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Die Perspektiven der Lüge

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Schulz

Kann Idioten und permanent Sture nicht leiden.
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... Nun ja: Grau teurer Freund ist alle Theorie… Wer eigentlich hält sich daran?…
Es scheint so zu sein, wer ehrlich ist, ist der Dumme. Und weil das fast alle gemerkt haben, hält sich die Mehrheit lieber ans Lügen.

Dumm nur für diejenigen, die lieber ehrlich sind als Lügen über sich und andere zu verbreíten.

Auch unsre Verwandten, die Affen, selbst fernere "Verwandte" lügen und täuschen ihre Mitlebewesen, was das Zeug hält.

Und die Verfasser der alten biblischen Texte scheinen das auch schon erkannt zu haben, sonst hätten sie nicht warnend den Zeigefinger gehoben und gesagt: "Du sollst kein falsch Zeugnis abgeben..."

Wer das Pech hat, einem verlogenen "Partner" oder Werber oder Verkäufer auf den Leim gegangen zu sein, der kann einem leid tun.
Und der Kapitalismus fördert die Lüge ungemein. Auch Werbung ist zum großen Teil verlogen.
Auch wer (in meinem diesbezüglichen Thema) behauptet, Werbung informiere, der lügt. Zumindest belügt er sich selbst.
Auch Gottesnarren belügen sich selbst. Solange sie nur sich selbst belügen, mag es noch angehn.
 
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Nicht erst ab 150 Exemplaren. Ab zwei Menschen, die sich immer wieder auf's Neue einigen müssen.
Menschen sind nie zu einhundert Prozent ehrlich. Das können sie nicht sein. Das konnten sie niemals sein.
Das gebietet alleine der menschliche Selbsterhaltungstrieb. Instinktiv ist manche Lüge unumgänglich für das einzelne Individuum in Abhängigkeit der Situation und der Umstände. Wer darüber "urteilen" möchte, trete vor und erkläre uns allen, wie man ein Leben ohne "Lüge" länger als ein paar Wochen überleben könnte.
Du täuschst dich. Um sich zu einigen muss man nur erkennen, was man selbst will, was der andere, und inwieweit man nun zusammenpasst, um gemeinsame Zufriedenheit herzustellen, die die Zufriedenheit anderer nicht gefährdet und weitere Zufriedenheit für alle ermöglicht. Also ein ma§voller (gerechter) Umgang miteinander. Der kann nur erreicht werden, wenn wahrheitsgemäße Informationen fließen.

Erst Fehler dabei, die auch Lügen provozieren und dann Zustände herbeiführen, die aufgrund der ansonsten zu großen Schwierigkeiten bequemerweise Täuschungsverhalten hervorrufen, können z. B. Notlügen notwendig machen.

Wer eine größere Strecke mit einem einzigen Schritt bewältigen will und aufgibt, weil ihm das unmöglich erscheint, ist ein Trottel. Und so ist auch die Anpassung unseres schwierigen, oft sehr belasteten Miteinanders und Nebeneinanders, das sich immerwieder wie von selbst in ein Aneinandervorbei und Gegeneinander verwandelt, an ein Verhalten, das dies künftig unterbindet, Stückwerk! Und das bedarf der BeTEILigung vieler. An der fehlt es gewaltig. Mit entsprechenden Folgen ...

Ich bin sicher,
dass wir ohne Lüge länger und gesünder leben würden.
Unser gewohnter Umgang mit Unwahrheiten
frisst jede Menge Energie
und Lebensfreude.

Ich warte immernoch auf deine Antwort zu meiner Frage, was denn dagegen spricht, das Bewusstseinsloch der Menschheit mit dem wichtigsten Wissen auszufüllen, das all unsere Aktivitäten beeinflusst wie nichts anderes und damit auch schwer mitwirkt an unseren Bemühungen, vorbei an der Wahrheit mit anderen zu kommunizieren.
 
