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Ist die westliche Moral besser als andere?

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Trantor

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Moral ist ein Produkt der menschlichen Selbstreflexion. Aber sie ist auch erlernbar und zwar von Vorbildern.
Moral ist mehr oder weniger kodifiziert, sodaß es eine gewisse Anstrengung, oder Überwindung erfordert, sie selber konsequent anzuwenden.
Nietzsche behauptet in "Der Wille zur Macht", "....(was ist) die Falschmünzerei an der Moral (?)- Sie gibt vor, etwas zu wissen, nämlich was
>gut und böse< sei."
Ich dagegen würde behaupten, Moral sei eine auf die jeweilige Epoche bezogene Form des § 1 der Straßenverkehrsordnung: eine Betriebsanleitung
zu einer für alle erträglichen Umgangsform miteinander.
Nietzsche meint: "..Die Moralwahrheiten >so soll gehandelt werden< sind bloße Bewusstseins-Formen eines müde werdenden Instinkts. Das >Ideal< soll einen Instinkt wiederherstellen, stärken, es schmeichelt dem Menschen, gehorsam zu sein, wo er nur Automat ist."
Damit kann er lediglich die Moral meinen, die sich hinter juristischen Gesetzen verbirgt.
Gleichzeitig erwähnt er auch den Instinkt des Menschen, der nach seiner Einschätzung durch seine Ermüdung die verbalisierte Moral hervorruft.
Wenn aber Moral - zumindest teilweise Instinkt ist, dann könnten auch Tiere Moral besitzen. Bei Menschenaffen scheint das der Fall zu sein.
Aber eben nur teilweise. Der größte Teil unserer Moralvorstellung basiert auf Erfahrung - auch überkommener - und auf deren Bewusstmachung, die wir nicht selber haben machen müssen.
kataskopos

Moral ist kein Instinkt - wie du richtig erkannt hast, ansonsten müssten Tier Moral besitzen und die moralischen Vorstellungen müssten auf der ganzen Welt gleich sein - sind sie aber beileibe nicht - Instinkte allerdings sind bei allen Lebewesen gleich ausgeprägt.
Moral ist geprägt von Kultur Religion und Ideologie - welche Lebensweisen vorgeben, einem sagen was richtig und was falsch ist, in liberalen Gesellschaften wurden nur die Regeln in die Gesetzbücher übernommen welche auch wirklich einen objektiven Nutzen für die Bevölkerung hatten und dementsprechend frei von ideologischen Dogmen sind - im Gegensatz zu Religion oder politischen Ideologien.

Demzufolge ist Moral genauso beliebig und für den Allerwertesten wie Religion und Ideologie, was zählt ist das Gesetz sofern es auf rechtsstaatlichen liberalen Prinzipien aufbaut.
 
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Moral ist kein Instinkt - wie du richtig erkannt hast, ansonsten müssten Tier Moral besitzen und die moralischen Vorstellungen müssten auf der ganzen Welt gleich sein - sind sie aber beileibe nicht.
Moral ist geprägt von Kultur Religion und Ideologie - welche Lebensweisen vorgeben, einem sagen was richtig und was falsch ist, in liberalen Gesellschaften wurden nur die Regeln in die Gesetzbücher übernommen welche auch wirklich einenobbjektiven Nutzen für die Bevölkerung hatten und dementsprechend frei von ideologischen Dogmen sind - im Gegensatz zu Religion oder politischen Ideologien.

Demzufolge ist Moral genauso beliebig für den Allerwertesten wie Religion und Ideologie, was zählt ist das Gesetz sofern es auf rechtsstaatlichen liberalen Prinzipien aufbaut.

Sie neigen - leider - zu oberflächlichem Lesen - und daher zu mehr und mehr primitiven Stellungnahmen.

kataskopos
 

Trantor

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Sie neigen - leider - zu oberflächlichem Lesen - und daher zu mehr und mehr primitiven Stellungnahmen.

kataskopos


ich habe dir in einigen Punkten widersprochen die du angeführt hast wie zB Moral wäre "erlernbar "Selbstreflexion oder Erfahrung" -das sind alles subjektive Merkmale die für eine objektive gesellschaftlichen moralischen Kodex keine Gültigkeit haben. Wenn du bezüglich meinem Widerspruch nichts entgegenzubringen hast oder schlicht nicht verstanden hast - schön - aber dann lass es doch ganz sein anstatt mich mit einer "Antwort" zu trollen.
 

