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Was ist los in Europa?

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Na überleg doch mal. Deutschland exportiert und importiert nix mehr. Für einen Franc bekommst du 100000 DM. Ein Liter Milch kostet 5 Franc, oder eben eine DM. Wo würde der Franzose dann zum Milchkaufen hinfahrn?
Lustiges Beispiel ... nur wäre die Abholung der Milch auch eine Exportleistung. Die hängt ja nicht davon ab, wer die Ware über die Grenze schafft. Und wenn die Franzosen die Milch ausschließlich in Deutschland süffeln, dann müssen sie auch bezahlen. D.h. entweder in Franc (die der Verkäufer in DM wechselt) oder in DM (die sie vorher gewechselt haben)

Der Kurs einer Währung relativ zu anderen Währungen würde durch Angebot und Nachfrage bestimmt. Wie heute auch.
Deswegen fällt es mir auch schwer so etwas ohne Austausch zu konstruieren. Eine Einschränkung wären Kapitalverkehrskontrollen und staatl. festgelegte Wechselkurse, wie mW. mal in Südafrika. Dann musst Du halt den Kauf/Verkauf von Devisen anmelden. Die Probleme haste dann bei der DDR oder eigentlich im gesamten Ostblock gesehen.

Was mich aber immer gewundert hat und womöglich weiß [MENTION=3303]Mavi[/MENTION] das auch: Wenn ein Land mehr exportiert, warum genau wertet die Währung dieses Landes dann auf? Ich mein, ein Franzose will einen Mercedez kaufen. Wird Mercedez denn "nein" sagen, wenn der Franzose nur in Franc bezahlen kann? Mercedez würde dann die Franc eben wieder in DM umtauschen. Um die Transaktionskosten auszugleichen, müsste der Franzose dann eben ein paar mehr Franc bezahlen. Die, die der Franzose einspart, weil er ja nicht wechseln muss.
Meine Erklärung wäre Folgendes: Da Deutschland mehr exportiert, könnte zB. ein Franzose ein paar Renaults nach Deutschland verkaufen, aber anstatt die erhaltenen DM wieder in Franc zu tauschen, behält der die DM. Denn er will ja eh bald selber einen Mercedez kaufen, weil Renaults scheiße sind.
Ich glaube, Dein Beispiel ist zu eng gefasst. Die Währung "hat eine Tendenz zum aufwerten", weil bei einem stärkeren und dauerhaften Exportüberschuss die Währung immer wieder verstärkt nachgefragt wird und ja auch auf eine gesunde/reiche Wirtschaftskraft schließen lässt. Du exportierst ja nicht nur nach Frankreich, sondern auf den Weltmarkt und dort steigt dann auch die Nachfrage nach DM IM VERHÄLTNIS(!) zu den anderen Währungen. ABER
Da gibts ja andere Aspekte, die mMn. stärker reinfließen:
1. Zinsniveau im Inland - Du hast in den 90ern sofort Kursschwankugnen gehabt, wenn z.B. in den USA eine Zinsentscheidung anstand. Höhere Zinsen in USA heißt, "internationales Geld", welches in DM angelegt war wandert in die USA
2. Wirtschaftliche Perspektive: bessere Aktienprognosen, weniger Steuern auf die inländischen Firmen, ... und die Entwicklung wie unter 1.
3. Die Geldmenge im Verhältnis zur Wirtschaftskraft: In der Theorie die Inflation (wenn das Geld irgendwo auch hinfließen würde)
4. Gehaltsentwicklung in Verbindung mit 3 und damit zusammenhängend die Produktivitätsentwicklung
5. Reine Spekulation! Das ist wie mit ner Aktie. Du hast sozusagen nen realen Wert (Anteil am Bilanzvermögen) und alles darüber ist sozusagen "die Erwartung" an zukünftiges.
6. Die oben genannten Punkte wirken sich auf eine "kleine Währung" übrigens auch stärker aus. Weshalb man davon ausging, dass die Schwankungen mit Einführung des Euros abnehmen. Was natürlich zusätzlich auch durch die "Mischung" der Länderstärken/schwächen erfolgte.
7. keine Ahnung, gerade fällt mir nicht mehr ein ;-)

Ich frage mich aber, welchen Effekt das wohl hätte. Ich persönlich würde sagen, dass andere Faktoren überwiegen. Eben wenn die Inflation des Franc größer ist als die der DM, dann wertet die DM eben gegenüber dem Franc auf. Egal was das für Gründe hat.
Genau, das sehe ich ebenso. Und über die Intensität der Abhängigkeiten bin ich auch überfragt. Da würde ich auch unterscheiden zwischen kurzen Wirkungen (z.B. 5), mittelfristig 1, 4 und langfristig evtl. 3? Das wird genau keiner kennen, nur Tendenzen und Schwerpunkte.

Eine kleine Anmerkung zum Thema Inflation:
Die lässt sich ja auf 2 Weisen berechnen - entweder über den Warenkorb (da kam gerade 1,9 % raus). Problem ist hier, dass er Warenkorb relativ häufig modifiziert und bösen Stimmen behaupten er sei nicht realistisch und politisch "beeinflusst".
Die andere Definition ist viel einfacher - Geldmenge im Verhältnis zur Wirtschaftskraft. Das ganze bei uns europaweit. Und auf der Geldseite haben wir neben der Geldschöpfung der Geschäftsbanken(!) auch noch Dragi mit seinen Anleihekäufen und der ganzen Griechenlandunterstützung.
Ich hatte mal irgendwann das Dragipaket überschlagen und bin auf knapp 10% Steigerung pro Jahr(!) gekommen. Dazu kommen dann ja noch Bewegungen innerhalb Europas. z.B. wenn "der Grieche/Spanier" sein Geld schnell noch mal in eine Münchner Immobilie (oder die deutsche Firma) steckt, bevor sein Staat pleite ist. Sollte dieses Dragi-Geld irgendwann real aufschlagen und nicht nur in irgendwelchen Computern. Dann wird das mMn. spannend.

Keine Ahnung ob es jemanden gibt, der das alles überblicken kann. Ich bins nicht ;-)

Was ich aber sagen kann: Es gibt 2 Schulen (Keynes und Chicago) und unendliche Abstufungen darunter. Und Du wirst immer Vertreter der VWL finden, die irgendeine Maßnahme als essentiell und riesen Notwendigkeit feiern. Und gleichzeitig wettern andere gegen die gleiche Maßnahme.
Jetzt haben wir seit Reagan/Thatcher die Chicagoer Schule. Finde ich traurig und dem hier häufig zitierten Flassbeck sieht/hört man den Frust darüber in jedem Vortrag an. Und ich glaube auch, dass seine Analyse in Bezug auf die Lohnsteigerungen im EU-Raum stimmen. Ebenso klingen die Probleme mit den Targetsalden von der Gegenseite (Sinn) mit denen wir letztlich unseren Export selbst "finanzieren" plausibel.

Bloß passieren tut in der Politik nix. Wir geben zu den Targetsalden noch die Kredite ... ach nee Sorry ... unser Finanzminister wies uns ja darauf hin: "DAS SEIEN NUR GARANTIEN" :coffee:
 
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.... weil niemand der heute 1500€ netto hat bereit ist nur noch die Hälfte zu arbeiten, wenn er dafür dann nur noch 750€ bekommt.

Es gibt die Idee anstelle eines bedingungslosen Grundeinkommens die Arbeit um zu verteilen . Warum nicht ?
Die einen reisen sich den A... auf und haben keine Zeit das Geld auszugeben , die anderen schauen Hartz IV - TV.

Für mich gehts nach DIESEM Bild
https://www.politicalcompass.org/germany2013
und wählbar ist ausschliesslich was dort links-liberal ist, je weiter unten links, desto besser.
Für mich ist auch die Linke bei WEITEM nicht liberal genug.

