmerkung zurückkomme, genau das "Hörensagen".
Lassen Sie es mich anders erklären:

Die Menschen der damaligen Zeit waren nun nicht gerade "Stenografen". Es waren sowieso nur wenige, die des Lesens und Schreibens kundig waren.
So hat dann einer der z.B. Apostel oder Jesus etwas geäußert. Irgendeiner hat es gehört. Der hat es dann einem anderen erzählt, dieser wieder einem anderen....und, und und. Bis dann mal irgendwer das aufschrieb.
Zu dem Zeitpunkt jedoch war es wie das Gesellschaftspiel, wo eine Reihe gebildet wird, der erste dem Nebenmann einen Satz ins Ohr flüstert, was der andere dann wieder dem Nächsten wiedergeben muss....Am Ende der Reihe kommt was ganz anderes heraus, als anfangs gesagt.
Und genau so geht es mit Erzählungen. Jeder macht etwas dazu, vernändert, etc.

Sie sollten doch etwas genauer werden und nicht nur schreiben, dass Sie könnten, wenn Sie wollten....
Ich wäre dann doch an Ihrem Können interessiert.
 
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Kann schon sein, das ein Leben ohne Höhen und Tiefen langweilig wird.

Zumindest will ich da mal folgendes aus meiner Kindheit erzählen:

Ich habe am Stadrand gewohnt, die Straßen waren so ruhig, daß wir als Kinder bedenkenlos auf der Straße Fußball spielen konnten. Wenn ein Anwohner mit seinem Auto kam, haben wir unser Spiel kurz unterbrchen, haben den Autofahrer vorbei gelassen und danach unser Spiel fortgesetzt. Ein nahe gelegens Waldgebiet mit einem kleinen Bach gab uns die Chance in der Natur zu spielen, einen Spielplatz, der heute für viele Kinder eine Attraktion ist, haben wir nicht gebracht, unser Spielplatz war der Wald und die Straße in unserem Wohngebiet.

Nun war das aber als Kind für mich ebenso selbstverständlich, wie für ein Kind aus wohlhabender Familie der Reichtum. Erst als ich meine erste eigene Wohnung hatte (Stadtwohnung im Hinterhaus in der DDR, unsanierter Altbau) wurde mir so richtig klar, wie schön ich da als Kind gewohnt habe. Einaml sah ich im Hof meiner ersten Wohnung Kinder an einer Regenpfütze im verwahrlosten Hof spielen und mit kamen die Tränen. Wenn wir am Wasser spielen wollten, haben wir im Wald an unseren kleinen Bach gespielt, Staudämme gebaut, im Sommer barfuß durch das Wasser gelaufen, Frösche gefangen und andere Dinge. Haben die Handlung von Fersehserien nachgespielt, auch in der DDR lief "Daniel Boone", mit Fess Parker in der Hauptrolle. Und Indianerfilme. Unser Waldgebiet war die ideale Umgebung zum Indianer spielen, um Daniel Bonne nachzuspielen, ....

Und dann mußte ich beim Erwachsenwerden die Stadkinder sehen, wo die spielen. Anfangs hat mir dies das Herz zerrissen, ich konnte da gar nicht hin sehen, wenn ich das mit der Spielumgebung meiner eigenen Kindheit verglichen habe. Heute weiß ich, die Stadtkinder kennen nichts anderes. Aber damals????

Vielleicht muss es so sein, vielleicht schätzen wir unser Glück erst dann wirklich, wenn wir sehen daß das Leben auch anders verlaufen könnte.

Danke für Ihre schöne Beschreibung. Ich kann Sie gut verstehen. Ich bin zwar als Stadtkind aufgewachsen. Aber wir haben uns im Spiel auch immer die "Naturplätze" gesucht. Heute sind all diese bebaut. Und Kinder müssen auf langweilige Spielplätze ausweichen.

Ja, ich finde auch, dass ein Rückblick auf Verlorenes immer mit Wehmut begleitet ist. Was man als selbstverständlich erachtet hatte, das gewinnt erst DEN Wert, wenn man es verloren hat. Das gilt für äußere Umstände genau so wie für Menschen. Denn wir nehmen vieles als selbstverständlich hin ohne dass es dies tatsächlich ist.
Wir sollten uns glücklich schätzen, in einem freien Land leben zu können. Nicht alle Menschen haben es so gut.
 
