Das ist Geschwurbel. Wir haben doch bereits im Gesundheitssystem die Auswahl zwischen verschiedenen gesetzlichen Versicherern mit gleichen "grundabdeckenden" Leistungen aber auch unterschiedlichen Zusatzleistungen und optionalen Zusatzversicherungen.
Was konkret forderst du denn?
1) Abschaffung der öffentlichen Kassen. Ersatz durch ein privates Wahlsystem oder freiwillig gemeinschaftlich organisierte Versicherungen.
2) Strenge staatliche Regeln zur Vertragsgestaltung und Übernahmeregeln bei Versicherungen
3) Versichertenfreundliche und verständnisschwellenniedrige Gestaltungspflicht
4) Versicherungssumme abhängig vom Patientenverhalten, nicht von genetischen oder anderen Prädispositionen.
5) Abschaffung gehaltsabhängiger Beiträge
6) Die Kosten für Behinderte, Waisen, genetische Erkrankungen werden vom Staat getragen und somit aus Steuern und von der Gemeinschaft.
7) Völlige Wahlfreiheit bei Ärzten und weitgehende Wahlfreiheit bei Leistungskatalogen
Ja.
In der Praxis hat der Patient keine Ahnung von Medizin. Der Arzt schlägt vor und der Patient kann sich weigern (eine Zweitmeinung einholen), oder die vorgeschlagene Behandlung akzeptieren.
Es ist aber Quatsch, dass die "grundabdeckende" Versicherung irgendwelche aus medizinischer Sicht wirklose Patientenwünsche berücksichtigt. Dass sollte privat gezahlt oder von gestzlich regulierten Versicherungen völlig abgekoppelt sein. Eine Vermischung wäre hier kontraproduktiv und verwirrend für Versicherungsnehmer.
Die sind zwar schon längst vermischt, aber ich erwarte von dir auch kein nennenswertes Wissen.
Ich habe auch nirgendwo geschrieben, dass eine Grundversorgung, z.B. für Notfallmedizin das übernehmen sollte. Besonders, da es notfallmedizinisch so etwas eigentlich nicht gibt.
Wenn der Patient nicht an der medizinisch optimalen Behandlung einer simplen Bindehautentzündung oder eines Knochenbruchs mitwirken will, dann gehört er in eine Therapie. Dann ist es völlig sinnfrei mit dem Arzt zu diskutieren, dass man das jetzt mit Röntegnstrahlen oder Gluboli behandelt werden möchte.
Es gibt sicher auch viele Fälle wo der Patient in grundlegende Entscheidungen mit einbezogen werden muss (z.B. konservative oder operative Herangehensweise). In diesen Fällen gibt es aber meherer sinnvolle Behandlungsformen zur Auswahl.
Wir haben freie Arztwahl und die Wahl nicht zum Arzt zu gehen. Was konkret forderst du denn noch. Wir diskutieren schon wieder im luftleeren Raum.
Wir haben das Recht auf potenziell selbstschädigendes Verhalten (Alkoholkonsum, Rauchen, Gefahrensport, plastische Wahlchirurgie, Tattoos…). Man ist nicht automatisch therapibedürftig, weil man Mehrheits- oder Schulmedizinische Meinungen ablehnt, das wäre ein Missbrauch dessen, wofür unser therapeutisches und psychiatrisches System da ist. Es soll nicht Menschen gefügig machen. Eine traurige Sicht auf den Menschen, die du da hast… und eine zutiefst autoritär-faschistische obendrein. Patienten müssen in jeden Schritt der Behandlung einbezogen werden, das ist grundentscheidend für die Selbstbestimmung, gerade wenn es den eigenen Körper betrifft.
Ärzte bieten und sollten nur Behandlungen anbieten, an die sie glauben, das steht doch garnicht zur Debatte. Es geht lediglich darum, dem Patienten ein ordentliches Bestimmungsrecht einzuräumen und es in das Versicherungssystem einzubinden.
Deswegen gibt es ja Arzttitel und Approbationen. Wer mit einem Beinbruch zu einem Alternativmediziner oder Schamanen geht ist selbst Schuld.
Und der individuelle staatlich anerkannte Arzt mit Kassensitz kann ja nicht nach Gutdünken eine Behandlung vorschlagen. Der hat sich an die Schulmedizin zu halten sonst kann er hinterher verklagt werden.
Wo genau schreibe ich davon, dass Ärzte Methoden anwenden sollen, die sie nicht für sinnvoll halten?
Ja manche Kassen übernehmen solche Kosten und das halte ich für falsch. Ich würde es Ärzten erlauben Placebos als Kassenleistung zu verschreiben. Das wäre günstiger als diese Albernheiten, die im Grunde auch nur Placebo sind (aber die solidarisch finanzierten Kassen belasten).
Ärzte können Placebos als Kassenleistung verschreiben und tun das auch mal ganz gerne. Gerade bei Schmerzen wird dann gerne mal das gute alte Obecalp gegeben.
Vermutlich unabsichtlich zeigst du hier das Problem auf, von dem ich rede. Auch die Kassen haben bemerkt, dass es nicht behandlungsförderlich ist, alle Patientenwünsche als unwissenschaftlich abzukanzeln, mal abgesehen davon dass es auch sinnvoll sein kann, nicht immer gleich Medikation zu verordnen.
Compliance ist ein zentraler Faktor für Medizin und Versicherungen. Wenn die Compliance sinkt, steigen die Folgekosten (siehe die Impfproblematik und dann folgende Behandlungskosten bei Masern…). Den Patienten ernstnehmen und nicht schädliche Wünsche zu integrieren kann massive langfristige Vorteile haben.
Und ich will genau diese freiheitlich zustehende, individuell anpassbare und damit behandlungsförderliche Form der Versicherung.
Wieso ist das gut so?