Was du (und andere) immer versuchen ist, OBEN-links, also links-autoritär zu verteufeln und zu behaupten unten-links, also links-liberal gäbe es gar nicht.
Was ich immer versuche ist, klar zu stellen ist, du kannst 1000 Seiten lang den Kommunismus verteufeln, da wirst du von mir kein einziges Wort an Widerspruch bekommen, im Gegenteil, links-autortär ist übel, weil autoritäre Regime immer übel sind und genau deswegen ist mir rechts-autoritär genauso zuwider wie links-autoritär.

Bitte keine Unterstellungen !
Du kennst mein mitwachsendes Che-T-Shirt nicht !
Aber wer soll den Acker links oben bestellen ? Ein Enkel von Guy Fawkes ? Eine Sahra Wagenknecht in der Tradition einer Rosa Luxemburg ?
Aber wenn du mir unterstellst links -autoritär zu verteufeln es selbst aber übel findest , fehlt immer noch dein Gegenentwurf !

So erinnert dein Beitrag an :

https://www.google.de/search?q=alle...X&ved=0ahUKEwiW_7WcpfTRAhXJQBQKHRqZB5cQsAQIGQ
 
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Lustiges Beispiel ... nur wäre die Abholung der Milch auch eine Exportleistung. Die hängt ja nicht davon ab, wer die Ware über die Grenze schafft. Und wenn die Franzosen die Milch ausschließlich in Deutschland süffeln, dann müssen sie auch bezahlen. D.h. entweder in Franc (die der Verkäufer in DM wechselt) oder in DM (die sie vorher gewechselt haben)
Ja stimmt, Exportleistung. Aber auch ein Beleg dafür, dass der Kurs der DM nicht auf 0 fallen könnte.


Ich glaube, Dein Beispiel ist zu eng gefasst. Die Währung "hat eine Tendenz zum aufwerten", weil bei einem stärkeren und dauerhaften Exportüberschuss die Währung immer wieder verstärkt nachgefragt wird und ja auch auf eine gesunde/reiche Wirtschaftskraft schließen lässt. Du exportierst ja nicht nur nach Frankreich, sondern auf den Weltmarkt und dort steigt dann auch die Nachfrage nach DM IM VERHÄLTNIS(!) zu den anderen Währungen. ABER
Da gibts ja andere Aspekte, die mMn. stärker reinfließen:
1. Zinsniveau im Inland - Du hast in den 90ern sofort Kursschwankugnen gehabt, wenn z.B. in den USA eine Zinsentscheidung anstand. Höhere Zinsen in USA heißt, "internationales Geld", welches in DM angelegt war wandert in die USA
2. Wirtschaftliche Perspektive: bessere Aktienprognosen, weniger Steuern auf die inländischen Firmen, ... und die Entwicklung wie unter 1.
3. Die Geldmenge im Verhältnis zur Wirtschaftskraft: In der Theorie die Inflation (wenn das Geld irgendwo auch hinfließen würde)
4. Gehaltsentwicklung in Verbindung mit 3 und damit zusammenhängend die Produktivitätsentwicklung
5. Reine Spekulation! Das ist wie mit ner Aktie. Du hast sozusagen nen realen Wert (Anteil am Bilanzvermögen) und alles darüber ist sozusagen "die Erwartung" an zukünftiges.
6. keine Ahnung, gerade fällt mir nicht mehr ein ;-)
Ja, das sind einige Punkte. Ersten Punkt sehe ich nicht unbedingt so. Höhere Zinsen in den USA bedeutet in der Regel auch eine höhere Inflation dort. Es es ja immer um die Realzinsen, also Zinsen minus Inflation. Die Zinsen waren in letzter Zeit sehr niedrig, aber die Inflation (Warenkorb) auch.

Eine kleine Anmerkung zum Thema Inflation:
Die lässt sich ja auf 2 Weisen berechnen - entweder über den Warenkorb (da kam gerade 1,9 % raus). Problem ist hier, dass er Warenkorb relativ häufig modifiziert und bösen Stimmen behaupten er sei nicht realistisch und politisch "beeinflusst".
Die andere Definition ist viel einfacher - Geldmenge im Verhältnis zur Wirtschaftskraft. Das ganze bei uns europaweit. Und auf der Geldseite haben wir neben der Geldschöpfung der Geschäftsbanken(!) auch noch Dragi mit seinen Anleihekäufen und der ganzen Griechenlandunterstützung.
Ich hatte mal irgendwann das Dragipaket überschlagen und bin auf knapp 10% Steigerung pro Jahr(!) gekommen. Dazu kommen dann ja noch Bewegungen innerhalb Europas. z.B. wenn "der Grieche/Spanier" sein Geld schnell noch mal in eine Münchner Immobilie (oder die deutsche Firma) steckt, bevor sein Staat pleite ist. Sollte dieses Dragi-Geld irgendwann real aufschlagen und nicht nur in irgendwelchen Computern. Dann wird das mMn. spannend.
Hab ich auch immer geglaubt. Aber bei den Amis scheint es relativ gut zu funktionieren. Ich hatte ja auch immer die Befürchtung, dass die Zentralbanken da ohne Ende Geld drucken, um die Inflation hoch zu treiben und Schulden bezahlbar zu halten, aber wenn das Geld in der Realwirtschaft ankommt, können die Zentralbanken womöglich den Geldhahn nicht schnell genug zudrehen, was zu sehr hohen Inflationsraten führen könnte. Aber im Endeffekt könnte man auch sagen, dass die aggressivere Geldpolitik der Amis eher gewirkt hat als die EZB, die jetzt versucht durch aggressiveres Gelddrucken der USA zu folgen.

In der Theorie sollte Gelddrucken aber nicht zu Wohlstand führen.
Keine Ahnung ob es jemanden gibt, der das alles überblicken kann. Ich bins nicht ;-)

Was ich aber sagen kann: Es gibt 2 Schulen (Keynes und Chicago) und unendliche Abstufungen darunter. Und Du wirst immer Vertreter der VWL finden, die irgendeine Maßnahme als essentiell und riesen Notwendigkeit feiern. Und gleichzeitig wettern andere gegen die gleiche Maßnahme.
Jetzt haben wir seit Reagan/Thatcher die Chicagoer Schule. Finde ich traurig und dem hier häufig zitierten Flassbeck sieht/hört man den Frust darüber in jedem Vortrag an. Und ich glaube auch, dass seine Analyse in Bezug auf die Lohnsteigerungen im EU-Raum stimmen. Ebenso klingen die Probleme mit den Targetsalden von der Gegenseite (Sinn) mit denen wir letztlich unseren Export selbst "finanzieren" plausibel.

Bloß passieren tut in der Politik nix. Wir geben zu den Targetsalden noch die Kredite ... ach nee Sorry ... unser Finanzminister wies uns ja darauf hin: "DAS SEIEN NUR GARANTIEN" :coffee:
Flassbeck hat in seinem Vortrag mit keinem Wort erwähnt, wozu so eine Währungsunion überhaupt gut ist. Für mich ist ein mediengeiler Bücherverkäufer auf einem Niveau mit Dirk Müller.

Chicago ist besser als Keynes, wobei es geldpolitisch wohl aufs Gleiche hinausläuft. Ich denke, wir haben aktuell eine Art Zwischending. Wenn der Monetarismus nicht mehr wie gewünscht funktioniert, wird eh die Keynestrickkiste ausgepackt wie man an den Konjunkturpaketen in der Finanzkrise sah. Auch die Geldpolitik der FED und EZB kann man Keynes zuordnen.
bis Anfang der 1970er-Jahre die vorherrschende volkswirtschaftliche Lehrmeinung dar. Probleme einer praktischen Umsetzung keynesianischer Konzepte und theoretische Kritik v.a. durch Vertreter des Monetarismus ließen die Bedeutung des Keynesianismus seitdem schwinden. In jüngerer Zeit, insbesondere im Anschluss an die Finanzmarktkrise 2008 und die daraus resultierende weltweite Rezession, haben allerdings auf Keynes zurückgehende Konzepte der Konjunktursteuerung (antizyklische Fiskal- und Geldpolitik) wieder stark an Bedeutung gewonnen.
http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/keynesianismus.html

Meiner Ansicht nach wäre es sinnvoller, wenn die Zentralbanken sich aus der Geldpolitik komplett raushalten würden und die Geldmenge stabil gehalten würde. Die Wirtschaft würde weniger in Zyklen ablaufen und es gäbe eine stetige durch Wirtschaftswachstum ausgelöste Deflation. Würde die Wirtschaftkraft mal sinken, hätte man logischerweise Inflation.

