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Neuer Medien-Kommentar:
»Wann gibt's mal wieder richtig Zinsen?«
Mit dieser und ähnlichen Schlagzeilen verstärken einige Leit-Medien den Eindruck, als gäbe es einen quasi natürlichen Anspruch der Geldvermögens-Besitzer auf Zinserträge. Gerne wird dabei auch der Eindruck erweckt, dass der durchschnittliche Sparer durch die anhaltende Niedrigzinsphase über Gebühr belastet würde.
»Für Sparer ist die Durststrecke noch längst nicht zu Ende«, hebt die rheinische Post hervor, ohne die zweite Seite der Bilanz für eben diese Sparer darzustellen. Die Schlagzeile richtet sich an jene Haushalte, die es sich leisten, nennenswerte Geldbeträge auf Sparkonten zu haben und dafür derzeit kaum oder keine Zinsen erhalten. Leute also, die 50.000, 100.000 oder mehr Euros reines Geldvermögen haben - der gut verdienende deutsche Mittelstand.
Dabei profitiert genau diese Bevölkerungsgruppe in vielfacher Weise von der anhaltenden Niedrigzinsphase. Ihre Einkommen sind in den letzten Jahren massiv angestiegen. Sie sind auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt und ihre Jobs sind umso sicherer, je geringer die volkswirtschaftliche Zinsbelastung ist. Gleichzeitig profitieren sie als Steuerzahler von der spürbaren und anhaltenden Entlastung der öffentlichen Haushalte bei den Zinsausgaben, da sie in Deutschland den größten Anteil am Steueraufkommen erbringen. Und nicht zuletzt profitiert eben jene Mittelschicht von geringen Konsumenten- und Immobilienkrediten. Nicht selten wird genau jenes Geld auf die hohe Kante gelegt, das man, dank der niedrigen Hypothekenzinsen, derzeit einspart.
In der Berliner Zeitung hatte Frederik Bombosch den Satz: »Sparer verlieren durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) Geld« als Einleitung verwendet. Dann aber beschrieben, welche enorme Entlastung allein der Berliner Steuerzahler durch die niedrigen Zinsen hat. Wer diesen Beitrag liest ahnt, dass die Investitionsfähigkeit der öffentlichen Hand und die Abwendung eines Staatsbankrotts für den Mittelstand von existenzieller Bedeutung sind. Die Sparer spüren oder wissen dies längst. Es wäre schön wenn auch die Medien und die Ökonomen weniger ideologisch arbeiten würden. http://www.inwo.de/medienkommentare/wann-gibt-s-mal-wieder-richtig-zinsen/
»Wann gibt's mal wieder richtig Zinsen?«
Mit dieser und ähnlichen Schlagzeilen verstärken einige Leit-Medien den Eindruck, als gäbe es einen quasi natürlichen Anspruch der Geldvermögens-Besitzer auf Zinserträge. Gerne wird dabei auch der Eindruck erweckt, dass der durchschnittliche Sparer durch die anhaltende Niedrigzinsphase über Gebühr belastet würde.
»Für Sparer ist die Durststrecke noch längst nicht zu Ende«, hebt die rheinische Post hervor, ohne die zweite Seite der Bilanz für eben diese Sparer darzustellen. Die Schlagzeile richtet sich an jene Haushalte, die es sich leisten, nennenswerte Geldbeträge auf Sparkonten zu haben und dafür derzeit kaum oder keine Zinsen erhalten. Leute also, die 50.000, 100.000 oder mehr Euros reines Geldvermögen haben - der gut verdienende deutsche Mittelstand.
Dabei profitiert genau diese Bevölkerungsgruppe in vielfacher Weise von der anhaltenden Niedrigzinsphase. Ihre Einkommen sind in den letzten Jahren massiv angestiegen. Sie sind auf dem Arbeitsmarkt sehr begehrt und ihre Jobs sind umso sicherer, je geringer die volkswirtschaftliche Zinsbelastung ist. Gleichzeitig profitieren sie als Steuerzahler von der spürbaren und anhaltenden Entlastung der öffentlichen Haushalte bei den Zinsausgaben, da sie in Deutschland den größten Anteil am Steueraufkommen erbringen. Und nicht zuletzt profitiert eben jene Mittelschicht von geringen Konsumenten- und Immobilienkrediten. Nicht selten wird genau jenes Geld auf die hohe Kante gelegt, das man, dank der niedrigen Hypothekenzinsen, derzeit einspart.
In der Berliner Zeitung hatte Frederik Bombosch den Satz: »Sparer verlieren durch die Niedrigzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) Geld« als Einleitung verwendet. Dann aber beschrieben, welche enorme Entlastung allein der Berliner Steuerzahler durch die niedrigen Zinsen hat. Wer diesen Beitrag liest ahnt, dass die Investitionsfähigkeit der öffentlichen Hand und die Abwendung eines Staatsbankrotts für den Mittelstand von existenzieller Bedeutung sind. Die Sparer spüren oder wissen dies längst. Es wäre schön wenn auch die Medien und die Ökonomen weniger ideologisch arbeiten würden. http://www.inwo.de/medienkommentare/wann-gibt-s-mal-wieder-richtig-zinsen/