Trantor

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Die Hemmschwellen für Töten sind recht leicht abtrainierbar. Die Militärpsychologie zeigt das recht eindrucksvoll, als man nach dem zweiten Weltkrieg von runden Scheiben auf menschliche Umrisse wechselte. Daraufhin stieg die Zahl der Soldaten, die in Gefechtssituationen das Ziel direkt (gemessen zum Zeitpunkt des Vietnamkrieges) bekämpften auf über 90%. Man muss kein Psychopath sein um zu töten, das ist eine Übungsfrage, so wie viele menschliche Verhaltensweisen.

Genaugenommen ist es nicht so das eine "Hemmschwelle" abtrainiert werden muss sondern vielmehr das wir seit unsere Geburt über Erziehung Ideologie Religion Schule Bildung Medien diese Hemmschwelle antrainiert haben bzw so konditioniert wurde. Und zwar mit teilweise drastischen Sanktionen wenn man dagegen handelte.

Privateigentum ist nicht sicher bei primitiven Völkern bestätigt, australische indigene Völker beispielsweise kennen/kannten diesen Begriff praktisch garnicht.
Die Fähigkeit einer angeborenen Moral ist mehr als zweifelhaft. Einmal ist Moral grundsätzlich etwas kodifiziertes, was Sprache voraussetzt, Fairness ist kein fest definierter Begriff, das ist unmöglich angeboren.
Die Aktivierung des Belohnungszentrums bei guten Taten ist übrigens keine notwendigerweise angeborene Reaktion. Selbstlose Taten gegenüber Dritten kommen in der Entwicklung eines Kindes erst relativ spät auf, Gewalt übrigens sehr viel früher (klassisch im Sandkasten zu beobachten). Zu diesem Zeitpunkt ist der soziale Einfluss bereits sehr stark und die Erziehung hin zu diesen Taten ein positiver Einfluss.

yup
 

Trantor

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Moral ist die in Regeln gefasste Ethik zum Nutzen der Gesellschaft aus intrinsischer Motivation. Zur Moral kann niemand gezwungen werden. Wenn die Voraussetzungen dafür nicht gegeben sind, tritt ein von wenigen durchgesetztes Regelwerk in Kraft, das sich in vielen Fällen als Recht des Stärkeren erweist. Es kann jedoch auch aus einem Gesetzeswerk oder einer Marktordnung bestehen, das dann durchgesetzt wird. Dieses relativ willkürliche Regelwerk ist keine Moral, schon gar keine Ethik, sondern ein mit Raffinesse erzeugtes Lustverhalten von Wenigen, die es sich leisten können.

wie kommst du darauf das Moral der Bevölkerung dient.
Wenn eine Frau in arabischen Ländern gezüchtigt wird weil sie "zuviel Bein" gezeigt hat" ist das dann gut für die Gesellschaft?
Moral nützt vllt Teilen der Gesellschaft, manchmal grösseren manchmal kleineren Teilen und dient oft als Begründung für Sanktionen welche die MAchthaber vertreten um über das Volk herrschen zu können und unliebsame Gegner ausschalten zu können.

Im sogenannten Westen haben sich auf allen Ebenen kapitalistische und plutokratische Regeln durchgesetzt, bis in die Familien, Liebesbeziehungen, Kunst und Kultur. Ethik und Moral sind deshalb tot und können nur duch eine starke Kulturbewegung teilweise wieder reanimiert werden. So ein Vorgang ist zZt nicht in Sicht. Moralische Bewegungen, und seien sie auch noch so rudimentär, übernehmen daher leicht von außen die Ordnung. Darum wird sich der Islam in D durchsetzen oder es kommt zu einem finalen Bürgerkrieg, der von D nichts übrig lässt. Es gibt hier, je nach Schätzung, zwischen 20000 und 60000 kampferprobte IS-Kämpfer und eine ganze Menge Unterstützer.

Ist die Ethik und Moral tot bedeutet es das Volk ist Ideologiefrei - ein Zustand der zwar anzustreben, aber kaum zu erreichen ist.
 
