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Ein gröhlender Pöbel vor einem Bus voller MIgranten. Hämisch feixende Menschen vor einem brennenden Haus, idem Asylbewerber untergebracht werden sollten. Und die Jagdszenen aus Köln sind uns noch alle in Erinnerung, als beim Silversterbacchanal Hunderte "Nafris" und Araber eine Kostprobe ihrer Lebensfreude gaben.
Was ist los in diesem Land? Die Radikalisierung schreitet fort, auf allen Seiten. Das unterirdische Verhalten vieler Zuwanderer ist Folge unserer Schwäche, Ankommende auf einen verpflichtenden Regelkatalog hinzuweisen - und diesen auch durchzusetzen.
Aber was der Mob in Clausnitz oder Bautzen und auch schon anderswo für einen Auftritt hingelegt hat, wirft auch einige Fragen auf. Wer sich gegen die Art der herrschenden Asylpolitik wendet, sollte sich zu diesem Zweck bei den Verantwortlichen melden. Also nicht bei Asylsuchenden und Zuwanderern, sondern beim Deutschen Bundestag und Kanzleramt.
Was bleibt, ist allerdings, dass diese Szenerien letztlich nur gezeigt haben, worauf seit Wochen von liberaler und konservativer Seite hingewiesen wird: Die Stimmung droht nicht zu kippen, sie ist längst gekippt. Und sicherlich empfindet man tiefe Empörung, wenn man solche Bilder sieht, aber wer davon jetzt noch überrascht ist, hat seinen Kopf in den letzten Wochen wirklich tief in den Sand gesteckt. Jetzt wird vielerorts Clausnitz gegen Köln aufgerechnet. Grüne machen Horst Seehofer dafür verantwortlich – so viel politische Brunnenvergiftung war noch nie. So absurd dies ist, so tief und unüberbrückbar reißen Gräben auf. Verbrechen werden für Politik instrumentalisiert; beidseitige Gewalt und Aggression ersetzt die Debatte.
Für abgewogen, differenziert™ denkende Zeitgenossen sind das keine guten Tage. Auf der Straße ist Pegida oder Refugees Welcome. Dazwischen ist nichts und das ist das Problem. Pegida will ich nicht sein. Vielen anderen geht es ähnlich. Refugees Welcome bin ich aber auch nicht. Es gibt keine Mitte, nur links und rechts, mit jeweils zunehmend extremistischer Schlagseite.
Was wir dadurch erleben, ist ein Gefühl der Ohnmacht in neuer Qualität. Das Gefühl, einer Politik hilflos als Zuschauer gegenüberzustehen, deren Entscheidungen oder Nichtentscheidungen mit jedem weiteren Tag weitreichendere Folgen haben werden. Weder die Talkshows, noch das Parlament, die Medien und all die vielen Diskussionen in den sozialen Netzwerken haben irgendetwas verändert: Die Grenzen dieses Landes bleiben unbegrenzt offen und die Identifizierung der Kommenden unterbleibt; Nachbarschaften werden verändert, die Nachbarn bleiben ungefragt. Das für jeden erkennbare Versagen der Verwaltungen, die nicht einmal eine zentrale Datenbank aufzubauen in der Lage sind, das Überschlagen der bewussten Kontrollaufgabe an den Grenzen zum Kontrollverlust im Inneren geht einfach Tag für Tag ungerührt weiter. Was bleibt, ist die Straße, aber da ist Pegida und Pegida will ich auch jetzt wie viele andere weiter nicht sein.
Was bleibt sind Bürger, die sich in immer stärkerem Maße entdemokratisieren. Aber Verzweiflung, Ohnmacht sind neben blinder Pseudo-Moral die schlechtesten Ratgeber, wenn es darum geht, eine Lage im Griff zu behalten, den sozialen Frieden zu wahren und die sachliche Diskussion und sinnvolle, notwendige politische Prozesse zu erhalten und möglich zu machen.
Ich bin ratlos.
Konsequent wäre eine alleinige Aufnahme von Asylanten in Berlin und MeckPom (der Muttiheimat) bis zum erfolgreichen Abschluß der Integration der bisherigen Gäste , also bis .... nee das erleb ich nicht mehr ....