Wozu dieses infantile "Ätsch!" mir gegenüber? :kopfkratz:
Dein und mein Standpunkt mögen in dieser Frage nicht einmal garvierend voneinander abweichen?
Ich betrachte dieses Dasein, meine eigene Existenz eingeschlossen, nicht vor einem vagen, nebulösen Sinnes-Hintergrund, mit anderen Worten, ich lege unserem Dasein keinen höheren "Sinn" zu Grunde. Das impliziert zugleich, dass ich die Bedeutung jedes Objekts und Subjekts mit anderen Augen betrachte, als die meisten religiös Gläubigen z. B., oder auch andere Un-Gläubige mit anderen hehren höheren "Sinn"-Fetischen.
Der Glaube an sich an einen wie auch immer phantasierten, als erstrebenswert empfundenen, höheren Sinn soll denjenigen Schutz, Vertrauen und Sicherheit, insbesondere auch Hoffnung auf das „Große Ganze“ geben. Ein Rad, das endlos ewig dreht und seine Einzelteile immerdar bewahrt. Die unstillbare Hoffnung vieler, die eigene Endlichkeit überwinden zu können. Insofern sehe ich in jedem Glauben nach einem großen jenseitigen Sinn und einem „Immerfort“ eine unstillbare Hoffnung, sozusagen ein virtuoses gedachtes Schwert, die eigene UR-Angst vor schwerer Krankheit, vor schweren Verlusten und vor dem Tod überwinden zu können.
Die meisten Menschen verstehen nicht, dass sie sich zu wichtig nehmen...; das ist nicht als Vorwurf zu verstehen, wenn ich das sage. Ich betrachte diesen Umstand völlig wertfrei.
Wir sind wichtig, aber doch auch wieder nicht so überspannt und übertrieben, wie viele unter uns das gerne glauben..
Ich gehe davon aus, dass es keinen weiteren und anderen, schon gar keinen "höheren" Sinn für uns alle gibt,- und wer wir auch sind und woher wir auch kommen,- als einzig das Leben selbst. Fülle dein Leben so gut es geht, "erlebe" es und gebe es nicht für vage Hoffnungen dahin.
Vor schwerer Krankheit, vor Ungemach und Schicksalsschlägen in jeglicher Hinsicht gibt es keinen Gläubigen- oder auch Un-Gläubigen-Schutz. Zufall. Und auch ein wenig abhängig davon, wie wir uns in einer Gesellschaft verhalten. Ob wir überhaupt eine „Haltung“ haben.
Wir alle haben ein bestimmtes Maß an Zeit, diese Leben mit Inhalten zu füllen und zu leben. Das ist alles. Das ist viel, und es ist genug. Wenn wir es gerecht, maßvoll, mitfühlend und auch den Nächsten bewahrend leben, sind unsere Aussichten auf ein längeres und erfüllteres, auch glücklicheres Leben höher, als das derjenigen, die hassen, töten und das eigene Maß verloren haben.
Sehr schöne, klare und nachvollziehbare Zusammenfassung Ihrer Vorstellung, was "Leben" für Sie bedeutet.
Sie mögen damit richtig liegen - maybe. Oder auch nicht.
Ich sehe das anders, denn ich glaube nicht an Sinnlosigkeit. Dass alles Denken und Fühlen, das, was "Seele" meint, einfach verschwindet. Als sei es nie gedacht, nie gefühlt.
Dann könnte man die Menschen verstehen, die alles haben, erleben wollen, was es nur gibt. Ohne Skrupel. Nach dem Motto: Wir haben nur dieses eine Leben. Und nach uns die Sintflut, beziehungsweise das ewige Nichts.
Gibt es nur die zwei Extreme? Gut sein, weil man sich dadurch selbst "erfüllt" fühlt oder schlecht sein, da man sich da auch gut fühlt? Beide in der Überzeugung, dass nachher alles zu Ende ist. Auch das wäre gedanklich zu kurz gesprungen. Denn viele der Gottgläubigen erweisen sich als Verbrecher.
"Wenn einer 75 Jahre alt ist, kann er nicht fehlen, dass er mitunter an den Tod denke. Mich lässt dieser Gedanke in völliger Ruhe, denn ich habe die feste Überzeugung, dass unser Geist ein Wesen ist ganz unzerstörbarer Natur; es ist ein Fortwirkendes von Ewigkeit zu Ewigkeit. Es ist der Sonne ähnlich, die selbst unsern irdischen Augen unterzugehen scheint, die aber eigentlich nie untergeht, sondern unaufhörlich fortleuchtet."
(2.5.84 an Eckermann)
"Ich bin gewiss, wie Sie mich hier sehen, schon tausendmal dagewesen und hoffe wohl noch tausendmal wiederzukommen."
(25.1.1813 an Johann Daniel Falk)
Johann Wolfgang von Goethe
Der in einer Reihe vieler denkender und nachdenkender Menschen sich befindet. Die alle sagen: Es ist nicht vorbei mit dem Tod.
Dieser Meinung sind z.B. Wernher von Braun, Calr-Gustav Jung, Elisabeth Kübler Ross, Richard Wagner, Friedrich Nietzsche, Voltaire, Johann Gottfried Herder, Werner Heisenberg, Henry Ford, Benjamin Franklin....
Und Wilhelm Busch: Jede Geburt ist eine Wiedergeburt.