OP
Schulz

Schulz

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Die Hemmschwellen für Töten sind recht leicht abtrainierbar. Die Militärpsychologie zeigt das recht eindrucksvoll, als man nach dem zweiten Weltkrieg von runden Scheiben auf menschliche Umrisse wechselte. Daraufhin stieg die Zahl der Soldaten, die in Gefechtssituationen das Ziel direkt (gemessen zum Zeitpunkt des Vietnamkrieges) bekämpften auf über 90%. ...
Ach so ja. .... Leider zu flüchtig überlesen...
 
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OP
Schulz

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Nein, was Metadatas diesbezüglich schrieb, ist korrekt.
kataskopos
Ja gut also, ich hatte das etwas flüchtig überlesen.

Natürlich ist Moral auch anerzogen, ich hatte nur gemeint, dass einiges davon, was in die gängigen Moralvorstellungen fließt, angeboren ist, zumindest die gefühlsmäßigen Grundlagen der Moral.
Aber ich gebe zu, dass sowieso kaum nachzuweisen ist, was angeboren (genetisch vererbt) und was anerzogen, erlernt ist.

Z.B. das Gefühl, sich um kleine Kinder zu kümmern, oder Ertrinkende aus dem Wasser zu ziehen.
Bsp: Zweimal hat eins unserer Kinder ein anderes Kind aus dem Wasser gezogen, ohne dass wir dazu früher irgendwas gesagt hätten.
Es war übrigens noch in der Vorschulzeit.

Es gibt auch Gegenbeispiele, wo Kinder Tiere quälen oder andere Kinder mobben.
Ich glaube nicht unbedingt, dass diese Kinder von ihren Eltern erzogen wurden, unbedingt über andere zu herrschen und zu triumphieren, wenn andere leiden.

Das Bemühen des Menschen, Nahrung, Eigentum, Revier, Weiber (das isses im Wesentlichen) zu ergattern, zeitigt auch negative Extreme, wie z.B. Gier, Habsucht, Rücksichtslosigkeit, Amerika first usw.
 
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Nelly1998

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Ja gut also, ich hatte das etwas flüchtig überlesen.

Natürlich ist Moral auch anerzogen, ich hatte nur gemeint, dass einiges davon, was in die gängigen Moralvorstellungen fließt, angeboren ist, zumindest die gefühlsmäßigen Grundlagen der Moral.
Aber ich gebe zu, dass sowieso kaum nachzuweisen ist, was angeboren (genetisch vererbt) und was anerzogen, erlernt ist.

Z.B. das Gefühl, sich um kleine Kinder zu kümmern, oder Ertrinkende aus dem Wasser zu ziehen.
Bsp: Zweimal hat eins unserer Kinder ein anderes Kind aus dem Wasser gezogen, ohne dass wir dazu früher irgendwas gesagt hätten.
Es war übrigens noch in der Vorschulzeit.

Es gibt auch Gegenbeispiele, wo Kinder Tiere quälen oder andere Kinder mobben.
Ich glaube nicht unbedingt, dass diese Kinder von ihren Eltern erzogen wurden, unbedingt über andere zu herrschen und zu triumphieren, wenn andere leiden.

Das Bemühen des Menschen, Nahrung, Eigentum, Revier, Weiber (das isses im Wesentlichen) zu ergattern, zeitigt auch negative Extreme, wie z.B. Gier, Habsucht, Rücksichtslosigkeit, Amerika first usw.

Positive und negative Emotionen sind nun mal Bestandteil der Gene und damit der Evolutionsgeschichte.
Diese Veranlagungen können allenfalls durch frühkindliche Prägungen verstärkt oder gemildert werden. Mehr nicht!
Grundsätzlich ist man, was man ist. Die negativen Extreme sind garnicht so extrem. Es gbt natürilich eine Hemmschwelle. Sonst würden wir uns alle einander tot schlagen.Das wäre dann in der Tat extrem.
Die Geschichte zeigt, dass es davon schon zu viele abscheulichen Extreme gab und leider immer noch gibt.
 

