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Volkswirtschaft für Dummies

PSW - Foristen die dieses Thema gelesen haben: » 0 «  

A

aristo

Volkswirtschaft für Dummies

Ob ein Unternehmen gut läuft hängt von zahlreichen Faktoren ab. U.a. von der Geschäftsführung. Sie entscheidet, mit Unterstützung von Abteilungen wie Marktforschung, Entwicklung, Produktion und Vertrieb etc, wo die Reise hingehen soll.

Seit mehr als 30 Jahren wird nun versucht, eine Volkswirtschaft aus der Sicht der Betriebswirtschaft zu sehen und zu optimieren. Eine Volkswirtschaft ist aber kein Unternehmen und daher sind alle Optimierungen und Benchmarks, die für ein einzelnes Unternehmen durchaus sinnvoll sein mögen, völlig fehl und führen in ein Debakel.

Diese Verbetriebswirtschaftung der Volkswirtschaft ist allgemein unter dem Begriff "Neoliberalismus" bekannt.

Die originäre Aufgabe der Volkswirtschaftslehre ist es, neben dem Erkennen von relevanten Zusammenhängen, die politisch Verantwortlichen mit Wissen zu versorgen, die dann wiederum Rahmenbedingungen setzen und verändern können, um das Gemeinschaftswohl zu mehren.

So die blanke Theorie. Die Realität sieht leider anders aus.

Dieser Thread ist der Versuch, einem interessierten Publikum das Thema Volkswirtschaft jenseits von "Denkschulen" näher zu bringen.

Und als Einstieg in das Thema möchte ich folgenden Artikel empfehlen, der auf verständliche Art und Weise in das Thema einführt.

Anmerken möchte ich noch, das jede finanz-, steuer- und arbeitsmarktpolitische Entscheidung einer Regierung direkte Auswirkungen auf die Volkswirtschaft eines Landes hat.

Die Volkswirtschaft ist eine Non-Profit Organisation

Wieso es widersprüchlich ist, dass sich Deutschland angeblich auf Kosten künftiger Generationen verschuldet, aber gleichzeitig ein Muskelprotz an Wettbewerbsfähigkeit ist. Wieso Staatsschulden im Vergleich zu Auslandsschulden eine völlig untergeordnete Rolle spielen und wieso es im Außenhandel Schulden gibt, aber keine Schuld.

In Deutschland geistern zwei sich strikt widersprechende Storys über die Potenz der eigenen Volkswirtschaft durch die Medien. Erstens, eine Art Schuldenhysterie, die immer wildere Blüten treibt. In düsteren Farben malte das Handelsblatt im September 2011 die mangelnde Krisenresistenz Deutschlands an die Wand: „Die amtliche Schuldenlast Deutschlands ist auf 2.000.000.000.000 Euro gewachsen. Wer ehrlich ist, muss gewaltige Verpflichtungen der Sozialkassen hinzu addieren. Keine gute Basis, um heil durch die Finanzkrise zu kommen.“[1] Ohne die Finanzkrise mit den entsprechenden Konjunktur- und Steuereinbrüchen auch nur zu erwähnen, wird das Vermächtnis der Kanzlerin ebenfalls düster beurteilt: „Allein in der bisherigen Amtszeit Angela Merkels vergrößerte sich dieser Berg um 500 Milliarden Euro. Die Kanzlerin steht damit für so viele neue Schulden wie alle Bundeskanzler in mehr als vier Jahrzehnten Bundesrepublik Deutschland zusammen.“[2] Zuletzt werden die alarmistischen „Berechnungen“ eines Freiburger Finanzwissenschaftlers zitiert, der eine billionenschwere Nachhaltigkeitslücke konstatiert: „Diese sieben Billionen sind ein ungedeckter Scheck auf die Zukunft, ausgestellt von uns allen und einzulösen von unseren Kindern und Enkeln.“ [3] Der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft Michael Hüther assistiert im Oktober 2012 in einem Interview mit der Welt: „Seit den 70ern lebt Deutschland über seine Verhältnisse.“[4]

In völligem Widerspruch dazu werden – oftmals von den gleichen Medien – euphorische Jubelmeldungen verbreitet. So titelte das Online-Portal des Handelsblatt im Mai 2012: „Wettbewerbsfähigkeit: Deutschland ist der einzige Euro-Staat in den Top Ten.“[5] Und im folgenden September „Deutschland schlägt USA bei der Wettbewerbsfähigkeit.“[6] Von der deutschen Wettbewerbsfähigkeit, die oftmals an den Leistungsbilanzüberschüssen gemessen wird, träumen aber nicht nur die Medien. Jens Kramer, Chefvolkswirt der Nord LB konstatierte im August gegenüber dem Focus: „Die Überschüsse sind ein Beweis für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft.“[7] Der Bankvolkswirt ist damit einer Auffassung mit dem Wirtschaftsforschungsinstitut Ifo aus München und mit Regierungssprecher Steffen Seibert. Die Wirtschaftswoche bejubelt eine Befragung unter Top-Managern, die Deutschland als wettbewerbsfähigsten Eurostaat einstuft: „Insbesondere Deutschland hat eine rosige Zukunft vor sich.“[8]

Wird die Zukunft nun düster oder rosig?


