Danke für Ihre schöne Beschreibung. Ich kann Sie gut verstehen. Ich bin zwar als Stadtkind aufgewachsen. Aber wir haben uns im Spiel auch immer die "Naturplätze" gesucht. Heute sind all diese bebaut. Und Kinder müssen auf langweilige Spielplätze ausweichen.
Ja, ich finde auch, dass ein Rückblick auf Verlorenes immer mit Wehmut begleitet ist. Was man als selbstverständlich erachtet hatte, das gewinnt erst DEN Wert, wenn man es verloren hat. Das gilt für äußere Umstände genau so wie für Menschen. Denn wir nehmen vieles als selbstverständlich hin ohne dass es dies tatsächlich ist.
Wir sollten uns glücklich schätzen, in einem freien Land leben zu können. Nicht alle Menschen haben es so gut.
Das ist allerdings auch wahr. Was ich ja nun durch meine Reisen nach Thailand, Philippinen und Brasilien mit eigenen Augen sehen konnte.
Wenn mir vor diesen Reisen einer erzählt hat, mir ginge es doch hier gut, schu bloß mal, wie andere in Barsilien Thailand, Indien oder .... leben, dann hab ich diesen Menschen als hochnäsig abqualifiziert, um so mehr, wenn er finanziell besser getellt ist und so überhaupt erst mal da hin reisen konnte.
Jetzt, wo ich mich mit eigenen Augen vom Lebensstandard der einfachen Leute dort überzeugen konnte, sehe ich das ganz anders.
Um so mehr gilt es allerdings, diesen Lebensstandard und unsere Freiheiten hier zu verteidigen, notfalls in Opposition zur Politik zu gehen. Allerdings nicht auf Kosten der Flüchtlinge, die auch nix anderes wollen als erstens in Frieden leben und zweitens an unserem Wohlstand ein wenig teil haben.
Mag sein, daß Grenzschließungen zur Eindämmung des Flüchtlingsstromes momentan die Einzige Lösung darstellen. Dies macht mir aber als DDR Kind Angst, weil schon einmal "niemand die Absicht hatte, eine Mauer zu errichten". Was wenn massenhat Deutsche ins Ausland wollen, weil sie hier keine Perspektive mehr sehen und sie im Ausland allemal besser verdienen als hier?
Außerdem weiß ich Schngen außerordentlich zu schätzen, ich kann ohne Grenzkontrolle nach Tschechien, Polen, Frankreich NOCH, aber wegen der Flüchtlingskriese musste ich Anfang Oktober auf meiner Rückreise von Paris an der Holländisch Deutschen Grenze bereits wieder eine Paßkontrolle passieren.
Ich habe in Görlitz studiert, vorher ein Jahr in Velten Hohenschöpping in der Nähe von Hennigsdorf, nördlich von Berlin. Bei der Anreise fuhr die Berliner S-Bahn zwischen Pankow und Schönhauser Allee direkt an der Grenzsicherungsanlagen der DDR vorbei, die perfekte Demonstration der AUssichtslosigkeit jeglichen Fluchtversuches. Dann Görlitz, die Ingenieurschule befand sich direkt am Grenzübergang nach Polen. Damals wurde gerade Solidarnosc stark und die Grenze für den Fußgängerverkehr geschlossen. Vor der Ankündigung waren wir alle noch mal drüben. 1989 kam die Wende, später Schengen. Polen und auch Tschechien taten sich da zuerst schwer, Luxemburg und Frankreich hatten die Grenzkontrollen schon früher abgebaut und auf einer Fahrradtour 2005 entlang der Mosel Richtung Pearl/Frankreich habe ich mich gewundert, das da erstens plötzlich eine Grenzmarkierung da war, die mir gezeigt hat, daß hier Deutschland endet, das ich ohne Grenzkontrollen passieren zu müssen, nur die Mosel über eine der zahlreichen Brücken zu überfahren brauchte, um in Luxemburg zu sein und ebenso in Pearl keine Grenzkontrolle zu passieren brauchte.
Tschechien und Polen haben erst einige Jahre später nachgezogen. Die heutige Situation freut mich besnders bezüglich der schönen Stadt Görlitz, die wegen meiner Studentenjahre immer eine zwite Heimat für mich bleiben wird, die wegen Schengen wieder eine ungeteilte Stadt ist.
Wäre furchtbar, wenn sich Deutschland jetzt wegen der Flüchtlingskriese entscheiden würde, diese Freiheit rückgängig zu machen und die Grenzen wieder zu errichten oder gar ganz zu schließen.