So, die antwort kommt spät, aber ich hatte als arbeitender Mensch halt auch ungewöhnlich viel zu tun diesmal.
Diskussionen wie diese hätt ich mir zu Zeiten gewünscht, wo ich noch mehr Zeit hatte. Aber egal.
Konkret
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Das sind Wissenschaftlich betrachtet logische Anforderungen, die eine Gesellschaft als Grundbedürfnis ansieht und fordert.
Eben. Und das ist das Problem der AfD: diese 10 Punkte kann jede Partei für sich beanspruchen, sogar die sonst so unbewegliche CDU. Und Deutschland steht nicht am Scheideweg zwischen gut und Böse, ist nicht traumatisiert durch irgendeine fremdländische Schmach, die deutsche Industrie pefift nicht aus dem letzten Loch, die Leute haben nicht bei der letzten Inflation ihre gesamten Ersparnisse verloren, es ist keine revolutionäre Situation, der Staat kann noch, sogar ohne grossartige Gewalt oder Sondererlasse oder Ausgangssperren ....
....kurz: es gibt gar keinen Grund, das Ruder jetzt zur Abwechslung mal einer anderen Partei zu überlassen, die grossspurig behauptet, alle in der Regierung seien Loser und sie würden das viel besser tun, wenn man sie nur liesse. Im Gegenteil, Deurtschland hat eigentlich ziemlich viel zu verlieren. Deshalb werden die meisten in der Regel nicht zu Experimenten greifen. Man wird lieber weiterhin wählen, was man sonst auch gewählt hat.
Was die AfD bräuchte, wäre dieser gewisse eine Grund, für den nur sie und sonst niemand auf diese Art und Weise steht. Haben die Grünen mit der Umwelt, die SPD mit allen sozialen Fragen, und die Linke bei vielen ostdeutschen Befindlichkeiten. Eine Sache, so glaubte ich zumindest, hatte die AfD ja: sie stand wie keine andere Partei gegen den Islam. Es wundert mich deshalb etwas, dass du diesen Punkt gar nicht erwähnst. Weshalb ich fast ein bisschen vermute, dass mein Vorwurf, die AfD bezieht ihre Legitimation lediglich aus der Komplett-Negation der gerade amtierenden Regierung, wohl doch stimmt. Sie macht das durchaus recht medienwirksam, das muss man ihr lassen. Ein langfristiges Konzept ist das aber natürlich nicht.
Da ich konservativ bin,
wünsche ich mir Altmeister, oder Talente in den bestimmten Positionen...
Ich denke mal, das ist kein zu niedriges Kriterium, was ich an eine Nation mit mehr als 80 Millionen Einwohnern stellen kann.
Und ich denke, der Sinn eines Politikers ist es nicht, zu können, sondern zu wollen. Das Können sollte man den Profis ihres Fachs überlassen. Was der Profi allerdings tun soll, das muss der Politiker bestimmen. Er DARF es bestimmen. Denn dafür wurde er gewählt.
Ein Politiker, der viel kann, aber nichts will ausser sich bereichern, nützt niemanden was. Ein Politiker, der nichts kann, aber weiss, was er will und wer das für ihn tun kann, noch dazu einer, der glaubwürdig genug ist, dass man sich darauf verlassen kann, dass er schon von sich aus nicht zuviel Mist bauen wird - das ist ein Politiker, der selbst trotz dümmsten Äusserungen immer wieder gewählt wird.
Wohlgemerkt: ich verstehe deinen Standpunkt. Aber Politik funktioniert so nicht. Eines Tages wirst du das verstehen.
Das ist LOGISCH, denn sie gründet sich aus einer Protestbewegung gegen weite Teile der Regierung.
Bei dem ganzen SCHEISSDRECK der in den letzten 20 Jahren verzapft wurde,
ist eine solche OPPOSITIONSPARTEI ein gesundes Ventil damit man handlungsfähig bleibt!
Nein, das ist nicht logisch, sondern plumpe Miesmacherei. Diese Masche arbeitet auch langfristig gegen die Glaubwürdigkeit der AfD. Denn es interessiert irgendwann niemanden mehr, ob die AfD auch mal Recht hatte. Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn. Und diese Masche ist Blindheit vor jeglicher Rationalität.
Du kannst keine großen Veränderungen erwirken, oder selbst nicht mal Einfluss auf Dinge nehmen, wenn du komplett diskriminiert wirst.
Ich möchte nicht mit dir über die ganzen Vorfälle reden die sich gegen AFD Anhänger ereignet haben, bitte nicht.
Wenn du ganz ehrlich bist und ein wenig in dich wanderst und mal unabhängig deiner politischen Weltanschauung über diese Geschehnisse nachdenkst und auch mal genauer hinschaust,
erkennst du schnell, das die Ereignisse keine Zufälle sind. Es haben sich erschreckende Strukturen gebildet und die Zeitungsmeldungen haben sich massiv verändert...
