OP
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@ PiranhaInteressante Argumentation!. Da muss ich mir eine Antwort noch reiflich überlegen.
Du meinst, der Agnostiker macht es sich einfach, in dem er argumentiert, dass das, was er für nicht erklärbar hielt, offen lässt. Entweder es ist in Zukunft erklärbar oder der menschliche Verstand reicht nicht aus, es je erklärbar machen zu können.
Betrachtet man die Entwicklung bis heute, wurde schon sehr viel naturwissenschaftlich erklärt, was zuvor als Wunder angesehen wurde.
Besonders in der Hirnforschung sind noch „Quantensprünge“ zu erwarten. Trotzdem scheint es so zu sein, dass der Mensch trotz seiner Fähigkeiten biologische Grenzen gesetzt sind, vorausgesetzt, der Mensch entwickelt sich evolutionär nicht mehr weiter, ist also an der höchsten Stufe angekommen. Homo sapiens ist ja keine direkte Weiterentwicklung der noch lebenden Primaten, die sich eigenständig entwickelt haben.
Der Glaube an einen Sinn des Lebens, der in Verbindung mit einem Gott und Religion in Verbindung gebracht wird, steht in starkem Gegensatz zur „Botschaft“ der Evolutionsbiologie, wonach dieses Leben eigentlich keinen Sinn hat, sondern dass die natürliche Auslese bei allen Organismen lediglich die Anpassungsfähigkeit zur Fortpflanzung an bestimmte Umweltbedingungen „herauskitzelt“. Und das geschieht rein zufällig. Im engeren Sinne verstehe ich unter Fortpflanzung die Verbreitung der Gene, die im gewissen Sinne unsterblich sind, jedenfalls bis zur Auslöschung jedweder Existenz der Lebewesen durch ein besonderes Ereignis.
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Abgesehen davon könnte eine neue Art entstehen, welche die derzeit begrenzten Möglichkeiten des menschlichen Hirns auflöst, die nach heutigen Stand - ich denke da an die Hirnforschung - bei weitem noch nicht ausgereizt sind.
Ich verstehe dein Ansinnen. Es wäre konsequent zu sagen, der Agnostiker ist im Grunde ein Atheist. Der Agnostiker lässt sich aber ein Hintertürchen offen, weil er das, was nicht erklärbar ist und auch wegen begrenzter Möglichkeiten des menschlichen Hirns nicht erklärbar sein wird, mit der Möglichkeit einer gottähnlichen Kraft begründet. Das ist keine konsequente Vorstellung.
Insoweit gefällt mir deine Vorstellung dahingehend sinngemäß: Was ich nicht weiß, macht mich nicht heiß. Was vor meiner Geburt vor 19 Jahren war, weiß ich auch nicht. Da war dann wohl nichts und nach dem Leben auch nichts. Vereinfacht ausgedrückt ist der Mensch und jeder Organismus auch das Zufallsprodukt einer höchst komplexen Zusammensetzung der Moleküle, die je nach Art einmalig ist.
Ich bin da eher fasziniert von dem Gedanken, dass durch elektrisch-chemische Stimulationen im Gehirn bestimmte Reaktionen auslösen kann. Das geht so weit, dass sogar relgiöse Gefühle ausgelöst werden können.