Gilt nicht nur für die Türkei.
Das weiss vor allen Dingen Erdogan.
Ist der wirtschaftliche Erfolg weg,ist auch seine Macht weg.
Er kennt die politisch katastrophalen Jahre unter Demirel,Ecevit,
Yilmaz oder Ciler (Obacht,allesamt europataugliche,nicht konser-
Vative Politiker,ganz nach deinem Geschmack).Niemand hatte
annähernd den Erfolg,den Erdogan hat. Dies ist nicht zu wiederlegen.
Versuche es gar nicht erst.
Aber auf Dauer wird das nicht so bleiben,somit auch nicht die
alleinige Regierungstätigkeit Erdogans.
Wir sind nicht Russland. Haben keine Diktatur.
Warum sollte ich den wirtschaftlichen Erfolg in Teilen der Türkei
(es gibt große Unterschiede, immer noch, zwischen den Zentren
wie Istanbul, Ankara, oder den Urlaubsgebieten an der Küste)
kleinreden wollen, Aber man muß bedenken, von welchem
Grundwert dieser Aufstieg zu rechnen ist. Von 0 auf 1 ist
aucheine Steigerung von 100 %.
Das, was mich erschreckt ist, das ein großer Teil der
türkischen Bevölkerung Erdogans Entscheidungen
und Politik gut und richtig findet. Und eben unabhängig
von der Verbesserung der wirtschaftlichen Situation des
Landes. Es sind nicht die, die das von mir Beschriebene
billigend in Kauf nehmen. Es sind die, die diese religiös
( aber auch nationalistisch/neo-osmanisch, in einer üblen
Symbiose) bestimmte Entwicklung
RÜCKWÄRTS begrüßen
und mit tragen.
Schulgesetz , Abtreibungsgesetzgebung, und Erdogans Ankündigung
einer "religiösen Generation" sind weitere, immer schneller und
deutlicher
werdende Schritte
RÜCKWÄRTS, interessanterweise verbunden mit einem schon fast kranken Gigantomanismus.
Warum das in der Türkei so gut und einfach funktioniert,erklärt uns der derzeitige Chef des
Regierungsamtes in der Türkei, der (nach dem Militär) den höchsten Etat hat, in einem aktuellen Interview in der Wiener Zeitung:
Zitat
"Wiener Zeitung":Vertritt das Diyanet ein bestimmtes Islam-Verständnis?
Mehmet Görmez: Das Diyanet wurde gegründet, um die religiösen und moralischen Prinzipien des Islam zu erforschen. Es gehört nicht einer bestimmten Richtung an,
auch wenn man manchmal diesen Eindruck hat. Wir bemühen uns, für alle Richtungen offen zu sein.
Gibt es aber ein Islamverständnis, das für die Türkei typisch ist? Es gibt keine Unterschiede in den Glaubensgrundsätzen, wohl aber bei deren Interpretation und Anwendung.
Aufgrund der osmanischen Tradition haben wir ein natürliches Islamverständnis, das dazu führt, dass es zwischen Religion und täglichem Leben, Wissenschaft und Religion keine Gegensätze gibt. Wir glauben,
dass die Religion für den Menschen geschaffen ist und nicht umgekehrt. Das ist der Unterschied.
http://www.wienerzeitung.at/themen_...llschaft/477099_Haben-Aleviten-ignoriert.html
bzw. HIER:
01.08.2012 Im Islam lassen sich die innere und die äußere Welt nicht trennen. Wem Kenntnisse gegeben wurden, muss ihnen entsprechend handeln
http://www.islamische-zeitung.de/?id=15965
Das ist der Punkt, nicht nur im Islam in der Türkei, sondern grundsätzlich:
Die fehlende Trennung zwischen Religion, und Staat bzw. Gesellschaftsordnung.
P.S. Was mich an Ihnen stört , Tuerke ? Die sture und beständige
Verleugnung und/oder Verharmlosung all dieser Dinge. Sie, Tuerke,
sind einer von denen,
die billigend in Kauf nehmen.