Nelly1998

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Moral ist kein Instinkt - wie du richtig erkannt hast, ansonsten müssten Tier Moral besitzen und die moralischen Vorstellungen müssten auf der ganzen Welt gleich sein - sind sie aber beileibe nicht - Instinkte allerdings sind bei allen Lebewesen gleich ausgeprägt.
Moral ist geprägt von Kultur Religion und Ideologie - welche Lebensweisen vorgeben, einem sagen was richtig und was falsch ist, in liberalen Gesellschaften wurden nur die Regeln in die Gesetzbücher übernommen welche auch wirklich einen objektiven Nutzen für die Bevölkerung hatten und dementsprechend frei von ideologischen Dogmen sind - im Gegensatz zu Religion oder politischen Ideologien.

Demzufolge ist Moral genauso beliebig und für den Allerwertesten wie Religion und Ideologie, was zählt ist das Gesetz sofern es auf rechtsstaatlichen liberalen Prinzipien aufbaut.

Der begriff der Instinkte sollte besser nicht benutzt werden.Emotionen wie Täuschung, Selbsttäuschung und Selbstbetrug ist bei Tier und Menschen vorhanden.Bei unseren Verwandten, den Primaten, sind Emotionen sogar sehr ausgeprägt Sogar Elefanten und Delphinen können sich selbst erkennen. Da vermag man schwerlich eine Grenze zu ziehen.
 

Trantor

Erfahrener Kamikaze
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Der begriff der Instinkte sollte besser nicht benutzt werden.Emotionen wie Täuschung, Selbsttäuschung und Selbstbetrug ist bei Tier und Menschen vorhanden.Bei unseren Verwandten, den Primaten, sind Emotionen sogar sehr ausgeprägt Sogar Elefanten und Delphinen können sich selbst erkennen. Da vermag man schwerlich eine Grenze zu ziehen.
Täuschung und Selbstbetrug sind keine "Emotionen" - die Emotion mag die Ursache sein. Und klar Tiere haben sicher auch Emotionen, wie alle sozialen Lebewesen, mehr oder weniger stark ausgeprägt. Instinkte sind genetisch verankerte Verhaltensweisen die nicht erlernt werden müssen und haben keine Schnittpunkte mit Moral oder Ethik.....
 
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Gelöschtes Mitglied 2801

Moral ist ein Produkt der menschlichen Selbstreflexion. Aber sie ist auch erlernbar und zwar von Vorbildern.
Moral ist mehr oder weniger kodifiziert, sodaß es eine gewisse Anstrengung, oder Überwindung erfordert, sie selber konsequent anzuwenden.
Nietzsche behauptet in "Der Wille zur Macht", "....(was ist) die Falschmünzerei an der Moral (?)- Sie gibt vor, etwas zu wissen, nämlich was
>gut und böse< sei."
Ich dagegen würde behaupten, Moral sei eine auf die jeweilige Epoche bezogene Form des § 1 der Straßenverkehrsordnung: eine Betriebsanleitung
zu einer für alle erträglichen Umgangsform miteinander.
Nietzsche meint: "..Die Moralwahrheiten >so soll gehandelt werden< sind bloße Bewusstseins-Formen eines müde werdenden Instinkts. Das >Ideal< soll einen Instinkt wiederherstellen, stärken, es schmeichelt dem Menschen, gehorsam zu sein, wo er nur Automat ist."
Damit kann er lediglich die Moral meinen, die sich hinter juristischen Gesetzen verbirgt.
Gleichzeitig erwähnt er auch den Instinkt des Menschen, der nach seiner Einschätzung durch seine Ermüdung die verbalisierte Moral hervorruft.
Wenn aber Moral - zumindest teilweise Instinkt ist, dann könnten auch Tiere Moral besitzen. Bei Menschenaffen scheint das der Fall zu sein.
Aber eben nur teilweise. Der größte Teil unserer Moralvorstellung basiert auf Erfahrung - auch überkommener - und auf deren Bewusstmachung, die wir nicht selber haben machen müssen.
kataskopos

Ich würde sagen, Moral ist primär eine anerzogene Dimension in der menschlichen Verhaltensregulation. Die Reflektion über Moral setzt ein weit gereiftes Gehirn voraus, in dem abstrakte Normen auf mehreren Ebenen verglichen werden können. Nach Piagets Entwicklungsmodell also die formal-operationale Intelligenz. Die moralische Veränderung ist ansonsten ein sehr langsamer Prozess, was auf wenig Veränderbarkeit hindeutet sondern einen langsamen gesellschaftlichen Prozess
Der Schlussfolgerung würde ich ansonsten weitgehend wiedersprechen. Tiere können keine Moral besitzen, denn ihnen fehlt eine qualitative Sprache, die Voraussetzung der Entwicklung von Moral.
Nietzsche war vor allem Moralskeptiker, die Moral sei von den Schwachen erfunden worden, um die Starken zu knechten, geht ja auch auf ihn zurück.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