Ich persönlich rechne mich eher zu Hayek und den Österreichern, wobei Friedman zuzuhören 100mal mehr Fun ist als Hayak :)
 
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Wenn du Flassbecks Vorträge kennen würdest, wüsstest du, dass das grundfalsch ist.
Firmen können gegen Firmen konkurrieren und wer verliert ist dann weg, aber wenn Deutschland gegen Frankreich gewinnt, dann ist hinterher Frankreich immer noch da.
Obendrauf sind die Franzosen die, die die deutschen Überschüsse kaufen müssen, wenn man sie ruiniert, kaufen sie nichts mehr und dann sind die Überschüsse nicht mehr möglich.
In kurz sagt Flassbeck es so: "Autos müssen keine Kartoffeln kaufen."
Flassbeck ... ein guter Mann.

Richtig, aber solange es flexible Wechselkurse gab, war das alles kein Problem für die Defizit-Staaten.
Schulden wurden ganz schlicht durch Abwertung der Währung bezahlt, dadurch waren die Überschüsse schlicht verschenkt und kein Staat war überschuldet.
Aus diesem Grunde haben sich bis so etwa 1995 (also als der Euro beschlossene Sache war und die Wechselkurse festgeschrieben wurden) die deutschen Überschüsse stark in Grenzen gehalten, einfach weil Überschuss bei flexiblen Wechselkursen nun mal immer verschenkt ist.
Die EUR-Kurse wurden Anfang 1999 festgezurrt.
Hier ein Chart der Entwicklung: https://rrschommartz.files.wordpress.com/2014/01/bpb-ausenhandel_1.png
Interessant wäre jetzt eigentlich eine Splittung der Kurve nach EU-Export (innerhalb des EURO) und weltweit (mit Abwertung).
Hat jemand sowas zur Hand?

Andersrum.
Eine Währung wird zu allererst mal auf dem Binnenmarkt gebraucht.
Auf diesem Binnenmarkt regelt das Verhältnis von Kaufkraft zu Produktion die Preise.
Die Summe aller im Lande angebotenen Güter ist immer identisch zur Summe aller im Lande vorhandenen Kaufkraft (minus Sparquote).
Deutschland produziert aber mehr Zeug als Nachfrage herrscht, weil die bezahlten Löhne kleiner sind als der Wert der produzierten Waren.
Solange man diese Waren exportieren kann, kann man die Preise im eigenen Land hoch halten, aber wenn der Export verloren geht, dann werden sich in Deutschland die Preise an die Nachfrage anpassen, sprich es wird eine massive Deflation geben.
Aussenhandels-Überschuss macht dann keinen Sinn mehr, weil der (wie gerade erklärt) verschenkt ist.
Aha. Habe schon Probleme mit der Kaufkraft, in diesem Zusammenhang.
Dann produzieren wir mehr als Nachfrage besteht?
Gibt es irgendwo ein Unternehmen, welches (langfristig) Waren produziert, deren Wert kleiner sind als die bezahlten Löhne?
Und die Maschinenbauer produzieren dann nur noch fürs Inland und wir stellen uns 2 Mähdrescher in die Garage?
Jedem das seine. Stehe ich wohl ziemlich auf dem Schlauch.

Deutschland kann nicht abwerten, weil der Wechselkurs ein relatives Konzept ist.
Wenn ALLE 10% abwerten, dann ändert sich GAR NICHTS.
Ergo ist eine Abwertung nur dann möglich, wenn alle einverstanden sind.
Einzige Ausnahme ist, wenn das Land seine Auslandsschulden mit buntem Papier bezahlt, aber das kann ein Überschuss-Land halt nicht, weil es nicht beim Ausland verschuldet ist, sondern Guthaben hat.
Interessante Darstellung? Wir müssen also z.B. Mosambik fragen, wenn uns der EUR zu teuer ist? Und wer fragt da an? Die Kanzlerette oder die Europäische Zentralbank? Und was machen die dann um abzuwerten? Ne Null mehr auf den Schein schreiben?

Viel mehr ist es doch so, dass man Maßnahmen ergreift um die Währung etwas zu schwächen. Der Haken ist nur, dass Dragi schon Geld druckt wie blöd. Offenbar drucken die Amis schneller. Und das, wo die Druckmaschinen wahrscheinlich aus deutschen Landen kommen ;-) Und Trump wird das noch beschleunigen, weil ihm der Dollar zu teuer ist.
 
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Genau, das sehe ich ebenso. Und über die Intensität der Abhängigkeiten bin ich auch überfragt. Da würde ich auch unterscheiden zwischen kurzen Wirkungen (z.B. 5), mittelfristig 1, 4 und langfristig evtl. 3? Das wird genau keiner kennen, nur Tendenzen und Schwerpunkte.

Eine kleine Anmerkung zum Thema Inflation:
Die lässt sich ja auf 2 Weisen berechnen - entweder über den Warenkorb (da kam gerade 1,9 % raus). Problem ist hier, dass er Warenkorb relativ häufig modifiziert und bösen Stimmen behaupten er sei nicht realistisch und politisch "beeinflusst".
Die andere Definition ist viel einfacher - Geldmenge im Verhältnis zur Wirtschaftskraft. Das ganze bei uns europaweit. Und auf der Geldseite haben wir neben der Geldschöpfung der Geschäftsbanken(!) auch noch Dragi mit seinen Anleihekäufen und der ganzen Griechenlandunterstützung.
Ich hatte mal irgendwann das Dragipaket überschlagen und bin auf knapp 10% Steigerung pro Jahr(!) gekommen. Dazu kommen dann ja noch Bewegungen innerhalb Europas. z.B. wenn "der Grieche/Spanier" sein Geld schnell noch mal in eine Münchner Immobilie (oder die deutsche Firma) steckt, bevor sein Staat pleite ist. Sollte dieses Dragi-Geld irgendwann real aufschlagen und nicht nur in irgendwelchen Computern. Dann wird das mMn. spannend.

Keine Ahnung ob es jemanden gibt, der das alles überblicken kann. Ich bins nicht ;-)

Was ich aber sagen kann: Es gibt 2 Schulen (Keynes und Chicago) und unendliche Abstufungen darunter. Und Du wirst immer Vertreter der VWL finden, die irgendeine Maßnahme als essentiell und riesen Notwendigkeit feiern. Und gleichzeitig wettern andere gegen die gleiche Maßnahme.
Jetzt haben wir seit Reagan/Thatcher die Chicagoer Schule. Finde ich traurig und dem hier häufig zitierten Flassbeck sieht/hört man den Frust darüber in jedem Vortrag an. Und ich glaube auch, dass seine Analyse in Bezug auf die Lohnsteigerungen im EU-Raum stimmen. Ebenso klingen die Probleme mit den Targetsalden von der Gegenseite (Sinn) mit denen wir letztlich unseren Export selbst "finanzieren" plausibel.

Bloß passieren tut in der Politik nix. Wir geben zu den Targetsalden noch die Kredite ... ach nee Sorry ... unser Finanzminister wies uns ja darauf hin: "DAS SEIEN NUR GARANTIEN" :coffee:
ohne jetzt jedes Detail zu betrachten ist das vom Prinzip her alles richtig.

aber letztlich sitzen wir ähnlich wie China in der Dilemma-Falle und im gleichen Boot.
was sollen wir tun?
einfach das Produzieren hochwertiger Pekuliargüter (die Chinesen machen dafür den niedrigqualitativen Massenkrempel) aufgeben und auf was umstellen?
auf Verkauf und Leben von Bodenschätzen ... ??!

oder was?
 
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Ja stimmt, Exportleistung. Aber auch ein Beleg dafür, dass der Kurs der DM nicht auf 0 fallen könnte.
Genau.

