Es ist ganz und gar nicht unsinnig über den Sinn der Grünen zu debattieren. Der Gründungsimpuls der Grünen war definitiv der Ökologismus, was auch heute noch deren einigende ideologische Klammer darstellt. Dieses Merkmal unterscheidet sie im wesentlichen von anderen Parteien. In Ihrem Grundsatzprogramm heißt es:
>>Die prinzipielle Handlungsfreiheit des Einzelnen erfährt ihre Einschränkung durch Gesetze und Verordnungen wie auch durch die Orientierung an der Handlungsmaxime Nachhaltigkeit.<<
Freiheit im Sinne eines größtmöglichen Spektrums von Handlungsmöglichkeiten, auf das jede Einzelperson ein zu schützendes Recht, im Sinne der Aufklärung und den Gedanken der französischen Revolution, hat, ist hiermit nicht gemeint. Die Freiheit, die am besten anhand ihrer Grenzen definiert werden kann, erfährt bei den Grünen eine Grenze an der Gemeinnützigkeit. So heißt es denn auch "leicht" Übereinstimmend bei den anderen Parteien:
Die Freiheit des anderen bedingt und begrenzt die eigene Freiheit. (CDU)
Die Freiheit des Einzelnen endet, wo sie die Freiheit des Anderen verletzt. (SPD)
Die Freiheit des Einzelnen findet ihre Grenze an der Freiheit der anderen. (FDP)
Diese Definition der Freiheit beinhaltet fundamentale Unterschiede!
>>Gemeinnutz geht vor Eigennutz<< steht bei den Grünen vor der Freiheit, wer dabei den Gemeinnutz definiert, ob die grüne Basis oder eine grüne Elite mag dabei völlig offen sein, sie gilt aber für die Allgemeinheit!
>>Gemeinnutz geht vor Eigennutz<< war und ist auch Formel totalitärer Staaten. Die Totalität nimmt dabei in dem Maße zu, um so kleiner der Kreis ist, der die Gemeinnützigkeit definiert.
Die individuelle Freiheit erfährt demnach kein größtmögliches Spektrum, sondern ist einem als gesamtgesellschaftlich zwingend, als im Wortsinne >gemeinnützig< angesehenem Ziel unterworfen und demzufolge begrenzt. Als Gemeinnützig gilt was unter dem Begriff >Nachhaltigkeit< oder dem >Prinzip der nachhaltigen Entwicklung< von der Brundtland-Kommission der UN im Jahr 1983 definiert wurde:
>>Entwicklung zukunftsfähig zu machen, heißt, dass die gegenwärtige Generation ihre Bedürfnisse befriedigt, ohne die Fähigkeit der zukünftigen Generation zu gefährden, ihre eigenen Bedürfnisse befriedigen zu können.<<
Der Sinn oder Unsinn der definierten Nachhaltigkeit und Gemeinnützigkeit obliegt nur bedingt der Kontrolle innerhalb der Partei selbst, trotzdem gilt dieses Handlungsprinzip für jeden! Entscheidend ist dabei die Vorstellung, die Welt könne irreparablen Schaden nehmen, würden wir unsere bisherige Wirtschaftsweise fortsetzen, wobei man auch nicht zurückschreckt offen über Notfallmaßnahmen zu diskutieren, die unser Werteverständnis der sozialen Marktwirtschaft entgegenlaufen.
Wozu sind also die Grünen gut?