Genaugenommen ist es nicht so das eine "Hemmschwelle" abtrainiert werden muss sondern vielmehr das wir seit unsere Geburt über Erziehung Ideologie Religion Schule Bildung Medien diese Hemmschwelle antrainiert haben bzw so konditioniert wurde. Und zwar mit teilweise drastischen Sanktionen wenn man dagegen handelte.



yup

Die Hemmschwelle existiert, was einmal an der recht geringen Quote der Schützen erkennbar ist, die im zweiten Weltkrieg das Ziel direkt bekämpften aber auch wenn man in der Entwicklung des Menschen die Gewalt als Regulationsmechanismus betrachtet. Diese geht in der überwältigenden Mehrheit der Fälle eben nicht bis zum Tode. Eine Verhaltensweise, die sich durch höhere Lebewesen übrigens weitgehend durchzieht.
 

Trantor

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Die Hemmschwelle existiert, was einmal an der recht geringen Quote der Schützen erkennbar ist, die im zweiten Weltkrieg das Ziel direkt bekämpften aber auch wenn man in der Entwicklung des Menschen die Gewalt als Regulationsmechanismus betrachtet. Diese geht in der überwältigenden Mehrheit der Fälle eben nicht bis zum Tode. Eine Verhaltensweise, die sich durch höhere Lebewesen übrigens weitgehend durchzieht.

hmm ich meinte eher die "Hemmschwelle überhaupt Gewalt einzusaetzten" nicht die "Hemmschwelle jemanden zu töten". Letztendlich dient Gewalt wenn man sie auf ihren natürlichen Zweck bezieht der Selbstverteidigung, der Nahrungsaufahme und als Paarungsritual. Von der Nahrungsaufnahme abgesehen ist Gewalt zwar sinnvoll - der Kampf bis zum Tod aber oft nicht nötig oder gar schädlich bzw frisst zuviel Reserven oder birgt ein zu grosses risiko der eigenen Verletzung.

Dh auch das Tier tötet nicht zwingend wenn es nicht muss - ob das nun eine "Hemmschwelle" ist oder einfach vom natürlichen Aspekt gesehen unnötig oder gar kontraproduktiv ist kann man darüber streiten. Was dein Beispiel mit den "Schützen" angeht ist das nicht passend weil diese Menschen ja schon durch Schule und Gesellschaft sozialisiert und entsprechenddem konditioniert wurden.
 
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Nelly1998

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Täuschung und Selbstbetrug sind keine "Emotionen" - die Emotion mag die Ursache sein. Und klar Tiere haben sicher auch Emotionen, wie alle sozialen Lebewesen, mehr oder weniger stark ausgeprägt. Instinkte sind genetisch verankerte Verhaltensweisen die nicht erlernt werden müssen und haben keine Schnittpunkte mit Moral oder Ethik.....

Natürlich gehört das ebenfalls zu den Emotionen, den Elixieren des Lebens.
Diese sind genetisch bedingt und haben sich der Evolutionsgeschichte entwickelt, sind also auch bein Tieren geprägt. .
Diese Emotionen sind die Grundlagen aller Bewußtseinsprozesse, Empfindungen und Vorstellungen.
D.h.Emotionen und Vernunft werden irrtünlicherweise als Gegensätze hingestellt.
Es ist nämlich häufig - oder sogar sehr oft - vernünftig, emotional zu reagieren. Und umgekehrt, sehr unvernünftig, es nicht zu tun.
Emotionen sind zu klassifizieren und zu systamatisieren, weil es sehr viele davon gibt, die unser Leben bestimmen. Die sind von Situationen,Gefühlen und Verhalten abhängig.
So gehören Unruhe, Erschöpfung und Schmerzwahrnehmung zu den situationsbedingten Emotionen.
Zu den gefühlsmäßigen Emotionen gehören Hunger, Durst, Trauer, Furcht usw.
Zu den verhaltensorientierten Emotionen gehören: Freude, Parnersuche, Weinen, Schimpfen, Aggressionen, Fürsorge, Neid