Ja, das sind einige Punkte. Ersten Punkt sehe ich nicht unbedingt so. Höhere Zinsen in den USA bedeutet in der Regel auch eine höhere Inflation dort. Es es ja immer um die Realzinsen, also Zinsen minus Inflation. Die Zinsen waren in letzter Zeit sehr niedrig, aber die Inflation (Warenkorb) auch.
Ja, wobei durch die Zinsentscheidungen ja "Sprünge" entstehen, die die Inflation nicht gleich abdeckt. Wenn man das überhaupt so "genau" berücksichtigen kann. Weil die Berechnung der Inflation ja doch eher etwas theoretisch ist. Außerdem trifft Dich doch theoretisch nur "Deine" Inflation in Deutschland, während der Geldanlage im Ausland. Wir unterstellen zwar, dass "im idealen Markt" eine Wechselkursänderung während der Geldanlage eine mögliche Differenz der Inflation zwischen USD und DM ausgleicht. Aber real? Da fließen doch noch x andere Punkte ein. Wenn Du einer der ersten bist, die ihr Geld "rübershiften" und Dir viele folgen, könntest Du sogar einen Währungsgewinn hinzurechnen.

Hab ich auch immer geglaubt. Aber bei den Amis scheint es relativ gut zu funktionieren. Ich hatte ja auch immer die Befürchtung, dass die Zentralbanken da ohne Ende Geld drucken, um die Inflation hoch zu treiben und Schulden bezahlbar zu halten, aber wenn das Geld in der Realwirtschaft ankommt, können die Zentralbanken womöglich den Geldhahn nicht schnell genug zudrehen, was zu sehr hohen Inflationsraten führen könnte. Aber im Endeffekt könnte man auch sagen, dass die aggressivere Geldpolitik der Amis eher gewirkt hat als die EZB, die jetzt versucht durch aggressiveres Gelddrucken der USA zu folgen.

In der Theorie sollte Gelddrucken aber nicht zu Wohlstand führen.
Keine Ahnung ob es jemanden gibt, der das alles überblicken kann. Ich bins nicht ;-)
Theorie und Praxis. Irgendwie klappts (noch) aber keiner weiß so richtig warum. Das macht die Sache ja nicht wirklich vertrauenswürdiger ;)


Flassbeck hat in seinem Vortrag mit keinem Wort erwähnt, wozu so eine Währungsunion überhaupt gut ist. Für mich ist ein mediengeiler Bücherverkäufer auf einem Niveau mit Dirk Müller.
Warum sie gut ist ... das waren die Vorträge in den 90ern mit denen man mich im Studium terrorisiert hat. Heute gehts nur noch darum, warum es schief gelaufen ist und warum das alle schon vorher gewusst haben ;)
Da war viel politisch (und vor allem überhastet). Man hat halt das Pferd von hinten aufgezäumt (Stichwort: Steuern) und wenn man sich ansieht, dass wir da bis heute kaum weiter sind ... dann fragt man sich schon.

Chicago ist besser als Keynes, wobei es geldpolitisch wohl aufs Gleiche hinausläuft. Ich denke, wir haben aktuell eine Art Zwischending. Wenn der Monetarismus nicht mehr wie gewünscht funktioniert, wird eh die Keynestrickkiste ausgepackt wie man an den Konjunkturpaketen in der Finanzkrise sah. Auch die Geldpolitik der FED und EZB kann man Keynes zuordnen.

http://wirtschaftslexikon.gabler.de/Definition/keynesianismus.html
Besser? Ach, ich glaube, es gibt wahrscheinlich kein richtig/falsch. Nur, so komische Deals mit (neo)liberalismus auf der einen Seite und Risiken aus Steuergeldern refinanzieren ... das geht halt gar nicht! Da holen wir uns beiden Denkansätzen nur die Scheiße rein.

Meiner Ansicht nach wäre es sinnvoller, wenn die Zentralbanken sich aus der Geldpolitik komplett raushalten würden und die Geldmenge stabil gehalten würde. Die Wirtschaft würde weniger in Zyklen ablaufen und es gäbe eine stetige durch Wirtschaftswachstum ausgelöste Deflation. Würde die Wirtschaftkraft mal sinken, hätte man logischerweise Inflation.
Naja, die Geldmenge muss sich ja schon irgendwie der Wirtschaftsentwicklung anpassen. Bin zwar nicht sicher ob die Angst, die vor einer Deflation vorherrscht berechtigt ist. Aber ich finde so ne Geldmengensteuerung prinzipiell nicht schlecht. Nur nicht so völlig überzogen wie momentan, wo sie politisch mißbraucht wird.

Ich persönlich rechne mich eher zu Hayek und den Österreichern, wobei Friedman zuzuhören 100mal mehr Fun ist als Hayak :)
Da muss ich passen, weil das bei mir zu lange her ist. Allerdings glaube ich, dass wir uns mit den "großen Richtungen" beschäftigen sollten. Diese zweimillionen Schattierungen dazwischen und irgendwelche Detailsituationen die da analysiert werden ... uns hier weiterbringen. Das ist doch letztlich so, dass nach jeder herausragenden Wirtschaftsentwicklung (meist Krisen) "Erklärungen" gesucht werden.
Sowas erinnert mich immer an Börsenkommentare. Da weiß auch jeder am nächsten Tag warum am Vortag irgendwas passiert ist. Für mich wichtig ist aber das "Big Picture", damit ich mit vielleicht 60% Wahrscheinlichkeit den morgigen Tag prognostizieren kann.

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Aber wer soll den Acker links oben bestellen ?

OBEN links, also links-autoritär wird der Acker von Nazis und Kommunisten bestellt, da müssen wir nicht drüber diskutieren, ich denke das finden wir beide nicht gut.

Aber wenn du mir unterstellst links -autoritär zu verteufeln es selbst aber übel findest , fehlt immer noch dein Gegenentwurf !

Ich hatte irgendwie zumindest gehofft, du hättest schon einige andere meiner Beiträge gelesen, ich denke ich habe es oft genug erwähnt.
Der Gegenentwurf heisst "Democratize the Enterprise" und kommt ursprünglich von Richard Wolff
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_D._Wolff
einem amerikanischen Ökonom und bekennenden Marxisten, der die Ideen von Karl Marx verfeinert und der heutigen Zeit angepasst hat.
In der GANZ kurzen Form sagt Wolff sinngemäss:
Wenn wir in einer Demokratie leben wollen, warum klammern wir dann ausgerechnet den Ort an dem die meisten Leute den grössten Teil ihrer Zeit verbringen davon aus?
Wenn Arbeit genauso demokratisch organisiert wäre wie Politik, insbesondere wenn jeder der von einer Unternehmensentscheidung betroffen ist dabei ein Mitspracherecht hätte, dann wäre es nicht möglich, dass eine winzig kleine Elite von oben runter die Arbeit diktatorisch so organisieren kann, dass sie selber dabei das grösste Stück vom Kuchen bekommt.
 
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ohne jetzt jedes Detail zu betrachten ist das vom Prinzip her alles richtig.

aber letztlich sitzen wir ähnlich wie China in der Dilemma-Falle und im gleichen Boot.
was sollen wir tun?
einfach das Produzieren hochwertiger Pekuliargüter (die Chinesen machen dafür den niedrigqualitativen Massenkrempel) aufgeben und auf was umstellen?
auf Verkauf und Leben von Bodenschätzen ... ??!

oder was?

Na, wenn das Prinzip Deine (grundsätzliche) Zustimmung findet, kann ich wieder ruhig schlafen ;)

Ich hätte in den letzten Jahren andere Entscheidungen getroffen. Und das nicht nur im Nachhinein!

1. Energiewandel: Den von Rot/Grün verhandelten Atomausstieg auf keinen Fall auflösen! So ne Rolle Rückwärts, wird gerade Trump in diversen Fällen vorgeworfen! Mit dem überhasteten "Wiedereinstieg in den Ausstieg" nach dem Supergau in Japan haben die Konzerne jetzt die Risiken komplett auf die Steuerzahler abgewälzt! Erkauft, weil die Verträge "gebrochen" wurden.

