Diese Leute hatten einen großen Vorteil, sie brachten Interesse am Westen mit. Und sie haben sich über ihn informiert.
Über den Westen konnten sie sich vor 89 kaum informieren. Sondern nur auf das vertrauen, was das WestTV bot, Und das war schon damals in den 80gern nicht objektiv.
Aber dann kam ihr Fehler, an dem sie bis heute festhalten. Jede Information über die materiellen Vorteile, die man im Westen bekommen kann, nahmen sie auf. Sie verfuhren nach derselben Methode, nach der viele verfahren, wenn es darum geht, Medien zu beurteilen. Was den eigenen Wünschen entspricht, ist eine wahre Information, was ihnen widerspricht, muss falsch sein.
Demnach hätten die DDR Medien nur die Wahrheit verbreitet. Die DDR Einwohner haben es nur nicht bemerkt, weil es nicht den eigenen Wünschen entsprach.
Wir haben eine hervorragend vielfältige Medienlandschaft; nur hilft sie wenig, wenn wir nach obigem Muster verfahren. Wer im Westen geboren wurde, hat das von klein auf gelernt. Um so schlimmer, wenn es einige trotzdem nicht können. Die Menschen im Osten hatten es damit viel schwerer. Trotzdem haben es viele gelernt. Die, die Du für Deine Einstellung zu vereinnahmen suchst, sind ja auch im Osten in der Minderheit, auch wenn diese Minderheit größer ist als im Westen. Das Schlagwort von der Lügenpresse soll über die eigene Unfähigkeit hinwegtäuschen.
Das ist ziemlich gewagt, was Du da formulierst. Wer an den westdeutschen Medien zweifelt und das ausdrückt , muss also unfähig sein.
Dabei kann man beim besten Willen nicht behaupten, dass die Medien objektiv berichten. Und sogar bewusst lügen, wie bei den Dingen, die sich seinerzeit in Chemnitz 2018 zutrugen.
Freiheit ist auch immer die Freiheit zu scheitern. Man darf jammern, so viel man will, ohne dass das etwas an dem Scheitern ändern würde. Nur nehmen einen die anderen irgendwann nicht mehr ernst. Der Ruf "Wir sind ein Volk" war die Aufforderung an den Westen, einem den Wunsch nach materiellem Wohlstand zu erfüllen. Dass das im Westen mit gemischten Gefühlen gesehen wurde, liegt auf der Hand. Die Nummer mit dem "einen Volk" ist zu durchschaubar.
Ich bin mir sicher, dieser Ruf war ehrlich gemeint.
Auch im Westen wurde ja lange vorher nie versäumt, "ein Volk" heraufzubeschwören. Und klängst nicht nur von nationalkonservativer Seite.
Dass das aber ein Irrtum ist, mit dem "einen Volk", ich meine damit lange nicht nur West-Ost, lange nicht nur, sollte sich mittlerweile überall herumgesprochen haben.
Zerstrittener und gegenüber sich selbst feindlicher eingestellt als die Deutschen untereinander geht kaum noch.