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„Was ist Wahrheit?“, fragte Pontius Pilatus am Ende seines Verhörs mit Jesus. Er fragte das nicht, weil er anfing, sich für die Wahrheit zu inter*essieren, sondern weil er damit schon längst aufgehört hatte. Er fragte es abfällig, spöttisch, zynisch, vielleicht auch resigniert: „Was soll das schon sein, die Wahrheit? Wo kann man denn schon Wahrheit finden? Wenn man ihr begegnet, dann ist sie doch so sehr mit Irrtum und Lüge vermischt, dass niemand sie wirklich erkennen kann!“

http://www.predigtkasten.de/P100303.htm
Man hätte sich schon vor dieser Zeit darum kümmern können, was die Wahrheit ist. Immerhin spricht man viel von ihr, hat ein eigenes Wort für sie und grenzt damit vieles ab von anderem, was nicht wahr ist.

Ich sehe nur die immensen Schwierigkeiten der Menschheit, die Wahrheit zu erkennen und mit der Wahrheit umzugehen. Und mache ganz bestimmte Dinge dafür veranwortlich, die offensichtlich nicht viele Menschen interessieren, weil sie aufgrund ihrer eigenen Schwierigkeiten mit der Wahrheit, aufgegeben haben, nach der Wahrheit zu suchen.

Deshalb fällt es den meisten auch schwer, zu erklären, was die Wahrheit ist.
Mir fällt das nicht schwer, weil mir bewusst ist,
was wahrheitsgemäße Verständigung ermöglicht bzw. verunmöglicht.
 

Picasso

Die letzten Tage.
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Man hätte sich schon vor dieser Zeit darum kümmern können, was die Wahrheit ist. Immerhin spricht man viel von ihr, hat ein eigenes Wort für sie und grenzt damit vieles ab von anderem, was nicht wahr ist.

Ich sehe nur die immensen Schwierigkeiten der Menschheit, die Wahrheit zu erkennen und mit der Wahrheit umzugehen. Und mache ganz bestimmte Dinge dafür veranwortlich, die offensichtlich nicht viele Menschen interessieren, weil sie aufgrund ihrer eigenen Schwierigkeiten mit der Wahrheit, aufgegeben haben, nach der Wahrheit zu suchen.

Deshalb fällt es den meisten auch schwer, zu erklären, was die Wahrheit ist.
Mir fällt das nicht schwer, weil mir bewusst ist,
was wahrheitsgemäße Verständigung ermöglicht bzw. verunmöglicht.

Warum wundert mich das jetzt nicht?
 
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Du täuschst dich. Um sich zu einigen muss man nur erkennen, was man selbst will, was der andere, und inwieweit man nun zusammenpasst, um gemeinsame Zufriedenheit herzustellen, die die Zufriedenheit anderer nicht gefährdet und weitere Zufriedenheit für alle ermöglicht. Also ein ma§voller (gerechter) Umgang miteinander. Der kann nur erreicht werden, wenn wahrheitsgemäße Informationen fließen.

Erst Fehler dabei, die auch Lügen provozieren und dann Zustände herbeiführen, die aufgrund der ansonsten zu großen Schwierigkeiten bequemerweise Täuschungsverhalten hervorrufen, können z. B. Notlügen notwendig machen.

Wer eine größere Strecke mit einem einzigen Schritt bewältigen will und aufgibt, weil ihm das unmöglich erscheint, ist ein Trottel. Und so ist auch die Anpassung unseres schwierigen, oft sehr belasteten Miteinanders und Nebeneinanders, das sich immerwieder wie von selbst in ein Aneinandervorbei und Gegeneinander verwandelt, an ein Verhalten, das dies künftig unterbindet, Stückwerk! Und das bedarf der BeTEILigung vieler. An der fehlt es gewaltig. Mit entsprechenden Folgen ...

Ich bin sicher,
dass wir ohne Lüge länger und gesünder leben würden.
Unser gewohnter Umgang mit Unwahrheiten
frisst jede Menge Energie
und Lebensfreude.