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reden Sie nicht darüber, was "Sie könnten". Tun Sie es einfach. Besonders dann, wenn das Ihnen "ein Leichtes" sei :)

Ich sehe das auch als das A+O der Ansprüche an, die an eine Diskussion gestellt werden dürfen, dass man auf einen anderen eingeht. Man kann dessen Meinung natürlich auch unkommentiert übergehen. Aber ich bin "allergisch" gegen solche ausweichenden Äußerungen. Sie erscheinen mir immer wie ein Rückzug im krampfhaften Bemühen, das Gesicht nicht zu verlieren. Viele tun sich schwer damit zuzugeben, dass sie nichts entgegen zu setzen haben.
Das will ich ja jetzt gar nicht mal direkt unterstellen. :
Aber interessant wäre es schon, die "leichteste Übung" in schriftlicher Form sehen zu dürfen.:rolleyes:
 

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Danke für Ihre schöne Beschreibung. Ich kann Sie gut verstehen. Ich bin zwar als Stadtkind aufgewachsen. Aber wir haben uns im Spiel auch immer die "Naturplätze" gesucht. Heute sind all diese bebaut. Und Kinder müssen auf langweilige Spielplätze ausweichen.

Ja, ich finde auch, dass ein Rückblick auf Verlorenes immer mit Wehmut begleitet ist. Was man als selbstverständlich erachtet hatte, das gewinnt erst DEN Wert, wenn man es verloren hat. Das gilt für äußere Umstände genau so wie für Menschen. Denn wir nehmen vieles als selbstverständlich hin ohne dass es dies tatsächlich ist.
Wir sollten uns glücklich schätzen, in einem freien Land leben zu können. Nicht alle Menschen haben es so gut.


Das ist allerdings auch wahr. Was ich ja nun durch meine Reisen nach Thailand, Philippinen und Brasilien mit eigenen Augen sehen konnte.

Wenn mir vor diesen Reisen einer erzählt hat, mir ginge es doch hier gut, schu bloß mal, wie andere in Barsilien Thailand, Indien oder .... leben, dann hab ich diesen Menschen als hochnäsig abqualifiziert, um so mehr, wenn er finanziell besser getellt ist und so überhaupt erst mal da hin reisen konnte.

Jetzt, wo ich mich mit eigenen Augen vom Lebensstandard der einfachen Leute dort überzeugen konnte, sehe ich das ganz anders.


Um so mehr gilt es allerdings, diesen Lebensstandard und unsere Freiheiten hier zu verteidigen, notfalls in Opposition zur Politik zu gehen. Allerdings nicht auf Kosten der Flüchtlinge, die auch nix anderes wollen als erstens in Frieden leben und zweitens an unserem Wohlstand ein wenig teil haben.

Mag sein, daß Grenzschließungen zur Eindämmung des Flüchtlingsstromes momentan die Einzige Lösung darstellen. Dies macht mir aber als DDR Kind Angst, weil schon einmal "niemand die Absicht hatte, eine Mauer zu errichten". Was wenn massenhat Deutsche ins Ausland wollen, weil sie hier keine Perspektive mehr sehen und sie im Ausland allemal besser verdienen als hier?

Außerdem weiß ich Schngen außerordentlich zu schätzen, ich kann ohne Grenzkontrolle nach Tschechien, Polen, Frankreich NOCH, aber wegen der Flüchtlingskriese musste ich Anfang Oktober auf meiner Rückreise von Paris an der Holländisch Deutschen Grenze bereits wieder eine Paßkontrolle passieren.

Ich habe in Görlitz studiert, vorher ein Jahr in Velten Hohenschöpping in der Nähe von Hennigsdorf, nördlich von Berlin. Bei der Anreise fuhr die Berliner S-Bahn zwischen Pankow und Schönhauser Allee direkt an der Grenzsicherungsanlagen der DDR vorbei, die perfekte Demonstration der AUssichtslosigkeit jeglichen Fluchtversuches. Dann Görlitz, die Ingenieurschule befand sich direkt am Grenzübergang nach Polen. Damals wurde gerade Solidarnosc stark und die Grenze für den Fußgängerverkehr geschlossen. Vor der Ankündigung waren wir alle noch mal drüben. 1989 kam die Wende, später Schengen. Polen und auch Tschechien taten sich da zuerst schwer, Luxemburg und Frankreich hatten die Grenzkontrollen schon früher abgebaut und auf einer Fahrradtour 2005 entlang der Mosel Richtung Pearl/Frankreich habe ich mich gewundert, das da erstens plötzlich eine Grenzmarkierung da war, die mir gezeigt hat, daß hier Deutschland endet, das ich ohne Grenzkontrollen passieren zu müssen, nur die Mosel über eine der zahlreichen Brücken zu überfahren brauchte, um in Luxemburg zu sein und ebenso in Pearl keine Grenzkontrolle zu passieren brauchte.