[color=red]weiterlesen....[/color]
 
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sehr...

guter Beitrag dieser Blog.

echt :kopfkratz:

Wenn der gute Autor das zeitliche Moment bei der Tilgung der Schulden im Außenhandel und der Priavten Schulden als revolvierendes Element in seine Betrachtungen mit einbeziehen würde, dann würden sich einige seiner Prognosen relativieren, Schlüsse müssten etwas anders gezogen werden...

Steter Geldzu- und-abfluss hat auch eine entlastende Wirkung auf den Schuldenstand. Das Gleichgewicht ist das Gewichtige.
 
OP
A

aristo

Und so antwortet die Bundesregierung, gefragt nach der Mitverantwortung Deutschlands für die Divergenzen in den Leistungsbilanzen der EWU-Mitgliedsstaaten, dass “Leistungsbilanzüberschüsse
... grundsätzlich als unproblematisch einzustufen [sind], wenn sie – wie im Falle Deutschlands – das Ergebnis hoher Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in vom internationalen Wettbewerb
geprägten Märkten sind.” (S. 7 der Bundestagsdrucksache). Folgerichtig nennt sie als wesentliches Ziel der zwischen Troika und den jeweiligen Mitgliedstaaten vereinbarten Anpassungsprogramme “die Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, insbesondere des Exports” (S. 7 ebendort).

Übersetzt in die einzelwirtschaftliche Logik heißt das einfach, dass alle zu Sparern werden sollen. Wie das zu erreichen sein soll, verrät die Bundesregierung auch: Da “[e]in zentrales Problem für die Wettbewerbsfähigkeit der Programmländer ... die Lohnentwicklung vor Ausbruch der Krise [war], die sich nicht ausreichend an der Produktivitätsentwicklung orientierte”, zielen die “in den Anpassungsprogrammen vereinbarten Arbeitsmarktreformen ... unter anderem auf eine Lohnflexibilisierung ab, die künftig für eine produktivitätsorientierte Lohnentwicklung sorgen soll. Dies ist eine notwendige Voraussetzung dafür, Beschäftigung zu sichern bzw. diese auszuweiten.” (S. 8) Das klingt alles in sich irgendwie konsistent, ist es aber nicht. Am einfachsten sieht man das an der Spiegelbildlichkeit von Leistungsbilanzüberschüssen und –defiziten. In der Summe (über die ganze Welt) müssen sie sich immer entsprechen.

Das fällt bei der einzelwirtschaftlichen Betrachtung nur nicht so richtig auf, denn da denkt man eben nur an einen einzelnen Sparer und einen einzelnen Schuldner, deren Situation man erklärt. Man bedenkt nicht, dass, bestünde die Welt nur aus einem Sparer und einem Schuldner (und sonst niemandem oder sonst nur Leuten, die weder sparen noch sich verschulden), der eine gar nicht sparen könnte, wenn sich der andere nicht verschuldete. Denn wer unter seinen Verhältnissen leben will, braucht jemanden, der über seinen Verhältnissen leben will. Findet der Sparer so jemanden nicht, dann kann er entweder nicht sparen (er muss sein Einkommen komplett selbst verbrauchen) oder es verändern sich automatisch die Verhältnisse des Sparers.

Dann sinkt nämlich sein finanzielles Einkommen, oder, güterwirtschaftlich ausgedrückt, er wird nicht alles los, was er produziert hat.

[color=red]Anm. Oder er wird alles los, weil der Abnehmer mit Krediten bezahlt, die der Abnehmer aber platzen lässt und der Sparer übernimmt die Kredite und verschenkt so mit seine Produkte/Leistungen wie aktuell Deutschland es tut.[/color]

Und weil diese gesamtwirtschaftliche Logik trotz aller moralischer Kategorien, die in den Ausdrücken “Schuld” und “Über-seinen-Verhältnissen-Leben” mitschwingen, so wenig außer Kraft gesetzt werden kann wie die Schwerkraft auf dieser Erde, führt die einzelwirtschaftliche Betrachtung, führt die Perspektive der viel zitierten “schwäbischen Hausfrau” unweigerlich in die Irre, wenn man aus diesem Standpunkt heraus die Eurokrise zu lösen versucht.


[color=red]Auszug aus: Bundesregierung: “Hohe und anhaltende Leistungsbilanzdefizite sind kritischer zu werten als hohe und anhaltende Leistungsbilanzüberschüsse”[/color]

Hier wird klar, welche Denkfehler die Bundesregierung bzw. ihre Berater machen.
 