Also sorry, glaubst du wirklich, dieser Diskriminierungs-Fatalismus zieht bei mir? Erst beschimpft die AfD alle Parteien im Bundestag als "linksgrünversifft" - und dann jammert sie, dass keiner mit ihr was zu tun haben will? Erst wünscht sie die Vorsitzende der CDU quasi an den Galgen, dann will sie mit der CDU koalieren, wobei sie sich so gibt, als hätte die CDU gar keine andere Wahl - unddann jammert sie, dass die CDU alles, aber auch wirklich ALLES, jede noch so kleine sich ihr bietende Gelegeheit, dazu nutzt, der AfD zu zeigen, dass sie absolut NICHT von ihr abhängig ist?
Ich frag mich sehr oft, ob du WIRKLICH so denkst, oder ob das wieder diese arrogante Ego-Märtyrer-Masche der AfD ist, die du schon verinnerlicht hast und nie infrage stellst, weil sie dir ein Minimum an moralischen Imperativ zu geben scheint.
Fakt ist: die AfD ist eine Oppositionspartei. Keiner muss mit ihr gar nichts. Ihr könnt ja gerne wegen jeden einzelnen Satzungspunkt, den die etablierten Parteien angeblich verletzen, vors Bundesverfassungsgericht ziehen. Nur sage ich dir eins: diese Masche hat schon bei den Piraten nicht gezogen, ich wüsste nicht, warum das jetzt bei der AfD ziehen sollte. Viel zu wollen, nichts zu können - das ist das, was von der AfD am Ende hängen bleibt, wenn sie sonst nichts anderes drauf hat.
Du weisst, dass ich das nicht aus Verachtung sage. Man muss auch mal realistisch bleiben.
Prinzipien sind vorhanden und man handelt danach, das ist nichts schlechtes!
Reiss doch nicht jeden einzelnen Satz aus dem Zusammenhang !
Es geht mir speziell um DIESES Prinzip: generelles Miesmachen anstelle von Kritisieren.
Ich denke du verwendest das Wort falsch, die Regierung wird nicht negiert, denn das würde heißen komplett ausgeblendet,
sie wird KRITISIERT, und das massiv, das ist richtig.
Vielleicht ist negieren das falsche Wort, keine Ahnung. In der Digitaltechnik ist eine Negation eine Umkehrung des Wertes: Null wird zu Eins, schwarz zu Weiss, Richtig zu falsch. Die Negation einer Regierung bedeutet, dass alles, was sie tut, automatisch falsch ist. Und zwar nicht, weil es wirklich falsch ist. Sondern weil es die Regierung ist.
Zu meinen Punk-Zeiten fand ich das ja noch lustig mitzumachen. Als ernsthafte Politik kam es für mich aber nie infrage.
Hast du dir die Reden der einzelnen Parteimitglieder mal WIRKLICH angehört, so 3-4 ? 10 Minuten + - ?
Die haben eine große Fresse die großen Redner
, das ist auch richtig, das ist empörend, ja auch das stimmt...
Es ist aber meistens nie gelogen, was die anprangern.
Ich hab sie mir schon mal angehört, und ich will einigen zumindest bescheinigen, mehr Stil zu haben als der gewöhnliche NPD-Redner, ja sogar besser als die Republikaner. Dass sie eine gewisse Bissigkeit besitzen, würd ich ihnen nicht absprechen.
Das mit den "nie gelogen" ist aber so eine Sache: was ich vorwerfe, ist ja nicht Rumgelüge ( auch wenn das so eine Sache für sich ist...), sondern Miesmacherei. Ich will dir das mal an einem Beispiel erklären:
Dass die AfD so aus dem Stand plötzlich 13% holte und als erste quasi-rechte Partei in den Bundestag einzog, müsste man eigentlich als Achtungserfolg werten und ihr bescheinigen, zumindest ein gewisses Protestpotential zu haben. Wenn sie jetzt noch den richtigen Ton findet und konkrete Punkte bennent, für die nur sie stehen kann und sonst niemand, dann könnte sie langfristig sogar eine Bereicherung einer konservativen Regierung sein. Klingt für dich vielleicht wie Lob, ist aber eigentlich eine Kritik. Denn ja, die AfD ist nicht perfekt.
Ich kann aber auch sagen: bei all dem Trara, welches die AfD gemacht hat, bei all der Radiklalisierung, die sie zur Schau gestellt hat, hat sie sich um wichtige Mehrheiten gebracht, weshalb am Ende nur mickrige 13% rausgekommen sind - eine schwache Leistung, wenn man das mit der FPÖ oder der FN vergleicht.Langfristig hat die AfD so keine Zukunft, und bei immer mehr Personal, welches die AfD verlässt, scheint man das sogar innerparteilich so zu sehen.
Merkste was ? Ich hab nicht gelogen. Aber ich hab die Partei maximal miesgemacht. Nicht ein Stück Anerkennung oder zumindest Verständnis für ihre Entstehung.
Du wirst jetzt sagen: ja, das machen die etablierten Parteien doch am laufenden Band mit der AfD. Mag sein. So wie man in den wald hinein ruft, schallt es auch heraus. Mein Problem ist, dass die AfD aber im Grunde nie was anderes macht. Sie scheint nur diese eine politische Taktik zu haben. Und das fällt nicht nur auf, das ermüdet auch. Das ist auch der wahre Grund, warum sich Leute, die nicht AfD sind, sich in der Regel solche Reden nicht antun.