Eine einzige Ursache für Verdrängung? Das Bedürfnis, andere nicht zu
schädigen?
Lieber Ei Tschi, das kann nicht sein! Es gibt Zig Gründe, etwas zu verdrängen.
Jede Demütigung, Bestrafung und Zurechtweisung - in der Kindheit und heute,
kann Ursache einer Verdrängung sein. Jedes traumatische Erlebnis - was auch
immer es sein sollte - führt i.d.R. immer zur Verdrängung.
Das Phänomen Verdrängung ist extrem vielfältig, die Ursachen können
sehr viele sein ...
Was steckt denn dahinter, wenn gedemütigt, bestraft, zurechtgewiesen wird? Keine Ursache dafür?
Würdest Du, wenn dir jemand mit seinem schnellen Reifen die Pfütze einer Straße auf dein Kostüm gewedelt hat, mit dem Du gerade andere Besucher eines Konzertes beeindrucken wolltest, das Wetter, die Straßenbauer oder den breiten Reifen als Ursache erkennen, oder einen Autofahrer, der aufgrund ganz bestimmter Ereignisse seines Lebens keine Rücksicht genommen hat?
Ursachenforschung ist schwerst behindert
durch die Verdrängungskunst vieler ...
Reziprozität? Das scheint mir doch ziemlich trivial, da dieses
Prinzip doch einfach nur ein Gleichgewicht im Geben und Nehmen postuliert.
Nenne mir irgendeine Aktivität, die nicht auf einem Geben und Nehmen beruht mit dem Ziel, Gleichgewicht herzustellen. (Vorsicht: Selbst ein provoziertes Ungleichgewicht kann etwas anderes bezwecken als das, was dann Verdrängungsspezialisten als "Ursache" erkennen, in Wahrheit aber nur die Folge von irgendwas ist.)
Was das mit dem Thema zu tun? Du kannst ja gerne in
epischer Breite die Evolution paraphrasieren, aber was hat das mit dem
höchst menschlichen individuellen Thema Verdrängung zu tun? Ich tendiere
zur Antwort: NIX!
Ich habe mich schon so frei von einem bewussten und unbewussten Verdrängen mit dem Kleinsten im Größten beschäftigt, dass ich feststellen konnte, dass all die Entwicklungsergebnisse der Schöpfung nicht von einer Myriade von Updatern zurechtgestaltet worden sind auf den Befehl eines Superbosses, der sich für all das, was
hier wunder- wie eindrucksvoll dargestellt ist, unterschiedliche Funktionsprinzipien ausgedacht hat. Deshalb hat das, was Du aufgrund deiner Fixierung auf Scheinursachen und vordergründige Ereignisabläufe bisher nicht erkennen konntest, sehr viel mit Verdrängung zu tun.
Diese wenigen Zeilen sind "Dein Programm"? Und warum drückst Du Dich so
verschwurbelt aus? Sorry, aber z.B. wird nicht klar, ob Du das "Recht des
Stärkeren" für richtig und anwendbar hältst - oder ob jeder das gleiche
Recht haben sollte? Eine grundlegende ethische Frage!
"Gerechter Austausch von Energie zwischen Partnern" - das ist ja so
dehnbar in der Interpretation, dass es in der Praxis gar nichts aussagt!
Auch das, was Du hier resümierend in Frage stellst, beruht darauf, dass Du noch nicht gründlich genug nachgedacht hast und dich von dem, was sich in den Vordergrund schiebt, zu sehr hast beeindrucken lassen.
Selbstverständlich ist das "RECHT DES STÄRKEREN" nur in Verbindung mit der ebenso alles beherrschenden Diktion "LEBEN UND LEBEN LASSEN" denkbar und funktioniert ja auch überall außerhalb der Menschenwelt recht prächtig. Dehnbar in deinem Hirn sind Werte nur, weil es dir bisher nicht möglich war, sie im Bewusstsein der drei mächtigsten Verhaltensdirigenten wahrzunehmen und zu verinnerlichen. Die vielen Rätsel der Philosophen und Ethiker haben alle mit diesem erstaunlichen Loch in ihrem Bewusstsein zu tun und macht all das Wissen, was die Menschheit bisher zustande gebracht hat, mitunter hochelastisch.
Ja, Ei Tschi, ich habe den Eindruck, dass Du als Unfallopfer vor Gericht extrem
ungerecht behandelt wurdest - und diese Behandlung bis heute wie ein Trauma
nachwirkt. Du hast das heute nicht verwunden, knappst immer noch - leider -
daran herum.