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Und so antwortet die Bundesregierung, gefragt nach der Mitverantwortung Deutschlands für die Divergenzen in den Leistungsbilanzen der EWU-Mitgliedsstaaten, dass “Leistungsbilanzüberschüsse
... grundsätzlich als unproblematisch einzustufen [sind], wenn sie – wie im Falle Deutschlands – das Ergebnis hoher Wettbewerbsfähigkeit von Unternehmen in vom internationalen Wettbewerb
geprägten Märkten sind.” (S. 7 der Bundestagsdrucksache). Folgerichtig nennt sie als wesentliches Ziel der zwischen Troika und den jeweiligen Mitgliedstaaten vereinbarten Anpassungsprogramme “die Steigerung von Wettbewerbsfähigkeit und wirtschaftlicher Leistungsfähigkeit, insbesondere des Exports” (S. 7 ebendort).

Übersetzt in die einzelwirtschaftliche Logik heißt das einfach, dass alle zu Sparern werden sollen. Wie das zu erreichen sein soll, verrät die Bundesregierung auch: Da “[e]in zentrales Problem für die Wettbewerbsfähigkeit der Programmländer ... die Lohnentwicklung vor Ausbruch der Krise [war], die sich nicht ausreichend an der Produktivitätsentwicklung orientierte”, zielen die “in den Anpassungsprogrammen vereinbarten Arbeitsmarktreformen ... unter anderem auf eine Lohnflexibilisierung ab, die künftig für eine produktivitätsorientierte Lohnentwicklung sorgen soll. Dies ist eine notwendige Voraussetzung dafür, Beschäftigung zu sichern bzw. diese auszuweiten.” (S. 8) Das klingt alles in sich irgendwie konsistent, ist es aber nicht. Am einfachsten sieht man das an der Spiegelbildlichkeit von Leistungsbilanzüberschüssen und –defiziten. In der Summe (über die ganze Welt) müssen sie sich immer entsprechen.

Das fällt bei der einzelwirtschaftlichen Betrachtung nur nicht so richtig auf, denn da denkt man eben nur an einen einzelnen Sparer und einen einzelnen Schuldner, deren Situation man erklärt. Man bedenkt nicht, dass, bestünde die Welt nur aus einem Sparer und einem Schuldner (und sonst niemandem oder sonst nur Leuten, die weder sparen noch sich verschulden), der eine gar nicht sparen könnte, wenn sich der andere nicht verschuldete. Denn wer unter seinen Verhältnissen leben will, braucht jemanden, der über seinen Verhältnissen leben will. Findet der Sparer so jemanden nicht, dann kann er entweder nicht sparen (er muss sein Einkommen komplett selbst verbrauchen) oder es verändern sich automatisch die Verhältnisse des Sparers.

Dann sinkt nämlich sein finanzielles Einkommen, oder, güterwirtschaftlich ausgedrückt, er wird nicht alles los, was er produziert hat.

Anm. Oder er wird alles los, weil der Abnehmer mit Krediten bezahlt, die der Abnehmer aber platzen lässt und der Sparer übernimmt die Kredite und verschenkt so mit seine Produkte/Leistungen wie aktuell Deutschland es tut.

Und weil diese gesamtwirtschaftliche Logik trotz aller moralischer Kategorien, die in den Ausdrücken “Schuld” und “Über-seinen-Verhältnissen-Leben” mitschwingen, so wenig außer Kraft gesetzt werden kann wie die Schwerkraft auf dieser Erde, führt die einzelwirtschaftliche Betrachtung, führt die Perspektive der viel zitierten “schwäbischen Hausfrau” unweigerlich in die Irre, wenn man aus diesem Standpunkt heraus die Eurokrise zu lösen versucht.


Auszug aus: Bundesregierung: “Hohe und anhaltende Leistungsbilanzdefizite sind kritischer zu werten als hohe und anhaltende Leistungsbilanzüberschüsse”

Hier wird klar, welche Denkfehler die Bundesregierung bzw. ihre Berater machen.

Nein, die Bundesregierung hat recht. Der unterstrichene Satz hat seine Richtigkeit. Denn ggf quotal verlieren ist nicht so schlimm, wie nie etwas haben. Es ist eine Frage der Philosophie. Und D steht mit seiner Philosophie besser da, als andere, das ist nun mal Fakt.

Weiter sind langfristig die Maßnahmen, die in den Sparpaketen enthalten sind für alle "gesünder", weil die Auswüchse der Vergangenheit (hohe Staatsquoten, übergroßer Staatsapparat uvm) zurückgefahren werden muss, damit Luft geschaffen wird, strukturellen Verbesserungen in den Staaten durchführen zu können. Ist so , macht Mama M gut ! Weitermachen, damit wir in D weiter gut aufgestellt bleiben. Also Produktivität hoch halten dann ggf. langsamer Binnennachfrage verbessern lassen.

