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Ich finde das ehrlich gesagt ein wenig heuchlerisch. Man stellt sich hier hin und meint, die anderen Menschen wären gierig, aber man selber nicht. Dabei hat hier jeder ein politisches Idealbild. Man würde die Steuern irgendwie anders erheben und die Steuereinnahmen anders verteilen. Dazu würde man noch Löhne ändern und Reichen was wegnehmen etc. Wenn man einem hier im Forum die Macht geben würde, dann würde er sie umsetzen. Denn über den demokratischen Weg, den wir aktuell ja haben, erreicht er sein Ziel ja nicht. Und das soll dann altruistisch und das Gegenteil von Gier sein?
Es ist so: Natürlich kann man im marktwirtschaftlichen Wettbewerb bescheißen. Überall wo es Regeln gibt, kann man bescheißen. Das wird in keinem anderem System der Welt so sein, sofern man nicht alle Menschen mit Drogen vollpumpt. Wenn man aber nicht bescheißt, wird das egoistische Streben zur Wohltat für alle. Man kann selber nur Profit erzielen, wenn man anderen gibt, was sie wollen. Man kann seine Gier nur befriedigen, wenn man andere glücklich macht. Wenn du ein Unternehmen hast, kannst du nicht einen beliebigen Lohn bezahlen. Du musst den Leuten einen Lohn anbieten, so dass sie für dich arbeiten. Du kannst auch niemanden zwingen, deine Produkte zu kaufen. Du musst ihnen ein produkt anbieten, dass sie freiwillig kaufen. Und du kannst auch nicht beliebig Kapital bekommen. Du musst denen etwas bieten, so dass sie freiwillig in dein Unternehmen investieren.
Du kannst gierig sein wie du willst, aber wenn du anderen nur ins Gesicht scheißt, wirst du diese Habgier nicht befriedigen.
Im Sozialismus läuft das alles natürlich ein wenig anders. Konsumenten können nicht einfach bei jemand anderem kaufen. Und Arbeitnehmer können nicht einfach bei jemand anderem arbeiten. Und Kapital gibts eh nur, wenn die Verantwortlichen grad zufällig das gut finden, das du machst. Durch die monopolistische Struktur kannst du nicht beim Nachbarn schauen, ob dessen Arbeitgeber ihn besser behandelt oder sein Auto besser fährt.
Ich bin schlicht und einfach für eine gerechtere Verteilung.
Es kann nicht sein, daß jemand der den ganzen Tag arbeitet,
von der Allgemeinheit unterstützt werden muß damit er über
die Runden kommt.
Und wenn jemand meint sein Leben lang so viel Geld anhäufen zu müssen,
daß es nicht einmal seine Nachkommen ausgeben können, dann muß man
dem etwas Einhalt gebieten.
Jeder nutzlos erwirtschaftete Euro geht auf Kosten der Umwelt (Rohstoffe)
und auf Kosten der Arbeitskraft und Lebenszeit anderer.
Da Du immer von Produkten und Käufern sprichst, würde mich einmal interessieren
was Du von unserer derzeitigen Marktwirtschaft hältst.
Nehmen wir einmal die Supermarktketten, die mittlerweile fast alles verkaufen,
kleinere Händler verdrängten und verdrängen, und sich nun schon gegenseitig
fressen. Das Monopol mag keinen Wettbewerb.
Dort wird mit einem Minimum an Arbeitssklaven all das unter den Leuten verhökert
wovon im Umfeld Hunderte ihr Auskommen hätten.
Den Kommunen ist das meist völlig Wurst, Hauptsache die Gewerbesteuer stimmt.
Allenfalls wundert man sich dann über geschäftsleere Innenstädte.
Was hieltest Du in dieser Hinsicht von Festpreisen für Produkte.
Der Kunde könnte kaufen wo er will und ein Wettbewerb würde um
Qualität und Service stattfinden.
Auch in Kleinstädten und Dörfern würde es wieder mehr Handel geben.
Zum Schluß noch etwas über die angeblich steigende Binnennachfrage.
In dieser Hinsicht sollte man sich einmal Gedanken über die allerorts
angebotenen 0%-Finanzierungen in allen Bereichen (Autos, Möbel, Fernseher u.s.w.) machen.
Hier geben die Händler von ihrer Marge den Banken noch etwas ab.
Weil die Nachfrage groß ist, tut man das sicher nicht.
Früher verdienten beide an den Finanzierungen recht ordentlich.
Gruß, hoksila
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