Ich warte immernoch auf deine Antwort zu meiner Frage, was denn dagegen spricht, das Bewusstseinsloch der Menschheit mit dem wichtigsten Wissen auszufüllen, das all unsere Aktivitäten beeinflusst wie nichts anderes und damit auch schwer mitwirkt an unseren Bemühungen, vorbei an der Wahrheit mit anderen zu kommunizieren.
Ganz und gar ohne "Lüge", selbst auch ohne jede kleine, andere schonende "Notlüge", käme kein menschliches Wesen klar. Alles andere halte ich für irreale Träumerei und einen Idealismus, den kein Mensch sich wirklich leisten könnte.
 
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Ganz und gar ohne "Lüge", selbst auch ohne jede kleine, andere schonende "Notlüge", käme kein menschliches Wesen klar. Alles andere halte ich für irreale Träumerei und einen Idealismus, den kein Mensch sich wirklich leisten könnte.
Absolutes gibt es nirgends. Es kommt allein auf das Ma§ an! Und wer nicht mal weiß, was die Wahrheit ist, wie Lügen entstehen und warum, der wird halt Spielball Mächtiger und beTEILigt sich damit ma§geblich an unserer Unmenschlichkeit.

Kein gutes Gefühl, wenn man sich diesem Haufen zurechnen muss ...
Verständlich, dass man alles tut, um sich das nicht bewusst zu machen ...
1 + 2 +3 = 6
 
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Absolutes gibt es nirgends. Es kommt allein auf das Ma§ an! Und wer nicht mal weiß, was die Wahrheit ist, wie Lügen entstehen und warum, der wird halt Spielball Mächtiger und beTEILigt sich damit ma§geblich an unserer Unmenschlichkeit.

Kein gutes Gefühl, wenn man sich diesem Haufen zurechnen muss ...
Verständlich, dass man alles tut, um sich das nicht bewusst zu machen ...
1 + 2 +3 = 6

Die Masslosen wird es dennoch immer geben. Wir beide und viele unter uns werden diese auch zukünftig nicht zu stoppen in der Lage sein. Man darf davon träumen, aber die Massen hinter uns und gegen diese zu einen und zu organisieren halte ich für ausgeschlossen. Dazu fehlen uns die Mittel und unterschätzen würde ich jene Skrupellosigkeit schon gar nicht.
 

Schulz

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Und manchmal lügen barmherzige Menschen, andere Menschen zu schonen und zu schützen.
Das soll auch vorkommen, wenn auch nur als Ausnahme.
Ich denke, die meisten lügen nicht, um anderen zu schaden, sondern um sich zu schützen bzw. besser darzustellen als sie sind, um sich vor Kritik oder Vorwürfen bis hin zu Anklagen zu schützen.

Ich kenn jemand, der lügt genau aus dem Grund. Was er vor 1 min oder eher gesagt hat, leugnet er, wenn man es ihm vorwirft.
Das kann aber auch Demenz sein...
 
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Das soll auch vorkommen, wenn auch nur als Ausnahme.
Ich denke, die meisten lügen nicht, um anderen zu schaden, sondern um sich zu schützen bzw. besser darzustellen als sie sind, um sich vor Kritik oder Vorwürfen bis hin zu Anklagen zu schützen.

Ich kenn jemand, der lügt genau aus dem Grund. Was er vor 1 min oder eher gesagt hat, leugnet er, wenn man es ihm vorwirft.
Das kann aber auch Demenz sein...

Zustimmung.

Die meisten Lügen erfolgen aus Eigennutz oder um anderen Menschen nicht zu schaden. Nur die wenigsten Lügen erfolgen, um anderen Menschen zu schaden.
 
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Das soll auch vorkommen, wenn auch nur als Ausnahme.
Ich denke, die meisten lügen nicht, um anderen zu schaden, sondern um sich zu schützen bzw. besser darzustellen als sie sind, um sich vor Kritik oder Vorwürfen bis hin zu Anklagen zu schützen.

Ich kenn jemand, der lügt genau aus dem Grund. Was er vor 1 min oder eher gesagt hat, leugnet er, wenn man es ihm vorwirft.
Das kann aber auch Demenz sein...

