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Die Beamten früherer Staatsunternehmen wie die bei der Telekom, bei der Post, der Deutschen Bahn und der Postbank, also jene aus den Postnachfolgeunternehmen und dem Bundeseisenbahnvermögen, besitzen das Privileg gegenüber normalen Arbeitnehmern, bereits mit 56 Jahren in Rente gehen zu dürfen. Nun hat Wolfgang Schäuble dazu etwas "Listiges" erdacht. Denn die Leute sollen erst dann mit 56 in den Vorruhestand gehen dürfen, wenn sie sich verpflichten, 12 Monate lang eine ehrenamtliche Tätigkeit zu übernehmen. Hierbei sind Mithilfen in Wohlfahrtsverbänden, Pflegeeinrichtungen, Kitas, Schulen, Jugendeinrichtungen, Behindertenhilfe, Mehrgenerationenhäuser, Selbsthilfegruppen, Katastrophenschutz u.a. angedacht.
Sicherlich sind ehrenamtliche Tätigkeiten sehr schön und in vielen Bereichen auch sehr nützlich. Dort, wo es mangelt, an Personal, an Geld – und wo dann das Wichtigste, die Arbeit „am“ Menschen zu kurz kommt hinsichtlich mangelnder Hinwendung aus Zeitgründen.
So wurde das Ehrenamt auch immer beworben. Kaum eine Talkshow, in der nicht irgendeiner der bezahlungslosen Helfer sich glücklich gab/geben musste? Für „Gottes Lohn“ (erst später) z.B. in einer christlichen Einrichtung tätig sein zu dürfen…
Jedoch muss man bedenken, wie viele tatsächliche Arbeitsplätze damit verloren gehen. Denn dass Bedarf vorhanden ist, das zeigt sich ja, so man auf Ehrenamtler gerne zurückgreift. Denn die kosten nichts!
Dass ein christlicher Verein keine Gelder hat, um normale Mitarbeiter regulär und fair zu bezahlen – das erscheint doch nun wirklich nicht realistisch! Die Kirche ist und war schon immer der größte Ausbeuter und der Vatikan ist der reichste Staat der Welt.
Dass es sicherlich auch nicht schädlich ist, die Lobbygruppe Beamte ihrer Privilegien einer früheren Leistungslosigkeit gegenüber nicht verbeamteten Rentenempfängern eingedenk ein wenig zu fordern, das ist ja nicht verkehrt!
Nur stößt es unangenehm auf, wenn es heißt, dass diese Beamten ein „Taschengeld“ bis 450 Euro sowie eine einmalige Zahlung von 900 Euro erwarten können, was nicht auf die Pension angerechnet wird. Okay, das ist nicht anders als bei „normalen“ Rentnern. Jedoch wären diese 450 Euro Minijobs doch sicherlich für viele Menschen interessant, bei denen es hinten und vorne mit dem Einkommen nicht hinhaut. Diese Jobs gehen dann durch die Beamtenbevorzugung diesen verloren. Ganz davon abgesehen, dass es sich wahrscheinlich in vielen Fällen um Stellen handelt, die ganz regulär als Ganztagsstellen ausgeschrieben werden könnten. Könnten, ja, wenn Ehrenamtler und Minijobber nicht preiswerter wären.
eitschen:
Es wird immer so sehr geschimpft auf ausbeuterische Unternehmer, die nur einen Mindestlohn zahlen. Oder auf Zeitarbeitsfirmen, etc. Jedoch es wird mMn das Augenmerk zu wenig oder gar nicht darauf gerichtet, dass eine große Ausbeuterei im Rahmen des „Ehrenamtes“ geschieht. Warum sich der Fokus nicht wirklich darauf richtet erscheint klar: Es ist ja eine gute und ehrenvolle Sache, der sich die Menschen hingeben. Und wenn es dazu noch im Rahmen einer kirchlichen Organisation ist…. Da wagt sich keiner mit dem erhobenen Zeigefinger dran. Zumal Menschen ja gerne gebraucht werden und sich froh fühlen, dass sie arbeiten „dürfen“. Ich habe höchsten Respekt vor solchen Menschen, die unentgeltlich und aus freien Stücken etwas für andere tun aus reiner Menschen- und Nächstenliebe. Aber ich mag keine Ausbeuter, die dahinter stecken. Nicht alle, es gibt wirklich Einrichtungen, die dankbar sind für jegliche Hilfe und Unterstützung, weil ihnen selbst die Mittel fehlen. Aber es gibt eben auch viele der anderen Art! )
Wieso sollen Beamte denn noch minijobmäßig bezahlt werden? Die Privilegien der veralteten Einrichtung „Beamtentum“ gehen weiter.
Was denken Sie? Falsch oder richtig?