Tschechien und Polen haben erst einige Jahre später nachgezogen. Die heutige Situation freut mich besnders bezüglich der schönen Stadt Görlitz, die wegen meiner Studentenjahre immer eine zwite Heimat für mich bleiben wird, die wegen Schengen wieder eine ungeteilte Stadt ist.

Wäre furchtbar, wenn sich Deutschland jetzt wegen der Flüchtlingskriese entscheiden würde, diese Freiheit rückgängig zu machen und die Grenzen wieder zu errichten oder gar ganz zu schließen.
 
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Freiheit

Freiheit ist die persönliche Option, seine Freiheit aufzugeben und unter die Herrschaft einer Idee zu stellen. Das ist dann eine Sinngebung die den Menschen
befriedigt.
Der absolut freie Mensch, soweit es den überhaupt gibt, ist ein Suchender und eigentlich ständig auf der Flucht, vor den Zwängen der Wohlmeinenden.

Ein Gefangener kann davon nur träumen.

Freiheit braucht Grenzen, die vor Unfreiheit schützen.
Wer keine Grenzen akzeptiert, kann auch nirgend wohin flüchten.Er befindet sich schon gründsätzlich in Reichweite und Aktionsradius der Unterdrückung.

Freiheit ist ein geflügeltes Wort - sobald man es ausspricht , fliegt es davon
und ward nicht mehr gesehen.

Die Freiheit der anderen hat immer das Chaos, vor dem ich mich fürchten
sollte.
 
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Freiheit ist die persönliche Option, seine Freiheit aufzugeben und unter die Herrschaft einer Idee zu stellen. Das ist dann eine Sinngebung die den Menschen
befriedigt.

Ich habe da Schwierigkeiten zu verstehen, was Sie meinen. Wenn jemand aus "freien Stücken" einer/seiner Idee folgt, dann ist das doch okay und "knechtet" ihn doch nicht? Er kann doch jederzeit diese Idee wieder aufgeben...

Der absolut freie Mensch, soweit es den überhaupt gibt, ist ein Suchender und eigentlich ständig auf der Flucht, vor den Zwängen der Wohlmeinenden.

Was sucht er denn, wenn er schon seine Freiheit besitzt? Wer sind die "Wohlmeinenden"? Meinen Sie so etwas in der Richtung wie Dostojewski es ausdrückte:

<<Menschen neigen dazu, im Kampf um das hehre Gut der Freiheit das Leben zu riskieren, aber nur, um es hernach wieder einem neuen Führer anzudienen.<<
Also "Vom Regen in die Traufe"?
Aber es ist dennoch Freiheit. Denn man löst sich von etwas für etwas.

Ein Gefangener kann davon nur träumen.

Von der äußerlichen Freiheit. Innerlich kann er doch durchaus frei sein? Und sagen: Ihr könnte mich zwar am Weggehen hindern, aber ich nenne euch im Geiste wie ihr es verdient...

Freiheit braucht Grenzen, die vor Unfreiheit schützen.

??? Sie sehen mich hier ratlos in Bezug darauf, wie Sie das meinen.

Wer keine Grenzen akzeptiert, kann auch nirgend wohin flüchten.Er befindet sich schon gründsätzlich in Reichweite und Aktionsradius der Unterdrückung.

Dito hinsichtlich meines Nichtverstehens. Können Sie dafür ein Beispiel geben?

Freiheit ist ein geflügeltes Wort - sobald man es ausspricht , fliegt es davon
und ward nicht mehr gesehen.

Das erscheint wie ein Aphorismus. Angeregt vielleicht durch den Spruch, dass man freilassen solle, was man liebt? Und darauf warten, dass es zurückkehrt. Weil es dann für immer sei...?

Die Freiheit der anderen hat immer das Chaos, vor dem ich mich fürchten
sollte.

Na ja, es gibt auch den Spruch, dass die eigene Freiheit dort aufhört, wo sie anderen in die Quere kommt. So ähnlich ausgedrückt. Das meint jedoch in meinen Augen das Erfordernis gegenseitiger Rücksichtnahme. Die "Ellenbogenfreiheit", die sich jemand zugesteht. Beispiel: Die Armlehnen im Theater.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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