Menschen lügen und beruhigen ihr Gewissen, indem sie sich vermeintlich „kleinen, harmlosen“ Not-Lügen bedienen, um z. B. ihr Gegenüber nicht unnötig zu verletzen. Dabei ist es nur ihre eigene Feigheit und ein Mangel an Charakterstärke, die sie das Lügen zelebrieren läßt.

Auch das Verschweigen und Zurechtbiegen der Wahrheit, das Hinzufügen und Auslassen von Fakten, sind oftmals als unentbehrlich scheinende Lösung Rettungsring im Sinne des Eigeninteresses. Interessanterweise sind gerade diejenigen, die am lautesten nach der Wahrheit schreien, am anfälligsten für das Spinnen von Lügennetzen.

• Die Selbstlüge: Sich selbst zu belügen, resultiert in erster Linie aus der Angst vor dem Tod und all das, was sich zuvor davon ableiten läßt (die Furcht-Lüge, Eigenschutz)

• Die Fremdlüge: Wer andere belügt, versucht entweder seine Mitmenschen vor Verletzungen zu schützen oder schlicht ein besseres Bild von sich zu suggerieren

• Die Kollektivlüge: Darunter fallen unter anderem auch politische und ideologische Lügen und vieles weitere mehr

Warum wird man ausgenutzt und geht zugrunde, wenn man immer konsequent bei der Wahrheit bleibt? Weil man sich dann in seiner ganzen Verletzlichkeit offenbart und Angriffsflächen bietet?

Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass man von Kindern und von Narren die Wahrheit erfährt. Das impliziert, dass Menschen mit zunehmendem Alter unehrlicher werden und häufiger zur Lüge greifen. Es sei denn, man verfällt dem Wahnsinn. Ist das so?
Die Wahrheit schmerzt, aber dieser Schmerz lässt uns auch wachsen. Das Leben in der Lüge macht uns dagegen träge und schwer, treibt uns immer tiefer in den nebligen Sumpf.

Und irgendwann wird das ganze Leben zur Lüge. Zur Lebenslüge. Und wir haben das nicht selbst im Griff, denn meistens wissen es andere, doch nicht wir selbst.
 

Schulz

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...Es gibt ein Sprichwort, das besagt, dass man von Kindern und von Narren die Wahrheit erfährt. Das impliziert, dass Menschen mit zunehmendem Alter unehrlicher werden und häufiger zur Lüge greifen. Es sei denn, man verfällt dem Wahnsinn. Ist das so?
Ich denke Nein.


Die Wahrheit schmerzt, aber dieser Schmerz lässt uns auch wachsen. Das Leben in der Lüge macht uns dagegen träge und schwer, treibt uns immer tiefer in den nebligen Sumpf.
Das Leben mit Lügen macht auch misstrauisch, denn man nimmt an, dass andere auch ständig lügen.


Und irgendwann wird das ganze Leben zur Lüge. Zur Lebenslüge. Und wir haben das nicht selbst im Griff, denn meistens wissen es andere, doch nicht wir selbst.
Das ist dann der Fall, wenn man nicht mehr erkennen und zugeben kann, dass mit damit lebt. Ich sehe den ganzen Gottesglauben und dass manche sich einreden, wiedergeboren zu werden oder nach dem Tode "irgendwie" weiterzuleben, als eine solche Lebenslüge. Und davor sind auch Leute mit ansonsten einigermaßen Intelligenz nicht gefeit.

Die Perspektive dieser Lügen ist die Selbsttäuschung, dass man nicht wie andere einfach in die Erde verscharrt wird, sondern eben ein feines Leben irgendwie weiterleben könne. Und dazu haben Menschen ein ganzes Geflecht von Lügen ersonnen. Dafür haben sie extra gutbezahlte Posten eingerichtet und schicken ganze Armeen von Werbern u. Missionierern auf die Piste. Das Fatale daran ist nur, dass in dieses Geflecht aus Lügen bereits die Kinder eingewickelt werden.
 