2. Bankenkrise: Die Banken auflaufen lassen und die (Privat-)Kunden entschädigen. Allen voran die Deutsche Bank, die mit den Herrhausen-Zeiten leider nix mehr gemein hat. Jetzt hat uns das 150 Mrd.(?) gekostet und die Risiken sind fast 10 Jahre später höher als je zuvor. Die Verfechter einer neoliberalen Politik müssen die eigene Pille schlucken, das geht nicht anders. Das gesparte Geld wäre zur Verfügung gestanden um die Mittelstandsfinanzierung durch die Krise zu forcieren! Dann wären die Kredite auch da angekommen und nicht bei den Banken hängengeblieben.

3. Griechenland: Griechenland und Zypern aus dem EURO werfen, vorhandene Kredite für Privatpersonen entschädigen, für Institutionelle bestenfalls "stunden" oder komplett als Lehrgeld abschreiben. Die Option zum Wiedereinstieg lassen, wenn sie später wieder stabil sind (mit neuem Wechselkurs!). Gesparte Gelder für die Stabilisierung der anderen Mitgliedsstaaten (Italien, Portugal, Spanien) und evtl. Verwerfungen am Kapitalmarkt investieren.

4. Zuwanderung: Gelder für syrische und jordanische, ... Flüchtlingscamps im großen Stil zur Verfügung stellen. Asyl-Zugangszentren in den Exit-Ländern etablieren (z.B. Libyen, Türkei), in Libyen z.B. auf nem ausgedienten Schiff, mit den notwendigen Asylbeamten, die Daten erfassen und Entscheidungen vor Ort fällen können. Ebenso die Botschaften für diese Anträge öffnen. Ansonsten Grenzen hoch und konsequent abweisen und auf die Asylzentren verweisen! Kein Pass, erschwerte Bedingungen! Genaue Zahlen erfassen (Herkunft, Ausbildung, Fähigkeiten, ...) um schon bei der Einreise eine ungefähre Idee zu haben, wie man die Person einbindet und idealerweise wo einsetzt. Mit der EU an einem Strang ziehen! Zentrale Zusammenführung EU-Weit der erfassten Fingerabdrücke! Das klappt momentan noch nicht mal über die Bundesländer hinweg!

5. Löhne: Die Lohnzurückhaltung etwas lockern, Arbeit muss sich auch wieder für die MAs lohnen, Gewerkschaften unterstützen, Hartz4 etwas lockern (für die Ämter, für die Betroffenen). Binnenwirtschaft aktiv fördern! Exportüberschuss auf ein "normales" Maß abschwächen. Wir sind zu abhängig von einzelnen Branchen, die wiederum zu abhängig sind von ihrer Exportleistung. Wenn China hustet, bekommt die Fahrzeugindustrie ne Lungenentzündung und damit auch die Zulieferindustrie. VW muss auch nicht der größte Hersteller weltweit sein. Größe allein ist ein lächerliches Ziel!

6. Steuern: Druck deutlich erhöhen für die europaweite Angleichung! Fokus auf Unternehmenssteuern, Transaktionssteuer für Europa durchdrücken (sehr niedriges Niveau), Luxemburg, Kanalinseln (jetzt ja nicht mehr), Irland zu Anpassungen zwingen.

7. Schulbildung: Deutschlandweit gleiches Abitur/Abschlüsse (Bayerisches Niveau!), Fokus auf Naturwissenschaften, individuelle Stärken/Schwächen-Analysen mit Kind und Eltern in frühen Jahren und im Jahr vor dem Abitur noch einmal. Einige unter 1-6 gesparten Mrd. würde ich hier reinbuttern um die Förderung zu "demokratisieren". EU-Praktikum staatlich fördern.

8. Soziales: Private Krankenkassen in eine staatliche Zentralkasse überführen. Alle zahlen ein mit allen Einkünften!

9. Verantwortungskultur: Politiker, die nachweislich falsche Zusagen machen, haben zurückzutreten! Wenn nicht von sich aus, dann von mir aus auch mit der Mistgabel im Hintern! Ebenso in der Privatwirtschaft (aber da wird man es kaum durchsetzen können). Ich ertrage es nicht mehr, dass man beim Thema Bezahlung immer von der "hohen Verantwortung" labert, wenn man diese aber einfordert, dann kleben die Pfeifen auf ihrem Stuhl!

Für die Zukunft?
Es kann gut sein, dass uns die Entscheidung bzgl. EU vielleicht von den Franzosen abgenommen wird. Wer weiß das schon. Ich vermute aber eher, dass es dann umfassende Anpassungen am bestehenden System geben wird. Die Kanzlerette hat ja weder Visionen, noch Ideen, noch Pläne. Den Mund macht sie erst auf, wenn sie sich mit Friede abgestimmt hat, was zu tun sei. So nen Käse haben wir jetzt seit 10 Jahren an der Backe.

Ich bin ehrlich gesagt nicht der Ansicht aus dem Euro auszusteigen! Allerdings habe ich ein Problem damit, dass unsere Finanzangelegenheiten von nem Investmentbänker G&S gemanaged werden. Ich würde mir da eher jemanden wie Issing wünschen.
 
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Wenn du Flassbecks Vorträge kennen würdest, wüsstest du, dass das grundfalsch ist.
Firmen können gegen Firmen konkurrieren und wer verliert ist dann weg, aber wenn Deutschland gegen Frankreich gewinnt, dann ist hinterher Frankreich immer noch da.
Wenn von zwei konkurrierenden Firmen immer eine verliert und verschwindet, gäbe es in Kürze nur noch eine einzige Firma. Dann würde Marktwirtschaft nicht funktionieren. Offensichtlich ein schiefes Bild.

Deutschland produziert aber mehr Zeug als Nachfrage herrscht, weil die bezahlten Löhne kleiner sind als der Wert der produzierten Waren.
Die Löhne sind immer niedriger als der Wert der produzierten Waren. Sonst wäre ja kein Gewinn zu erzielen.

Deutschland kann nicht abwerten, weil der Wechselkurs ein relatives Konzept ist.
Wenn ALLE 10% abwerten, dann ändert sich GAR NICHTS.
Ergo ist eine Abwertung nur dann möglich, wenn alle einverstanden sind.
Umgekehrt. Eine Abwertung ist nicht möglich, wenn alle dagegen sind. Die Annahme, dass alle Staaten der Welt um 10% abwerten, weil Deutschland um 10% abwertet, ist allerdings ziemlich abwegig. Und jedenfalls kann dann die Mark nicht aufwerten, wenn Deutschland dagegen ist.

Davon ab haben die anderen natürlich ein Interesse daran, aus Deutschland gute Ware "geschenkt" zu kriegen. Warum sollten sie sich selbst vom Strom der Gratis-Importe abschneiden? Das wäre ja irgendwie blöd oder?
 
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Was mich aber immer gewundert hat und womöglich weiß [MENTION=3303]Mavi[/MENTION] das auch: Wenn ein Land mehr exportiert, warum genau wertet die Währung dieses Landes dann auf?
Weil die Nachfrage nach DM steigt, würde ich sagen. Auch wenn die deutsche Ware in Franc bezahlt wird, so wird der Exporteur vermutlich die Franc in DM eintauschen, weil er seine Löhne und Steuern usw. in DM zahlt. Dadurch steigt die Nachfrage nach DM, wann immer deutsche Ware ins Ausland verkauft wird.

Ich frage mich aber, welchen Effekt das wohl hätte. Ich persönlich würde sagen, dass andere Faktoren überwiegen. Eben wenn die Inflation des Franc größer ist als die der DM, dann wertet die DM eben gegenüber dem Franc auf. Egal was das für Gründe hat.
Ich denke, das ist mit "Abwerten" gemeint. Ich drucke DM-Scheine, dadurch steigt die Inflation und wertet die DM ab.
 
