Der Arbeitgeber braucht keine Arbeitskraft
"Arbeitgeber" ist auch schon wieder ein inhaltsunlogischer, ideologisch geprägter Begriff. Aber, ich bleibe bei der Arbeitskraft. Natürlich braucht ein Kapitalist genau die, sonst würde er sie nicht kaufen!
Wenn ein Roboter billiger ist, als eine Arbeitskraft, nimmt er einen Roboter.
Klingt erst mal toll, doch es gibt ein Problem. Roboter schaffen
(wie alle Maschinen) keinen neuen Wert, sondern übertragen nur ihren Wert anteilig auf die Waren. Was keinen neuen Wert schafft, kann auch nicht wertabgeschöpft werden. Roboter helfen einem Unternehmer in der Gesamtheit der Produktion, den Anteil der Wertschöpfung verbleibender Arbeiter zu erhöhen, manchmal drastisch zu erhöhen.
Der sich daraus ergebende zunehmende Widerspruch (immer weniger menschliche Arbeitskraft bei Einbringung wissenschaftlich technischer Entwicklung) ist eine der Erkenntnisse von Marx.
Die marxistische Terminologie erschließt sich nur eingefleischten Marxisten
Dafür gibt es keinen Grund. Die Definitionen sind klar und verständlich, wie es sich in der Wissenschaft gehört.
Bei bürgerlichen Lehrinhalten und -theorien, den ideologisierten Begriffen sieht das schon anders aus. Deshalb kommen ja viele VWLer über Auswendiglernen und Phrasendrescherei nicht heraus. Oder sind außerstande die diversen und sich teils widersprechenden Theorieangebote zu erklären. Unverstandenes lässt sich auch schwer erklären.
Wenn, wie Du sagst, Marx nicht überholt und einfach perfekt wäre, würden die bösen Kapitalisten ihre Arbeiter streng nach marxistischen Theorien ausbeuten.
Tun sie doch! Wobei es im Kapitalismus nicht der Theorie eigener Praxis bedarf, sondern eben nur der Praxis.
Immerhin müsste dann der (vom Kapitalisten) angwandte Marxismus zu maximierten Erträgen führen.
Kapitalisten wenden nicht "Marxismus" an, sondern die Prinzipien der Kapitalvermehrung, welche so treffend bei Marx beschrieben sind. Die haben sie aber auch schon angewendet, bevor es Marx gab. Theorien sind immer nur die Beschreibung der Realität, wobei wir als wissenschaftliche Beschreibungen immer die mit der höchsten Annäherung betrachten.