Das würde ich nur teilweise bejahen. Die Antifa ist ein Sauhaufen, aber ich bestreite, daß sie links ist. Linkssein ist eine philosophisch-wissenschaftliche Haltung und ein Bekenntnis dazu, daß die Menschen Herren ihrer Geschichte und ihres Geschicks werden sollen, was sie unter den gegenwärtigen kapitalistischen Zuständen nicht sind. Man mag das für einen Traum - Marx selbst redet davon, daß die Menschen diesen Traum haben, aber sich seiner nicht bewußt sind - oder eine Utopie halten, man mag es ablehnen, aber darum geht es nicht. Jedenfalls ist bei der Antifa von diesem Hintergrund nichts, aber auch gar nichts zu finden. Ich vergleiche sie eher mit Rockerbanden oder Fanhorden, die sich beizeiten, mit Wollust und gegebenem Anlaß blutige Gefechte liefern - aus Spaß an der Freud´. Wenn man genauer hinschaut, findet man an der Antifa nichts Linkes. Ich gebe zu, daß die Grenze zum Beispiel zur Hausbesetzerszene manchmal schwer zu ziehen ist. Aber denen liegt zumindest ein Traum vom selbstbestimmten anderen Leben zugrunde, was ich der Antifa abspreche. Sie hat bestenfalls das äußerst unbestimmte Gefühl, daß unter den gegebenen Zuständen alles Sche.i.ße ist. (Die Punkte sind dem Benimmfilter geschuldet) Das aber ist keine politische Aussage.
Der Gebrauch des Terminus ist von seiner ursprünglichen Bedeutung, nämlich des Widerstandes gegen den Faschismus verkommen zum neuerlichen denunziatorischen Kampfbegriff der Rechten. Genauso wie der Begriff "Nazi" es ist. Beide sind eigentlich mit einer klar umrissennen Definition belegt, die sich in der Gegenwart zu bloßen Worthülsen in der politischen Auseinandersetzung verdünnt hat.
Die Antifa ist nicht links, sondern doof. Linke sind anders.