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Klare Gangart
Auszüge:
Denkbar knapp. Wenn man noch berücksichtigt, dass die einfache Mehrheit genügte, um eine Entscheidung dieser Tragweite herbeizuführen, scheinen mir die Zweifel an der Aufrichtigkeit des gesamten Verfahrens und ihrer Macher bestätigt. Das ist pure Machtgeilheit eines halbseidenen Emporkömmlings.
Sehe ich auch so; daher bevorzuge ich den Terminus Erdogan-Türkei.
Die doppelte Staatsbürgerschaft ist Unfug. Sie gehört abgeschafft, sofort. Wer hier leben will, sollte den Wunsch haben, dazuzugehören. Alles andere ist unglaubwürdig.
Vermutlich ist die Saat bereits gelegt mit den beinharten Erdogan-Sympathisanten in unserem Land, den Imamen, die Gesinnungsschnüffelei betreiben und den Finsterlingen, die Bundestagsabgeordnete mit türkischen Wurzeln mit dem Tode drohen – wie im Zuge der Armenien-Resolution geschehen.
Die Bundesregierung sowie die EU sollten Erdogan strikt die Rote Karte zeigen. Warum lassen wir uns von diesem Clown auf der Nase herumtanzen? Er blufft und hat viel mehr zu verlieren als wir. Erdogan hat sich die Zustimmung des lange vernachlässigten Mittelstandes mit fetten Konjunkturprogrammen erkauft, gepampert von der EU. Der Rest sind großspurige Parolen ohne Substanz. Wenn Deutschland und Europa ihm den Geldhahn zudrehen, werden sich seine ehrgeizigen Projekte in Luft auflösen. Dann werden auch die Klügeren unter seinen Anhängern kapieren, dass sie einem machtverliebten Selbstdarsteller auf den Leim gegangen sind.
Ich fürchte nur, dass für eine solch klare Gangart weder in Deutschland noch in der EU das richtige Personal bereitsteht.
Manchmal ärgere ich mich, wenn ich gute Artikel nicht abgespeichert habe und sie später nicht mehr finde. Vor einiger Zeit hatte jemand anschaulich beschrieben wie Despoten, genannt wurden Erdoğan, Trump und Putin, suggerieren, sie seien ihr Land. Geht es ihnen gut, geht es dem Land gut. Greift sie jemand an, greift er ihr Land an. Wenn man sich das vergegenwärtigt, fällt man nicht mehr so leicht darauf herein.
Sicher, Erdoğan hat eine Mehrheit der Türken für seine Verfassungsreform hinter sich. Aber diese Mehrheit ist sehr knapp. Und das ist kein Freifahrtschein für alle seine zukünftigen Aktivitäten. Es ist ihm bei vielen Menschen gelungen, mit diesem oben beschriebenen Bild zu punkten. Wer für ihn stimmte, stimmte für die Türkei, und umgekehrt. Auf vielen Bildern, die aktuell von ihm veröffentlicht werden, winkt er mit unnatürlich angelegtem Daumen. Das ist das Zeichen der Nationalisten. In der Türkei versteht man das. Mit seinem Islamismus hat er sich dagegen erstaunlich zurückgehalten. Ohne den Putschversuch, den er als Gottesgeschenk bezeichnet hatte, und ohne die Knebelung der Medien hätte es trotzdem nicht gereicht.
Es wäre fatal, in Zukunft die Türkei mit Erdoğan gleichzusetzen. Özdemir begeht diesen Fehler nicht. Vielleicht kann er sich einen klareren Standpunkt leisten, weil er in der Opposition ist. So konsequent wie er spricht sich kein Regierungspolitiker aus. Özdemir ist Transatlantiker und ich glaube mich zu erinnern, dass er für die Nato ist. Trotzdem möchte er die Bundeswehr aus der Türkei abziehen. Er möchte auch, dass der Türkei der Status als EU-Beitrittskandidat abgesprochen wird. Dies alles, solange Erdoğan an der Macht ist.