Deshalb sind die im Artikel des Bloq Acht genanten Kriterien/Nachteile unseres jetzigen Aufgestelltseins für D auch nicht schlimm....denn wie bei einer guten bank geht Geld raus, kommt Geld rein..es ist nur darauf zu achten, dass der Gläubiger zahlungsfähig bleibt. Dabei helfen den auch vereinzelt Moratorien und Tilgungsstreckungen.

echt :kopfkratz:

echt
 
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Weiter sind die Ausführungen es Blogartikels als "Gerüst" zu Kenntnisentwicklung zu sehen. Die Schlüss aus den Details liegen natürlich anders, als mancher hier sie herein interpretieren will.

So ist zum Beispiel die richtige Ausführung, dass die Schulden des Einen, die Forderungen des Anderen sind, nicht so zu verstehen, dass dieses ein schrecklicher Tort ist, wenn der Staat Schulden hat und "Private" die Forderungen und den Zinsanspruch. Die Wirkung dieser allgemeinen Theorie zeigt sich erst, wenn man die Detailfragen näher untersucht. Da wäre zuerst die Frage wer sind die "Privaten" und dort wäre dann schon zu erkennen, dass die "Privaten" zwar Kapitalisten sind, aber welche die z.B. unsere Säule der privaten Altersversicherung tragen. Es ist nicht so, dass eine Tycoon die Forderungen hat, sondern die Forderungen sinnvoll in den gesamtstaatlichen Finanzbedarf einfließen...

da wäre noch viele mehr zu zu sagen......in allem wäre zu sagen, dass der falsche Zungenschlag, der hier in der Debatte hoch köchelt nicht die richtige Antwort auf die anstehen Probleme ausspricht.

lach und echt :kopfkratz:
 
OP
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aristo

Nein, die Bundesregierung hat recht. Der unterstrichene Satz hat seine Richtigkeit. Denn ggf quotal verlieren ist nicht so schlimm, wie nie etwas haben.


echt

Es ist keine Frage der Philosophie, sondern eine, ob man Rechnen kann und die Grundzüge der Logik beherrscht.

Um den Weg abzukürzen, bei Leistungsbilanzüberschüssen arbeiten die Arbeitnehmer dieses Landes in einer Währungsgemeinschafft irgendwann für Tage, Wochen oder Monate für umsonst, lohnfrei.
 
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Um den Weg abzukürzen, bei Leistungsbilanzüberschüssen arbeiten die Arbeitnehmer dieses Landes in einer Währungsgemeinschafft irgendwann für Tage, Wochen oder Monate für umsonst, lohnfrei.

Schon toll, solche Überschüsse.:(

Ist nun das Wort ein Euphemismus, oder treibt ein Systemfehler üble Blüten?

In der Tat sehr befremdlich dein Satz.
 
OP
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aristo

Zitat von aristo
Um den Weg abzukürzen, bei Leistungsbilanzüberschüssen arbeiten die Arbeitnehmer dieses Landes in einer Währungsgemeinschafft irgendwann für Tage, Wochen oder Monate für umsonst, lohnfrei.


Schon toll, solche Überschüsse.:(

Ist nun das Wort ein Euphemismus, oder treibt ein Systemfehler üble Blüten?

In der Tat sehr befremdlich dein Satz.

Naja, vielleicht habe ich den Weg zu sehr abgekürzt.

Bei Interesse einfach fragen.
 
OP
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aristo

Gehe ich recht in der Annahme, dass du auch eher einen Systemfehler als Grund siehst?

Sonst frag' ich.;)

Natürlich sind auch Systemfehler im Spiel, aber um mal genauer zu erklären warum ein Arbeitnehmer in einem Leistungsbilanzüberschussland in einer Währungsgemeinschaft irgendwann für nada, also ohne Lohn (für Tage, Wochen oder Monate) arbeiten muss, dieses kleine vereinfachende Beispiel.

Der Chef von Griechenland, Papadummus, möchte Panzer kaufen. Die will er nicht irgendwo kaufen, sondern er will nur Panzer vom Feinsten.

Dafür ist die Panzerbau AG in Deutschland weltbekannt. Papadummus ruft bei der Panzerbau AG an und fragt was 100 Panzer mit dem längsten Rohr so kosten.

Der Verkäufer freut sich, Papadummus ein fantastisches Angebot machen zu können. "Wir haben gerade unsere Aktionswochen. Statt 12 Milliarden Euro, kann ich ihnen 100 Panzer für 10 Milliarden Euro liefern. Sobald die 10 Milliarden hier einlaufen, verschicken wir die Panzer."