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Das ist dann der Fall, wenn man nicht mehr erkennen und zugeben kann, dass mit damit lebt. Ich sehe den ganzen Gottesglauben und dass manche sich einreden, wiedergeboren zu werden oder nach dem Tode "irgendwie" weiterzuleben, als eine solche Lebenslüge. Und davor sind auch Leute mit ansonsten einigermaßen Intelligenz nicht gefeit.

Die Perspektive dieser Lügen ist die Selbsttäuschung, dass man nicht wie andere einfach in die Erde verscharrt wird, sondern eben ein feines Leben irgendwie weiterleben könne. Und dazu haben Menschen ein ganzes Geflecht von Lügen ersonnen. Dafür haben sie extra gutbezahlte Posten eingerichtet und schicken ganze Armeen von Werbern u. Missionierern auf die Piste. Das Fatale daran ist nur, dass in dieses Geflecht aus Lügen bereits die Kinder eingewickelt werden.
Der Antrieb dieser Lebenslüge liegt in einer großen menschlichen Kraft: es ist die Furcht vor der eigenen Endlichkeit. Und zuvor vor Schmerz, Leid, Entbehrung und Krankheit. All das bestimmt das Leben der Menschen über Gebühr, denn die meisten haben kein Vertrauen in sich selbst und in ihre Zukunft. Sie brauchen diesen ins Jenseits verorteten Rettungsanker, diese Hoffnung für ihre Zukunft. Sie können nicht den Augenblick leben ohne das. "Carpe diem" muss sich mensch mühsam erlernen und erarbeiten.
 
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Mit Sicherheit.

Die Lüge ist immer ein Gift.

Wenn ein Ihnen nahestehender todkranker Mensch sich an das Leben klammert, nehmen Sie ihm dann die Hoffnung und sagen: Wird nichts mehr? Oder greifen Sie zur gnädigen Lüge und teilen seine trügerische Hoffnung: Du wirst sehen, das wird schon wieder....?

Ich denke, dass in dem Falle die Lüge ein Akt der Nächstenliebe wäre.
 
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Der Antrieb dieser Lebenslüge liegt in einer großen menschlichen Kraft: es ist die Furcht vor der eigenen Endlichkeit. Und zuvor vor Schmerz, Leid, Entbehrung und Krankheit. All das bestimmt das Leben der Menschen über Gebühr, denn die meisten haben kein Vertrauen in sich selbst und in ihre Zukunft. Sie brauchen diesen ins Jenseits verorteten Rettungsanker, diese Hoffnung für ihre Zukunft. Sie können nicht den Augenblick leben ohne das. "Carpe diem" muss sich mensch mühsam erlernen und erarbeiten.

Es sind aber auch in besonderer Form logisch denkende Menschen. Die sich sagen, dass es nicht angehen kann, dass alles, was ein Mensch in seinem Leben fühlt, tut, sagt im Grunde genommen sinnlos ist. Kein Hahn kräht mehr danach, wenn er stirbt.
Deswegen - und nicht nur des Geldes wegen - sind möglicherweise so viele scharf darauf, ihre Memoiren zu veröffentlichen. ;-)

Ich jedenfalls weigere mich, an Sinnlosigkeit zu glauben. Ich halte die unbekannte, nie gesehene, nicht erforschte und verleugnete "Seele" für unsterblich. All das, was den einzelnen Menschen ausgemacht hat.
 
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Es sind aber auch in besonderer Form logisch denkende Menschen. Die sich sagen, dass es nicht angehen kann, dass alles, was ein Mensch in seinem Leben fühlt, tut, sagt im Grunde genommen sinnlos ist. Kein Hahn kräht mehr danach, wenn er stirbt.
Deswegen - und nicht nur des Geldes wegen - sind möglicherweise so viele scharf darauf, ihre Memoiren zu veröffentlichen. ;-)

Ich jedenfalls weigere mich, an Sinnlosigkeit zu glauben. Ich halte die unbekannte, nie gesehene, nicht erforschte und verleugnete "Seele" für unsterblich. All das, was den einzelnen Menschen ausgemacht hat.

