Offensichtlich haben wir zwei beiden auch mal sehr unterschiedliche Standpunkte.
Und offensichtlich siehst du dieses Thema aus einem völlig anderen, mir eigentlich kaum erklärbaren Blickwinkel.
z.B. verweist du darauf, dass ich den Artikel gar nicht gelesen hätte. Weshalb? Es ging nicht um den Artikel, sondern um die allgegenwärtige Verbindung mit nackter Frauenhaut.
Oder: Natürlich gibt (gab) es andere Kulturen, in denen Nacktheit von vornherein präsent und vollkommen natürlich ist.
Nur: Wir leben nicht in einer solchen, bei uns zieht man sich an, am besten nett, aber eine Frau, die sich derart (wie auf der Fotomontage) in der Öffentlichkeit, im Supermarkt, als Lehrerin in der Schule o.ä. zeigen würde, die würde erhebliches Aufsehen erregen und vermutlich auch kurz abgeführt werden. Nacktheit ist bei uns (ich sag mal "in der zivilisierten Welt") eigentlich der intimen Späre vorbehalten.
Überall wird nackte Frauenhaut präsentiert, nur wenn ein Mann in persönlichem Kontakt mal darauf anspielt, riskiert er eine Anklage wegen "sexueller Belästigung". Wie passt das zusammen?
Wir haben früher (als ich jung war) toll aussehenden Frauen hinterhergepfiffen. Heute, wo die Sitten angeblich freier sind, würde ich eine Klage riskieren. Ist das noch normal?
Natürlich schaue ich auch hin, wenn eine Frau einen gefährlich kurzen Minirock anhat und sich dann auch noch bückt, aber ich darf es heute nicht mehr. Und der Schuldige bin dann ich, nicht die Frau, die den Blick provoziert oder ihn zumindest wohlwollend (oder beabsichtigt?) hinnimmt.
Selbstverständlich hat es früher arge Auswirkungen der oft übertriebenen Prüderie gegeben. Es ist begrüßenswert, dass diese bekämpft und nach und nach abgeschafft wurden. Prüderie gibt es aber auch in anderer Hinsicht, z.B. in religiöser.
Und Spaß bei der Herstellung sexistischer Werbung kann doch wohl nicht auf deren moralische Wertigkeit schließen lassen. Oder?