Verrohung ist ein tägliches Phänomen unter Jugendlichen geworden. In wie weit das mit Schule zu tun hat, mag unterschiedlich sein. Gestern war ich mit der Familie in einem Siegerländer Dorf in einem italienischen Lokal. wir saßen draußen, auf einer erhöhten Terrasse und konnten beim Essen einen großen Parkplatz neben einem riesigen Heimtextilien-Markt überblicken. Laufend rasten Jugendliche mit quietschenden Reifen heran, stellten ihre Autos an der Rückwand des Gebäudes ab und öffneten dann Türen und Heckklappe. Dann stellten sie sich mit ihren umgekehrt aufgesetzten Baseball-Caps betont lässig an ihre Fahrzeuge angelehnt auf, soffen Plastikflaschen oder Dosen leer, die sie anschließend im hohen Bogen auf den Parkplatz warfen. Später rasten sie dann mit aufheulenden Motoren mit ihren Autos über diese Objekte hinweg, indem sie sie zum knallenden Bersten brachten. Nach kurzem Umkreisen des eigenen oder eines Kumpel-Autos, stiegen sie jeweils wieder ein, rasten davon, um wenige Minuten später wieder zu kommen, mit dem gleichen Spielchen wie vorher. Mich fröstelte trotz heftiger Sonne bei diesen Erlebnissen.
Diese Jugendlichen skandierten oft böse Bemerkungen, wenn sie einzelne Leute mit dunkler Hautfarbe bemerkten. Und das, obwohl auch unter den beschriebenen Jugendlichen sicher einige mit türkischen Wurzeln waren.
In der Zeitung vor 4 Tagen war zu lesen, dass die Drogenbeauftragte der Bundesregierung vor der neuen Krankheit unserer Gesellschaft warnte. die Überschrift lautete: Gefangen im Netz. Handys, Tablets, Pokemon Go, TV, Computerspiele, Ballerspiele, - all das füllt die zeitlichen Lücken zwischen Schule, Abhängen (sog. Chillen) und anderem Blödsinn.-
Und all das wird gleichzeitig in Schulen gefördert und genau diese Bundesregierung tut alles dafür, dass der Medienwahnsinn immer weiter um sich greift. Von nichts kommt nichts. -
Hier im Forum ist das alles genauso wenig Thema, wie in den Schulen. Dort kämpfen Lehrer darum, irgendwie einen Schultag nach dem anderen herum zu bekommen. Und das mit dem unguten Gefühl, genau zu wissen, dass sie es nicht schaffen können, auch nur eine Minderheit so auszubilden, dass diese später evtl. in Studium oder Beruf auf dem schulischen Wissen aufbauen kann.-
All diese hier nur angedeuteten Zustände in unserer Gesellschaft, die Zerschlagung der Familienverbände, ohne Mütter im Haushalt, bei häufig alleinerziehenden Müttern - oder Vätern - werden nicht nur kaum kritisiert, sondern politisch massiv gefördert.
kataskopos