Logisch denken heißt aber gerade nicht, sich den eigenen Ängsten zu
unterwerfen und nach diesen alles andere auszurichten. Gerade das
logische Denken öffnet uns die besten Wege und Möglichkeiten, uns von
uns selbst und von unseren Ängsten ein Stück weit zu lösen. Zu distan-
zieren. Soweit einmal angekommen, sind wir in der Lage, uns selbst
besser von "außen" zu betrachten, auchn besser Abstand zu nehmen von
manchen eigenen Wünschen und Träumen und Hoffnungen. Darin er-
wächst zugleich die Erkenntnis heran, die Stunde, den Augenblick best-
möglich zu nutzen und auszufüllen, denn er könnte auch unser letzter sein.

Ich betrachte das, was ich tue, nicht als sinnlos, selbst wenn das keinen
rühmlichen Fortgang hat. Das virtuelle "Überleben" durch meine geistigen
Hinterlassenschaften mache ich mir nicht vor. Das wäre aus meiner Sicht
eine Lebenslüge, und diese hätte ebensolche kurzen Beine, wie alle anderen. :)



[mit freundlicher Genehmigung von Händisch]
 

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Das achte von den zehn christlichen Geboten befiehlt: Du sollst kein falsches Zeugnis geben wider deinem Nächsten. Das meint, wird ausgelegt, dass immer und überall ein jeder die Wahrheit sagen möge. Das achte Gebot verbietet somit jede Falschheit und den ungerechten Schaden am Ruf eines anderen. Daher verbietet es uns neben dem falschen Zeugnis: die Verleumdung, die Lüge, die Herabsetzung, die üble Nachrede, die Schmeichelei, das vorschnelle Urteil und den vermessenen Verdacht.

Nun ja: Grau teurer Freund ist alle Theorie… Wer eigentlich hält sich daran? Politiker sicherlich nicht, Klerikale? Die „Nichtwissen“ verbreiten als unumstößliche Wahrheit?

Die moderne Theologin Simone Dietz schrieb über den Wert der Lüge und sieht darin keinerlei moralische Verwerflichkeit, so die Lüge denn zum Zwecke angewandter Intelligenz, sprich: Klugheit, erfolge.

Sokrates gar befand, dass eine unwissentlich geäußerte Lüge – derjenige wusste es halt nicht besser - weitaus schlimmer sei, als eine wissentlich und bewusst ausgesprochene. Denn Sokrates stellte das Wissen über alles. Das entspricht z.B. unserer heutigen Behandlung in der Rechtsprechung: Unwissenheit schützt vor Strafe nicht!

Und auch bei der Lüge stellt sich die Frage: Heiligt der Zweck die Mittel?

Nun ja, es gibt Fälle, wo eine Lüge die bessere Wahl ist. Zum Beispiel habe der Arzt einen todkranken Patienten vor sich, der aber nicht sterben will. Der alle Hoffnung auf den Arzt setzt, doch noch geheilt werden zu können. Sagen wir der Patient ist an Krebs erkrankt und befinde sich im fortgeschrittenen Stadium. Die Angehörigen sollten ehrlich informiert werden, aber dem Patienten gegenüber kann es besser sein, ihn in der Hoffnung auf Heilung zu belassen, es sei denn er spürt, das es mit den Heilungschancen schlecht steht und fragt den Arzt deshalb genauer.

Ein anderes Beispiel wäre eine übergewichtige Frau, die an sich zweifelt. Vielleicht hat sie gerade eine Diät gemacht oder gar hart trainiert , um Pfunde zu verlieren, ist aber immer noch sehr dick. Da kann es gut sein, ihr zu sagen, wie gut sie schon abgenommen hat.