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Nein. Eine Analologie dazu wären Länder aus Afrika, die zwar Gesetze haben, aber die nicht eingehalten werden.
Und dass die Regeln nicht eingehalten würden, war wohl abzusehen, sonst wären die Zinssätze auf Anleihen aller EURO-Länder nicht konvergiert. Leider war die Einschätzung des Marktes aber auch nicht komplett korrekt, denn es kam ja zu Schuldenschnitten kam.
Aber die privaten Gläubiger wurden vor den Schuldenschnitten freigekauft. Insofern war die Einschätzung des Marktes schon richtig.

Genau das war das Problem. Man hatte zu wenig Regeln, was ua. betrifft, was denn getan werden soll, falls mal ein Euro-Land seine Schulden nicht mehr bezahlen kann. Und man muss diese Regeln dann auch mit voller Härte durchsetzen. Wenn es die Regeln gegeben hätte und es auch nach Außen klar gewesen wäre, dass die Regeln vollzogen würden, hätte Griechenland sich nicht zum gleichen Zinssatz wie Deutschland Geld leihen können. Veilleicht wären die Griechen trotzdem insolvent geworden, und hätten dann zB. den Währungsraum verlassen müssen.
Nur handelt es sich hier um souveräne Staaten. Die Regeln kann letztlich nur die Regierung des Staates selber durchsetzen. Im Prinzip könnte natürlich Deutschland seine Macht einsetzen, um kleine, wirtschaftlich schwache Staaten zu zwingen, aber die größeren Staaten stehen dann immer noch über dem "Gesetz". Niemand kann Deutschland zwingen eine Geldstrafe an die EU zu zahlen, wenn es das nicht will.

Nun hat man im Endeffekt das amerikanische Modell durchgezogen, ohne dass es wo geschrieben war. Die Mutter übernimmt die Rechnungen, aber hat im Gegenzug bei der Finanzplanung mitzureden.
Ich dachte Washington übernimmt keine Schulden der Einzelstaaten.
 
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Ja, die Exportleistung eines Landes beeinflusst den Wechselkurs. D.h. aber nicht das bei den Grenzbedingungen (Export = 0) auch der Außenwert der DM = 0 ist. Das wird so in der Realität (!) nie auftreten!
Offensichtlich nicht. Es handelt sich um Denkmodelle. Die Frage ist, was bringt es mir, einen Franken im Ausland zu besitzen, wenn die Schweiz einen Export von 0 hat. Dann kann ich nichts damit kaufen. Also ist der Außenwert im Prinzip 0.

Und nebenbei, ich habe das ja schon weiter vorne geschrieben: Es gibt auch nen Import, Reisetätigkeit, Kapitalaustausch, es gäb die Möglichkeit von festgesetzten Wechselkursen, ... usw. Davon abgesehen, dass der Wechselkurs eben nicht (nur) schulbuchmäßig zwischen 2 Ländern entsteht (z.B. Frankreich/Deutschland), sondern unser Wechselkurs z.B. zum Dollar (hinten rum) über den Wechselkurs von Franc/USD auch beeinflusst würde. Und das ganze wird dann vom Öl, welches in USD gehandelt wird nochmal angestubst.
Das ist halt alles nicht so trivial wie sich das ein Schwarmfisch aus dem trüben Blickwinkel seines Tümpels so vorstellt. Und eignet sich halt deshalb nur dann für den Wahlkampf in Frankreich, wenn man, ich zitiere einen fremden Beitrag #31, "nur Überschriften liest und den Unfug dann nachplappert".
Keine Katze hat zwei Schwänze. Eine Katze hat einen Schwanz mehr als keine Katze. Also hat eine Katze drei Schwänze.

Mit dieser Form der Schnipp-Schnapp Logik kann man alles möglich postulieren, wenn man nur weit genug von der Realität abstrahiert.

Wenn Du bei Deiner bisherigen Theorie(!) bleibst, dann:
1. hast Du hier gerade Ursache/Wirkung vertauscht
2. ist die Aussage unlogisch. Ein steigender Wechselkurs. D.h. Deine eigene Währung "wertet auf", würde Deine Produkte im Ausland weniger erschwinglich/teurer machen. D.h. in der Theorie wird der Export dann nachlassen. (in der Praxis auch aber bei weitem nicht 1:1, so wie das dieser Tümpelbewohner postuliert hat)
Nun, die Grundannahme war, dass Deutschland die D-Mark wieder einführt, die dann massiv aufwertet. Also eine DM ist dann zwei Dollar wert. Heißt, die Dollarbesitzer sind bereit 2 Dollar für eine D-Mark zu zahlen. Warum aber zahlen die 2 Dollar für die Währung eines Landes, dessen Wirtschaft gerade (aufgrund des Wechselkurses) zusammenbricht. Was machen die mit den teuer eingekauften D-Mark?

Hm, wie kommt es denn "zu einer Erwartung, das der Export zusammenbricht"?
Na, wegen dem schlechten Wechselkurs. Das war doch die Ausgangs-Annahme.

Von Trump hat man doch ganz fürchterlich "rechte" Abschottungsmaßnahmen für seinen Markt erwartet (was immer Abschottung mit rechten Populisten zu tun hat?). Dann wäre jetzt Deine Aussage bzg. der ERWARTUNG des zusammenbrechenden Exports erfüllt ... und? Ist der USD eingebrochen?
Wer ist "man"? Nur weil Stern und Spiegel etwas schreiben und der gemeine Plebs es glaubt, heißt das ja nicht, dass die Währungsbroker das auch so sehen.

Ja, das Abwerten klappt aber auch nur:
1. Wenn Du Deine Währung NICHT "frei konvertierbar" hältst und da irgendwie staatlich die Hand drauf hältst (das wollen wir hoffentlich nicht)
2. Wenn die Zentralbank entsprechend interveniert. D.h. die kauft/verkauft die eigene Währung und beeinflusst damit dem Markt. Das geht aber nicht:
a) gegen alle anderen Marktteilnehmer
b) das geht nicht auf Dauer
Beispiel dafür: Schweizer Franken/EUR (ging auch nicht ewig)
Ich stelle mir das im Prinzip so vor, dass die Zentralbank Geld druckt und dafür Devisen kauft. Also sagen wir die Bundesbank "schöpft" DM und kauft dafür Dollars, dann müsste der Wechselkurs sich verschieben. Da die Zentralbank im Prinzip unendlich DM drucken kann, müsste das eigentlich funktionieren, wenn man das entschlossen durchzieht.
 
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Keine Ahnung ob es jemanden gibt, der das alles überblicken kann. Ich bins nicht ;-)
Ehrlich gesagt, während ich die Sache bei eine Währung pro Staat noch einigermaßen nachvollziehen kann, kriege ich bei dieser "Eine Währung für mehrere Staaten" Geschichte Knoten im Hirn.

Die Lieferung wird durch einen Kapitalexport finanziert. Während dieser in der Regel privater Natur ist (das liefernde Land erwirbt Vermögenstitel des importierenden Landes), stellen die Target-Salden einen öffentlichen Kapitalexport dar. Letztlich hat die Bundesbank die Lieferfirma bezahlt. Hierfür erhält sie eine Forderung gegenüber dem EZB-System, die jedoch rechtlich keine Fälligkeit besitzt.

Ich meine was ist das denn? Eine Forderung ohne Fälligkeit ist doch keine Forderung. Ich schulde dir 10 Euro aber ich entscheide, wann ich die zurückzahlen, also in 100 Jahren vielleicht oder 1000. Und wieso bezahlt eine Zentralbank eine Lieferfirma? Eine Zentralbank ist doch keine Geschäftsbank. Das ist alles irgendwie so "Hingemurkster Kram".

Im Ergebnis kam es zu einem Überhang der Kreditschöpfung in den Ländern mit Target-Verbindlichkeiten. Sinn zeigt, dass im August 2012 drei Viertel des Zentralbankgeldes durch Operationen der Notenbanken der GIPSIZ-Länder[7] entstanden, obwohl diese nur ein Drittel der Wirtschaftstätigkeit des Euroraumes ausmachen.[8] Vereinfacht gesagt, wurde in den GIPSIZ-Ländern über die Druckerpresse elektronisches Geld gedruckt, das dann in den Empfängerländern wieder vernichtet wurde. Da durch die Nettokapitalimporte beispielsweise in Deutschland Überschussliquidität entstand, wurden Refinanzierungskredite an die Bundesbank zurückgezahlt. Dies zeigt sich an der Abnahme des Nettorefinanzierungskredits, den Geschäftsbanken bei der Bundesbank in Anspruch nahmen. Dieser wurde im August 2011 erstmals negativ.