Das tut mir Leid - und ich wünsche Dir, dass Du mit der Zeit dieses Trauma
und die Verdrängungen damit bewältigst.
Aber bedenke eines: Nicht jeder hat vor Gericht ein Trauma erlitten, es gibt
sogar Menschen, die selten bis gar nicht irgend etwas mit dem Gericht
(also Strafgericht oder Zivilgericht) zu tun haben.
Mein Eindruck ist gegensätzlicher Natur. Das liegt schlichtweg daran, dass mir ungleich mehr Umstände meines Lebens bekannt sind als dir. Ich habe auch hier im Psw, um solchen rasch entwickelten Vermutungen entgegenzutreten, auch schon öfter darauf hingewiesen, dass ich mir selbst und dann vielen anderen schon so helfen konnte, ihre Unfallfolgeschwierigkeiten hinter sich zu lassen, dass ich sogar behaupten kann, ich könnte jeden renommierten Konfliktexperten innerhalb weniger Minuten von ihrer pfründesichernden Überzeugung abbringen, zwischenmenschliche Probleme und Konflikte würden auf unterschiedlichen Ursachen beruhen, weil es tatsächlich nur eine einzige Kernursache gibt.
Die mit diesem Wissen entstehende Möglichkeit, Dinge anzudenken, ist um ein Vielfaches einfacher als das, womit sich viele herumschlagen, weil ihnen alles so vielschichtig und komplex erscheint.
Machtausübung, mmmh?
Kann etwas mit Verdrängung zu tun haben, muss aber nicht. Oft sind negativ
machtausübende Menschen Psychopathen, und die verdrängen gerade nichts,
die machen sich einfach relativ wenig aus anderen Menschen.
Was bitte hat nichts mit Macht oder Ohnmacht zu tun?
Auch wer sich wenig aus anderen Menschen macht, weil er von vielen Umständen schon so kaputt gemacht worden ist, folgt einem bestimmten Programm, dem es letztlich wurscht ist, wenn aufwändige Erscheinungsformen zu viel Energie aus ihren Umfeldsystemen saugen und dann irgendwann kollabieren. Einzelne oder als möglicherweise sehr sehr großes Kollektiv.
Und Menschen, die sowas unterstützen, auch wenn ihnen das aufgrund individueller, kollektiver oder administrativer Ignoranz nicht bewusst ist, sie auch sich was ganz anderes wünschen, kommen dann auch selbstverständlich zu solchen (Fehl-)Schlüssen:
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Summa summarum ...
Ich kann in Deinem Ansinnen und "dem Programm" nichts so richtig Packendes
oder Zutreffendes finden.
Dass so viele dieses Programm nicht mal erkennen, produziert viel Packendes in der Welt der Vernunftwesen, und das unterscheidet sich von dem, was der Rest der Welt meistert, nach oben (PLUS, Positives) und nach unten (MINUS, Negatives) g
ewaltig!
Dennoch ist das "Verdrängen" m.M. nach ein wichtiges Thema. Einerseits
verdrängt jeder Mensch ja verschiedene Vorkommnisse - und oftmals behindert
ihn das, so dass er nicht sein Potenzial leben kann. Aber diese Verdrängungen
sind höchst individuell, vielfältig und unterschiedlich, so dass man die in so
einem Forum eigentlich nicht thematisieren kann.
Kollektive Verdrängung
Was man aber thematisieren kann, das ist die "kollektive Verdrängung".
Also ein Phänomen, das nicht nur inidividuell ist, sondern auf eine große
Gruppe von Menschen gleichermaßen zutrifft. So haben die Deutschen
beispielsweise nach dem 2. Weltkrieg kollektiv die Vorkommnisse vor und
im Krieg verdrängt: Keiner wollte nach 1945 noch irgendwie über die Zeit
vor 1945 reden! Warum? Weil das höchst schmerzhaft war, und deshalb
verdrängt werden musste. Das Verdrängen war hier also eine Überlebens-
strategie.
Gibt's heute auch noch "kollektive Verdrängungen"? Ich denke schon ...
Grüße,
Syna. :winken:
Kollektive Phänomene
beruhen grundsätzlich auf individuellen Umständen!
Schön, dass endlich mal jemand "gerübert" hat, was den meisten bei Unterhaltungen mit mir so klar war, dass sie nicht für nötig hielten, mir das zu "rübern".