Man sollte sich einmal selbst beobachten, wie oft man am Tag lügt, wessen man sich gar nicht bewusst ist. Kleine „Notlügen“ und die schlimmen „Halbwahrheiten“, die das verschweigen, was eigentlich „in Klammern“ gedacht wird. Oder als das „Kleingedruckte“.
Und die Täuschungen, das falsche Lächeln, der verlogene Unterton…

Hier wird viel geheuchelt. AUch um sein Gegenüber nicht zu verletzen. Ich denk mal, hier kommt es auf die Situation an. Wenn es mich nix kostet, kann ich mein Gegenüber auch freundlich anlächeln. Wenn der mich aber gerade mit seinem Verhalten verletzt hat, ist das schon schwieriger, da würde ich das auch nicht unbedingt tun. Obwohl es gerade in Asien nicht unüblich ist, hier "gute Miene zum böesn Spiel" zu machen und dennoch zu lächeln. In Thiland und Philippinen lächeln sogar die Beamten, bleiben aber in der Sache konsequent. Egal ob bei der Flughafenkontrolle, ob als Wachmann oder ein Polizist, der einem sagen muss, das man einen Fehler gemacht hat.


Der zwischenmenschliche Kommunikationsbereich ist voll von Lügen: Gemeine Lügen, die den anderen vernichten wollen, ihm bewusst weh tun, oder die milden, fürsorglichen Lügen, die einen anderen schonen wollen.

Hier haben wir's. Diese fürsorglichen Lügen habe ich oben gemeint.

Und die zwanghaften im pathologischen Bereich angesiedelten Lügen. Grundsätzlich aus ethischen Erwägungen heraus gilt die Lüge als verwerflich. Im ewigen suchenden Bestreben nach Wahrheitsfindung lehnen – eigentlich – Philosophen die Lüge ab. Nicht alle. Schopenhauer toleriert die Lüge aus einer materialistischen Denkungsweise heraus und als Schutzfunktion vor dem unerwünschten Eindringen anderer in ureigenste Lebensbereiche.

Weshalb sich jemand, der alleine sein will, unnahbar gibt.

In „Über Wahrheit und Lüge im außermoralischen Sinn sieht Nietzsche grundsätzlich den „Denkenden“ mit der Lüge verbunden. Es ist eine Frage der Eitelkeit des Einzelnen in seiner Selbstfindung und versuchter Außenwirkung nach ihm genehmen Vorstellungen. Es ist auch ein Eintauchen in Illusionen und Träume, wo er eine Wahrheit zu finden glaubt in oberflächlichen Versprechungen und Reizüberflutungen.
Nietzsches „Wahrheit“ ist Metapher und Illusion mit lediglich dem Anspruch auf diese Benennungen.

Lüge zur Imagepflege. Oder auch in der Produktwerbung.

Sprachgebrauch und Lüge stehen in Abhängigkeit. Neurobiologische Erkenntnisse weisen beispielsweise auf die Diskrepanz von Sprache und Körperhaltung hin. Die sprachlichen „Schnörkel“ im Sinne von Verstellungen/Täuschungen sind nicht in Einklang mit Gestiken und Haltungen zu bringen und dienen dem erfahrenen Hörer und Beobachter zur Einordnung von „wahr“ und „unwahr“.

Beobachten Sie einmal Menschen, denen Sie nicht trauen. Sie werden, so Sie das „Feeling“ dafür besitzen, feststellen können, wann derjenige aller Wahrscheinlichkeit nach nicht die Wahrheit sagt. Die Lüge hat ihr eigenes Erscheinungsbild am und im Menschen - mit Außenwirkung.

Ist richtig. Hier gibt es aber Menschen, die sehr gut überzeugen können, die sehr gut ihre Körpersprache in der gegebenen Situation steuern können.

Klar wird auch bei solchen Personen irgendeiner, in der Politik ein politischer Gegner des Redners oder ein Skeptiker bezüglich der getroffenen Aussagen die mögliche Lüge enttarnen. Aber dennoch gelingt es dem geübten Lügner eine große Anzahl Menschen von seinen Ansichten oder besser kommunizierten Ansichten zu überzeugen.