"Vereinfacht gesagt". Genau. Klingt irgendwie nach Ghibberish.
 
OP
Piranha

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Wenn von zwei konkurrierenden Firmen immer eine verliert und verschwindet, gäbe es in Kürze nur noch eine einzige Firma. Dann würde Marktwirtschaft nicht funktionieren. Offensichtlich ein schiefes Bild.

Wenn von 2 konkurrierenden Firmen eine stärker wird und die Andere dadurch weniger Umsatz und weniger Gewinn macht, dann entlässt die Arbeiter, die dann entweder ganz arbeitslos sind oder zur Gewinn-Firma wechseln.
Wenn von 2 Staaten einer mehr exportiert als er importiert, dann verliert der Andere Arbeitsplätze, die dann entweder ganz arbeitslos sind, oder ins Gewinn-Land auswandern müssen.
In beiden Fällen kaufen die Verbraucher im Defizit-Land dann weniger Produkte vom Gewinn-Land und der Export-Überschuss löst sich in Luft auf.
Denkt man den Gedanken zuende, dann ist Frankreich am Ende leer, keiner mehr da, die 60 Mio. Franzosen leben alle in Deutschland, Deutschland hat dann 140 Mio. Einwohner, die alle den kleineren Lohn bekommen und im Schnitt weniger kaufen können.

Wie gesagt: Autos kaufen keine Kartoffeln, darum ist der Vergleich von Firmen zu Staaten unsinnig.

Die Löhne sind immer niedriger als der Wert der produzierten Waren. Sonst wäre ja kein Gewinn zu erzielen.

Am praktischen Beispiel:
Sagen wir die Welt besteht aus 1000 Arbeitern, die 1000 Produkte herstellen und einem Besitzer, der seinen Arbeitern insgesamt so viel Lohn bezahlt, dass die davon 900 Produkte kaufen können.
Nach deiner Rechnung macht er dann 10% Gewinn.
Nach meiner Rechnung bleiben dem Hersteller 100 Produkte im Regal liegen, weil niemand das Geld hat sie zu kaufen.

Umgekehrt. Eine Abwertung ist nicht möglich, wenn alle dagegen sind. Die Annahme, dass alle Staaten der Welt um 10% abwerten, weil Deutschland um 10% abwertet, ist allerdings ziemlich abwegig. Und jedenfalls kann dann die Mark nicht aufwerten, wenn Deutschland dagegen ist.

Am praktischen Beispiel.
Deutschland verschickt Waren im Wert von 2000€ nach USA.
Die USA schicken Waren im Wert von 1000€ zurück.
Die Amerikaner kaufen die deutschen Waren und bezahlen $2000 dafür (ich weiss der Wechselkurs 1€ = $1,05, aber ignorieren wir mal die 5 Cent und sagen der Kurs wäre 1:1)
Die Deutschen kaufen amerikanische Waren und bezahlen 1000€ dafür.
Die Händler bringen das eingenommene Geld zur Bank.
Die Banken überweisen das Geld an den Absender der Waren.
Die deutschen Absender gehen (auf dem Umweg über ihre Hausbank) zur Zentralbank und wollen $2000 in Euros umtauschen.
Die amerikanischen Absender gehen (auf dem Umweg über ihre Hausbank) zur Zentralbank und wollen 1000€ in Dollars umtauschen.

Was passiert?
Die FED und die EZB tauschen 1000€ gegen 1000$ und die übrigen $1000 bleiben bei der EZB liegen, weil die FED die Euros nicht hat um sie einzutauschen.
Die bleiben da bis zum St.Nimmerleinstag liegen, weil die FED jeden Monat immer wieder neue Defizite draufhäuft, aber niemals die Altschulden auslösen kann.
Diese $1000 sind also in der EZB vollkommen wertlos, weil nicht einlösbar.

Nu stell dir vor, Deutschland will 50% abwerten, 1€ soll nur noch $0,50 wert sein, was passiert.
Der Handel bleibt gleich, aber in den Zentralbanken werden jetzt 1000€ gegen $500 getauscht, $1500 bleiben in der EZB liegen und sind wertlos.
Macht das Sinn für dich, dass hier die Abwetung irgendwas bewirkt?

Versuchs mal andersrum, lass die Amis 50% abwerten.
Der Handel bleibt immer noch gleich, aber nu werden bei den Zentralbanken 1000€ gegen $2000 getauscht und schon bleibt nichts Wertloses mehr liegen, dafür wird aber ersichtlich, dass die deutschen Exporte in USA nicht $2000 sondern $4000 kosten müssen, wodurch den deutschen Exporteuren der Umsatz einbricht, weil die deutschen Produkte bei verdoppelten Preisen nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

In kurz: Ein Überschuss-Land kann nicht abwerten, weil dabei einfach nur die Menge wertloses buntes Papier aus dem Ausland in der Zentralbank grösser wird.
Diese Abwertung gefolgt von Rückgang des Export-Überschuss wird so lange verhindert, wie die EZB bereit ist wertloses buntes Papier aus USA im Keller zu stapeln und danach wird sie sich so lange fortsetzen, bis die deutschen Exporte im Warenwert identisch zu den Importern sind.

Davon ab haben die anderen natürlich ein Interesse daran, aus Deutschland gute Ware "geschenkt" zu kriegen. Warum sollten sie sich selbst vom Strom der Gratis-Importe abschneiden? Das wäre ja irgendwie blöd oder?

Falsch!
Für jeden VW der nach USA exportiert und von einem GM-Arbeiter gekauft wird, ohne dass irgendwer in Deutschland einen GM kauft, bleibt bei GM ein hergestelltes Auto im Lager stehen, weil es niemanden mehr gibt, der es bezahlen kann.
Dadurch muss GM Personal entlassen, die dann NOCH weniger Autos kaufen.
Denkt man den Gedanken zuende, dann wird das darauf raus laufen, dass in USA einfach ALLE Pleite sind, überhaupt niemand mehr Arbeit hat und niemand mehr irgendwas kaufen kann.
 

Ophiuchus

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OBEN links, also links-autoritär wird der Acker von Nazis und Kommunisten bestellt, da müssen wir nicht drüber diskutieren, ich denke das finden wir beide nicht gut.
Kommt drauf an was hinten rauskommt , viele Probleme die Viele heute haben gab es unter Hitler und Honecker nicht .
Eine Demokratie die die Ackermanns , Winterkorns gut versorgt muss nicht gut für klein Fritzchen sein !
Ich hatte irgendwie zumindest gehofft, du hättest schon einige andere meiner Beiträge gelesen, ich denke ich habe es oft genug erwähnt.
Der Gegenentwurf heisst "Democratize the Enterprise" und kommt ursprünglich von Richard Wolff
https://de.wikipedia.org/wiki/Richard_D._Wolff
einem amerikanischen Ökonom und bekennenden Marxisten, der die Ideen von Karl Marx verfeinert und der heutigen Zeit angepasst hat.
In der GANZ kurzen Form sagt Wolff sinngemäss:
Wenn wir in einer Demokratie leben wollen, warum klammern wir dann ausgerechnet den Ort an dem die meisten Leute den grössten Teil ihrer Zeit verbringen davon aus?
Wenn Arbeit genauso demokratisch organisiert wäre wie Politik, insbesondere wenn jeder der von einer Unternehmensentscheidung betroffen ist dabei ein Mitspracherecht hätte, dann wäre es nicht möglich, dass eine winzig kleine Elite von oben runter die Arbeit diktatorisch so organisieren kann, dass sie selber dabei das grösste Stück vom Kuchen bekommt.