Papadummus freut sich, hat er doch ein Schnäppchen gemacht und 2 Milliarden Euro gespart.

Am nächsten Tag fragt Papadummus seinen Finanzminister Kleptorus, "haben wir mal eben 10 Milliarden Euro flüssig in der Staatskasse?" Kleptorus wird bleich und sagt, "Papadummus, die Kasse ist fast leer".

Verärgert über seinen unkreativen Finanzminister, nimmt Papadummus die Sache selbst in die Hand. Chefsache eben. Er ruft eine griechische Bank nach der anderen an, leider nur absagen.

In der folgenden Nacht kann Papadummus nicht schlafen. Er zermartert sich das Hirn, wie er 10 Milliarden Euro auftreiben soll.

Im Morgengrauen des nächsten Tages hat er eine Idee. "Ich muss meine Freunde bei Goldman Sucks anrufen", rief er seiner Frau zu und verließ ohne Frühstück das Haus.

Die Freunde von Goldman Sucks haben ihm schon mal geholfen, als er in den Euro wollte.

Gesagt getan. Er rief an. "Schönen guten Tag, Goldman Sucks, was können wir für sie tun?" säuselte eine Stimme in den Hörer von Papadummus.

"Ich brauche Geld", sagte Papadummus mit trockenem Mund.

"Wir können ihnen helfen, einen Augenblick", versprach die unbekannte Dame und stellte zu Mr. Kriegdenhalsnichtvoll durch.

"Hallo Papadummus, wo drückt den der Schuh", begrüßte Kriegdenhalsnichtvoll den verzweifelten Chef eines kleinen Landes, das außer Gurken und Oliven nichts zu bieten hatte.

"Ich brauche 10 Milliarden für 100 Panzer der Panzerbau AG. Das ist ein Schnäppchen, normal kosten die 12 Milliarden. Können sie mir helfen." stammelte Papadummus in den Hörer.

Für einen langen Moment, einen sehr langen Moment, hörte Papadummus nichts. Er glaubte schon, die Verbindung sei unterbrochen. Doch dann, "Lieber Papadummus, aber klar können wir ihnen helfen. Unser Experte für solche Fälle, Mr. Tricksundlug ist morgen bei ihnen. Machen sie sich keine Gedanken, das Teil ist in trockenen Tüchern.

Erleichtert und mit einem Lächeln legte Papadummus den Hörer auf. Ja, ein großer Tag für Griechenland. Ruhmreich hatte er, Papadummus, eine schlaflose Nacht für sein Volk gegeben. Im Geiste sah er schon Denkmäler, die zu seinen Ehren aufgestellt wurden. Wahrlich ein denkwürdiger Tag.

In diesem Tag folgender Nacht schlief Papadummus wie ein Stein. Er träumte von Panzern, die seinen Namen trugen.

Pünktlich um 13 Uhr des folgenden Tages betrat Mr. Tricksundlug die Amtsräume von Papadummus.

Nach einem kurzen Smalltalk, "na wie gehts, Du alte Olive" und zwei Flaschen Uzo, kam man zum Kern der Sache.

"So, kein Geld in der Staatskasse, das dachte ich mir, deswegen bin ich hier", eröffnete Mr. Tricksundlug das Thema. "Unser 40-köpfiges Expertenteam hat eine Nacht an einer Lösung gearbeitet und ich kann sagen, wir haben eine Lösung gefunden", sagte er mit einem verschmitzten Lächeln.

Papadummus goß sich noch einen Uzo ein, ja dachte er, geschafft.

"Zuerst müssen wir uns aber über die Provision einig werden. Wobei wir wohl bestimmt schon einig sind, da die 500 Millionen Euro für unsere Lösung nicht verhandelbar sind", sprach Mr. Trichksundlug und hob sein Glas um anzustoßen.

Papadummus zögerte einen kurzen Moment, dann erhob auch er sein Glas und der Deal war besiegelt. Er rief nach Finanzminister Kleptorus, der auch sofort, mit einer Flasche Uzo in der Hand, zu dem Duo stieß.

"Kleptorus", Papadummus Stimme hatte schon den typischen Frequenzwandel alkoholisierter Personen angenommen, "wir brauchen 500 Millionen aus der Staatskasse, in bar".

Diesmal wurde Kleptorus nicht bleich, sondern aschfahl, "Chef, die haben wir auch nicht".

Urplötzlich herrschte eine unheimliche Stille im Konferenzraum, man hätte sogar eine Mücke husten hören können.

Papadummus Blick war starr auf Kleptorus gerichtet als könne er persönlich etwas für die leere Staatskasse. Tricksundlug verfolgte das Geschehen mit einem gewissen Schmunzeln. Er genoss die Spannung in der Luft.

"Papadummus, auch darüber hat unser Expertenteam nachgedacht und auch dafür eine Lösung gefunden", unterbrach Tricksundlug die schon unerträglich gewordene Stille.

