Es handelt sich aber um liquides Geld-Guthaben und wenn selbiges mit negativen Zinsen belastet wird, trifft das die Bank oder glaubst du die Banken reichen die negativen Zinsen weiter um ihre Kunden zu vergraulen, genauso würde es die Bank treffen wenn eine Umlaufgebühr erhoben würde.
Dann möchtest Du also doch nicht nur Bargeld sondern auch Guthaben belasten?
Selbstverständlich reichen die Banken negative Zinsen an ihre Kunden weiter, oder denkst Du die gehen freiwillig in die Insolvenz? Aktuell ist die Belastung noch moderat, deshalb können die meisten Banken den Verlust noch durch Quersubventionierung aus dem Investmentgeschäft ausgleichen. Das können sie mit einem Negativzins (nichts anderes ist eine Umlaufgebühr) von 4% oder mehr nicht mehr.
Auch Blödsinn, meine Bank nimmt jederzeit Bargeld an und ich kann es mir am Schalter auch in die Hand drücken lassen.
Und die Bank reicht Dein Bargeld an die Zentralbank weiter die es dem Zentralbankkonto Deiner Bank gutschreibt. Bargeld gibts bei meiner Volksbank prinzipiell nicht mehr am Schalter sondern nur noch am Geldautomaten. Wenn es eine Umlaufgebühr gibt wird vermutlich auch Deine Bank kein Bargeld mehr vorhalten, warum sollte sie auch?
Du wärst vermutlich der Einzige der Bargeld haben will und dann musst Du halt einen Tag vorher den Betrag bei Deiner Bank bestellen und die lässt sich die Kohle von der EZB extra für Dich liefern. Diese Dienstleistung wird sich die Bank vermutlich mit einer Extragebühr bezahlen lassen.
Wie bereits gesagt ich wiederhole mich, die Guthaben der Banken werden mit Bargeld beziffert auf das die Bank Umlaufgebühr zahlen muß, das sie ihrem Kunden in Rechnung stellt.
Die Zentralbank hat da nix mit zu tun, die gibt das Geld an die Geschäftsbanken und fertig.
Es verhält sich genau wie mit den negativen Zinsen auch die werden ja weiter gegeben und wie gesagt ganz bestimmt nicht um die Kunden zu vergraulen.
Falsches wird durch ständiges Wiederholen nicht richtiger. Aber stell Dir mal vor Du wärst der Präsident einer Zentralbank und solltest ein Geldsystem entwerfen. Du setzt Dich bei Kaffee und Keksen mit den CEO´s aller Banken in Deinem Zuständigkeitsbereich zusammen und nach 2 Stunden habt ihr 2 Konzepte erarbeitet:
Konzept 1: Die Zentralbank stellt sicher das es für die gesamte Geldmenge immer mindestens eine gleich hohe Menge an Geldmünzen und Geldscheinen gibt (was Geld kostet), auch wenn die Bankkunden maximal 10% davon abrufen. Wenn die Banken jeden Tag ihre Geldströme untereinander ausgleichen packt ein Heer von Bänkern in jeder Bank für jede andere Bank einen Geldtransporter mit Bargeld voll und die bringen das Geld zu den Partnerbanken (was Geld kostet und riskant ist). Wenn das Geld angekommen ist zählt wiederum ein Heer von Bänkern das erhaltene Geld und quittiert den Empfang. Bei Clearingbeträgen im 3-stelligen Millionenbereich könnte es knapp werden diese Prozedur innerhalb von 24 Stunden durchzuziehen denn dann steht schon das nächste Clearing an.
Konzept 2: Die Zentralbank stellt nur die im Normalbetrieb von den Geschäftsbanken üblicherweise benötigte Menge Bargeld (+Sicherheitsreserve) zur Verfügung. Jede Geschäftsbank hat ein Konto bei der Zentralbank auf dem der Anspruch der Bank auf Lieferung von Bargeld gegen die Zentralbank dokumentiert ist. Wenn die Banken am Tagesende ihre Zahlungsströme ausgleichen werden die Zu- und Abflüsse der Transaktionen der Banken saldiert und der Saldo wird automatisch mit den Zentralbankkonten der Partnerbanken verrechnet. Diese Prozedur läuft automatisch ab und benötigt nur ein paar Millisekunden.
Jetzt stimmt das Gremium dem Du vorsitzt ab. Was denkst Du wird das Ergebnis dieser Abstimmung sein? Falls Du denkst das Konzept 2 angenommen wird, warum denkst Du die Bänker wären in der Realität zu einem anderen Ergebnis gekommen?
Zum hunderttausendsten Male, Buchgeld ist gar kein Geld, es handelt sich dabei um einen Anspruch auf Geld und zwar auf Bargeld, so mein lieber Freund und wenn dieser Anspruch jederzeit abrufbar ist handelt es sich um liquides Guthaben und weil das mit Bargeld abgesichert ist kostet es auch negative Zinsen bzw. würde es auch Umlaufgebühr kosten.
Geld ist ein Zahlungsmittel mit dem man schuldbefreiend bezahlen kann und das allgemein akzeptiert ist. Ob es sich dabei um Bargeld, Buchgeld, Schnaps, Zigaretten oder Muscheln handelt ist völlig egal.
Gabler Wirtschaftslexikon schrieb:
Ausführliche Definition
1. Begriff/Charakterisierung: Geld oder Zahlungsmittel sind Aktiva, die aufgrund von Marktkonvention oder gesetzlicher Verpflichtung vom Gläubiger zur Abdeckung von Verbindlichkeiten angenommen werden.
https://wirtschaftslexikon.gabler.de/definition/geld-32540
Witzigerweise erfüllt grade Bargeld diese Funktion nur eingeschränkt, das Finanzamt z.B. akzeptiert Bargeld zur Begleichung einer Steuerschuld üblicherweise nicht, obwohl es das offizielle Zahlungsmittel ist.
Nö, die Umlaufgebühr besorgt das ganz ohne Gewalt, die Banken werden das Geld nämlich überall da investieren wo noch Gewinne gemacht werden und bei Marktsättigung wird eben überflüssiges Geld abgebaut.
Das machen die Banken ohnehin, das nennt man Finanzmarkt. In unserem Geldsystem wird überschüssiges Geld abgebaut indem das Verhältnis von Neukrediten und getilgten Krediten negativ wird. Wenn die Banken mehr neue Kredite vergeben als Altkredite auslaufen erhöht sich die Geldmenge, entsprechend sinkt die Geldmenge wenn mehr Kredite getilgt als neue nachgefragt werden.
Wehrwolf schrieb:
Mit den Verlusten hast Du völlig recht. Wenn ich die Wahl habe gebührenfrei Bargeldlos zu bezahlen, warum sollte ich dann noch mit Bargeld hantieren?
Weil du damit der Bank ausgeliefert bist.
Ich soll also einen Verlust hinnehmen weil ich der Bank mißtraue? Ich würde mir da eher eine vertrauenswürdigere Bank suchen, aktuell bin ich mit meiner Volksbank ganz zufrieden.