Kommunismus ist die weltweite Diktatur des Proletariats.
Das kann nicht sein, da
Kommunismus definiert ist als klassenfreie Gesellschaft. Proletariat ist eine (gesellschaftliche) Klasse.
Sehr wohl kann das Proletariat seine Demütigung als ausgebeutete Klasse abstreifen durch Aneignung der PM (Änderung der Eigentumsbedingungen zu den gesellschaftlich relevanten PM), damit ist aber noch kein Kommunismus erreicht. Erreicht würde dadurch eine Klassenherrschaft des Proletariats, die immer noch neue Widersprüche hervorruft.
Bisher ist es aber weder weltweit, noch partiell zu dieser proletarischen Klassenherrschaft gekommen, weil nach der Enteignung der Kapitalisten und Großgrundbesitzer der Revolutionsweg überall ins Stocken geriet und sich eine bis dato unbekannte neuartige Schicht etablierte. Eine Verwaltungsschicht, die über das gesellschaftlich relevante Eigentum an PM Entscheidungsmacht hatte.
Wenn man diese Ergebnisse der unvollendeten Revolutionen als ===> Sozialismus bezeichnet, dann ist das schon übertrieben, denn Sozialismus als Zwischenstufe müsste eigentlich schon die verwirklichte Diktatur des Proletariats sein. Er bedürfte jedoch NICHT die Weltumspannung, wenn auch die Klassenkämpfe mit Kapital außerhalb des Herrschaftsbereiches logischerweise abnehmen würden.
Also:
Sozialismus ist die Diktatur des Proletariats! Bisher allerdings nirgendwo erreicht!
Was erreicht wurde sind die o.g. seltsamen Verwaltungs-Sozialismen, die man auch als "Realsozialismus" bezeichnet. Vom Inhaltlichen des Begriffes falsch, aber immerhin sich abtrennend und hinweisend, dass da noch irgendwas fehlt zum Sozialismus. Eben: die vollendete Aneignung der PM durch das Proletariat und damit auch die Verhinderung vom Fremdverwaltung über diese PM.
Öfter wird erwähnt, dass Kommunisten führend in den kleinen und großen Schlachten um sozialistische Verhältnisse eingebunden sind und später in den diversen Verwaltungsschichten etablierten. Das ist richtig, macht aber diese "Verwalter", sobald sie das als Endziel der Glückseligkeit der Arbeiterklasse behaupten, zu Verrätern. Inwieweit das sozialistische oder gar kommunistische Ziel noch glaubhaft ist, sollte man an den strategischen Plänen urteilen, die doch noch eine spätere Eigentumsverschaffung der PM in die Hände damit Arbeitender fordern. In diesem Fall ist aber die Aufklärung der Arbeiterklasse und anderer unterdrückter oder abhängiger Klassen durch Kommunisten ein unverzichtbares Merkmal sozialistischer/ kommunistischer Orientierung. Fällt diese Aufklärung weg und man preist das Erreichte der provisorischen Verwaltung (meistens mit überhohem Anteil von Staatseigentum) als dauerhaften Fortschritt an, so ist das nicht nur eine Frechheit, sondern eine derart dreiste Real-Lüge, die meist in der Konterrevolution endet. Warum auch sollte das Proletariat dauerhaft auf solche Provisorien mit Stillschweigen reagieren.
Allerdings trägt das Proletariat auch Mitschuld, eigentlich sogar Hauptschuld an versumpften Aufbrüchen. Es muss die Aneignung der PM definitiv wollen, die Verantwortung auf Gedeih und Verderb tragen. Es genügt nicht mehr, wie im Kapitalismus, einfach nur das Ausbeutungs-Schicksal zu ertragen und auf bessere Zeiten oder Aufstiegsglück in andere Klasse zu warten.
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