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Daraus würde dann logischerweise folgen, daß Sichteinlage zu 100% mit Zentralbankgeld hinterlegt ist.
Denn mit Sichteinlage wird so gut wie alles bezahlt, Steuern, Internetkäufe, EC-Zahlung etc.
Ist das dein Standpunkt?
Geld wird nur im Moment der Überweisung, oder Barauszahlung benötigt.
Wenn nun alle anfangen ihre Liquidität auszuweiten, in dem sie die Sichtguthabenbestände, also das „Giralgeld“ bunkern, benötigen Banken nach wie vor nur Zentralbankguthaben/Bargeld, um wirklich stattfindende Überweisungen/Barauszahlungen vollziehen zu können.
Für gebunkertes Sichtguthaben brauchen Banken also nicht unbedingt Zentralbankgeld bereit halten. Darum wird „überschüssiges“ Zentralbankgeld an die EZB zurückgeben, weil Geschäftsbanken Leitzins an die Zentralbank dafür zahlen müssen. Das geschieht allerdings auf eigenes Risiko!
Niemand kann wissen, ob das Geld nicht doch plötzlich gebucht wird. Das ist besonders bei Großkunden problematisch, also Unternehmen, die hunderte Mio Liquidität einfach stilllegen, um irgendwann investieren zu können. Banken müssen dafür also tatsächlich entsprechende Summen Zentralbankgeld still & hinter-legen.
Das fatale bunkern von Liquidität hat in den letzten Jahren enorme Ausmaße angenommen, so das in der Tat nur ein Teil davon tatsächlich mit Zentralbankgeld gedeckt ist. Wird Liquidität stillgelegt, gibt es im selben Ausmaß Nachfrageausfälle für Güter & Dienstleistungen in den Märkten. Es muss ja reale Leistung für jedes Guthaben stattgefunden haben. Darum müssen sämtliche liquide Geldmittel unbequem werden, was man durch eine simple Gebühr auf Zentralbankgeld erreichen kann. Das hat dann entsprechende Auswirkungen auf alle Arten liquider Geldguthaben: Man erwischt alle liquiden Fliegen mit einer Klappe.