Du liegst aber auch schon ganz gut! Nachfrage ist der am Markt konkretiesierte Bedarf, der nicht den endlosen Bedürfnissen entspricht sondern der vorhandenen Kaufkraft.
Mmmmmm! Wenn die These stimmte, dass der Konsum der Motor der Wirtschaft sei, dann müssten die asiatischen Volkswirtschaften die am langsamsten wachsenden Volkwirtschaften der Welt sein, denn dort sparen die Bürger einen Großteil ihrer Einkommen. Sie leisten stattdessen Konsumverzicht und investieren in die Bildung und Ausbildung ihrer Kinder. - Lateinamerika und Afrika hingegen müssten wahre Boomregionen sein, denn dort sparen die Bürger wenig, dafür konsumieren sie umso mehr. Tatsächlich ist es aber umgekehrt: Asien (mit Ausnahme von Japan) boomt seit Jahrzehnten; Lateinamerika (mit Ausnahme von Brasilien) und Afrika liegen in weiten Teilen ökonomisch am Boden. Irgendetwas stimmt also nicht mit deiner Konsumthese. Wo liegt dein Denkfehler?
Wer spart, lässt sein Geld in aller Regel nicht unproduktiv herumliegen, sondern er sammelt es als Bankeinlage, zahlt Lebensversicherungsprämien, kauft Aktien, Anleihen oder Fondsanteile. Er überträgt sein Geld somit den Banken, Versicherungs- und Fondsgesellschaften, die es an Unternehmen, an Staatshaushalte oder an private Bauherren weiterreichen - an Wirtschaftseinheiten also, die sich verschulden, um investieren zu können. Oder er stellt sein Geld Unternehmen und Staat direkt zur Verfügung.
Mit anderen Worten: Das Geld was die Bürger sparen, wird an anderer Stelle wieder investiert. Spart eine Gesellschaft viel Geld, dann ist sie in der Lage, viel zu investieren. Spart eine Gesellschaft wenig, kann sie sich entsprechend weniger Investitionen leisten.
Da aber Investitionen eine der wichtigsten Quellen des Wachstums sind, begrenzt die gesamtwirtschaftliche Ersparnis die langfristigen Entwicklungsmöglichkeiten einer Volkswirtschaft und den Wohlstand ihrer Bürger.
Das erklärt bspw. die Wachstumsunterschiede zwischen China und den USA. Während China kürzlich eine neue 2300 km lange Hochgeschwindigkeitsverbindung von Peking nach Guangzhou kurz vor Weihnachten eröffnete, liegt die Infrastruktur der USA so ziemlich am Boden.
Den Chinesen gehören mittlerweile 30% aller 10jährigen US-Staatsanleihen und Schuldentitel. Würden die Chinesen diese auf den Markt werfen und verkaufen, dann wäre nicht nur die US-Wirtschaft aber sowas von dermaßen am Arsch....
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