Ês geht ja noch weiter: so gehören Furcht, Schmerz, Ekel, Übelkeit, Eifersucht, Trauer, Revalität und Mitleid zu den sog.
Schadensempfindungen. Und diese wiederum körperlich, gesundheitlich oder materiall/sozial begründet sein.
Ein Konglomerat hochkomplexer Vorgänge im Hirn.
Je nach dem, wie schwach oder stark Emotionen geprägt sind, versteckt oder ausgelebt werden, werden sie zur Aufgabe eines Neurologen/Psychologen.
Allein ein Blickkontakt mit dir würde mir Aufschlüsse über dein emotionales Empfinden geben.
Gestik und Mimik und Ausdruck ist auch bei unseren Primaten leicht erkennbar und sind mit den deinen identisch.
 
G

Gelöschtes Mitglied 2801

hmm ich meinte eher die "Hemmschwelle überhaupt Gewalt einzusaetzten" nicht die "Hemmschwelle jemanden zu töten". Letztendlich dient Gewalt wenn man sie auf ihren natürlichen Zweck bezieht der Selbstverteidigung, der Nahrungsaufahme und als Paarungsritual. Von der Nahrungsaufnahme abgesehen ist Gewalt zwar sinnvoll - der Kampf bis zum Tod aber oft nicht nötig oder gar schädlich bzw frisst zuviel Reserven oder birgt ein zu grosses risiko der eigenen Verletzung.

Dh auch das Tier tötet nicht zwingend wenn es nicht muss - ob das nun eine "Hemmschwelle" ist oder einfach vom natürlichen Aspekt gesehen unnötig oder gar kontraproduktiv ist kann man darüber streiten. Was dein Beispiel mit den "Schützen" angeht ist das nicht passend weil diese Menschen ja schon durch Schule und Gesellschaft sozialisiert und entsprechenddem konditioniert wurden.

Super, jetzt hast du das mit anderen Worten wiederholt, was ich schon mehrmals schrieb.
 

Nelly1998

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hmm ich meinte eher die "Hemmschwelle überhaupt Gewalt einzusaetzten" nicht die "Hemmschwelle jemanden zu töten". Letztendlich dient Gewalt wenn man sie auf ihren natürlichen Zweck bezieht der Selbstverteidigung, der Nahrungsaufahme und als Paarungsritual. Von der Nahrungsaufnahme abgesehen ist Gewalt zwar sinnvoll - der Kampf bis zum Tod aber oft nicht nötig oder gar schädlich bzw frisst zuviel Reserven oder birgt ein zu grosses risiko der eigenen Verletzung.

Dh auch das Tier tötet nicht zwingend wenn es nicht muss - ob das nun eine "Hemmschwelle" ist oder einfach vom natürlichen Aspekt gesehen unnötig oder gar kontraproduktiv ist kann man darüber streiten. Was dein Beispiel mit den "Schützen" angeht ist das nicht passend weil diese Menschen ja schon durch Schule und Gesellschaft sozialisiert und entsprechenddem konditioniert wurden.

DieFrage nach der Moral wurde in dem Buchvon
Richard David Precht mit dem Titel "Wer bin ich" sehr schön beschrieben in dem Kapitel "Der Mann auf der Brücke".
Da wurde beschrieben, wie mit dem Töten eines anderen Menschen in verschiedenen Situationen theoretisch gedacht umgegangen wird. Die Notwehr ist dabei noch die """problemloseste" Variante", wie diese konstruierten verzwickten Einzelsituationen zeigen.
Wird das Thema ausgeweitet, kommt es auch zu der Diskussion der Abtreibung und Sterbehilfe.
Menschen sind also insgesamt gesehen, weder gut noch schlecht. Sie sind zu beiden fähig.
Und das eine ist so natürlich wie das andere. Es istwohl ein Unterschied, ob jemand auf Distanz viele Menschen auf einen Schlag töten kann bsp. vom Flugzeug aus. Oder jemanden ein Messer reinrammt, der vor ihm steht und Blickkontakt hat.
Daraus ergibt, dass weder Begabung, noch Charakter noch günstige Lebensumstände das Gutsein sicherstellt.
Hat Kant denn recht, wenn er meint, dass nur ein guter Wille eine Handlung moralisch rechtfertigen Kann?
 