Mitsprache in der Arbeitswelt würde andere Eigentumsverhältnisse an den PM voraussetzen . Damit käme nur der Kommunismus in Frage.
Ob es Demokratie auf der Enterprise gab/gibt keine Ahnung , aber im Teletabbieland geht es sehr kuschlig zu !
 
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Aber die privaten Gläubiger wurden vor den Schuldenschnitten freigekauft. Insofern war die Einschätzung des Marktes schon richtig.
Wer war denn von dem Schuldenschnitt betroffen?

Nur handelt es sich hier um souveräne Staaten. Die Regeln kann letztlich nur die Regierung des Staates selber durchsetzen. Im Prinzip könnte natürlich Deutschland seine Macht einsetzen, um kleine, wirtschaftlich schwache Staaten zu zwingen, aber die größeren Staaten stehen dann immer noch über dem "Gesetz". Niemand kann Deutschland zwingen eine Geldstrafe an die EU zu zahlen, wenn es das nicht will.
Jep, weil niemand was gegen Deutschland in der Hand hat. Stell dir vor, Deutschland wäre relativ zum BIP so insolvent wie Griechenland. Meinst du, jemand würde für die Schulden Deutschlands aufkommen? Falls ja, würde Deutschland nichts anderes übrig bleiben und das zu tun, was dieser fordert.

Ich dachte Washington übernimmt keine Schulden der Einzelstaaten.
Ich kenne den Fall von Arkanses. Die wurden pleite, konnten wichtige Staatsaufgaben nicht mehr wahrnehmen, also hat das Washington getan. Aber Washington hat dann auch den Finanzplan vom Bundesstaat mitbestimmt. (ich denke, das war in den 30ern).
 
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Kommt drauf an was hinten rauskommt , viele Probleme die Viele heute haben gab es unter Hitler und Honecker nicht .
Eine Demokratie die die Ackermanns , Winterkorns gut versorgt muss nicht gut für klein Fritzchen sein !

Das ist ja auch keine Demokratie wie sie sein sollte.
Nazis und Kommunisten sind links-autoritär.
CDU/CSU und seit einigen Jahren auch die SPD sind rechts-autoritär.
Die AfD plant sogar NOCH autoritärer zu werden.

Da ist "autoritär" das Schlüsselwort, was die Wurzel des Problems ist.

Mitsprache in der Arbeitswelt würde andere Eigentumsverhältnisse an den PM voraussetzen . Damit käme nur der Kommunismus in Frage.

Warum?
Gesetze zur Mitbestimmung, z.B. dass der Betriebsrat bei manchen Sachen mitreden darf gibt es schon lange, da braucht es überhaupt keine Änderung in den Besitzverhältnissen, nur eine Änderung im Stimmrecht bei Unternehmensentscheidungen.
Statt einer Handvoll Manager die alles zu bestimmen haben halt eine demokratische Abstimmung in der Belegschaft, sonst nichts.
Klar würde sich dadurch Einiges in der Unternehmenslandschaft ändern, klar würden Firmen die nicht mehr nach China umziehen können zur Not auch mal Pleite machen, aber so wie es ist kann es nun mal nicht weiter gehen und die paar Firmen die Pleite machen, weil ihr Geschäftsmodell auf möglichst niedrigen Löhnen aufgebaut ist ...... ganz ehrlich ........ denen geschieht es ganz recht, wenn sie Pleite machen.
 

Ophiuchus

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Das ist ja auch keine Demokratie wie sie sein sollte.
Nazis und Kommunisten sind links-autoritär.
CDU/CSU und seit einigen Jahren auch die SPD sind rechts-autoritär.
Die AfD plant sogar NOCH autoritärer zu werden.

Da ist "autoritär" das Schlüsselwort, was die Wurzel des Problems ist.

Und ? Ist es nicht wichtig erstmal die Grundbedürfnisse zu befriedigen ?
Denkst du wirklich die Kunden der Tafeln denken über autoritär und Demokratie nach ?


Warum?
Gesetze zur Mitbestimmung, z.B. dass der Betriebsrat bei manchen Sachen mitreden darf gibt es schon lange, da braucht es überhaupt keine Änderung in den Besitzverhältnissen, nur eine Änderung im Stimmrecht bei Unternehmensentscheidungen.
Statt einer Handvoll Manager die alles zu bestimmen haben halt eine demokratische Abstimmung in der Belegschaft, sonst nichts.
Klar würde sich dadurch Einiges in der Unternehmenslandschaft ändern, klar würden Firmen die nicht mehr nach China umziehen können zur Not auch mal Pleite machen, aber so wie es ist kann es nun mal nicht weiter gehen und die paar Firmen die Pleite machen, weil ihr Geschäftsmodell auf möglichst niedrigen Löhnen aufgebaut ist ...... ganz ehrlich ........ denen geschieht es ganz recht, wenn sie Pleite machen.

Mitbestimmungsgesetz ..... ist doch alles nur Kosmetik mit Alibifunktion .
Die Besitzverhältnisse finde ich schon wichtig , sagt man umsonst "Wer die Kapelle bezahlt bestimmt die Musik !"?
 
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Piranha

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Und ? Ist es nicht wichtig erstmal die Grundbedürfnisse zu befriedigen ?
Denkst du wirklich die Kunden der Tafeln denken über autoritär und Demokratie nach ?

Nein, die denken da nicht drüber nach und genau das ist der Fehler.
Wer eine autoritäre Regierung wählt, oder durch Nichwählen toleriert, der darf sich hinterher nicht wundern, wenn ihm von oben runter vorgeschrieben wird, dass einer der arm ist gefälligst arm zu bleiben hat.

Mitbestimmungsgesetz ..... ist doch alles nur Kosmetik mit Alibifunktion .
Die Besitzverhältnisse finde ich schon wichtig , sagt man umsonst "Wer die Kapelle bezahlt bestimmt die Musik !"?

Richtig, so wie es ist, ist es nur Kosmetik.
Darum will ich ja mehr davon.
Die Tatsache, dass es solche Gesetze gibt zeigt, dass es möglich ist solche Gesetze zu machen.
Wenn dann die vorhandenen Gesetze nicht gut genug sind, kann man die ändern und/oder erweitern.
Eine grundsätzliche Änderung der Besitzstrukturen braucht es dafür nicht.

Davon abgesehen bedingt auch die Übernahme der Produktion durch die Arbeiter NICHT die Einführung des Kommunismus.
Ganz im Gegenteil.
Im kapitalistischten Land der Welt machen sich seit einigen Jahren genau solche Unternehmen immer mehr breit.
Kannst du googeln, nennt sich Worker-Coop, finden sich insbesondere im Silicon Valley, weil immer mehr Programmierer, Grafik-Designer, usw. feststellen, dass sie um Grössenordnungen mehr Erfolg im Kapitalismus haben, wenn sie sich in einem Unternehmen zusammentun, in dem es kein Management gibt, sondern alle Angestellten gleichberechtigte Inhaber sind.

Vom Ursprung in Spanien, wo die heute grösste Worker-Coop der Welt (Mondragon) nach wie vor mit der autoritär geführten Konkurrenz locker mithalten kann, bis zu Italien, wo in der Emilia Romagna heute Worker-Coops schon 1/3 vom GDP produzieren
http://www.shareable.net/blog/the-italian-region-where-co-ops-produce-a-third-of-its-gdp
die Idee ist nicht neu.
Es gibt diese Firmen lange genug um statistische Aussagen über deren Erfolg zu machen und dabei kommen so Details raus, wie z.B.

Demokratisch geführte Unternehmen
- machen seltener Pleite
- entlassen seltener Leute
- machen mehr Gewinn
- verstossen seltener gegen Gesetze und Auflagen
- ziehen nie nach China um
- verschmutzen weniger die Umwelt
- produzieren langlebigere Produkte
- zahlen höhere Löhne für die untersten Tätigkeiten
usw., usw.

Natürlich sind solche Unternehmen nicht perfekt, die machen auch mal Pleite, nur halt seltener, sprich sie sind im Kapitalismus wettbewerbsfähiger.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 2 « (insges. 2)

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