"Ich denke", so fuhr er fort, "wir können für den Augenblick auf Kleptorus verzichten". Papadummus winkte den völlig entnervten Kleptorus aus dem Zimmer.

Tricksundlug schob seinen Sessel näher an den Tisch heran, beugte sich leicht vornüber, sah Papadummus fest in die Augen, "die Rentenkasse ist doch prall gefüllt, wie wir von Goldman Sucks wissen" und ehe er den Satz beenden konnte, sprang Papadummus auf und rief, "niemals, das kann ich nicht machen".

Wieder diese Heuchelei, dachte sich Tricksundlug, und wartete bis sich Papadummus setzte.

"Sie nehmen die 500 Millionen, unser Honorar, aus der Rentenkasse. Das ist kein Problem, weil wir die Lösung haben, wie wir den Panzerdeal über 10 Milliarden plus die 500 Millionen finanzieren können", sprach Tricksundlug und sah dabei Papadummus wieder fest in die Augen.

"Wie soll das gehen", fragte der schon sichtlich angeschlagene Papadummus.

"Es geht", sprach Tricksundlug, "wenn das Geld auf unserem Konto ist, kommt die Lösung und sollte sie nicht funktionieren, wandern die 500 Millionen wieder zurück in die Rentenkasse."

Am nächsten Tag war Goldman Sucks um 500 Millionen Euro reicher, wie auch Papadummus um einen weiteren Kater in seinem Leben reicher war. Er hatte noch Zweifel, aber die Zusage einer Rücküberweisung der Rentengelder stimmte ihn zuversichtlich. Und wieder hatte er sich für das griechische Volk geopfert. Mit Denkmälern ist es nicht mehr getan, nun müssten auch noch Briefmarken und Gedenkmünzen hinzu kommen, dachte er sich.

Tricksundlug saß schon gut gelaunt im Konferenzraum als Papdummus eintraf, als folgender Dialog seinen Lauf nahm, P: ist Papadummus, T: ist Tricksundlug.

P: Morgen
T: Morgen

P: Ich bin gespannt.
T: Wir machen das mit Staatsanleihen.

P: Mit Staatsanleihen?
T: Ja, einfach, schnell, sauber und seriös.

P: Wer soll die kaufen?
T: Ich habe einen speziellen Kontakt zu der Ratingagentur Dummy&Poor, die stufen das Teil mit AAA+ ein. Einen Käufer habe ich auch schon, die Döddel Bank in Deutschland.

P: Die kaufen das?
T: Die kaufen alles wo AAA+ draufsteht. Staatsanleihen über 10,5 Milliarden. Die 10 Milliarden nehmen sie für die Panzer, die 500 Millionen packen sie wieder in die Rentenkasse. Na, ist das ein Deal?

Und so lief der Deal. Papadummus war glücklich, Goldman Sucks war glücklich, Tricksundlug war glücklich (50 Mio Boni), Panzerbau war glücklich.

Nur der Steuerzahler in Deutschland war nicht glücklich. Griechenland konnte die Staatsanleihen nicht auslösen, dadurch geriet die Döddel Bank in Schwierigkeiten. Ein Rettungschirm von Kanzlerin Tuberkel musste gespannt werden um die Döddel Bank zu retten. Gerettet wurde die Döddel Bank natürlich mit den Steuergeldern der Bürger.

Und da diese Steuergelder an anderer Stelle fehlten, mussten die Steuern erhöht werden und deswegen arbeiten die Arbeitnehmer für einige Wochen im Jahr umsonst.

Die Panzerbau AG und deren Vorstand bekamen auch Boni und die Aktionäre der Panzerbau lachen sich noch heute ins Fäustchen.
 
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Nur der Steuerzahler in Deutschland war nicht glücklich. Griechenland konnte die Staatsanleihen nicht auslösen, dadurch geriet die Döddel Bank in Schwierigkeiten. Ein Rettungschirm von Kanzlerin Tuberkel musste gespannt werden um die Döddel Bank zu retten. Gerettet wurde die Döddel Bank natürlich mit den Steuergeldern der Bürger.


Danke für diesen realistischen kleinen Roman.:cool:

Wenn man jetzt noch darüber nachdenkt, warum die Rettung der Döddel-Bank :D alternativlos,, ist, wird unter anderem klar, dass Frau Merkel auf ihren Amtseid nicht viel zu geben scheint. Im Sinne der Deutschen handelt sie offensichtlich nicht und im Sinne der Steuerzahler schon gar nicht. Vielleicht schreitet ja doch mal der Generalbundesanwalt ein. Wenn da mal kein Verdacht auf Veruntreuung von Steuergeldern vorliegt, wann dann??

