Mit exakt dieser Logik ist Bush an die Politik nach 9/11 herangegangen, einfache Lösungen für scheinbar einfache Feinde und schwarz-weiße Weltbilder.
Das Ergebnis ist ja super, hunderttausende Tote, ein destabilisierter Naher Osten und ein gestärkter Terrorismus.
Nein, den Vergleich zu ziehen, ist einfach Unsinn. Das würde ja bedeuten, wenn man (zunächst) nach einfachen Antworten sucht, organisiert man hunderttausend Tote, Terror usw. Es gehört dann schon Intelligenz und Weitsicht, ein Weiterdenken dazu, gute politische Entscheidungen zu treffen, und beides kann man Bush jr. nun wirklich nicht bescheinigen. Also wirklich...
Du hast gar nicht verstanden, was gemeint ist.
Ich werde mal versuchen, es dir an einem Beispiel zu erläutern.
Nimm mal die Waffenproduktion und den -handel. Dass man damit Terror und Krieg befördert, ist eine einfache Antwort. Weshalb erkennen das die Politiker nicht (falls sie das überhaupt entscheiden könnten)? Scheuen sie die einfache Antwort?
Und wenn sie es erkennen, weshalb ändern sie das nicht? Die Lösung wäre so einfach...
Statt dessen erfinden sie zusätzlich zu evtl. tatsächlich existierenden noch weitere Feinde, um dann die einfache Antwort zu umgehen, dass man Waffen reduzieren muss, zumindest die ganz gefährlichen, und zwar von allen, um so mehr Sicherheit zu schaffen.
Früher waren Politiker schlauer, die haben das erkannt und gingen an die Reduzierung der Massenvernichtungswaffen.
Eine einfachere Lösung gibt es nicht. Die Modalitäten sind dann schon etwas komplizierter.
Trotzdem steht die einfache Aussage fest: Waffen sind zum Töten und zum Angstmachen da.
Und natürlich zum Geldverdienen. Und dabei pübersehen sie wieder die einfachste aber richtige Antwort.
Das wird immer geflissentlich übersehen und immer nur von einer Verteidigung geredet. Gegen wen will sich Deutschland, die EU oder USA denn eigentlich verteidigen mit einem Riesenarsenal an gefährlichsten Waffen?
Wer greift eigentlich diese Länder an? Das tut nicht einmal der Hauptfeind Russland, auch der Iran nicht, das ist alles nur komplexe Angstmacherei. Und die ist das eigentlich Gefährliche.
Oder ein anderes Beispiel:, die Massenimmigration:
Die eigentlichen Ursachen wird man nicht oder nicht so schnell abstellen können.
Also werden weitere Hunderttausende kommen. Vermutlich.
Entweder man lässt sie (nach Merkel und der Grünen Art) einfach alle rein, kontrolliert sie nicht, sondern füttert sie nur und baut ihnen ein gemütliches Heim,
oder man kontrolliert sie, fragt nach den Gründen und entscheidet dann, wer rein darf und wer nicht.
Der Rest wird abgeschoben. Zurück in die angegebene Heimat. Modalitäten müssen festgelegt und vor allem eingehalten werden.
Zwei einfache Antworten, die Politiker haben die Wahl. Die Immigranten werden dazu sowieso nicht gefragt.
Was ist daran kompliziert?
Gut zunächst nicht, in der Durchführung liegen die Schwierigkeiten, nicht aber die Komplexität.
Und die Politiker sind dazu gewählt, zuerst zwischen a) und b) zu entscheiden, und dann die Durchführung zu einzuleiten, zu organisieren.
Wer vereinfacht, verliert automatisch Informationen und Steuerungsmöglichkeiten. Komplexe Herangehensweisen zerreden nicht, sie brauchen nur Zeit, mehr Wissen und geistige Anstrengung. Aber sie führen zu besseren Ergebnissen.
Stell dir mal vor, die moderne Industrie und Wissenschaft würde nach deiner Logik arbeiten. Dann gäbe es aber keine Hightech Produkte wie die Computer über die wir gerade kommunizieren, keine multidimensionalen Therapiemethoden, nichts was der Idee folgt, durch mehr Variablen, eine komplexere aber stimmigere Erklärungsstruktur aufzubauen.
Da wir permanent feststellen, wie vernetzt und kompliziert alle natürlichen Vorgänge auf der Erde sind, warum sollte man der Meinung sein, dass einfache Herangehensweisen bei Gesellschaften mit Millionen Akteuren wie in der BRD allein, zu besseren Ergebnissen führen?
Ich stimme nicht zu. Jedenfalls nicht bei dem, was gemeint ist. Es kann nur hilfreich sein, auch in hochkomplexen Angelegenheiten, nach einfachen Ursachen und Antworten zu suchen. Verkomplizieren kann man das dann immer noch. Das Gegenteil von dem was du meinst, kommt der Sache näher.
Du verstehst einfach nicht, was gemeint ist. Was meinst du wohl, auf welche Art so manche auch wissenschaftliche Erkenntnis gewonnen worden ist! Man schaut möglichst unvoreingenommen und ohne allzu komplizierte Denkwesien und kommt dann zu Ergebnis.
Kennst du tatsächlich das Wort nicht: "Du siehst den Wald vor lauter Bäumen nicht!"?
Wenn man plötzlich die einfache Lösung erkennt, schlägt man sich die Hand vor den Kopf und fragt sich, weshalb man die nicht vorher gesehn hat.
Das ist gemeint. Versuchs mal zu verstehn. Das schaffst du...