Gleichzeitig setzt er sich in Deutschland für verbesserte Integrationsbemühungen von Türken und Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit ein. Er wünscht sich wieder Sendungen auf Türkisch der öffentlich-rechtlichen Sender, um diese Menschen anzusprechen.
Ein Widerspruch ist das nur, wenn man Erdoğan und die Türkei gleichsetzt. Darin kann ich Özdemir folgen. Wir müssen sehen, dass wir nicht türkische Probleme nach Deutschland importieren. Den Wunsch, die Erdoğan-Wähler aus Deutschland in die Türkei zu schicken, kann ich zwar nachvollziehen, aber er ist realitätsfremd. Jetzt ist es gut, dass wir türkischstämmige Politiker haben. Ihre Erkenntnisse sind nützlich. Özdemir glaubt eben nicht, dass man mit Erdoğan Kompromisse machen muss. Und er wünscht sich für die Zeit nach Erdoğan wieder gute Beziehungen zur Türkei. Vorausschauende Politik trägt dem Rechnung.
Auszüge:
Sicher, Erdoğan hat eine Mehrheit der Türken für seine Verfassungsreform hinter sich. Aber diese Mehrheit ist sehr knapp.
Denkbar knapp. Wenn man noch berücksichtigt, dass die einfache Mehrheit genügte, um eine Entscheidung dieser Tragweite herbeizuführen, scheinen mir die Zweifel an der Aufrichtigkeit des gesamten Verfahrens und ihrer Macher bestätigt. Das ist pure Machtgeilheit eines halbseidenen Emporkömmlings.
Es wäre fatal, in Zukunft die Türkei mit Erdoğan gleichzusetzen.
Sehe ich auch so; daher bevorzuge ich den Terminus Erdogan-Türkei.
Gleichzeitig setzt er sich in Deutschland für verbesserte Integrationsbemühungen von Türken und Menschen mit doppelter Staatsangehörigkeit ein.
Die doppelte Staatsbürgerschaft ist Unfug. Sie gehört abgeschafft, sofort. Wer hier leben will, sollte den Wunsch haben, dazuzugehören. Alles andere ist unglaubwürdig.
Wir müssen sehen, dass wir nicht türkische Probleme nach Deutschland importieren. Den Wunsch, die Erdoğan-Wähler aus Deutschland in die Türkei zu schicken, kann ich zwar nachvollziehen, aber er ist realitätsfremd. Jetzt ist es gut, dass wir türkischstämmige Politiker haben. Ihre Erkenntnisse sind nützlich. Özdemir glaubt eben nicht, dass man mit Erdoğan Kompromisse machen muss. Und er wünscht sich für die Zeit nach Erdoğan wieder gute Beziehungen zur Türkei. Vorausschauende Politik trägt dem Rechnung.
Vermutlich ist die Saat bereits gelegt mit den beinharten Erdogan-Sympathisanten in unserem Land, den Imamen, die Gesinnungsschnüffelei betreiben und den Finsterlingen, die Bundestagsabgeordnete mit türkischen Wurzeln mit dem Tode drohen – wie im Zuge der Armenien-Resolution geschehen.
Die Bundesregierung sowie die EU sollten Erdogan strikt die Rote Karte zeigen. Warum lassen wir uns von diesem Clown auf der Nase herumtanzen? Er blufft und hat viel mehr zu verlieren als wir. Erdogan hat sich die Zustimmung des lange vernachlässigten Mittelstandes mit fetten Konjunkturprogrammen erkauft, gepampert von der EU. Der Rest sind großspurige Parolen ohne Substanz. Wenn Deutschland und Europa ihm den Geldhahn zudrehen, werden sich seine ehrgeizigen Projekte in Luft auflösen. Dann werden auch die Klügeren unter seinen Anhängern kapieren, dass sie einem machtverliebten Selbstdarsteller auf den Leim gegangen sind.
Ich fürchte nur, dass für eine solch klare Gangart weder in Deutschland noch in der EU das richtige Personal bereitsteht.