Ja, so wie es die Chinesen machen, bauen einen Flugzeugträger nach dem anderen, weil eben auch die Chinesen den strategischen Vorteil erkannt haben. Russland kann sich halt finanziell keinen Flugzeugträger leisten, so ist es nun einmal.
Den lächerlichen Seitenhieb auf Russland kannst du getrost steckenlassen, die grösste Wirtschaft Europas mit dem zudem grössten Wachstum finanzielle Schwäche anzudichten ist klassisches Wunschdenken aus der Parallelwelt.
Papi erklärt dir aber mal die miliärstrategische Welt...
Jedes Land hat seine eigenen strategischen Ziele, Ambitionen und geographischen Eigenheiten !
Flugzeugträger sind per se keine defensive Waffen, sondern das Gegenteil (was schon mal etwas über Russland aussagt)
Flugzeugträger werden vor allem dann interessant, wenn man Kontrolle über einen Teil des Ozeans ausüben will, oder Macht projizieren will.
Flugzeugträger-Einsatzgruppen können den strategischen Plänen der VR China folgen und weit über die Grenzen der chinesischen Seezone hinaus Einfluss ausüben, gach dem Vorbild und der USA.
Damit ist China durchaus in der Lage, die vollständige Kontrolle über einen Teil des Pazifischen Ozeans zu beanspruchen und ein ebenso mächtiger strategischer Akteur zu werden wie die US-Marine oder die japanische Marine.
Heute ist China ein völlig autarkes Land in Sachen Verteidigung, dessen Streitkräfte in der Lage sind, mit Hilfe seiner Marine und den an der Küste stationierten Waffen jede feindliche Flotte vor seiner Küste zu neutralisieren und darüber hinaus die Seewege sowohl für die Militär- als auch für die Handelsschifffahrt zu blockieren.
Dies gilt insbesondere im Zeitalter der Raketen- und (vor allem) der Hochpräzisionswaffen, die in der Lage sind, Ziele in einer Entfernung von mehreren hundert km von der Küste effektiv zu treffen.
Generell ist der Kampf um die Kontrolle des Meeres nicht mehr auf die Schlachtformationen von Schiffen beschränkt, die sich auf hoher See gegenseitig bekämpfen. Die Macht des Landes kann die Macht des Meeres sein. Daher sind selbst so bescheidene Flugzeugträger wie die chinesischen wertvoll, weil sie Seemacht demonstrieren. Es ist klar, dass sich das nicht gegen die USA richtet (ein bisschen vielleicht), sondern für die Nachbarn, die morgen zu potenziellen Rivalen werden können. Zum Beispiel Vietnam oder die Philippinen.
Wohl aber sieht China die USA als unrechtmässigen Hegemon Asiens aus der Zeit des 2.Weltkriegs an, aus der rolle wollen sie sie verdrängen. Das ist wieder eine Frage von "vor der eigenen Haustür", die wir ja schon von woanders her kennen.
Ein Nachbar, der von Überlegenheit und Stärke des Players überzeugt wurde, wird eher ein Verbündeter, als dass er beschliesst, die Stärke zu testen.
Hinzu kommt: Die Präsenz Chinas in wichtigen Gebieten nimmt zu: Im Indischen Ozean und im Persischen Golf, dem Eingang zum Indischen Ozean vom Pazifik aus. Diese Gebiete sind für Chinas Energiesicherheit und damit für sein wirtschaftliches Wohlergehen von wesentlicher Bedeutung.
Je mehr Überwasserflotten das China hat, desto mächtiger können Expeditionsflotten in entlegene Ecken des Indischen Ozeans geschickt werden, wie z.B. nach Djiibuti, wo sich Chinas erster militärischer Außenposten in Übersee befindet; oder nach Gwadar, einem von China finanzierten Seehafen in Westpakistan, der an die Zugänge zum Golf grenzt; oder in umstrittene Gebiete, von denen China mehr als genug hat.
Russland hat kein Meer, auf das es Macht projizieren muss, somit auch keine potenziell maritimen Anrainerstaaten, die es auf diesem Spielfeld herausfordern müsste. Russland muss sich auch um Energiesicherheit in Sachen Transportwegsicherung keine Gedanken machen.
Für China als grösste Wirtschaft der Welt machen ein paar Flugzeugträger Sinn, für Russland nicht !
Russland produziert Waffen, die es für sich als strategisch wichtig erachtet, deshalb haben sie zB Hyperschallraketen, Intercontinentalraketen mit Mehrfachsprengköpfen und bauen Atom-U-Boote neuester Generation und was das Meer sonst betrifft, konzentriert sich Russland auf die nördliche Seeroute und produziert dementsprechende Schiffe, zB nukleare Eisbrecher oder eisfeste Frachter.