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Moral ist ein Produkt der menschlichen Selbstreflexion. Aber sie ist auch erlernbar und zwar von Vorbildern.
Moral ist mehr oder weniger kodifiziert, sodaß es eine gewisse Anstrengung, oder Überwindung erfordert, sie selber konsequent anzuwenden.
Nietzsche behauptet in "Der Wille zur Macht", "....(was ist) die Falschmünzerei an der Moral (?)- Sie gibt vor, etwas zu wissen, nämlich was
>gut und böse< sei."
Ich dagegen würde behaupten, Moral sei eine auf die jeweilige Epoche bezogene Form des § 1 der Straßenverkehrsordnung: eine Betriebsanleitung
zu einer für alle erträglichen Umgangsform miteinander.
Nietzsche meint: "..Die Moralwahrheiten >so soll gehandelt werden< sind bloße Bewusstseins-Formen eines müde werdenden Instinkts. Das >Ideal< soll einen Instinkt wiederherstellen, stärken, es schmeichelt dem Menschen, gehorsam zu sein, wo er nur Automat ist."
Damit kann er lediglich die Moral meinen, die sich hinter juristischen Gesetzen verbirgt.
Gleichzeitig erwähnt er auch den Instinkt des Menschen, der nach seiner Einschätzung durch seine Ermüdung die verbalisierte Moral hervorruft.
Wenn aber Moral - zumindest teilweise Instinkt ist, dann könnten auch Tiere Moral besitzen. Bei Menschenaffen scheint das der Fall zu sein.
Aber eben nur teilweise. Der größte Teil unserer Moralvorstellung basiert auf Erfahrung - auch überkommener - und auf deren Bewusstmachung, die wir nicht selber haben machen müssen.
kataskopos
Moral ist kein Instinkt - wie du richtig erkannt hast, ansonsten müssten Tier Moral besitzen und die moralischen Vorstellungen müssten auf der ganzen Welt gleich sein - sind sie aber beileibe nicht - Instinkte allerdings sind bei allen Lebewesen gleich ausgeprägt.
Moral ist geprägt von Kultur Religion und Ideologie - welche Lebensweisen vorgeben, einem sagen was richtig und was falsch ist, in liberalen Gesellschaften wurden nur die Regeln in die Gesetzbücher übernommen welche auch wirklich einen objektiven Nutzen für die Bevölkerung hatten und dementsprechend frei von ideologischen Dogmen sind - im Gegensatz zu Religion oder politischen Ideologien.
Demzufolge ist Moral genauso beliebig und für den Allerwertesten wie Religion und Ideologie, was zählt ist das Gesetz sofern es auf rechtsstaatlichen liberalen Prinzipien aufbaut.
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