Da Wert ein Durchschnittsmaß des Handelsgebietes ist, können einzelne Warenproduzenten durch den Einsatz von Maschinen die Kosten deutlich senken und damit temporär entweder höheren Profit einfahren, oder mit Verbiligung der Waren mehr Marktanteil sichern.
Oder beides. Aber bleiben wir ruhig mal beim einfachsten Fall: Er fährt einen höheren Profit ein. Somit entfällt ein größerer Teil der Wertschöpfung auf das Kapital, ein kleinerer auf den Arbeiter.
Da sich diese Eigenheit aber nie aufrecht erhalten lässt - die Konkurrenten ziehen ja nach, sinkt der gesellschaftliche Arbeitsaufwand insgesamt und der Wert der Waren sinkt! Dieser Prozeß ist von Karl Marx beschrieben worden und den kannst Du bei jeder Produktion, wo menschliche Arbeit eingespart worden ist, nachweisen.
Sofern sich nicht durch die Intelligenz des Unternehmers ein dauerhafter Vorteil ergibt. Der kann durch technischen Vorsprung, die Verdrängung von Konkurrenten und daraus folgend die Bildung eines Oligopols / Monopols erreicht werden. Der Arbeiter hat dazu wenig bis nichts getan.
Marx hat zwar auch diesen Vorgang beschrieben, hat damit allerdings lediglich Vorgänge beschrieben, die seinerzeit allgemeiner Wissensstand waren.
Damit hat man zugleich den Beweis, dass Wert nichts Statisches ist. Er kann sinken, aber auch steigen.
Der Wert eines Produkts war nie statisch. Der Wert landwirtschaftliche Produkte beispielsweise ist saisonabhängig.
Der Prozess des Ersetzens von Arbeitskräften durch Maschinen hat ein theoretisches Finale, dann aber endet auch die wertschöpfende Produktion! Der Widerspruch ist nicht lösbar.
Wertschöpfung findet statt, solange sich ein Kunde findet, der für das Produkt mehr als die Herstellungskosten ausgibt. Da gibt's keinen Widerspruch.
Das wäre nicht das Problem. Vielmehr die Einschwörung auf realitätsferne Erklärungen der wirtschaftlichen Realität.
Das ist genau das, was ich dem Marxismus vorwerfe. Wobei ich keineswegs behaupten will, dass diese Haltung ein Alleinstellungsmerkmal des Marxismus ist. Es ist vielmehr ein Problem jeder Theorie, die hochkomplexen Zusammenhänge erklären will. Das geht immer nur mit mehr oder weniger guter Näherung. Der Grad der Näherung wird durch Weiterentwicklung kontinuierlich verbessert.
Marx kann das nicht mehr tun, und seine Jünger tun so, als habe er den Stein der Weisen gefunden. Sie beten seine Dogmen nach bis in alle Ewigkeit. Womit wir exakt Deine Formulierung der "Einschwörung auf realitätsferne Erklärungen der wirtschaftlichen Realität" treffen. Nicht weil Marx so furchtbar weit daneben gelegen hätte, sondern vor allem, weil seine Jünger eine Religion aus seiner Lehre gemacht haben.
Das ist doch Blödsinn. Marxisten können Dir anhand der Realität ihre Theorien erklären, nachweisen. Es gibt auch unter uns sicher einige, die sich zurücklehnen und die Doofen doof sein lassen, aber ich zum Beispiel stehe Dir für echte Frageklärungen zur Verfügung, scheue keine einzige Passage marxistischer Weisheit zu klären. Aber liebsten immer konkret.
Das können sie eben nicht.
Die VWL wird bestimmt durch Klasseninteresse. Wer kein Ideologe des Kapitals ist, wird bekämpft. Ein paar marxistische Ökonomen haben es ja im Westen zu Lehrbefugnissen geschafft, aber es ist doch arschklar, dass niemals eine Dominanz zugelassen werden KANN. Da würde sich ja das Kapital gleich ne Pistole an die Schläfe setzen.
Im Betriebswirtschaftlichen zählen VWL-Kenntnisse sowieso kaum. Marxistische Bildungsinhalte schaden da nichts, aber nutzen auch wenig. Die einzig wichtige Erkenntnis, seine Arbeiter ordentlich auszubeuten, dürfte jeder praktizierende Kapitalist verinnerlicht haben.
In einem Lande, in dem ein Lann Hornscheidt Genderwissenschaften lehren kann, ist auch Platz für ein paar eingefleischte Marxisten. Nützt halt beides nichts.