Haben schon viele versucht
Nur weil etwas zuerst kam, hat das keine Auswirkung auf seine Gültigkeit. Es kam auch das Königtum vor der modernen Form der Demokratie. Es ist kein Gegenentwurf, es ist die Wahrheit.
Wir sind nicht wirklich einzigartig. Wir sind die aktuell dominierende Spezies und noch nicht mal übermäßig besonders in der Gruppe der Hominiden. Wir sind bis jetzt ein so kurzer Abschnitt in der Evolution, dass das eine reine Form menschlicher Arroganz ist. So wie wir uns aktuell Verhalten ist es wahrscheinlicher, dass wir ein sehr kurzer und bedeutungsloser Abschnitt in der Geschichte unseres Planeten bleiben.
Die Wissenschaft hat schon jetzt den höheren Anspruch, weil nie ein Beweis auf Gott erbracht wurde. Vor der Wiederlegung kommt erstmal der Beweis und der fehlt bis heute. Gott ist ein Witz.
Der Atheist hat die Evidenz auf seiner Seite, mehr ist nicht nötig. Glauben ist ein anderer Ausdruck für die Akzeptanz, dass in der evidenzbasierten Wissenschaft mit heutiger technischer Möglichkeit 100% nicht erreichbar sind.
Nur weil etwas zuerst kam, hat das keine Auswirkung auf seine Gültigkeit. Es
Habe ich nicht behauptet, und das war auch nicht der Punkt. Es ging darum, die Langlebigkeit der Religion zu erklären. Sie wurde über viele Generationen weitergetragen und ist in vielen Gesellschaften tief verwurzelt. Die Wissenschaft ist im Vergleich dazu blutjung und hat es in einem vorwiegend religiösen Umfeld schwer, sich gegen tradierte Überzeugungen durchzusetzen. Hinzu kommt, dass wohl mancher Wissenschaftler selbst gottgläubig ist. So soll auch Albert Einstein gesagt haben: „Am Ende werden sie alle gläubig.“
Wir sind nicht wirklich einzigartig.
Und ob wir einzigartig sind! Aufgrund fehlender Beispiele darf, nein, muss die Menschheit ganz und gar zweifelsfrei als herausragende Spezies angesehen werden. Populäre Versuche, den Menschen als dumm, minderwertig, gar als Irrtum der Evolution und was defätistischer Zeitgeist noch alles hervorbringt, darzustellen, taugen bestenfalls für eine alkoholgeschwängerte oder auf sonstige Weise vernebelte Stammtischrunde.
Es ist der Mensch, der das Feuer beherrscht, komplexe Sprachen kennt und die Grenzen seines Lebensraums überwinden kann. Mithilfe der Wissenschaften erweiterte er seinen Horizont und stieß ideell und real in Bereiche vor, die allen anderen Wesen verwehrt blieben.
Es ist der Mensch und nur der Mensch, der ethische Ideale formulierte, moralische Grundsätze aufstellte und danach strebt und lebt. Ohne die Natur- und Geisteswissenschaften wären wir nicht in der Lage, Auseinandersetzungen wie diese zu führen.
Daher sind wir trotz aller Fehler und Widersprüche ganz ohne Frage einzigartig. Das in Abrede zu stellen, bedient jegliche Polemik, entbehrt aber jeder vernünftigen Grundlage.
Die Wissenschaft hat schon jetzt den höheren Anspruch, weil nie ein Beweis auf Gott erbracht wurde.
Ein Trugschluss. Gerade in ihrem mystischen Charakter entzieht sich die Religion weltlichen Maßstäben. In unaufgeklärten Gesellschaften ein ideales Werkzeug der Macht, da sie sich auf eine überirdische Instanz beruft, deren Existenz zwar nicht zu beweisen ist, deren Nicht-Existenz aber genauso wenig. Sehr geschickt. In modernen Gesellschaften immer noch stark genug, um letzte Zweifel am wissenschaftlichen Gegenentwurf aufrechtzuerhalten.
Ein Beweis Gottes ist nicht erforderlich, da er sich im Glauben manifestiert. Was vermag der „höhere Anspruch“ der Wissenschaft schon auszurichten, wenn die Wissenschaft selbst nach Überzeugung der Gläubigen nur ein Teil der Schöpfung ist? Du magst noch so gute Argumente anführen, gegen den Gottglauben bist Du machtlos. Das magst Du bedauern, an der Tatsache ändert es nichts. Es sei denn, Du kannst den Glauben an einen Gott als Irrlehre entlarven. Das haben schon viele versucht – und sind gescheitert.