Aber wenn einige Leute jetzt immer noch im Sinne der Steuergerechtigkeit krankgeschriebenen Arbeitssuchenden hinterherschnüffeln wollen und ähnliche Maßnahmen sinnvoll und zielführend finden, dann machen diese Leute das sicher auch noch in den letzten Stunden vor dem Weltuntergang...:rolleyes:

Und weil es so gut rein passt:

Zitat von aristo
Dem stimme ich uneingeschränkt zu. Doch ist es nicht der Job der "Volksvertreter" (und die meine ich mit Stümper) genau dies zu verhindern?


Dazu passt ein Ausschnitt des Videos mehr als gut, das ich vorhin hörte. Da wird die Frage gestellt, warum der Generalbundesanwalt nicht wegen Hochverrats einschreitet (Clip startet an der Stelle die ich meine):

http://youtu.be/TwlPVZSIXlE?t=5m26s

Der Inhalt eines entsprechenden Schreibens an den G.B.A. wird im Bild freundlicherweise auch eingeblendet:

"Mit Interesse nehme ich zur Kenntnis, dass sie nichts unternehmen, wenn gegen die Bundeskanzlerin wegen höchst fahrlässiger wenn nicht gar absichtlicher Verschleuderung deutscher Steuergelder Vorwürfe des Hochverrats aus qualifizierter Quelle erhoben werden, wegen der rechtlich hoch fragwürdigen Unterstützung von Banken, die sich bei ebenso grob fahrlässiger oder veruntreuender Kreditvergabe an marode Staaten übernommen oder verzockt haben."

http://www.politik-sind-wir.de/showthread.php/37159-Geldsch%C3%B6pfungsmissbrauch?p=117156&viewfull=1#post117156


Und damit wären wir dann auch wiederum beim Thema "Leben wir noch in einem Rechtsstaat"...
Ach ja, die ganzen Zusammenhänge. Wenn man nicht wenigstens versucht, den Wald trotz lauter Bäume zu sehen, ist das bestimmt keine Lösung...
 
OP
A

aristo

Um das Verständnis, was Wettbewerbsfähigkeit wirklich bedeutet, hier ein erhellender Artikel.

Und noch mal die Wettbewerbsfähigkeit

Die Bedeutung der Wettbewerbsfähigkeit für unser Land, die EWU und Europa bleibt ein spannendes und offenbar weiterhin noch wenig verstandenes Thema. Folgende Leserfrage erreichte uns:
“Was Sie fordern, ist doch nichts anderes, als dass Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit auf das Niveau der europäischen Südländer hinunternivelliert. Kann das wirklich die Lösung sein? Die Folgen wären nicht nur für Deutschland, sondern für die ganze EU katastrophal. Was wäre die EU noch ohne Deutschland? Gleichzeitig beschwichtigen Sie, was das Thema China betrifft. Dabei wird es – oft dank staatlich gestützter Preise – in immer mehr Bereichen zum Weltmarktführer, auch gegenüber Deutschland.”


Der entscheidende Haken an diesem Einwand ist, dass Deutschland seine Wettbewerbsfähigkeit gar nicht auf das derzeitige Niveau der südeuropäischen Länder absenken kann, weil – man kann es nicht oft genug wiederholen – Wettbewerbsfähigkeit keine absolute Größe ist, sondern eine relative. Was heißt das konkret? Vielleicht lässt sich der Unterschied zwischen “relativ” und “absolut” an einem anderen Beispiel leichter verstehen. Produktivität ist im Gegensatz zur Wettbewerbsfähigkeit ein absolutes Konzept. Wenn man 10 Tonnen Stahl in einer Stunde in einem Stahlwerk produziert und dann irgendwann (z.B. dankInvestitionen) 12 Tonnen schafft, dann ist die Produktivität gestiegen, völlig unabhängig vom Rest der Welt. Das sagt aber noch nichts über die Wettbewerbsfähigkeit aus. Die kann gleich geblieben sein (wenn die Konkurrenz genau so viel produktiver geworden ist), die kann gestiegen sein (wenn die Konkurrenz ihre Produktivität weniger gesteigert hat) oder sie kann auch gefallen sein (wenn die Konkurrenz bei der Produktivitätssteigerung noch mehr zugelegt hat als man selbst). Mit anderen Worten: Die Wettbewerbsfähigkeit lässt sich nur im Verhältnis zu anderen beurteilen.


weiterlesen...
 
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Mit anderen Worten: Die Wettbewerbsfähigkeit lässt sich nur im Verhältnis zu anderen beurteilen.

Wettbewerbsfähigkeit lässt sich nur zu dem Bedarf der anderen und der Konkurrenz zur Befriedigung desselben beurteilen.

soviel im Proseminar.

lach und echt :kopfkratz:
 
OP
A

aristo

Wettbewerbsfähigkeit lässt sich nur zu dem Bedarf der anderen und der Konkurrenz zur Befriedigung desselben beurteilen.

soviel im Proseminar.

lach und echt :kopfkratz:

Du musst die Links schon lesen, wenn auch nicht unbedingt verstehen.
 
