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Die Frage ist m. E. was hinten rauskommt und das völlig unabhängig von der Einkommensart.
Nimmt man drei Personen an und geht von einer 40-Stunden-Woche und Jahresausgaben von 40.000 Taler aus, wer ist dann Zinsprofiteur und wer ist Zinsverlierer?
A) 40.000 Taler Einkommen aus nichtselbstständiger Tätigkeit (Saldo = 0 Taler)
B) 20.000 Taler Einkommen aus nichtselbstständiger Tätigkeit + 20.000 Taler Zinseinkünfte (Saldo = 0 Taler)
C) 80.000 Taler Einkommen aus nichtselbstständiger Tätigkeit (Saldo = + 40.000 Taler)
Klar ist auch, dass C als einziger der Überschüsse hat investieren kann um zukünftig zus. Kapitaleinkünfte zu generieren. Das heißt es kommt allein auf den Überschuss an und das von Anfang an.
Betrachtet man zwei Personen mit gleicher Ausbildung, Qualifikation und gleichem Gehalt. Der eine erbt zu Beginn seiner Berufstätigkeit eine Eigentumswohnung, der andere startet mit Null. Der Erste kann sein "gesparte" Miete (z. B. 800 €) von Anfang an anlegen, der andere beginnt mit einer monatlichen Sparrate von 75 €. Der Zweite kann sich zwar hocharbeiten und wie im Beispiel oben (siehe C) einen ordentlichen Jahresüberschuss durch ein hohes Gehalt erarbeiten, aber der Aufstieg in der Karriere dauert und er wird den anderen mit der Eigentumswohnung nie mehr einholen. In einem Zinssystem ist der Startvorteil (z. B. das Erbe) der entscheidende Faktor.
Du siehst Zinswirtschaft aus der Ego-Perspektive, und versuchst damit zwingend stattfindende, volkswirtschaftliche Entwicklungen zu relativieren, was von vornherein sinnlos ist.
Wie man die Sache auch dreht, volkswirtschaftlich ändert sich nichts: Ein Bruchteil fahren Profite ein, welche den Massen mit Hilfe der momentanen Wirtschaftsordnung weggenommen werden. Dabei wird das ganze System mit zunehmender Zeit instabil, bis hin zum Kollaps der gesamten Wirtschaft. Es existiert ohne die notwendigen Korrekturen keine wirkliche Kontrolle oder Einflussnahme, was Zinswirtschaft unkontrollierbar und brandgefährlich macht.
Darum wird man von der absurden Idee ewig positiver Zinsen, Dividenden und Renditen Abschied nehmen. Ewig positiver Zins geht nicht und hat historisch nie funktioniert. Das ist gegenwärtig längst offensichtlich geworden, die Zahlen sprechen unmissverständlichen Klartext.
Was wir jetzt benötigen sind überfällige Korrekturen monetärer Parameter, damit unsere Wirtschaft der neuen Situation angepasst wird, also zuverlässig ohne Zins funktioniert.
Man braucht sich nicht über tote Pferde unterhalten. Die kuriosen Zeiten der positiven Zinsen und leistungslosen Einkommen auf Kosten der arbeitenden Marktteilnehmer sind vorbei. Die werden auch nicht mehr wiederkommen, ob nun mit oder ohne Geldreform.