Ui. Zu viele Negationen in einem Satz. Du bist nicht dafür etwas abzulehnen. Wofür bist du?
Wirklich, der Satz war zu schwer für dich?
Ziemlich einfach, ich bin für Entscheidungsfreiheit, da wir aber eine auf Kompromiss aufgebaute Demokratie haben, sehe ich den Spielraum eine grundabdeckende Versicherungspflicht einzuführen, gemäß der Wünsche des Versicherten.
Außerdem gibt es durchaus Grundleistungen deren Abdeckungspflicht systemisch sinnvoll ist, zum Beispiel die Notfallmedizin. Da hier eine Einwilligung aus offensichtlichen Gründen nicht unbedingt einholbar ist, die Institutionen aber nach wie vor finanziert werden müssen.
Gerade bei Gesundheit spielt Wissenschaft eine große Rolle und viele Akteurer wollen mit hohlen Versprechungen viel Geld verdienen. Da ist die "persönliche Einstellung" alles andere als Hilfreich und öffnet Betrug und Ausbeutung Tür und Tor. Ob einem die jährliche neue Brille oder ein Einzelzimmer im Krankenhaus wichtig ist - das sind individuelle Präferenzen. Aber über die effektive Behandlung von Krankheiten sollten Ärzte nach wissenschaftliche Kriterien entscheiden. Die Politik hat höchstens zu entscheiden, ab wann sich eine Behandlung nicht mehr lohnt (Hüftprothese mit 95 Jahren!?). Über die richtige Behandlung sollten nicht Politiker, Versicherungen oder der unwissende Patient entscheiden (Zweitmeinungen sind in machen Fällen sinnvoll).
Patienten haben und sollten das Recht haben, ihre Behandlungen frei zu wählen. Zum einen ist das eine grundlegende Freiheit, die jedem Individuum zustehen muss, es hat aber auch medizinische Vorteile.
Was ein Patient akzeptiert und was nicht, wird beeinflusst durch den religiösen Glauben (z.B. nur fremdblutfreie Behandlungen für Jehovas Zeugen), Einstellungen zu Ernährung, gesundem Lebensstil, klassischer Medizin…. Die Varianz ist daher ziemlich groß. Es ist auch wenig sinnvoll eine wissenschaftliche Diktatik einzusetzen, weil Patienten an ihrer Behandlung mitwirken müssen, damit diese erfolgreich ist. Das geht von der korrekten Einnahme an Medikamenten, bis hin zur richtigen Ernährungsumstellung über einen aktiven Lebensstil, behavioristische Maßnahmen, sexuelles Verhalten…. Wirkt der Patient nicht mit, kann man wissenschaftlich zu 100% richtig liegen, wird aber keinen Erfolg haben. Deswegen hat das Konzept des „informed consent“ mittlerweile in der Medizin eine so hohe Bedeutung.
Tatsächlich wirkt die Abdeckung alternativer Behandlungsmethoden und damit ihre klare Gegenüberstellung ohne Abwertung compliance fördernd, weil man die „entweder-oder“ Mentalität abbaut und dem Patienten mit der besseren Selbstbestimmung ein Gefühl der Kontrolle gibt.
Die Idee einer Ansage von oben, was sinnvoll ist, ist zutiefst schädlich für die Medizin und öffnet erst Recht Betrügern Tür und Tor, weil Menschen zu starken antiautoritären Reaktionen neigen und die Scharlatane gerne mit gespieltem „Ernstnehmen“ als Köder arbeiten.
Du willst Versicherungen erlauben, die dich im Falle einer Alien-Entführung entschädigen würden oder die dich im Falle einer Krebserkrankung mit Zuckerpillen behandeln? Ich würde das beides Betrug nennen. Das ist die Freiheit sich veräppeln zu lassen. So ein Schwachsinn kann ich mir wenn überhaupt als Zusatzversicherung vorstellen.
Das Beispiel der Alien Entführung ist so unsagbar dumm, was soll das?
Natürlich ist Homöopathie rein wissenschaftlich wenig sinnvoll, so wie viele Behandlungsmethoden der Alternativmedizin. Trotzdem werden sie von vielen Kassen anteilig oder budgetiert auch heute bereits übernommen (
https://www.krankenkassen.de/gesetz...native-heilmethoden/alternative-arzneimittel/) Aber es ist nicht in deinem Ermessen zu diktieren, wie andere ihre Gesundheit gestalten wollen. Es ist Aufgabe der Gesellschaft zu regulieren, wie dies am sichersten möglich ist.
Alles andere ist im Kern faschistisch.