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lach...

dein Schmalspur -Editeur concludierte so :

Mit anderen Worten: Die Wettbewerbsfähigkeit lässt sich nur im Verhältnis zu anderen beurteilen.

dann brauch ich den Rest nicht lesen (wie die meisten deiner Einstellungen) , weil ????

dös is a Schmarrrn..und es bleibt ä Schmarren..und wer auf Schmarrn abfährt, soll darauf rodeln...der pplöde Pec fährt Schlittschuh..

lach und echt :kopfkratz:
 
OP
A

aristo

dein Schmalspur -Editeur concludierte so :



dann brauch ich den Rest nicht lesen (wie die meisten deiner Einstellungen) , weil ????

dös is a Schmarrrn..und es bleibt ä Schmarren..und wer auf Schmarrn abfährt, soll darauf rodeln...der pplöde Pec fährt Schlittschuh..

lach und echt :kopfkratz:

Das ist die Einstellung von dummen Menschen, berauben sie sich doch jeder Möglichkeit der Weiterentwicklung.
 
OP
A

aristo

Die Eurokrise - oder: Warum die Ökonomen die Krise nicht verstehen können.

 
OP
A

aristo

STAATSVERSCHULDUNG
Die wissenschaftliche Basis der Sparpolitik bröckelt


Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart gaben Sparpolitikern in den USA und Europa die wissenschaftliche Grundlage. Jetzt gibt es massive Zweifel an ihrer Arbeit.

Es ist ein Frontal-Angriff auf zwei der berühmtesten Ökonomen der Welt: Kenneth Rogoff und Carmen Reinhart sollen sich verrechnet haben. Das jedenfalls behaupten drei Forscher von der Universität Massachusetts in einer kürzlich veröffentlichten Studie. Es könnte eine fataler Rechenfehler sein, denn es geht um eines der heikelsten Themen der Wirtschaftspolitik überhaupt: Wie viel Schulden – und wie viel Sparpolitik – kann ein Staat vertragen? Gerade in der europäischen Rettungspolitik der vergangenen Jahre war diese Frage heiß umstritten.

Vor zwei Jahren legten Rogoff von der Harvard-Universität und Reinhart (Universität Maryland) zu dem Thema eine aufsehenerregende Untersuchung vor. Die beiden Ökonomen hatten einen riesigen Datensatz zusammengetragen, um endlich zu klären, wie sich Staatsschulden auf das Wirtschaftswachstum auswirken. In einer Fleißarbeit hatten sie dafür Daten aus 44 Ländern gesammelt. Sie deckten einen Zeitraum von über 200 Jahren ab.


.................

Die Studie wurde schnell zur Rechtfertigung von sparwütigen Politikern auf der ganzen Welt. Vor allem die Republikaner in den USA argumentieren gerne mit den Ergebnissen. In den USA liegt die Schuldenquote momentan bereits über 100 Prozent. Um sie zu senken, blockieren die Republikaner vehement weitere Staatsausgaben. Aber auch in Europa hat die Studie die Wirtschaftspolitik stark beeinflusst. Die Schuldenquote spielt bei jedem Rettungspaket für einen überschuldeten Euro-Staat eine wichtige Rolle. Die Geldgeber, allen voran der Internationale Währungsfonds, drängen stets darauf, dass die Quote schnell sinkt und fordern daher von den Regierungen in Griechenland, Portugal und Irland harte Sparprogramme. Und Deutschland will auf dem Finanzministertreffen der G-20-Staaten am kommenden Freitag erreichen, dass die Staaten sich die 90-Prozent-Grenze zum Ziel setzen.

Nun könnten die Spar-Fans ihre Argumentationsgrundlage verlieren. Denn die neue Studie aus Massachusetts zerpflückt die Ergebnisse von Rogoff und Reinhart regelrecht. Die Forscher um den Ökonomen Thomas Herndon haben sich die Daten der beiden berühmten Ökonomen noch einmal vorgenommen und nachgerechnet. Dabei kommen sie auf andere Zahlen und nehmen der 90-Prozent-Grenze so ihren Schrecken. Auch in höher verschuldeten Ländern wächst die Wirtschaft noch mit über zwei Prozent, zeigen ihre Berechnungen.

weiterlesen....

Haha, ich faß es nicht, ein Tippfehler führte zu einer falschen Berechnung.

Ein mal mit Profis arbeiten. Die Expertenhörigkeit nimmt langsam pathologische Züge an.
 
OP
A

aristo

Alle Preise bestehen aus Arbeitskosten plus Gewinn. Es gibt nur Einen der das bezahlt und das ist der Endverbraucher.

Das übersehen die Mainstreamökonomen.
 

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