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Hab die Zeitung Wochenkurier eingeworfen bekommen, und mir das Bild hier auf der Titelseite angeschaut:



Natürlich schaut man als Mann sich das gerne mal an, aber ich hab mir so meine Gedanken gemacht.
Ist das etwa Ausdruck westlicher Moral, wenn eine junge Frau fast nackt auf einen Bericht über eine Autorennbahn draufmontiert wird?

Was denken sich Männer aus anderen Regionen, wenn sie sowas sehn?
Soll sowas tatsächlich dazu führen, dass Männer aus anderen Kulturen den Westen gut finden?

Was denken sich eigentlich Frauen, wenn sie sowas sehn? Finden sie es auch gut, wenn sich eine Frau so öffentlich prostituiert?

Und jetzt komme mir bitte keiner, ich wäre prüde oder sowas in der Art!
Ich will diese Thematik zur Diskussion stellen, und ich will nicht, dass Blödmänner sich nur wieder über mich auslassen.

Nein, die westliche Moral ist NICHT besser als andere, ist auch nicht das Maß der Dinge.
 

Trantor

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Natürlich gehört das ebenfalls zu den Emotionen, den Elixieren des Lebens.
Diese sind genetisch bedingt und haben sich der Evolutionsgeschichte entwickelt, sind also auch bein Tieren geprägt. .
Diese Emotionen sind die Grundlagen aller Bewußtseinsprozesse, Empfindungen und Vorstellungen.
D.h.Emotionen und Vernunft werden irrtünlicherweise als Gegensätze hingestellt.
Es ist nämlich häufig - oder sogar sehr oft - vernünftig, emotional zu reagieren. Und umgekehrt, sehr unvernünftig, es nicht zu tun.

ich glaube du verennst dich da etwas in der Logik :)

Es kann nicht vernünftig sein unvernünftig zu handeln.
Sicher kann ein emotionales reagieren vernünftig sein - aber eben auch unvernünftig.
Vernünftiges handeln ist allerdings immer vernünftig.
die emotion betimmt immer die Motivation und damit das Ziel - die Vernunft sagt dir aber wie dieses Ziel zu erreichen ist.
Weder schaffst du es das ziel mit unvernünftigen Aktionen zu erreichen (und bei emotionalen Entscheiungen kann das halt passieren) noch kann man ein Ziel allein über die vernunft definieren - um zu wissen was man möchte braucht man die Emotion und das wissen oder zumindest der Glaube daran was einen glücklich macht..

Emotionen sind zu klassifizieren und zu systamatisieren, weil es sehr viele davon gibt, die unser Leben bestimmen. Die sind von Situationen,Gefühlen und Verhalten abhängig.
So gehören Unruhe, Erschöpfung und Schmerzwahrnehmung zu den situationsbedingten Emotionen.
Zu den gefühlsmäßigen Emotionen gehören Hunger, Durst, Trauer, Furcht usw.
Zu den verhaltensorientierten Emotionen gehören: Freude, Parnersuche, Weinen, Schimpfen, Aggressionen, Fürsorge, Neid

ich würde da nicht soviel zusammenwerfen, Essen, durst, schlaf, Sex etc sind keine Emotionen sondern Triebe bzw auch Instinkte - die würde ich von Emotionen differenzieren.
Zu Emotionen zählen für mich eigentlich nur Freude, Wut und Trauer, Furcht - natürlich in unzähligen verschiedenen Abstufungen.
Nicht alles was man irgendwie "fühlt" oder erfährt ist eine Emotion
 

Trantor

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Super, jetzt hast du das mit anderen Worten wiederholt, was ich schon mehrmals schrieb.

Nein ich habe dir konkret bzgl deinem Beispiel mit den Schützen widersprochen, bzw ein Gegenargument gebracht, als auch widersprochen das die Hemmschwelle für Gewalt allgemeinan erzogen und nicht abtrainiert wird wie du es behauptet hast.
Desweiteren habe ich in frage gestellt ob die Tatsache das Tier und Menschen in der Regel nicht sinnlos töten wirklich eine Hemmschwelle ist oder einfach nur unvernünftig da nicht zielführend bzw sogar kontraproduktiv.


Das sind 3 Punkte in denen ich dir konkret widersprochen habe.
 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 2 « (insges. 2)

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