Die ersten Punker sind schon da
9-Euro-Stresstest für Sylt
Quelle: Nonstopnews/Reuters
Artikel von: Christopher Buhl, Annika Raasch und Michael Weiner (VIDEO) veröffentlicht am 02.06.2022 - 14:34 Uhr
„Hallooooo, wir sind angekommen auf Sylt. [...] Wir freuen uns, auf Sylt zu sein! Chaostage ’22, wir sind live dabei!“
So klingt es, wenn auf der beliebtesten Insel der Deutschen plötzlich der Punk abgeht – möglich macht’s das 9-Euro-Ticket, mit dem wir ab jetzt drei Monate lang Regionalzüge der Deutschen Bahn und den ÖPNV nutzen dürfen.
Schon beim Bekanntwerden der Regierungspläne waren die sozialen Netzwerke heißgelaufen. Und in Deutschland ging die Frage um, wie man das Billig-Ticket am besten nutzen könnte. Einhellige Meinung: ab nach Sylt, egal von wo!
Tatsächlich machte der Aufruf „Sylt entern“ in linken Gruppen die Runde – und weckte so Erinnerungen an das Frühjahr 1995: Damals waren Randalierer dem Aufruf Autonomer gefolgt und mit dem 15-Mark-Wochenend-Ticket der Bahn nach Sylt gereist, um dort „Chaos“ zu verbreiten. Mehrere Dutzend Randalierer wurden an einem Wochenende Ende März am Bahnhof Westerland festgenommen, die zuvor in zwei Zügen der Deutschen Bahn randaliert hatten.
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Droht Sylt nun ein erneuter Ansturm oder gar Chaos? Jein, sagt Karl May Hellner, der mehrere Modegeschäfte auf der Insel betreibt und Vorsitzender des Vereins „Sylter Unternehmer“ ist. Zwar stelle man sich auf zusätzliche Gäste an den Wochenenden ein. Er denke aber nicht, „dass wir überrannt werden“.
Das Hauptaugenmerk gelte den rund 4000 Pendlern, die täglich mit dem Zug zur Arbeit auf die Insel kommen, sagte Hellner. „Unsere größte Sorge ist, dass unsere Mitarbeiter, die täglich pendeln (...) dann in noch engeren Zügen fahren müssen.“ Jetzt bereite sich die Insel erst einmal auf die Pfingsttage vor, traditionell ein gut besuchtes Wochenende auf der Insel. „Pfingsten ist auf jeden Fall der erste 9-Euro-Stresstest.“....
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BLÖD gelaufen?!