Christentum und Buddhismus lehnen die Lüge strikt ab, der Islam kennt gewisse Einschränkungen. Die vordergründig christlichen Philosophen Augustinus und u.a. auch Thomas von Aquin sind kategorische Ablehner der Lüge in jeder Form. Für sie ist diese „Sünde“. In ihrer äußerst extremen Auslegung würde eher ein Mord zuzulassen sein als der Versuch, diesen durch eine Lüge zu verhindern!

Entgegen Augustinus, der von „göttlicher Heilsordnung“ spricht und die Lüge ablehnt, sieht der moderne Theologe Schockenhoff diese als teilweise gerechtfertigt an. Lüge dürfe erlaubt sein, wenn die Liebe zu Gott und die Liebe der Menschen in der Lüge gestärkt und gerettet werden können!!! Das ist eine Absolution für die Kirche und die Religion.

Schopenhauers Vorstellungen sind demnach äußerst konträr. Er nennt die Religion „Die Wahrheit im Gewande der Lüge“ (aus Parerga und Paralipomena). Hierbei gesteht er der Religion lediglich einen Anspruch auf Wahrheit im allegorischen Sinne zu, wenngleich auch metaphysische Einsichten mit hineinspielen. Einer kritischen Überprüfung würde nicht standgehalten werden können. „Glauben“ würde abverlangt werden müssen. Denn: Es würde angenommen werden müssen (also geglaubt) dass es so und nicht anders sei. Was dann meint: Zu sein hätte!

Religion ist ein Kapitel für sich. Einerseits fragwürdig, weil sich die Initiatoren der Religion mit ihr bereichern, anderseits aber auch für viele Menschen Sinnstiftend. Für die letztere Gruppe dürfte die Lüge ihrem Glauben förderlich sein, solange mit ihr der Glaube gestärkt wird. Für die Erstere Gruppe sind Proester natürlich Scharlatane mit leistungslosem Einkommen.

Wie also ist der Stellenwert der Lüge? Ein bisschen – wo ist die Grenze? Gibt es überhaupt eine? Und wer legt die fest? Das „Gewissen“? Das nun ist ein weites und bei vielen unübersehbares und komplexes Feld…

Rein ethisch würd ich sagen, Lüge ist da gerechtfertigt, wo ich:

- Gefahr von mir oder meinen Mitmenschen damit abwenden kann
- die Psyche eines Mitmenschen schone
 
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Ich denke, dass in dem Falle die Lüge ein Akt der Nächstenliebe wäre.
Wenn du mich gefragt hättest, würde ich antworten:

Ich werde ihn nicht belügen. "Es wird nicht mehr" kann man gar nicht sagen, obwohl jeder wissen sollte, dass jedes Leben ein Ende hat. Man muss nicht grausam sein, auch wenn das Leben grausam ist. Es sei denn, man kann damit umgehn, dass man sterben wird. Wann ist eine andere Frage.

Nächstenliebe kann sich nicht im Belügen äußern, dann ist es einfach nur eine Lüge. Und Lügen ist schlecht.
Nächstenliebe ist oft nur Heuchelei, grade im Christentum. Gerade das Christentum ist eine derart verlogene Religion...
Auch im Christentum - so hat sich herausgestellt - übt man Nächstenliebe nicht mit seinen Feinden, denn die verfolgt, foltert und tötet man. Oder man missioniert sie. Nächstenliebe gilt grade im Christentum nur für eigene Sippe, die eigene Glaubensgemeinschaft. Und das ist nicht nur im Christentum so. Auch im Islam wird es so gehandhabt. Sieh dich doch einfach um.

Wenn Lüge nunmal eine Lüge ist, ergibt sich daraus auch keine Perspektive, mein Fräulein. Im Gegenteil. Eine Lüge zieht die andere nach sich. Oder der Belogene merkt es und die "Perspektive" ist dann auch dementsprechend.

Es kann nur eine Option geben: Die Wahrheit. Und wenn man die nicht weiß, muss man es zugeben. Oder:

 

Wer ist gerade im Thread? PSW - Foristen » 0 «, Gäste » 1 « (insges. 1)

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